Eine Lichtung im Wald

  • Die Elbe nickt. Sie hält Lilith nicht zurück als sie die Lichtung verläßt. Ein paar Schritte weit folgt sie ihr, bleibt dann jedoch vor dem Stamm einer Buche stehen. Leise sagt sie etwas in einer melodischen Sprache, blickt am Stamm empor und legt dann ihre Hände daran. Sanft tasten die Finger über die Rinde, dann schließt sie die Augen und verharrt ganz still.

  • Die Wandlerin wundert sich über dieses Verhalten nicht. Sie geht langsam weiter, ihre Sinne nach vorn gerichtet. So kann die Elbe sie leicht einholen, und sie hat vielleicht die Gelegenheit, abzuschätzen, wie weit ihr Verfolger noch von ihnen entfernt ist.


    Dabei bewegt sie sich leise, nicht so leise wie die Elbe, doch annähernd. Leise genug, um einen aufmerksamen Beobachter vermuten zu lassen, dass sie schon sehr oft irgendwo herumgeschlichen sein muss.

  • Bewaffnet zu sein scheint keine so schlechte Idee. Die Elbe bleibt kurz stehen um den Bogen aus dem Futteral zu nehmen und die Sehne aufzulegen.
    Dann nimmt sie einen der Pfeile aus dem Köcher -und erstarrt. Ein Zittern läuft durch ihre Gestalt, das schmale Gesicht wirkt mit einem Mal blaß.

  • Wäre die Elbe ihr nicht fremd, würde sie sie jetzt berühren. So verharrt sie nur an Ort und Stelle und blickt die andere aufmerksam an, während sie versucht zu hören oder zu spüren, was die Elbe gehört oder gespürt haben mag.
    Sie ist angespannt und bereit zu reagieren, sobald es nötig wird.

  • Einige Atemzüge lang verharrt Lucandriel, dann wendet sie sich schaudernd ab.
    "Er sucht mich... Irgend einen Gegenstand von mir muß er haben..."
    Nur ganz langsam nimmt ihr Gesicht wieder Farbe an.
    "Er kann nicht mehr weit sein, so stark wie es war..."

  • "Ich weiß es nicht. Ich habe auch keine Vorstellung davon, was er will. Aber er weiß jetzt daß ich hier bin -und nicht weitergezogen." Sie hält einen Moment inne. "Wahrscheinlich hat er sich den ganzen Tag über immer wieder auf diese Weise versichert wohin ich ziehe..."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • "Wollt Ihr ihn noch immer stellen?"


    Der Wind frischt auf und rauscht durch die Baumwipfel. Ein Ast quietscht leise in der Bewegung. Ein Vogel fliegt auf und schimpft empört mit den beiden zweibeinigen Störenfrieden.

  • "Natürlich. Ich wünsche noch immer, daß er damit aufhört mich zu verfolgen." Die Elbe legt den Pfeil auf, hält den Bogen aber weiterhin entspannt.
    Entschlossen wendet sie sich wieder der Richtung zu, in der sie den Verfolger vermutet.

  • "Dann begleite ich Euch. Wenn Ihr ein bestimmtes Vorgehen im Sinn habt, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, es mir mitzuteilen. Was wollt Ihr tun, wenn wir Euren Verfolger erreicht haben?"


    Sie geht weiter.

  • Sie bleibt noch einmal stehen.


    "Ich fürchte, das werden wir erst wissen, wenn wir vor ihm stehen. Wenn Ihr sagt, dass es Euch spürt, wird es uns schwerlich gelingen, uns ihm unbemerkt zu nähern."


    Sie zögert kurz.


    "Wenn.. Ihr euch nicht scheut, würde ich vorschlagen, wir versuchen trotzdem, uns heranzupirschen, aber auf alles gefasst zu sein. Wenn es gewalttätig ist.. Wir sollten uns darauf vorbereiten, dass es das ist."


    Offensichtlich ist die Wandlerin längst auf eben diese Eventualität vorbereitet.

  • "Es hat mich gespürt", stellt Lucandriel richtig.
    "Und nein, ich glaube auch nicht daß seine Absichten freundlich sind."
    Damit wendet sich die Elbe wieder in die Richtung in der sie den Verfolger vermutet und setzt sich in Bewegung.


    Die beiden Frauen erklimmen eine kleine Anhöhe als wieder ein Baum umbricht. Schwach liegt Ozongeruch in der Luft. Stirnrunzelnd wendet Lucandriel sich Lilith zu, reißt dann den Bogen hoch und läßt einen Pfeil fliegen. Im nächsten Moment trifft sie ein Schlag der sie rückwärts schleudert.

  • Lilith macht einen Satz zurück, lässt den Lederbeutel von der linken Schulter rutschen und hält ihn am Riemen fest, während sie ihre Waffe hebt.
    So etwas wie entsetzte Überraschung steht in ihren Augen, als sie auf Lucandriel blickt und zu begreifen versucht, was gerade geschehen ist.

  • Irgendetwas verschwommen schemenhaftes kommt mit rasender Geschwindigkeit auf Lilith zu während die Elbe versucht sich wieder aufzurappeln und ihren Dolch zu ziehen. Eine Art schrilles Summen liegt in der Luft.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Die Wandlerin versucht die Geschwindigkeit des Wesens zu schätzen, um im letzten Moment zur Seite zu springen und ihm einen Hieb zu verpassen. Der Plan, aus Instinkt geboren, schlägt fehl.
    Innerhalb eines Lidschlags ist der Schemen heran. Lilith spürt einen Schlag und dann dreht sich die Welt, bis sie einige Meter weiter schmerzhaft auf das Erdreich prallt, auf dem Rücken liegend.
    Kurz vor dem Zusammenstoß hatte sie einen Eindruck von roter Haut und geiferbedeckten Zähnen. Außerdem stinkt das Vieh zum Himmel.


    "DÄMON!", brüllt sie, noch bevor sie sich über die Schulter abrollt, um wieder auf die Beine zu kommen.

  • Der Ruf ihrer Begleiterin jagt den Schreck durch Lucandriels Glieder. Ein Dämon? Mit welcher Waffe ist dem beizukommen? Schon rast der Schemen wieder auf sie zu und bevor sie die Hand mit dem Dolch auch nur heben kann wird sie zur Seite gefegt und landet wieder auf dem Boden. Ein langer roter Riß ziert ihren Waffenarm.
    Der Schemen nimmt Gestalt an, rote, schuppige Haut flimmert in diese Realität zurück, und dann zerbirst Holz. In einer Wolke Holzsplitter verschwindet das Wesen.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Eine Atempause? Die Wandlerin blickt sich hektisch nach dem Ungeheuer um. Sie hebt das Sax, dass sie nicht hat fallen lassen, Wolf sei Dank.


    "Jetzt wäre der rechte Zeitpunkt für einen guten Plan, Elbe!", knurrt sie.