Am Meerhafen

  • Kopfschüttelnd und etwas gelangweilt verschränkt Morgalis die Arme auf dem Rand des großen Fasses und blickt den breitschultrigen Seemann an.
    Ts, ts, ts, ts...
    Dich fragen sie aus, mein Guter, und mich lassen Sie nicht mal zu Wort kommen. Einige dieser Kinder könnten meine Söhne sein. Sowas von Respektlos.
    und schüttelt den Kopf abermals.
    Mit einer Kopfbewegung nickt er in Richtung von zwei Gardehunden, die in der Nähe stehen und "unauffällig" herüberblicken.
    Der Seemann schaut zunächst etwas verwirrt dann brummelt er etwas unverständliches in seinen Bart.
    Ein leichtes Grinsen kräuselt Morgalis Lippen und wird langsam breiter.
    Immer müssen solche Ordnungshüter sich in Dinge einmischen, die sie nichts angehen.
    Was meinst Du, schaffen wir das Fass dahin, wo es hin soll?

    Der Seemann zieht eine Augenbraue hoch.
    Und danach gehen wir einen Trinken, wenn diese Gegend noch nicht völlig ausgetrocknet ist. Das Grinsen auf Morgalis Gesicht ist jetzt wirklich breit und der Seemann scheint ihm irgendwie zuzustimmen: Aber Du bezahlst! brummt er.


    Hey, das ist unfair! beschwert sich Morgalis. Wo Krieg ist, sind die Preise immer viel höher.
    Beide Männer spucken in die Hände und heben das Fass an. Mit vereinigter Kraft und vereinigten Stimmen scheuchen sie Leute und Soldaten aus dem Weg um das Fass seinem Bestimmungsort zuzuführen. Die beiden Männer schwanken gewaltig durch die Menge, und jeden Moment droht das Fass zu Fallen. Doch die bgeiden schaffen es das Fass im Gleichgewicht zu halten.
    Letztendlich wird es an einem Schiffskran vertäut und auf das Schiff gehievt.


    Morgalis reibt sich den Rücken und stöhnt leicht. Dann wischt er sich den Schweiß von der Stirn.
    Beide setzen sich auf Kisten die noch verladen werden müssen und trinken einen Schluck Wasser.

  • Weisst du, so wie die mich vorhin auf dem Kieker hatten, würde es mich nicht wundern, wenn sie gerade darüber diskutieren, ob ich ein Spion oder noch was schlimmeres bin. Morgalis grinst wieder und nimmt noch einen Schluck aus der Flasche.
    Hah! Ich hol' uns grad' mal was feines!
    Wenn die Soldaten und Büttel irgendwas taugen sind meine Sachen noch da, wo sie vorhin liegengeblieben sind.

    Morgalis springt auf, und sich behende zwischen den Leuten durchschlängelnd flitzt er über den Platz.

  • An dem Ort angekommen, an dem er vorher vom Fass gefallen ist, schnappt er sich Ruck- und Seesack, schultert beides und trottet wieder zum Pier zurück. Dabei wirft er ein freundliches Hallo! in Richtung der Soldaten, die ihn zu beobachten scheinen.

  • Wieder am Pier angelangt, lässt er die geschulterten Säcke zur Seite gleiten, zieht verschwörerisch die Brauen mehrmals hoch und zieht eine Flasche Rum aus dem Seesack.
    Die Augen des Seemannes beginnen zu glänzen als eine Stimme vom Schiff herüberschallt:
    Wird das heut' noch was? Ihr faules Pack sollt arbeiten und nicht saufen!


    Schnell ziehen beide Männer den Kopf ein, die Flasche verschwindet irgendwo zwischen ihnen, und beide springen auf um die Kisten zu verladen, die noch am Pier stehen. Dabei erzählt Morgalis munter drauf los:
    Weißt du, der Redelsführer dieser Gardehunde kam mir irgendwie bekannt vor. Und eine Kiste fliegt in Richtung Schiff, wo sie von zwei weitern Seeleuten aufgefangen wird.
    Krieg ist hier also...
    Der Büttel kannte die Gardehunde wohl auch nicht vorher. Kommen vom Schiff, sagen sie seien dem Katscha.. dingsbums unterstellt, und weil sie glänzende Rüstungen tragen, glaubt er ihnen. Sehr interessant.
    Dabei arbeiten die beiden unter ächtzen und stöhnen weiter.
    Da kann ich für das Büttelchen nur hoffen, dass er nicht belogen wurde.
    Kennst Du diese sogenannten Gardehunde?

