Der singende Wald 3

  • Die Hände hinter dem Kopf verschränkend, lehnt sich Tear an die Rinde des Stammes hinter sich zurück und lässt bei Kassandras Worten ihren Blick über die Bäume streifen.


    "Es ist Leben im Kreislauf, es würde mich wundern, wenn er nicht in den Herbst kommen würde." Sie schmunzelt leicht.


    "Beschreib es mir... das Bewegen der anderen Art..."

  • "Na, es gab auch Jahre, da hat er sich arg schwer getan", gibt Kassandra zu bedenken.
    "Die andere Art... kennst du doch. " Sie lächelt schief. "Wie soll man das beschreiben. Man klingt irgendwie wie jemand, der seine Unterwäsche auf dem Kopf trägt. Silia kann das besser."

  • Tears Blick verklärt sich leicht und Kassandra wird wohl nicht umhinkommen zu merken, dass sie sichn den exakten Wortlaut der Bardin gerade bildlich im Kopf vorstellt.


    "Ich glaube nicht, dass jemand der eine Unterhose auf dem Kopf trägt, besser erklären kann, wie man eins ist mit der Welt, die einen umgibt... zumindest nicht so, dass es nicht Fragen nach der Körperpflege aufwirft,"


    erwidert sie dann trocken aber lässt einen passenden Kommentar zu Silia aus.


    "Mich würde eher interessieren wie sich das äußert mit dem "langsam Übung" bekommen?!"

  • "Weißt du warum Silia angefangen hat mir Unterricht zu geben?", fragt Kassandra mit einem kurzen Seitenblick.
    "Diese Gabe... was die Leute so 'das zweite Gesicht' nennen... Mori zum Beispiel ist damit immer gut klar gekommen. Ich... nie. Ich steiger mich rein in die Dinge, die ich sehe. Ich mache das gesehene zu meinem, ich kann mich nicht lösen. Oder konnte es nicht, bis Silia angefangen hat mit mir zu üben... Und mich im Wald treiben zu lassen ist da eine gute Übung. Zwischen seinen und meinen Gefühlen zu unterscheiden und mich nicht von seinen überwältigen zu lassen. Wie sich das äußert? Ich komme schneller rein und schneller wieder raus. Ich kann einen Baum eher loslassen und mich etwas anderem zuwenden. Ich... finde mich besser zurecht."

  • "Das hört sich gut an," schnurrte Tear zurück, als Kassandra mit ihrer Erklärung geendet hat und reibt sich über den Nasenrücken.


    "Ich erinnere mich noch gut an die Gespräche über das TAM und das die Menschen es, wenn auch in anderer Form in sich tragen. Was immer Silia mit dir macht und trotz der Schwierigkeiten, vor allem aber der Prüfungen, hast du nicht nur ein großartiges Geschenk bekommen, sondern auch die Chance wie auch die Bürde damit umzugehen."


    Sie lächelt und streckt sich dann absichtlich geräuschvoll. "Ich kenne die Welt blind und als Sehende... ich würde mich immer für letzteres entscheiden."

  • Die kurze hochgezogene Augenbraue und der Blick, den Tear der Bardin schenkte sagte mehr als Worte... ein typisches "ach, was, wirklich?!"


    Dann lächelte sie.


    "Wenn du Hilfe benötigst, frag einfach. Die Möglichkeiten diese Kraft einzusetzen, sind vielfältig..."

  • Kassandra läßt sich Zeit mit der Antwort.
    "Danke. Mein Forschungsdrang in der Hinsicht hält sich in Grenzen", sagt sie schließlich.
    Vor zwei Jahren hat sie die Neugier und die Überschätzung ihrer Kräfte letztlich an den Rand des Abgrunds gebracht. Seitdem hält sie sich lieber in sicherem Fahrwasser.

  • "Du meinst eben?", fragt Kassandra nach.
    "Nein, nicht direkt. Ich schaue ab und zu im Wald nach dem Rechten. Dabei bist du mir aufgefallen. Ich dachte ich seh mal nach dir, ich hab ja seit dem Winter nichts mehr von dir gehört..."
    Seit sie die Ankündigung gemacht hatte nach Daynon gehen zu wollen, auf ihre irrsinnige Mission.

