Auf der Reise von der Insel Atvia

  • (IT-zeitlich zwischen Den Cons Atvia 10 und Airikas Traum 6 anzusiedeln)


    Hanis Laune war eher im schlechten Bereich anzusiedeln.
    Nicht nur, dass ihre Füße weh taten, Ihr Besen und ihr Hut immernoch weg waren...nein jetzt hatte sie auch noch Jara verloren.
    Sie hatten, beim Verlassen der Insel, keine zwei Plätze auf dem gleichen Schiff bekommen und trotz dass Hani Wochen in der Hafenstadt verbracht hatte in der sie beide hätten ankommen sollen, Jara war nicht aufgetaucht.
    Missmutig stapfte sie durch den Wald; die Röcke ein wenig gerafft und immer mal wieder übellaunig gegen eine Wurzel tretend.
    Plög...stapfstapf...plög..stapfstapf...PLÖG


    "AAAUUUUUA verhext und zugenäht!"
    Laut schimpfend und auf einem Bein umherhüpfend suchte sie nach einer Sitzgelegenheit.
    Das eben war wohl mehr ein Stein als eine Wurzel gewesen.


    Auf einem Baumstumpf fand sie ein Plätzchen, pellte ihren Fuß aus dem schweren Stiefel und rieb sich nögelnd die Zehn....

  • Seltsamer Nebel lag in der Luft. Hani musste schon sehr erschöpft sein - oder konnte es tatsächlich gold-glitzernden Nebel geben? Plötzlich war die Ruhe des Waldes hinfort und ein lautes


    AUTSCHN! Glanwen, geht das mit dem Feennebel nicht irgendwie sanfter? Wenn ich noch mal mit dir reisen soll, dann... Glanwen? Glanwen? GLAAAAANWEN!!!! Wo seid ihr denn?


    erregte Hanis Aufmersamkeit.



    Bellaria stand ächzend auf, klopfte den Dreck von ihrem Kleid und schaute sich um. Keine Glanwen in der Nähe. Anscheinend hatte die gute sie im Feennebel verloren. Wenn sie die in die Finger bekommen würde... Beunruhigt schaute sie sich um. Wo war sie hier eigentlich?

  • Wo sie hier war, das fragte Hani sich jetzt auch...und wie ihr auffiehl zum ersten Mal seid sie ihre Füße in bewegung gesetzt hatte. Laut OMa Igg sollten ja alle Wege nach Steinberg führen...aber durch Wälder in denen Leute einfach so....MOOOOOMENT! Hatte sie nicht eben das Wort FEEN-nebel ehört? Eine leichte Panik machte sich in Hani breit. Nach dem Hang der atvianischen Feen Leute zu versteinern und den eigenartigen Spaßvorstellungen der Feen zuhause....ohhh bitte kein Feenwald.... Mehr oder nein eher minder elegant ließ sie sich hinter den Baumstamm rutschen, spähte vorsichtig daran vorbei ins Grün und versuchte zu erkennen zu wem die Stimme gehörte die sie eben vernommen hatte... Wobei...den Namen...Glanwen...irgendwoher....


    "Hallo?! Wer da? ..HAAALLO?!...Falls Du ein Räuber bist ich warne Dich!!! Ich bin eine gerade nicht sehr gut gelaunte Hexe!"

  • Bellaria erschrak. Sie hatte niemanden bemerkt - woher kam diese Stimme? Sie lugte hinter dem alten Baum hervor, hinter den sie gefallen war.


    Ich bin kein Räuber, aber eine gerade nicht sehr gut gelaunte Bardin...


    Irgendwie klang das nicht besonders furcheinflößend...

  • Bardin...NATÜRLICH! Daher kannte sie die Stimme und auch den Namen Glanwen. Die Bardinnen die auch auf der Insel dabei gewesen waren. das musste die Bardin sein, die mit ihrem Gesang das wunderbare Ritual geleitet hatte...Hanis erstes richtiges Ritual...nicht wie die Sache mit den Bratkartoffeln bei Oma Igg. Ein wenig unbeholfen rappelte sie sich auf.



    "Hallo!"


    lächelnd trat sie wieder auf den Trampelpfad


    "Wir kennen uns doch!?"


    Bellaria zeigte sich ein...naja eigendlich lustiges Bild. Die junge Hexe ohne Hut und Besen, dafür mit der Gitarre auf dem Rücken deren Hals wie ein zweiter Kopf über ihre Schulter lugte und - durch ihre Versteckaktion im Farn - über und über mit Gras und Blättern bedeckt.

