Tear'asels Zelt

  • Es ist nicht wenig in ihm das einfach eine Verbindung zu Nyareth aufbauen und diese unselige Begegnung beenden möchte. Seine Nackenhaare sträuben sich, sein Instinkt sagt ihm sich mit einem Sprung in die vermeintliche Sicherheit zu bringen.
    Die zwei Säulen. Entscheidungsfähigkeit und Handlungsfähigkeit. Von Gedanke, Wissen und Wille.
    Schließlich ist es das von der Panondae Erlernte was ihn zur Vernunft, zu eiskaltem, klarem Verstand bringt.
    Er lächelt.
    "...und erfüllst damit den Wunsch der ach so schwachen Khel'Anhor, begehst den entscheidenden Fehler der euer beider Existenz beendet?" Nun lehnt er sich gar ein Stück nach vorne und sieht sie mit kalter Verachtung an. "Ist deine Zerstörungswut ausreichend stark dass sie dich selbst verschlingt?"

  • "Ihr habt so erstaunlich kleine Wendepunkte eures Handelns. Ihr seht so wenig...natürlich werde ich dich nicht töten...oh es kribbelt in meinen Fingern aber ich kenne meine Grenzen, auch wenn sie sich stetig erweitern... du tust so, als hättest du keine Furcht vor mir aber ich kann sie riechen, dein sogenannter Mut kann sie nicht überdecken, gründet er sich doch nur auf der Präsenz anderer hier."


    Sie hebt ihren Kopf und kommt wieder auf ihn zu, ruhige, selbstsichere Schritte, so nah an ihn heran, dass sich Endúneahts Ebenbild in ihren schwarzen Pupillen spiegeln kann. Der Geruch von Wildrosen steigt ihm in die Nase, alles an ihr wirkt wie immer, bis auf ihre Augen, ihre Stimme und das rastlose magische Knistern im Innern des Zeltes.


    "Stattdessen schenke ich dir etwas...etwas...das sich tief in deinem Herzen festsetzt und wächst je stärker ich werde, je hilfloser du dieser Situation ausgeliefert bist...ich schenke dir Zweifel an ihr...denn ich bin immer da...in jedem Augenblick, da sie fühlt, weil sie unbedingt fühlen will...und mein Schatten wird sie ewig begleiten...bis er sie schließlich verschlingt. Und egal, wie sehr du es vor ihr verstecken wirst, sie wird sich dessen gewahr sein und das wird sie letzten Endes brechen. Wir werden sehen, wieviel du tatsächlich für sie empfindest, denn du bedeutest ihr alles."


    Mit diesen Worten lächelt sie noch einmal, doch nichts in diesem Lächeln, ganz gleich wie schön es vielleicht auf ihren Zügen aussieht, ist Wahrheit. Dann schließen sich ihre Augen und einen Augenblick später, fällt die Elbe vor Endúneath zu Boden.

  • "Haben wir was wir brauchen?" Nyareths Stimme richtet sich an den Lachadith, der scheinbar geistig abwesend unsicher nickt. Daraufhin fallen keine weiteren Worte, die Perondae voran überwinden die Wächter die letzten Schritte zum Zelt.


    ~~~


    Während ihrer letzten Sätze hat er seinen Blick von ihr abgewendet, kann den Anblick nicht mehr ertragen. Soviel Hass, soviel Böses... und soviel was er nicht einordnen kann, was ihn verwirrt.
    Wie in Trance reicht er mit einer Hand an ihr Handgelenk. "Tear?" Das nächste was er erfährt sind die Arme die ihn greifen und nach draußen ziehen. Bereitwillig verlässt er das Zelt, murmelt lediglich noch ein "Was weißt du schon von Schatten..." und stellt sich draußen etwas abseits hin. Viel zu sehr ist er mit sich selbst beschäftigt, lediglich Wortfetzen durchdringen die Trance. "...punkte setzten, hier, dort und dort..." "...Heiler..." "...beginnen mit der Versiegelung..." "Bereit wann immer Ihr es seid." "...das ist verstanden."


    Letztlich ist es die Stimme der Perondae die ihn zur Besinnung ruft. "Cýrondae? Wie ich sehe hast du es erstaunlich gut überstanden." Die Worte klingen wenig fürsorglich, eher einfach nur ernst.
    Er nickt. "Bereit für weitere Anweisungen."
    "Anweisungen?" Für einen kurzen Moment schließt sie die Augen, bevor sie fortfährt, ohne eine einzelne Gefühlsregung. "Cýrondae Endúneath Indoryst, von diesem Moment an bist du von deinen jetzigen Aufgaben entbunden bis ich mit sera Panondae über diesen Vorfall beraten habe."


    Ohnehin fassungslos und ohne einen klaren Gedanken fassen zu können muss er mit ansehen, wie sie vor ihm salutiert und in stechend freundlichem Ton zu ihm spricht: "Ser Indoryst... ich werde Euch zu Eurer neuen Unterkunft geleiten lassen. Wartet dort bitte, wir werden diesen Vorfall zur Sicherheit des Lagers noch besprechen. Ihr versteht."
    Er nickt wie automatisch. Zwei der Wächter flankieren ihn.
    "Oh, und diese Klingen könnt Ihr hier lassen, wir werden uns natürlich um Eure Sicherheit kümmern."
    Das wiederum verneint er mit einem abwesenden Kopfschütteln.
    Ohne ein weiteres Wort setzen sich die Wächter in Bewegung, er folgt ihnen.

