Das Haus III

  • Je weiter Baul erzählt umso mehr verändert sich Hjaldirs Miene. Bis sie vollkommen ausdruckslos ist. Nachdenklich senkt er den Kopf.


    "Sieht es wirklich so aus? Überwachen sie eher uns als wir sie? Sie hat nur erzählt, nichts gewollt. Ich wollte mehr über ihre Kultur wissen und in diesem Zuge hat sie mir....hmmmm...geraten....das wir alle Dinge ab sofort besser über Diplomatie und offizielle Kanäle laufen lassen. Ich habe vor geraumer Zeit mit Arnulf die Elben aufgesucht. Ich wollte die Elben dazu bewegen, ihr Augen und Ohren für uns aufzuhalten. Zumindest solange bis die Garde vollständig einsatzbereit ist. Niemand aus dem Rat, ausser dir, sollte davon erfahren. Ich wollte weniger leute damit betrauen, da ich weiß wenn viele Leute es wissen, ist es eher hinderlich."


    Hjaldir stiert asudruckslos auf den Boden.

  • "Hjaldir..., wo warst du die letzten Monate? Das ist es was die Mondelben tun! Sie ziehen herum, und beobachten Leute und Wesen, und andere Elben. Sie schreiben alles auf, und klassifizieren alles. Sie sind darauf aus alles über alles zu erfahren. Das ist der Sinn ihres Seins. ..... Na ja, vielleicht nicht der Einzige. Aber das ist es was sie hier tun. Und Ancalima, sie lebt tatsächlich in dem Glauben sie könne etwas ausrichten, das über weinerlich bitten und böse gucken hinausgeht. Sie hat den Waldelben versprochen ein Auge auf mich zu halten, damit ich nicht den Fluß und das Tal durch meinen Fortschritt gefährde. Doch um sehen zu können, müßte sie erst einmal den Blick von sich selbst lösen. Und jetzt mal zu der Unverschämtheit Shaifëas. Was könnte offizieller sein als das Anliegen eines Ratsherren, dessen Resort die Sicherheit des Landes ist, überbracht vom Tribun der Garde? Was erwartet sie? Das der Primus inter Pares vor ihr erscheint und sie anbettelt?"


    Er greift sich an die Stirn und massiert seine Schläfen.


    "Der Zorn dieses Garou ist immer noch in mir. Ich bin viel zu leicht erregbar. Das ist einem Staatsmann eher abkömmlich. Selbst Jala schillt mich zur Zeit. Meine Tochter Nepherthiri spricht gar nicht mehr mit mir und versucht soviel Zeit wie möglich in den Wäldern zu verbringen. Erzähl mir was Shaifëa dir erzählt hat."


    Er winkt nun endlich Hjaldir hinein und weist ihn in Richtung des Arbeitszimmers.

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  • Je mehr Baul erzählt umso fürchterlicher wütet es in Hjaldir, bis sein Gesicht zu einer bösen Fratze verzogen ist. Langsam trottet er in die gezeigte Richtung.


    "Bei Odin. All dieses Training und alles zieht an mir vorbei. Es ist wahrlich schlimmer als ich gedacht habe. Wie konnte ich so blind sein? Ich muss wieder mehr im Gardequartier sein. Es nützt nichts. Shaifea hat mir nur gesagt, dass es ratsamer wäre, sich direkt an die Botschafterin zu wenden. Alles andere könnte den Unmut der anderen Elben auf sich ziehen. Ganz zu schweigen von unserem eigenen Rat, obwohl mich dieser nicht so sehr interessiert. Ich werde wohl noch mehr über diese Elben in Erfahrung bringen müssen. Mein Weg hat gerade erst begonnen wie es scheint."

  • Baul hebt eine Braue und sieht den Menschen belustigt an.


    "Du bist immer erst am Anfang deines Weges Hjaldir. Denn keiner von uns kann ihn zurückgehen. Es geht immer nur vorwärts. Selbst in der Sekunde deines Todes, stehst du am Anfang deines Weges. Nur weiß keiner wohin er führt."

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  • Hjaldir hält kurz inne und hebt den Kopf.


    "Ja. Womit du Recht hast. Aber wir....ich....bin nunmal etwas kurzlebiger als anderen. Aber das ist es nicht. Ich denke in zu großen Bahnen. Mir fehlt immer noch der Sinn für das Feine. Und das ärgert mich maßlos. Ich bekomme immer nur über andere die Informationen die ich auch selber hätte finden können."