    Der Seemann meint Die sind glaub' ich mit dem Schiff hier angekommen und irgendwer von denen ist mit lauter wichtigen Leuten hier im Lazarett verschwunden.
    Na dann wird's schon passen erwiedert Morgalis.
    Dann brauch ich mir wenigstens keine Sorgen zu machen...


    Und was ich fast noch interessanter finde, ist dass es im Lazarett was zu bewachen gibt.
    Entweder ist da was drin was bewacht werden muss, damit es nicht weg kommt, oder da ist jemand drin, der nicht raus soll. Das könnte interessant sein...

    Und so arbeitet Morgalis weiter beim verladen des Schiffes. Dabei behält er die Gegend um das Lazarett sehr genau im Auge.

  • Stunden nachdem Ancalima nach ihr geschickt hat kommt Kassandra mit einem von Gisberts Frachtkarren im Hafen an. Ai ist bei ihr.
    Die Vorräte werden am Lazarett ausgeladen und so findet Kassandra rasch zu Ancalima.
    Sie schiebt den Vorhang beiseite und wird ein wenig blaß als sie die Elbe sieht. Ziwmlich zusammengeflickt sieht sie aus und Ciryon bietet keinen besseren Anblick.

  • * die beiden büttel vor der türe treten respektvoll zur seite als die herrin kassandra eintritt. hinter ihr schließen sie wieder die vorhänge. in ihren gesichtern spiegelt sich pures entsetzen wieder.
    denn die ankunft der herrin macht den rest ihres tages keineswegs erträglicher. *

  • ...das denken die vielleicht...
    Kassandra gelingt es Ancalima mit einer Mischung aus Musik, halben Informationen und der glaubhaften Versicherung, sie sei hier sicher und auf keinen Fall gefangen, dazu zu bewegen, noch eine Nacht im Lazarett zu bleiben.
    Viel trägt die Laute dazu bei. Als es später wird finden sich viele der Helfer und noch mehr Flüchtlinge am Feuer vor dem Lazarett ein.
    Schwankmaidgefällig beginnt Kassandra, die eine oder andere Flasche Met kreisen zu lassen. Wie am Tag zuvor an der alten Ratshalle gelten die Trinksprüche vermißten und verlorenen Freunden...

  • Nach getaner Arbeit schnappt sich Morgalis seinen Seesack, stellt ihn bei der Runde am Lagerfeuer ab, und benutzt ihn als Sitz.
    Er fischt an der offenen Seite herum und fördert eine zusätzliche Flasche Met hervor, die er dann ebenfalls kreisen lässt.


    Während der Abend später und die Runde lustiger wird, steht er auf, geht zu Kassanda hinüber als sie gerade ein Lied beendet hat und verneigt sich tief.
    Darf ich die Werte Musikantin zum Tanz auffordern?Gib die Laute doch einfach weiter, die Musik wird uns schon genügen. Und wenn Dich der Name dieses Gesellen interessiert, so nenn ihn einfach Morgalis.
    Damit hält er Kassandra auffordernd seine Hand entgegen und lächelt sie freundlich an.

  • Kassandra muß schmunzeln. "Und mich kannst du Kassandra nennen." Als wäre ihr Name heute nicht schon hundert Mal gefallen. Sie reicht das Instrument an eine Flüchtlingsfrau weiter, die bereitwillig die Hände danach ausstreckt.
    Einer der Seemänner schließt sich der Musikantin auf einer einfachen Flöte an, eine Trommel findet sich auch und bald schon sind Morgalis und Kassandra nicht die einzigen, die tanzen.


    Lange währt die fröhliche Runde allerdings nicht, Flüchtlinge, Helfer und Hafenarbeiter sind einfach zu erschöpft vom Tag.
    Man begibt sich zur Ruhe.