  • Bellaria war zuerst skeptisch, schaute aber doch in Richtung Stimme. Dann sah sie das skurile Bild, das sich ihr bot. Ihre Mundwinkel zuckten und sie begann zu kichern.


    Ja, ich erinnere mich an dich. Du bist die junge Hexe, die den Spruch des Dunklen niedergeschrieben hat. Was machst du denn hier ganz alleine? Und wo sind wir hier überhaupt?



    Dann fiel ihr Blick noch einmal auf die Gitarre. Die Bardin deutete darauf.


    Aber die hattest du nicht dabei, oder? Das wär mir doch aufgefallen.



    Mit ein paar glöckchenklingelnden Schritten ging Bellaria auf Hani zu.

  • Hani schaute beim Blick der Bardin zunächst ans ich runter, wurde rot und begann sich dann leicht hektisch das Grünzeug von ihrer standesgemäß schwarzen Kleidung zu klopfen.


    "Ähh...ja...das bin ich...aber meine Gitarre.."


    Mühsam drehte sie den Kopf um mit einem Blick auf ihr Instrument zu deuten


    "..die hatte ich schon dabei. Aber da ich keine..naja...wirkliche Bardin bin und doch so viele von Eurer Zunft da waren...da habe ich sie im Shishazelt gelassen und nur einmal kurz was gesungen. "


    Mit ausgestreckter Hand ging sie auf die schmunzelde Bardin zu..


    "Also nochmal offiziell..Ich bin Hana Igg...oder auch nur Hani..Hexe in Ausbildung aus Steinsberg und Enkelin der brüüüühmten..."


    Man merkte sowohl eine leichte Parteiigkeit als auch echte Bewunderung in ihrer Stimme


    "Hexe Igg aus Steinsburg!"


    Sie nahm die Hand der Bardin und schüttelte sie kräftig


    "Dummer Weise habe ich auch keine so genaue Vorstellung davon wo wir hier sind. Ich bin von einer Hafenstdt aus losgewandert und nun schon eine Weile unterweg...Ihr habt nicht zufällig Jara gesehen? die Reisegefährtin von mir mit dem dreieckigen Hut?...Ach egal ich werde sie schon wiederfinden. Jedenfalls sind wir auf irgendeinem Weg der siiiiicher nach Steinsberg führt....hoffe ich."


    Der letzte Teil klang ein wenig zaghaft

  • Freut mich, dich kennen zu lernen, Hani. Ich bin Bellaria.


    Sie streckte der Hexe die Hand hin.


    Ich würde dich gerne singen hören. Aber erst einmal sollten wir herausfinden, wo wir hier sind. Eigentlich wollte ich ja nach Aarun zur Bardenakademie Airikas Traum, aber Glanwen hat mich wohl verloren. Das nächste Mal reise ich wieder auf herkömmlichen Wegen... Ich hoffe nur, dass ich noch rechtzeitig ankomme und überhaupt einen Weg finde.
    Von Steinsberg habe ich auch schon gehört. Glanwen, Lindain und Lorrinde waren vor einiger Zeit dort.

  • "Es gibt eine reine Bardenakademie? Ich meine ich weiß ja dass sowas an Akademien gelehrt wird....wir haben in der Steinsberger Akademie auch Barden....aber eine NUR für Barden?!"


    Interessiert zog sie eine Augenbraue hoch...


    "Das ist wirklich mal interessant. Könnte es denn nicht sein dass wir in diesem Land Aouuurun...erm das hört sich igrendwie nach Wölfen an...naja...also jedenfalls, dass wir da sind? Vielleicht finden wir ja eine Schenke in der wir nachfragen können...ich meine dieser Weg muss ja irgendwo hin fürhen und wird bis zum Ende nicht unbewohnt sein. Da können wir uns dann auch in ruhe unterhalten. UND ich kann Dir mehr über das schöne Steinsberger Land erzählen!"


    Ihr Gesicht bekam bei der Erwähnung ihrer Heimat einen leicht verträumen Gesichtsausdruck

  • Ja, eine ganze Akademie nur für Barden. Glanwen und Lindain sind dort Schüler. Einmal im Jahr werden alle, die wollen, eingeladen, um ein paar Tage an Vorlesungen, Liederaustausch und Vielem mehr teilzunehmen. Ich kann es kaum erwarten, wieder dort hin zu kommen.


    Man merkte der Bardin richtig an, wie sehr sie sich auf die Akademie freute. Es war, als ob jemand nach sehr langer Zeit nach Hause käme.
    Als Hana meinte, dass sich der Landesname nach Wölfen anhöre, musste Bellaria grinsen. Es gab nun mal keine Zufälle...


