Die Wälder Scoriens

  • Die letzten Sonnenstrahlen schauten gerade über die Baumwipfel.


    Skima schaute Nuri verständnislos an, als diese lauthals anfing zu lachen. Sie versuchte sich ein Bild von ihr zu machen. Irgendwie war sie nett, aber auch chaotisch, mehrere Fragen schienen sie zu verwirren und sie war eindeutig verrückt.


    Viel hatte sie über Renascan und die Garde bis jetzt nicht erfahren, aber der Abend war ja noch jung. Sie versuchte Ordnung in ihre vielen Fragen zu bekommen und eine nach der anderen zu stellen.


    "Wenn du aus Renascan bist, was hat dich dann hierher verschlagen?"

  • Nuri berappelte sich bei Skimas verwirrtem Gesichtsausdruck und nahm sich vor die "Waldfrau" nicht so zu überfordern. Sie wollte brav ihre Schuld begleichen und Informationen liefern. Darum setzte sie ihre treue Miene auf und berichtete. Skima war ja schon so nett und stellte nur noch eine Frage.


    Also, mir war nach ner langen Weile in Renascan langweilig. UND ich hab dort nen Zwergen kennen gelernt, der mir bei ner Frage weiter geholfen hat. Ich weiß nämlich nicht wieso mein Schwert so ...naja...besonders gute Schlagkraft hat -sag ich mal. Also hat er´s sich angeguckt und hat mir gesagt weiterhelfen kann mir da wahrscheinlich ein Zwerg aus Enosh. Also bin ich selbst mitsamt Schwert losgezogen und such den Weg nach Enosh. Und bis jetzt hab ich viele schwer beschäftigte Leute auf meinem Weg gefunden und bin KNAPP an ein paar Abenteuer vorbei gewandert. Ich kam nämlich in Obereidau an, als da die Claudianer zurück gedrängt waren. Da bin ich fast-aber nur fast-fügte sie betrübt hinzu- rechtzeitig angekommen. Hatte aber nen tollen Abend dort. Nettes Örtchen. Jetzt versuch ich grad weiter den Weg nach Enosh zu finden. Du weißt nich zufällig wo das is? Ich will nämlich schnell hin und dann wieder zurück zu meinen Freunden...ich vermiss Renascan schon n bissel....

  • Skima hörte Nuri zu. Und langsam entwickelte sich in ihrem Kopf eine Idee. Was wenn sie Nuri einfach begleiten würde? Weg aus Scorien, ja sogar weg aus Magonien. Nuri sprach von Abenteuern. Wann hatte sie das letzte Mal ein richtiges Abendteuer erlebt?


    "Oh, Enosh ist groß. Wo genau möchtest du denn dort hin? Oder meinst du die Stadt Enosh?"

  • "Hm, das weiß ich auch nicht so ganau. Aber wo Enosh ist, kann ich dir schonmal zeigen. So weit ist das von hier garnicht."


    Sie lief ein paar Schritte schweigend neben Nuri her.


    "Kannste eigentlich reiten?", fragte sie dann.

  • Nuri glotzte sie an


    Was ICH???...Nö! Ich hab nur mal als ich klein war den Leidwidder angesprungen. Schafreiten war lustig- aber immer kurz. Und das is laaaange her. Du reitest auf dem da?


    Sie wies mit dem Daumen zu dem Pony.


    Du willst jetz nich, dass ich reit, oder?! Ne lass mal...Nene....
    ich kann ja nebenher rennen. Das geht schon...so lang es net bergauf is...

  • Das bedeutete sie würden deutlich langsamer vorran kommen. Andererseits hatte sie so nicht das Problem, was sie am Ende mit den Ponys machen sollte.


    "Keine Angst, es ist nicht nötig zu reiten oder zu rennen. Wir sind eh bald da."


    Sie grinst ihr beruhigend zu.


    "Habt ihr viele Späher in der Garde?"

  • Hä wieso? Späher ham wir n paar. Der Gerion is der schnellste! Wir brauchen aber eher so Leute die gut zuhauen. Wie mich! Sie grinste stolz Ich hab die Gardisten schon bei vielen Kämpfen unterstützt. Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Einmal, gerade vor ein paar Monden war das...da war die Welt aufgerissen und ein Monster von Dämon kam raus! Aber das war noch net alles, der war ja nur der Anführer von ner Horde von Untoten und von anderen Dämonenbiestern. Ich weiß nich mal was ein Dämon genau is- aber JEDER von denen is ÜBEL!Ihr Gedanken faden riss ab und sie schaute zu Skima, um ihre Reaktion mitzubekommen. Ob sie Respekt vor Nuri hatte?

  • Skima nickt ernst.


    An einer kleinen Gruppe Birken, verlassen sie den Weg und biegen auf einen kleinen Pfad, der sich sanft einen kleinen Hügel hinaufschlängelt.


    "Von da oben kann man den Hof sehen. Wir sind fast da."


    "Kämpfst du viel mit dem Schwert?", fragt sie dann neugierig.

  • Nuri grinst breit
    Nur wenn ich nen Grund hab - aber auf Reisen bekommt man den öfter mal.


    Sie scheint sichtlich Gefallen an dem Kämpfen zu haben, so wie ihr breites Grinsen anzeigt.