  • "Wie seit dem Winter? Ich verstehe nicht...," Irrtiert und fragend zugleich sieht sie Kassandra an.

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  • Kassandra runzelt die Stirn.
    "Das letzte Mal haben wir uns gesehen, da wolltest du nach Daynon. In die Bibliothek einbrechen. Und diesem Elbenrat häßliche Dinge an den Kopf werfen." Sie schmunzelt leicht. "Hat das eigentlich geklappt?"

  • Der Gesichtsausdruck der Elbe veränderte sich keinen Moment lang, die Ratlosigkeit verteidigte mit fester Hand seinen Platz in ihren Zügen.


    "Ich will gewiss viel, wenn der Tag lang ist und meist bekomme ich auch, was ich will aber wer bitte würde die Anmaßung besitzen in die große Bibliothek Am'Iriels einzubrechen, noch dazu respektlos gegenüber dem Rat der Hohen zu sprechen. Du machst Witze?!"

  • Jetzt hat Tear Kassandras volle Aufmerksamkeit. Eindringlich mustert sie die Freundin.
    "Du würdest", antwortet sie dann. "Du wolltest. Und du warst stinksauer darüber, daß der Rat dem Krieg in Daynon nur zusieht. Was du dazu zu sagen hattest war wenig schmeichelhaft."
    Sie legt den Kopf schief.
    "Sag nur jemand hat deine Meinung geändert?"

  • Tear neigte wie ein Wolf den Kopf zur Seite, während sie Kassandra weiter eindringlich musterte, eine ihrer Hände lag beruhigend auf dem Bauch des Kindes in ihren Armen.


    "Ich bin nicht in die Bibliothek eingebrochen," sagte sie dann leise aber mit fester Stimme. "Das wüßte ich. Ich hatte es vielleicht vor, denn das klingt zumindest nach mir aber ich habe es nicht."


    Sie richtete ihren Blick in die Ferne und schien nachzudenken und an was sie dachte schien ihr keine Freude zu bereiten.


    "Doch mit dem Rat habe ich gesprochen, ...," sie stockte kurz, schweifte innerlich ab und war dann wieder bei Kassandra..."...kein Funken von Respektlosigkeit kam in meinen Worten und meinen Taten zum Ausdruck."


    Ein leises Knurren kam über ihre Lippen, als wäre sie mit etwas bestimmten sichtlich unzufrieden, ja geradezu verärgert. Fast beiläufig reichte sie Kassandra jetzt nach ihrem Stimmungswechsel das Kind.


    "kniend... und mit gesenktem Blick, soweit ich mich erinnere..."

  • "Das klingt nicht nach dir", stellt Kassandra fest und nimmt das Kind entgegen. Das reagiert auf die Lageveränderung und den Verlust der kuschligen Unterlage mit ebenso leisen Knurrtönen, ohne dabei die Augen zu öffnen.
    Der prüfende Blick verläßt die Elbe nicht.
    "Hat's denn wenigstens was gebracht?

  • Wieder vergeht einige Zeit schweigend. Ziellos irren die Augen der Elbe über den Boden, denn sie denkt mit leicht gesenktem Kopf nach. Schließlich hebt sie ihren Blick wieder und sieht Kassandra stirnrunzelnd an.


    "Seltsam... wenn ich darüber nachdenke, erinnere ich mich nicht daran Fragen gestellt zu haben, Antworten bekommen zu haben, belehrt oder bestraft worden zu sein. Ich erinnere mich nur an ein einziges Worte, doch dass hallt in mir immer und immer wieder leise nach... karjandra..."

  • Kassandra runzelt die Stirn. "Und das bedeutet?", fragt sie.
    Wenn die Ähnlichkeit des Wortes mit ihrem Namen sie irritiert oder beunruhigt läßt sie das ihr Gegenüber nicht merken.
    Fast automatisch, ihre Aufmerksamkeit immer noch ganz bei der Elbe, beginnt sie ihr Kleid zu öffnen, um das Kind, das nicht aufhören will zu knurren, mit etwas Milch ruhigzustellen.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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