    Wenn Glanwen es gut mit mir gemeint hat, dann bin ich nicht allzu weit weg von Aarun. Aber bei diesen Feennebeln weiß man ja nie, wo und vor allem in welcher Zeit man landet... Kennst du das Lied "Der verzauberte Wald"? Da wird das ja sehr anschaulich erzählt... Lucah, eine sehr alte Fee, wünscht sich das Lied immer von mir.


    Sie stockte und dachte nach.


    Aber... wieso wärst du denn dann auch in Aarun? Du sagtest, du warst mit deiner Reisegefährtin unterwegs und plötzlich hier? Ich habe Jara übrigens nicht gesehen, tut mir leid.
    Aber das mit dem Gasthaus ist eine sehr gute Idee. Bei einem vollen Becher und Teller kann man viel besser über solche Dinge reden. Dann lass uns mal eines suchen!

  • "Du hast Recht reden wir später weiter...ich werde meine Luft auch weitestgehend zum Atmen brauchen wenn wir vor dem Abend noch ein Stück weit kommen wollen..."


    Das Gespräch auf später verschiebend und nur beide hin und wieder über die Unzulänglichkeiten von Röcken in Wäldern murrend, Hani schnaufend, Bellaria ein wenig wandergewohnter, wanderten sie über den Pfad im Wald... Beunruhigt von Bellarias Grinsen bei der Erwähnung von Wölfen wäre Hani auch wenn sie nicht so aus dem Training gewesen wäre doch mehr mit >den Wald beobachten< als Reden beschäftigt gewesen. Stunde um Stunde stapften sie dahin und es dämmerte schon langsam, als Hanis Nase zu kitzeln anfing...


    "Irgendwo muss hier ein Herdfeuer und Alkohol in der Nähe sein. Meine Nase juckt!"


    Stieß Hani zwischen zwei Schnaufern hervor, und tatsächlich schimmerte bald das warme Licht einer Schenke am breiter gewordenen Weg.


    Die Beiden Traten ein, ließen den Wirt Schinken, Käse, Brot und Met bringen, zwei Zimmer für die Nacht bereit machen und setzten sich dann ans Feuer um ersteinmal ihre - von der Feuchtigkeit im Wald klamme - Kleidung zu trocknen sowie sich und den Instrumenten etwas Wärme zu schenken.

  • Als sie so gemütlich am Feuer saßen, hatte Bellaria fast schon vergessen, was passiert war und warum sie überhaupt mit der jungen Hexe in einem Gasthaus saß...


    Riechst du Gasthäuser immer? Das ist ja faszinierend und ... äußerst praktisch!
    Aber nun erzähl mir doch von deiner Heimat, ich bin gespannt...

  • "Ja, das ist eine der Sachen die ich von meiner Oma habe ohne dass sie wirklich zur Hexenausbildung gehört. Irgendwie eine Gabe. Oma sagt immer sie riecht Alkohol wie ein Tier einen Feind wittert...und Feinde muss man kennen um sie bekämpfen zu können...darum muss man sie kennenlernen und dann vernichten!"


    Mit einem kräftigen Zug lehrte sie ihren Metbecher und grinste zufrieden.


    "Steinsberg..."


    Sie seuftze seelig


    "Also Steinberg ist ein Land in den Mittellanden...aber das weißt Du ja sicher. Um genau zu sein zwischen Etraklin, Allerland, Hohensolms und Taskar....Und es ist ein verzaubertes Stückchen Erde. Bei uns gibt es viel Magie...jeder Steinsberger trägt davon etwas in sich... , viele verschiedene Rassen...Skaven sind im Strassenbau- und Postwesen zum Beispiel sehr aktiv... , und viel Regen. Auch wenn das letztere nicht soooo schön ist, gedeiht der Rais dadurch sehr gut und das ist immerhin unsere Hauptexport - und Reimportware. Ach ja und wir haben natürlich auch eine Akademie...aber die fällt mehr unter den Spruch von meiner Oma vonwegen den Feind kennen. Als Hexe gilt das sowohl für die Akademie - Magier sind halt ein eigenes Völkchen - als auch für die Magie...Magie ist in Steinsberg zwar allgegenwärtig aber auch so eine Sache. An der Akademie lernen wir...also die Steinberger die sich überhaupt näher damit befassen...erstmal sehr vorsichtig zu sein. Oma sagt auch immer, dass die beste Magie die ist, die man nicht wirken muss...und unter steinsberger Aspekten stimmt das sicherlich. Das einzige was Steinsberg nur sehr wenig hat sind leider Barden. Meine Oma singt ja auch mit Begeisterung....kennst Du das Igellied? Oder >Des Magiers Stab hat einen Knauf am Ende<? Ja sie singt bevorzugt so ..naja..unanständige Sachen..."