    In Remascan hab ich aber ne ruhige Aufgabe, da hab ich Freundschaft mit Hofbesitzern geschlossen und helf denen den Hof in Gang zu halten mit Schweinen und Feldern und so. Hauptsache ich hab was anzupacken, sonst werd ich unruhig.


    Sie grinste verlegen. Dann schwangen ihre Gedanken wieder um und sie fragte neugierig


    Und wie is dein Dorf so?

  • "Das Dorf ist noch etwa drei Stunden Fußmarsch von hier entfernt. Aber da unten kannst du den Hof sehen."


    Es war mitlerweile dunke. Vor ihnen lag ein kleines Tal, was von flachen, grasbewachsenen Hügeln umgeben war. In dem Tal befanden sich eine Hand voll Hütten und an den Hängen konnte man die Schemen von grasenden Ponys erkennen. Der Hof lag ruhig da. Die Bewohner schienen sich im inneren aufzuhalten. Leises Stimmengemurmel drang aus den Hütten zu ihnen hoch und um die meisten war ein Lichtschimmer zu erkennen, der um die Fenster die Nacht erhellte.


    Skima führte Nuri den Hügel hinunter. Als erstes brachte sie das Pony auf die Weide und verstaute Zaumzeug und Sattel in einer der Hütten. Dann nahm sie Nuri mit in eine andere Hütte.


    Als sie durch die Tür eintraten, kamen sie in einen großen Raum, in dem ein Feuer im Kamin brannte und der mit Kerzen erhellt war. An einem großen Tisch, saßen eine Frau die etwa Mitte vierzig war und eine zweite Frau, die schon deutlich älter war. Skima stellte Nuri ihrer Mutter und iherer Großmutter vor. Dann holte sie zwei Teller und stellte sie auf den Tisch.


    "Komm, setzt dich", meinte sie an Nuri gewand.


    Sie griff nach dem Brot, das auf dem Tisch lag.


    "Was möchtest du? Käse, Wurst?", sie drehte ihren Kopf fragend in Nuris Richtung.

  • Nuri stellte sich verlegen mit vollem Namen vor. "Nurinka Nebelhorn, die Fünfe zum Gruß" Sie setzte sich und raunte leise zu Skima rüber


    Es wäre echt besser ich könnte euch hier eine Gegenleistung bieten. Ich esse nämlich...genug für nen Krieger, wenn man das so sagen kann.
    Und wenn ich net genug ess, werd ich so schnell mies gelaunt....tschuldigung...


    Sie hoffte wie ein Welpe auf Skiimas Verständnis und war bereit sich vor ihrem strengen Tonfall wegzuducken.

  • Skima holte Luft und öffnete den Mund um etwas zu sagen, entschied sich dann aber um und schloss ihn wieder.


    "Na gut", meinte sie mit einem Seufzer. "Wie siehts mit Holzhacken aus? Wäre das eine angemessene Gegenleistung?"


    Sie legt Nuri eine Scheibe Brot auf den Teller und schiebt auch Wurst und Käse zu ihr rüber.

  • Nuri strahlt erleichtert und ihr fällt sichtlich ein Stein aus dem Mund - denn plötzlich kann sie ihn ohne Weiteres zum Essen öffnen und ohne Reue sein. Sie nickt Skima zufrieden und erleichtert zu und beginnt - auf ihre Weise- zu essen. Schneller als ein Genießer und ähnlich malmend wie ein Rind macht sie sich über das Essen her.


    Daff iff wirkliff guht! Dange!


    Schiebt sie -fast schon entschuldigend für ihr Verhalten- den Leuten entgegen. "Hier kennt mich keiner und ich will mir ja nix versauen!" Denkt sie bei sich. Bin schon froh, dass ich hier bin. UNd Holzhacken wird ein Spaß!

  • Über Nuris Reaktion muss Skima lachen.


    "Gut, dann hätten wir das jetzt ja geklärt", meint sie freundlich.


    Die vier Frauen essen relativ schweigend, dann wünschen die beiden älteren Frauen eine gute Nacht und gehen in den angrenzenten Schlafraum.


    "Sag mal, was würdest du davon halten, wenn ich dich auf deiner Suche begleite und anschließend mit nach Renascan komme?", wendet sich Skima dann an Nuri.

  • Skima schaute Nuri prüfend an. Wollte sie das jetzt wirklich wissen, oder war das ein Wink mit dem Zaunpfal, dass sie lieber alleine reisen würde?


    "Äh, naja, also hauptsächlich, weil der Bogen meines Vaters besseres verdient hat, als Rehe zu erlegen. Seit dem Friedensschluss geht es hier sehr... hm... friedlich zu."

  • Skima ließ die Luft entweichen. Sie merkte erst jetzt dass sie diese angehalten hatte, bis sie Nuris Antwort bekommen hatte. Sie würde also tatsächlich nach Renascan reisen. Aber erst noch mit Nuri nach Enosh. Jetzt merkte sie auch wie aufgeregt sie wurde. Nuri hatte von Abenteuern erzählt. Und jetzt würde auch sie welche erleben.


    "Natürlich werde ich dir Enosh zeigen", auch sie lächelte jetzt glücklich.


    "Ich glaube wir sollten uns langsam hinlegen. Immerhin sollten wir nicht zu spät los. Und ich muss noch packen und du noch Holz hacken."


    Sie zwinkert ihr zu.