  • Die Elbe bleibt nur kurz scheinbar besinnungslos, kaum dass sich die Aktionen ausserhalb und innerhalb des Zeltes verselbstständigen, ist sie wieder wach. Ihre Augen öffnen sich und geben das tiefe unergründlich Türkise preis.


    Ob man sie nun eingekreist hat oder zum Festhalten gleich welcher Art bewegen wird, sie kommt auf die Beine und sieht sich um, doch anstatt Verwirrung, scheint es nur wenige Augenblicke zu dauern, dann hat sie erfasst, was geschieht. Ein kurzer Moment lang erscheint tiefe Enttäuschung in ihren Zügen, dann wird sie ein Bildnis aus Eis.

  • Ihre Augen verfolgen die Bewegungen der Perondae, bis sie schließlich zum Stillstand kommt.


    "Jede Aktion bringt eine Reaktion hervor...kein Nun, nur ein also," erwidert sie, ihre Stimme jedoch ist nicht von der gleichen Ruhe und Ausdruckslosigkeit begleitet wie ihre Haltung und ihre Züge.

  • "Wir sind weit jenseits von nun und also, sera Tear'asel." Die Meisterin der Wache lässt ihren Blick über das Zelt streifen. "Wir wissen jetzt mehr über Euch, aber längst nicht genug um über mögliche Auswirkungen entscheiden zu können." Damit richtet sie ihren Blick auf die deutlich kleinere Elbin ihr gegenüber. "Es geht hier vor allem um jede Menge was und wie." Ihre Erwartungshaltung ist nicht zu übersehen.

  • Sie folgt seinem Blick, ehe er wieder auf ihr liegt.


    "Ihr habt doch zugehört Perondae, also erkennt ihr sehr gut, dass es hier für keine Lösung gibt. Letztlich bricht jede Fassade und schafft Raum für die unabänderliche Realität... ich kann ihr nur eine Zeitlang entfliehen und Normalität genießen, ehe die Reise von vorn beginnt. Um es zu beenden, gibt es nur den Tod."


    Ihre Hände, die ruhig gestikulierend ihre Worte unterstrichen, senken sich wieder.

  • "Es mag Euch enttäuschen, aber ich bin nur insofern an der Lösung Eures Problems interessiert wie es die Sicherheit dieser Siedlung angeht. Vielleicht sollte ich präziser werden. Was war dorthin für ein Wesen hier. Über welche Kapazitäten verfügt es, welche Stärken weist es auf, welche Schwächen. Wie lässt es sich kontrollieren. Das ist, was mich interessiert."

  • Kurz umspielt ein Lächeln ihre Lippen, es gehört Tear'asel selbst, doch ist nicht weniger kalt, wie das ihres anderen Egos. Es wiederholte sich schon wieder und dann wundern sich alle.


    "Das Wesen bin ich, ergo verfügt es über meine Kapazitäten," süffisant. "Da ihr meine Kapazitäten nicht kennt, verfügt ihr somit auch nicht über das Wissen um meine Stärken oder meine Schwächen. Und kontrollieren könnt ihr es nicht. Aber ich gebe euch eine Lösung, die schon immer effizent wirkte und genau zu dem führt, was eure Aufgaben sind. Ich verlasse...euer..Lager."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • "Wenn Ihr das sagt..." Nun ist es Nyareth die lächelt. Doch genauso schnell wird ihr Blick auch wieder ernst. "Solange das alles ist was ich weiß kann ich Eure Entscheidung dieses Lager aus freien Stücken zu verlassen nur gutheißen. Das erspart uns allen gewisse... Unannehmlichkeiten."
    Damit dreht sie sich zum Ausgang und macht sich daran das Zelt zu verlassen. Doch zuvor hält sie kurz inne und fügt, freilich ohne sich umzudrehen, hinzu: "Ich kenne da einen vielleicht ehemaligen Wächter, der sich für Euch ziemlich weit über den Ast hinaus gelehnt hat. Es wäre auch für ihn sicherlich... hilfreich wenn wir mit mehr Wissen aus dieser unseligen Geschichte heraus gingen. Überlegt es Euch."
    Damit ist sie bereits nach draußen verschwunden.

  • Ihre Augen schlitzen sich und sie wendet ihren Blick zu einer Zeltwand, sofort, sucht sie seine Signatur und findet sie weiter entfernt. Was sie fühlt ist wenig erbauenswert. Sofort sind ihre Pupillen wieder nach vorne gerichtet.


    *Interessant...Erpressung.*


    Sie sieht auf ihre Hand und ihre Finger knacken leicht, als sie sie zu einer Kralle formt und wieder öffnet.