    Der nächste Tag ist klar und kalt. Der Hafen leert sich langsam als die großen Flußkähne immer mehr Flüchtlinge ins Auffanglager zum Flußhafen oder Gisberts Verwandtschaft die weniger Verletzten mit ihren Karren in die Stadt auf der Hochebene bringen.
    Kassandra sitzt bei Ancalima im Lazarett, behält Ai im Auge und wartet darauf, daß Akluto kommt und die Elbe für reisetauglich erklärt.

  • Als es langsam auf Mittag zugeht, erhebt sich Ai von ihrem Platz bei Ancalima und Kassi und streckt sich.


    Ich will versuchen, was zu essen aufzutreiben. Was gebratenes.


    Sie grinst gespielt gequält. Was sie seit der Flucht zu sich genommen hat, lässt sich bequem an einer Hand abzählen. Jetzt hat sie eine Entscheidung getroffen, jetzt sitzt sie nicht länger hilflos da, und jetzt kann sie auch wieder auf die Bedürfnisse ihres Körpers achten.


    Willst du auch was?

  • * in der mittagsstunde legt ein kleiner kahn am ufer an. hjaldir und vier seiner büttel springen an land. unverzüglich begibt sich die gruppe richtung lazarett.
    dort angekommen läßt sich hjaldir von simon kurz von den geschehnissen des letzten tages berichten. seine laune bessert sich nur wenig als er von der baldigen verlegung der gäste hört.
    er weist die büttel an, sich weiter um das lazarett zu kümmern, während er noch zum wasser gehen will um seine runde zu drehen. *

  • Fröstelnd erwacht Morgalis im kalten Morgengrauen bei den überresten des Lagerfeuers von letzter Nacht. Er hatte sich eine Decke aus dem Seesack geangelt und war dort eingeschlafen wo er sich letzte Nacht hingesetzt hatte.
    Das rächte sich jetzt ganz fürchterlich. Er streckt und reckt sich und zuckt zusammen als er den Schmerz in seinem Kreuz bemerkt. Steift kommt er auf die Füße und zittert am ganzen Leib, wobei er sich auf dem morgentlichen Hafenplatz umsieht.
    Als er die Soldaten sieht, die gerade Wache halten (viel zuviele, seiner Meinung nach), richtet er sich auf und wirft ihnen ein fröhliches Guten Morgen entgegegen und grinst dabei breit.
    Immer noch steift bückt er sich um die Decke abermalks in seinen Seesack zu stopfen und schlurft, seinen Seesack hinter sich her schleifend in Richtung der Schiffe.
    Kurzer Abend, kein schlimmer Kopf. Das hat auch seine Vorteile. Ich hab schließlich heute noch einiges Vor. denkt er so bei sich, während er sich ausgiebig kratzt, und steuert auf einen der Flusskähne zu, die immer noch im Hafen liegen.


    Ahoi! Hey! Kapitän! ruft er laut.
    Kannst Du noch einen gebrauchen, der gut anpacken kann?
    Ich war Maat auf der "Schaum Gazelle" da drüben. Kannst ruhig nachfragen. Aber für Dich komm ich umsonst mit.
    ruft er dem Kapitän zu.

  • *Bei Sonnenaufgang kommt der erste Flußkahn im Hafen an und Akluto steht im Bug des Schiffes. Er sieht im Gegensatz zu gestern sehr erfrischt, energiegeladen und gut gelaunt aus. Er hat eine lange Pfeife im Mundwinkel und verläßt das Schiff in Richtung Lazarett.*


    "Danke, für die schnelle Fahrt Kapitän, halt ein paar Plätze frei, wie wir das abgesprochen haben."


    *Akluto nähert sich dem Lazarett, bleibt davor stehen und leert seine Pfeife aus, reinigt sie und versataut sie ordentlich, dann betritt er leise das Lazarett.*


    "Guten Morgen, wie ist die Nacht gelaufen? Gibt es außer Ancalima Probleme? Gibt es schon Kaffee?"