    Er schließt seine rechte Faust das es knackt.

  • "Du bist zu... ungeduldig mit dir selbst.", er macht eine Pause und lächelt "Na gut, das mit den Mondelben hättest du wirklich wissen können. Enduneath macht keinen Hehl daraus, dass er hier ist um Informationen zu sammeln." Seine Stimme wird besorgter und seine Augen verängen sich ein wenig. "Wer mir mehr kopfzerbrechen bereitet ist diese Ivoreth. Sie gibt vor 'nur' eine Fischerin zu sein. Sie läßt sich manches erklären, als wäre sie ein kleines Kind. Nur um wenige Minuten später mit philosophischen Weisheiten aufzutrumpfen. Sie kennt den Unterschied zwischen den mystischen und den Alchemischen Elmenten. Stellt aber auf der andeen Seite Fragen, als wenn sie gerade erst gehen gelernt hätte."

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  • Hjaldir zieht die Augenbrauen hoch.


    "Eine Spionin in den Reihen der Elben? Ich dachte die Elben würden sich untereinander verstehen? Das Schlimme ist, dass wir kaum Möglichkeiten haben die Elben zu beobachten oder hinter ihre Beweggründe zu kommen. Aber ich werde vorerst die Augen und Ohren offen halten. Ein Informationsdefizit ist immer der Anfang von allen Übeln. Wer ist diese Ivoreth eigentlich? Gehört sie zu Enduneath?"

  • "Irgendwie ja und nein. Sie sind vom gleichen Volk, aber nicht vom gleichen Blut. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Familie Indoryst von einigem Einfluß, während Ivoreth keiner Familie oder Haus angehört. zumindest keinem namhaften. Wie schon gesagt, sie behauptet nur eine Fischerin zu sein, aber ihr Wissen ist zu groß um nur das zu sein. Ihre Ausrede nunmal beim Fischen über ide Welt nachzudenken ist wenig glaubhaft. Nachdenken erschafft nicht von sich heraus Wissen. Vielleicht Weisheit, aber nicht akademisches Wissen."

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  • Hjaldir hebt den Kopf. Dann saugt er den Atem ein.


    "Ich beginne mich langsam zu fragen, was unsere elbischen Freunde in Wirklichkeit darstellen. Da sind einige Begebenheiten, die mir nicht einleuchten wollen. Und die Frage ist, was tun wir und wie verhalten wir uns ihnen weiter gegenüber?"

  • "Ergib dich nicht in Andeutungen mein Freund... Was kommt dir Fâlisch vor an den Mondelben?"

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  • "Komisch? Na ja. Ich verliere langsam den Überblick wer mit wem und warum und wieviele. Mondelben, Montralurer und wer weiß noch sind in den Wäldern. Grundsätzlich vermag ich nichts gegen unsere Nachbarn zu sagen, aber ihr Verhalten wirft derzeit Fragen auf, die ich leider nicht deuten kann."

  • Bauls Blick wird langsam etwas... genervt. und seine Finger trommeln gegen sein Bein. "Dann wäre ich doch sehr froh jene Fragen nun endlich zu hören. Damit ich nicht dumm sterbe."

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  • "Nun, die erste Frage ist eine gute Frage, und beschäftigt auch mich. Sie ist irgendwie merkwürdig und eher undurchsichtig, aber scheinbar nicht gefährlich. Man sollte sie jedoch im Auge behalten. Was Ancalima angeht... Ich denke sie wollte sich vor den jenseitigen Elben", sein Kopf ruckt in Richtung des anderen Caranduinufers, "nur hervortun. Ich denke sie weiß sehr wohl , dass sie weder eine Handhabe noch eine wirkliche Chance hat die meine Pläne, und damit die der Republik, zu vereiteln. Sollte sie tatsächlich der Meinung sein sich dem Fortschritt in den Weg stellen zu können... Ausserdem hat sie sich für ein offizielles Amt im Ausland beworben wie ich gehört habe. Ich denke sie wird auf meine Zustimmung im Rat angewiesen sein." Baul grinst und entblöst die Fänge.


    "Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird."

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  • Hjaldir nickt bedächtig.