    Hani errötet leicht, lacht aber gleichzeitig


    "Darum fand ich das auf der Insel ja auch so toll mit all den Barden an dem Ritual teilnehmen zu dürfen. Ich singe nämlich mindestens genauso gern wie meine Oma.Aber der Lehrstuhl der steinberger Akademie hat nur seine Vorsteherin und Oma würde mich mit dem Besen verhaun wenn ich da eintreten würde. Wäre es nicht Pflicht als Person die aktiv Magie zu kontrollieren versucht eine gewisse Zeit an der Akademie zu lernen, Oma hätte mich da nicht hin gelassen. Sie sagt immer am besten lernt man im Leben. Darum bin ich ja auch unterwegs...ich soll lernen!"

  • Skaven... in Atvia habe ich davon gehört, glaube ich. Iiiiip?


    Als sie die junge Hexe von Akademien und Magiern redeten hörte, schmunzelte sie stumm wissend in sich hinein.


    Deine Oma ist eine weise Frau, Hani.
    Die Lieder kenne ich leider nicht, aber du kannst sie mir gerne vorsingen. Ich lerne immer gerne neue Lieder.


    Sie deutete auf das 350 Seiten dicke Liederbuch auf der Bank neben ihr, das im Übrigen Magie ausstrahlte...

  • "Ja Iiip machen sie manchmal...es sind halt flauschige Rattenwesen. Sie haben bei uns Bürgerstatus...naja zumindest können sie ihn haben. Aber für die Lieder..."
    Sie schaut mit einem Auge in den leeren Metbecher...


    "...dafür brauche ich hier von noch seeeehr viele!Aber ich gebe Dir gern die Texte "


    Verwundert schaut sie auf Belllarias Buch....hätte sie den Zauber Magie erkennen gekonnt wäre ihr sicher aufgefallen das es magisch strahlt.


    "Aber ..."


    sie gähnt ausgiebig


    "ich glaube es wäre sinnvoller sich morgen weiter zu unterhalten. Müde Hexen sind nicht so gesprächig."


    Sie lächelt entschuldigend und erhebt sich. Auch Bellaria streckt sich und steht auf um hinauf in die Zimmer zu gehen. So klingt der erste Abend dieser doch noch recht neuen Bekanntschaft aus....

  • Am nächsten Morgen kam Bellaria verschlafen, in Nachtgewand und passender Haube, die Treppe in den Schankraum hinunter getapst. Sie bat den Wirt um ein Frühstück und erkundigte sich nach einem Zuber. Ohne ihre Umgebung genauer zu betrachten, setzte sie sich an einen freien Tisch und versuchte, wach zu werden.

  • Tageslicht und Katzen waren Hani am Morgen zum Verhängniss geworden. Irgendwie hatte sich die Katze des Wirts in ihr Zimmer geschlichen und angefangen bei Sonnenaiufgang auszuprobieren wo auf Hanis Körper man am besten seine Krallen rein pieksen kann. Daher war sie schon länger wach und hatte versucht ihre Morgenmuffellaune im Zuber zu ertränken. Mit Erfolg wohl gemerkt. So kam sie schon mit deutlich milderem Gesichtsausdruck, nassen Haaren und von sämtlichen Resten des Waldes vom Vortag befreit in den Schankraum, wo Bellaria über einer Tasse Kassaff saß und aussah als hätte sie ihr Bett irgendwo auf dem Weg von oben herunter verloren....


    MOOOORRRGEEEEN!!! Na gut geschlafen?


    relativ schwungvoll, was wohl auch ihrer Masse geschuldet war, ließ sie sich Bellariaa gegenüber auf einen Stuhl plumpsen und knabberte an einem Apfel

  • Hani erkannte von Nahem dann doch den desolaten Zustand in dem die Bardin sich befand....grinste und schnkte ihr Kasaff nach.
    Dann verschwand sie kurz, kam mit ihrer Gitarre wieder und begann eifrig, wenn auch nur mit mässigen Ergebnissen einen südländischklingenden Lauf auf dem Instrument zu üben.
    Dabei immer die Zungenspitze konzentriert im Mundwinkel, hin und wieder leise fluchend und immer aus dem Augenwinkel die Bardin ihr gegenüber betrachtend....