    *Schnell treten ein paar Heiler und Feldscher bei Akluto an und geben kurze, prägnante Berichte. Akluto nickt zu den Berichten und beginnt die Runde durch das Lazarett*


    wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, kann auch klug scheissen


    Amerika - der Weg von der Barberei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur


    Immer wieder lesenswert: Artikel 231 des VV von `19

  • "Ancalima war eigentlich recht friedlich." Kassandra zwinkert Akluto zu.
    "Regelrecht brav. Wann kann ich sie mitnehmen? Und ich glaube wir sollten auch zusehen, daß wir die anderen Patienten, die irgendwie transportiert werden können hier wegbringen, es ist verdammt feucht und kalt so nah am Meer."

  • *Akluto schaut zu Kassandra, verbeugt sich leicht aus der Hüfte und lächelt ihr zu*


    "Genau deswegen werde ich jetzt die Runde machen, dann nach Ancalima schauen. Ich habe ein Flußschiff für den Transport mitgebracht und einen Freßkorb von Viola dabei, damit ich nicht verhungere. Wenn du willst, stöbere mal drin rum und such dir was aus."


    *Akluto geht danach langsam von Bett zu Bett udn schaut sich die Verletzten genau an. Ab und zu hört man ihn ein Gebet zu Ghoti anstimmen um die Verletzten mit der Kraft des Glaubens und Ghotis zu heilen.*


    "Dann kommt er bei KAssandra vorbei*


    "Na, was gefunden?"


    *Akluto langt in den Korb, holt sich ein Brötchen raus und schaut sich nach einem Kaffee um*


    wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, kann auch klug scheissen


    Amerika - der Weg von der Barberei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur


    Immer wieder lesenswert: Artikel 231 des VV von `19

  • Ai schlendert am Hafen entlang, in der Hand hält sie ein großes Stück mit kaltem Braten. Für einen Beobachter wirkt sie, als wolle sie bloß spazieren gehen, doch sie sieht sich die Schiffe aufmerksam an, die da vor Anker liegen. Sie achtet darauf, welche Ladung aufgenommen wird und lauscht auch immer den Seemännern, die da, teils lachend und rauh scherzend, teils mürrisch und still ihrer Arbeit nachgehen. Solange sie mit Essen beschäftigt ist, will sie sich einen Überblick verschaffen, dann wird sie weitersehen.
    Auch mit dem Hafenmeister könnte man ein Wörtchen reden..

  • * hjaldir kehrt nach seiner runde zum lazarett zurück und trifft dort auf hochwürden akluto. *


    " guten tag hochwürden. wie geht es euch? was könnt ihr mir über die verlegbarkeit unserer gäste sagen? ich würde das heute gerne in angriff nehmen mit eurem einverständnis. "

  • *Akluto wird mit einem Kaffee beglückt und dann sieht man im Hintergrund, wie die Helfer die ersten verletzten aus dem Lazarett zum wartenden Flußschiff transportieren.*


    "Es sieht soweit gut aus, wir verlegen gerade die ersten 10 Verletzten aus dem Lazarett nach Amonlonde Satdt." Akluto beißt in sein Brötchen und trinkt einen Schluck Kaffee "So, ich setze jetzt die Runde fort und dann komme ich später zu Ancalima."


    *Akluto ißt das Brötchen auf und geht mit seinem Becher ins Lazarett hinein, um weitere Patienten zu besuchen*


    "Hjaldir, begleite mich doch bitte auf der Visite, dann kannst du mir von deinen BEdenken und Plänen erzählen"


    wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, kann auch klug scheissen


    Amerika - der Weg von der Barberei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur


    Immer wieder lesenswert: Artikel 231 des VV von `19

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  • Kassandra schüttelt den Kopf.
    "Cornelius, ich will nichts essen, ich hab schon gefrühstückt. Ich will dein Einverständnis daß ich Ancalima hier wegbringen kann. Und dabei denk vielleicht auch daran, daß sie dir, wenn du sie hier noch länger einsperrst, aus schierer Verzweiflung eingehen wird. Dieser Ort hier schadet ihrer Gesundheit, weniger ihrer körperlichen als ihrer geistigen."