Das Botschaftsgelände: Ankunft und Erkundungen

"Sagen wir, es hat in der Vergangenheit gelegentlich ... interessante ... Auswirkungen gehabt wenn Endúneath und mir eine einfache Melodie vorgesetzt und uns anschließend damit Faunenfreiheit gelassen wurde", ergänzt Shaifëa schmunzelnd.

"Von Endúneath weiß ich das", schmunzelt Kassandra. "Daß mit der Tanzmusik... Unsinn passiert müssen die Tänzer verkraften."

Shaifëa neigt leicht den Kopf.
"Wir werden versuchen, sie nicht zu sehr zu verwirren."

"Unterschätzt unsere Tänzer nicht", meint Kassandra lächelnd. "Solange der Rhythmus stimmt bringt die so schnell nichts raus."

Shaifëa schmunzelt und sieht zu Endúneath hinüber - der gerade voll auf jemand anders konzentriert ist, was sie mit einem innerlichen Lächeln zur Kenntnis nimmt.

Die Elbe wirkt mehr als abwesend - wer näher Kontakt zu ihr hat, Kassandra oder Endúneath zum Beispiel, weiß, dass sie nicht einfach nur nachdenkt, sondern, dass sie gar nicht mehr wirklich hier ist.

Ihr türkisfarbener Blick eilt vor ihren inneren Bildern hin und her und die Pupillen sind geweitet, nicht aus Angst, sondern um alles, was sie sieht, so intensiv wie möglich in sich aufzunehmen.

Schließlich senken sich ihre Lider und das Türkis verschwindet unter den schwarzen langen Wimpern. Sie wirkt weder ausser Atem noch aufgeregt, stumm atmet sie ruhig ein und aus und ergeht sich in den Nachwirkungen dessen was gerade geschehen ist, auch nicht wahrnehmend, dass sie unlängst betrachtet wird.

*ein Gefühl...ein halber Mond noch, dann muss ich nach Daynon gehen. Große Dinge werden beginnen, etwas altes wird enden, etwas neues beginnen. Ich muss meine Brüder und Schwestern rufen, nach ihnen allen wird vom Schicksal verlangt werden*

Sie öffnet ihre Augen wieder und sieht zur Gruppe zurück, auch jetzt ist nur Ruhe in ihrem Blick zu sehen, was immer sie vor ihrem inneren Auge betrachtet hat, sie verspürt keine Angst oder Panik - auch wenn das nichts bedeuten muss.

Kassandra erwiedert den Blick, ruhig und mit wissenden Augen.
Sie hat gesehen, daß ... etwas Tear'asel erreicht hat. Auch daß sie sich mit Endúneath ausgetauscht hat. Doch sie sagt nichts.
Wenn die Elbe der Meinung ist, daß sie etwas darüber wissen sollte wird sie es ihr mitteilen.

Daß Endúneath und Tear'asel offenbar kommuniziert haben, entgeht auch Shaifëa nicht. Was genau passiert ist kann sie nicht einschätzen, also wartet sie erst einmal die Reaktionen der Anderen ab; da sich niemand groß über das Geschehene zu wundern scheint, nimmt auch sie es erst einmal hin.

"Gib mir noch ein paar Augenblicke", antwortet Kassandra. Das Kind an ihrer Brust hat die Augen geschlossen und nuckelt nur noch ab und zu.

"Ich würde gern noch mehr hören," wirft die Elbe fast beiläufig ein und wendet sich aus dem Schneidersitz, doch nur, um sich fast wie auf einer Ottomane auszustrecken, eine Hand hält ihren Kopf und sie blickt zu den Musizierenden hinüber.

Ihre freie Hand hebt sie sich, sie spreizt ihre Finger und ihre Lippen bewegen sich fast lautlos, dann erscheint ein kleiner glühender Punkt, der ein wenig hastig durch ihre Finger fliegt und dann umhersaust, wie eine kleine aufgeregte Fee. Dem einen oder anderen, dem das Licht etwas zu nahe kommt, wird sogar auffallen, dass es zwei Flügel sowie Beine und Arme zu haben scheint.

Kassandra lacht leise. Das Kind immer noch an der Brust singt sie ein recht sinnloses kleines Lied:
"Finte, Teder, Erbsenknall,
Knister, knatter, Echohall
Buntes Licht und Kugelblitz
Runk und Fauch sind Koboldwitz."
Die eingängige Melodie eine Quint höher weitersummend entläßt sie drei unterschiedlich gefärbte glühende Pünktchen aus ihrer Hand, die umeinanderwirbelnd durch die Luft fliegen.

"Muß es was bewirken?", fragt Kassandra und legt das Kind über ihre linke Schulter, damit es aufstößt.

"Findest du?" Lächelnd klopft sie dem Säugling auf den Rücken.