    "Den Fortschritt behindern? Warum sollte sie das tun? Wir...na ja, wohl eher du, sind auf dem Weg, die Republik zu einer starken Macht zu etablieren. Ich sehe darin nur Vorteile. Und ich denke das uns so gut wie niemand aufhalten kann. Amonlonde hat lange genug in Abhängigkeit und im Schatten der anderen Nationen gestanden. Die Zeit für Neuerungen und...."


    Hjaldir zögert leicht.


    "....anderen Reformen ist gekommen und sollte nicht gestoppt werden."

  • "Sie glaubt nun mal, Fortschritt muß mit Vernichtung einhergehen. Sie denkt das Veränderungen fast immer negativ sind. Dabei übersehen sie jedoch, das Veränderung die treibende Kraft im Kreis des Lebens ist. Auch das Verhalten von Tieren verändert die Natur. Allein die Tatsache, das es humanoide Wesen gibt, egal ob Menschen oder Elfen, verändert alles. Auch die Elfen bauen Dörfer und Städte. Und die Floskel 'Im Einklang mit der Natur' ist bodenloser Blödsinn. Die Natur erschafft Alles. Also auch die Menschen, welche angeblich nicht im Einklang leben. Sie hat sie geformt, sogar ihr Denken und Fühlen und Handeln. Das sollten sie sich alle mal vor Augen halten. Nur ein Mensch, dessen Bedürfnisse erfüllt werden, ist ein guter Mensch. Ansonsten wird er unzufrieden sein und ohne Rücksicht versuchen seine Bedürfnisse zu befriedigen. Wie jedes Tier. Nur das die Möglichkeiten der Menschen größer und unfassender sind."

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  • Hjaldir blickt zur Decke.


    "Vernichtung? Das ist doch eine betrachtungsweise die eine große Vielzahl von Möglichkeiten zuläßt? In gewisser Weise kann ich diese Denkweise sogar nachvollziehen, allerdings nicht in der Weise der Elben. Deren Denkweise ist mir zu unübersichtlich und zu tiefgreifend. Ich sehe das eher etwas subtil und weniger tief. Wir vernichten ja nur im rhetorischen Sinne alle alten Dinge hier in Amonlonde und lassen aus ihnen neue, bessere Dinge entstehen. Und manche Dinge lassen sich auch ohne Vernichtung als Neuerung sehen. Dein fließender Stein ist hier in Amonlonde auch ohne Vernichtung als Neuheit gepriesen worden."

  • Es Klopft an der Pforte von Bauls Haus, ein Boote hinterlässt eine Nachricht für den Ratsherren und den Tribun. Ein flekiges Pergament das Augenscheinlich einen weiten Weg hinter sich hat.


    Es geht mir gut, ich lebe noch. Freyja hat über mich gewacht. A.


    Von dem Pergament geht ein für Baul deutlich erkennbarer Zitronenduft aus.

  • Baul überfliegt das Schreiben, schnüffelt kurz, runzelt die Stirn und reicht es weiter an Hjaldir.


    "Dieser Norse... Wo der sich schon wieder rumtreiben mag. Er wird sich schon in zünftige Schwierigkeiten gebracht haben..." Er setzt einen vielsagenden Blick auf.


    "Aber zurück zum Thema. Natürlich zerstöre ich etwas um den fliessenden Stein zu erschaffen. Ich baue Sandstein ab, ich baue Ton ab, und Kalk, ich baue Gneis ab. Ich brenne einige Teile, und pulverisiere es. Dann mische ich alles zu einem Pulvergemnge. Du siehst, ich zerstöre Teile Gaias um daraus neue Teile zu erschaffen. Das geht immer so. Eine Tierart tötet eine Andere. Ein Rudel was-weiß-ich-was dringt in ein neues Territorium ein,weil das ALte zu klein war. In dem Gebiet lebt schon ein Rudel was-auch-immer. Als werden entweder die Eindringlinge vernichtet oder verdrängt, oder die alten Einheimischen. Das ist der Lauf der Welt! So passiert es schon seit Äonen."

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  • Hjaldir lächelt.


    "Ja. Unser Waffenmeister bringt sich ständig in Gefahr. Allerdings bringt er sich meistens selber wieder heraus. Das ist schon viel wert. Und was deine anderen Ausführungen angeht, so kann ich dir langsam folgen. Was wir auch tun, es wird immer etwas zerstört, bevor neues erschaffen wird."


    Hjaldir schüttel kurz den Kopf.


    "Diese Sichtweise der Dinge ist interressant. Ich habe mir nie Gedanken über diese Art der Betrachtung gemacht."