    *Er hat sich und dem Lager nichts vorzuwerfen, lasst ihn in Frieden und ich bleibe und wir werden sehen, was daraus erwächst*



    Das kraftvolle fast schmerzhafte Senden ist nur eine weiteres Beispiel, was diese Elbe mit ihrem Geist anzustellen vermag. Doch unabhängig von Nyareth kostet es auch Kraft, mehr als gut ist aber solange Masken aufrecht erhalten werden, um so besser.

  • *Nennt es wie Ihr wollt. Aber wie erfreulich... im Übrigen ist mir der Weg auf dem das was ich brauche zu mir dringt völlig gleich. Ihr wisst wo Ihr ihn findet* Die Antwort zeigt weder einen Anschein von Überraschung noch von sonst irgend einer Reaktion.

  • Ein leises Knurren entweicht ihrer Kehle.


    "Ich weiß, genau was du vorhast."


    "Nein, tust du nicht."


    Die Stimme war amüsant und weit aus sanfter, als eben Endúenath gegenüber.


    "Es wird nicht funktionieren, du unterschätzt ihre Kraft."


    "Wie könnte ich denn Schwesterherz, dein Wissen ist auch meines... es wird auf ein Ritual hinauslaufen, sie werden irgendwann versuchen, dich arme kleine Khel'Anhor und unsere Seele zu heilen und zu retten, denn das willst du im Grunde ja...wer könnte es sonst bewerkstellen...und dann werde ich all ihre Bemühungen fressen und dich auch und weggehen kannst du nicht, um es zu verhindern, weil seine Zukunft davon abhängt."


    "Ich werde nicht zulassen, dass du ihm wehtust."


    Ein helles Lachen erklingt.


    "Hast du schon Schwester, hast du schon und es wird noch viel schlimmer werden, ehe es...für mich...besser wird."


    Ein leiser dunkler Schrei entkommt ihren Lippen, dann ein imenser Kraftaufwand, der auch deutlich von den Sicherheitsmaßnahmen wahrgenommen wird, der aber gleichermaßen als Schutzmechanismus zu erkennen ist, dann ist die Khel'Greyh wieder eingeschlossen, tief in ihr...für eine gewisse unbeständige Zeit.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • Kurze Zeit beginnt sie im Zelt auf und abzulaufen. Ihr Geist kontrolliert die Sicherheitsmaßnahmen, die magischen aber auch die körperlichen. Sie bestimmt die Signaturen, die auf ihr liegen und lässt die Emotionen auf sich wirken.


    Dann sammelt sie sich und wandert wieder zu jenem Punkt hinüber, an dem sie Endúneaths Aufenthalt bestimmt hat und bleibt stehen. Vorsichtig bemüht sie sich, seine Emotionen zu ertasten.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • Die Sicherheitsmaßnahmen scheinen sich tatsächlich hauptsächlich eher darauf zu beschränken sie zu überwachen - zumindest die näheren. Auch scheint der Magiefluss irgendwie beeinträchtigt zu sein, was allerdings nicht ihren Kontakt zu Endúneath verhindert.
    Alles was sie feststellt ist dass er gerade in scheinbar völliger emotionaler Ruhe verharrt, was kaum Zweifel daran lässt dass er sich in der Anfangsphase eines Meditationszyklus befindet.

  • Ihre Gedanken huschen zurück, sie scheint ihn nicht weiter in seiner Privatsphäre stören zu wollen und so schliesst sie auch die Besorgnis in sich ein und wendet sich wieder dem Innern ihres Zeltes zu.


    Zumindest scheint er sich keine Sorgen zu machen, und obgleich Nyareth darauf spekuliert und ihre dunkle Seite wohl ebenso würde sie den jungen Mondelben nicht weiter in ihr Schicksal involvieren. Sie würde sich solange, es ging, in die Hände seiner Anführer begeben.


    Sie würden nichts rückgängig machen, nichts ausradieren können aber vielleicht, vielleicht würde sie tatsächlich darauf hoffen können, dass sie es heilen konnten.


    Tear`asel setzt sich auf die Ottomane zurück und holt ein kleines Buch heraus, dessen Seiten noch unbeschriftet sind...dann beginnt sie niederzuschreiben, was vor so vielen Jahren geschehen ist und sie für immer verändert hatte.

  • Sie schreibt viele Seiten und oft setzt sie ab und scheint nachzudenken, ehe sie die Pergamente herausreisst und mit ihrer Magie in Flammen aufgehen lässt.


    Schliesslich fast vier Stunden später, in denen sie kein einziges Mal aufgestanden ist, ist es fertig. Die filigrane Feder ruht wieder im Tintenfass, die Blätter sind beschrieben. Tear' asel schliesst das Buch, nachdem die Tinte getrocknet ist und kommt nun auf die Beine.


    Ihre Schritte bringen sie zum Zeltausgang, den sie öffnet und nach einem Wächter Ausschau hält.

  • Sie wendet sich zu jenem links an ihrem Zelt, wenig überrascht, dass sie bewacht wird und reicht ihm das geschlossene Buch.


    "Bringt dies bitte zu Perondae, sie wartet bereits darauf. Hannon le, Wächter," bittet sie mit müden Augen und leiser Stimme.