Der singende Wald 3

  • "Da wird es auch nicht wärmer sein, als hier... es sei denn ich lege mein garstiges Wesen ab und laufe zur Höhle um ein paar kleinere Wärmsteine zu holen. Ich würde dich ja zur Höhle mitbitten aber seit Endúneath für seine Kodexstudien freigestellt worden ist... blockiert er durch seine Kodexstudien jedwede Gastfreundlichkeit." (A.d.A. SO!)

  • Die Elbe hebt ihre Schultern, nickt dann kurz und folgt Kassandra in die Richtung, in der Ancalimas verlassenes Baumhaus steht.


    "Ich habe mich kaum mit ihr unterhalten auf der Akademie... eigentlich kein einziges Mal, ich hab ihr nur zugehört, wenn sie redete... da erinnert viel an das, was ich kenne aber irgendetwas stößt einen ab... es ist das gleiche Gefühl, wie wenn ich über Endúneaths Herkunft nachdenke," murmelt sie beiläufig, während sie den Geräuschen lauscht, die ihre Füsse beim laufen machen.

  • Kassandras Schritt stockt kurz, denn die Elbe drückt mit ihren Worten genau aus was sie selber empfindet.
    "Es ist... Ancalima. Ohne das was ich an ihr mag", bestätigt sie dann bedrückt und nimmt ihren Schritt wieder auf.
    Sie sieht Tear'asel nicht an als sie leise fortfährt.
    "Ich denke oft, daß ich die Verantwortung für sie nicht hätte abgeben sollen. Ich... dachte, daß es mein Wissen und meine Kräfte übersteigen würde sie zu heilen. Erst später ist mir der Gedanke gekommen, daß das vielleicht gar nicht meine Aufgabe war. Vielleicht... " ihre Stimme wird leiser, "vielleicht wäre es meine Aufgabe gewesen sie zur Grenze zu bringen. Ihr den Weg hinüber zu zeigen.... dem, was noch von ihr übrig war..."

  • Tear beisst sich auf die Lippe, ehe sie Kassi antwortet.


    "Avarean... und nein. Sie hätte sterben sollen, sie hat es sich gewünscht. Sie ist nicht so eine Kämpferin, wie... wie ich vielleicht," ein Schulterheben unterstützt die kurze Unsicherheit, ehe die Elbe weiterspricht."aber gleich wie, gleich was geschehen ist... es ist geschehen. Man hat Dinge nicht getan, andere zugelassen... das ist so und die Welt dreht sich weiter. Mit was wäre wenn ist nur dem geholfen, der die Zeit befehligen kann."


    Es ensteht kurzes Schweigen, dass die Elbe nutzt, um nachdenklich zu den Baumkronen hinaufzublicken. Sie kennt den Wald wie ihre Westentasche und umrundet oder überspringt Wurzelwerk und Steine mit sicherer Leichtigkeit.


    "Es ist der Preis, der bezahlt worden ist und wir werden sehen, was aus ihr geworden ist. Vielleicht hätte es bessere Wege als die Hîn gegeben...," Tear muss kurz freudlos lächeln," mit Sicherheit hätte es das... aber es ist die Zeit, die auf der Seite der Geduldigen ist... sie wird ihre Mitte finden... kein Extrem kann ewig bestehen, dazu verbrennt es zu schnell, weil es so groß ist."

  • Kassandra schweigt eine Weile, eigentlich hat sie dem was Tear sagt nichts hinzuzufügen. Der Fehler war gemacht und nicht zu korrigieren, und es war müßig sich Gedanken darüber zu machen was hätte sein können oder sein sollen. Trotzdem bleibt ein nagendes Gefühl der Unzufriedenheit.
    "Ich habe versagt, ihr gegenüber", stellt sie schließlich nüchtern fest. "Und ich hoffe nur, daß ich daraus gelernt habe."
    Was den Umgang mit den Hîn anging hatte sie das sicherlich. In deren Hände würde sie die Verantwortung für die, an denen ihr lag, nie wieder legen.
    Schließlich stehen sie vor dem Baumhaus. Kassandra legt den Kopf in den Nacken und schaut hinauf.

  • Tears Seitenblick auf Kassandra, sagt einiges aus aber sie scheint ihr nicht Recht zu geben.


    "Elben... sind... schwierig. Hîn auch."


    Dann wandert ihr Blick ebenfalls hinauf. Einen kurzen Moment verliert sie sich in dem Anblick, der im Frühling und Sommer sicherlich einen noch imposanteren Eindruck geboten hätte, als jetzt.

  • Einige Tage nach der Tagen des offenen Lernens ..


    Alexandre war der Akademie und ihrem sehr geregelten Tagesablauf , als auch der Enge und Fülle an anderen Personen überdrüssig geworden und hatte sich entschieden dem Trubel zumindest temporär zu entfliehen.


    Da er vom singenden Wald gehört hatte , aber sich noch nie die Gelgenheit geboten hat ihn zu besuchen , war sein Entschluß schnell gefaßt.


    Bewaffnet mit seinem Bogen , auch wenn er nicht wirklich jagen wollte, sowie einer guten Wegzehrung und den Temperaturen angepaßten Kleidung brach er auf den singenden Wald zu erkunden ...

    Jean - Michel de Sarday
    Chevalier d´Arisent
    Magistrat des Hofes von Tir Thalessay


    Wir sind Schatten , Schemen der Nacht
    Wir sind Geister , die unerkannte Macht

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  • Es führt kein richtiger Weg in den Wald, nur ein schmaler Trampelpfad, kaum mehr als ein Wildwechsel. Sobald Alexandre zwischen den ersten Bäumen hindurch gegangen ist, läßt die beißende Kälte des Windes etwas nach. Es ist nicht wirklich warm, aber auch nichtmehr so schneidend kalt wie auf der Straße.
    Die Bäume sind kahl, wie im Rest der Republik auch. Doch wenn man genau hinsieht scheinen die geschwollenen Knospen den Frühling kaum erwarten zu können.
    Auf dem Boden liegt wie dünner Puderzucker ein Hauch von Schnee, doch je weiter er vordringt desto mehr verflüchtigen sich die Spuren.

  • Am Waldrand hält Alexandre kurz inne und berachtet die Szenarie und folgt dann den Trampelpfad in Waldesinnere.


    Während er den Trampelpfad folgt lauscht er dem Wind und läßt den Wald auf sich wirken ... *Jung ist er.. * war einer der ersten Gedanken , die ihm durch den Kopf ging *..nicht zu vergleichen mit den Wäldern meiner Heimat*

    Jean - Michel de Sarday
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  • Jung wirkt der Wald in der Tat, sogar sehr jung, und das ist auf den zweiten Blick irgendwie merkwürdig, denn die Bäume sind durchaus hochgewachsen, groß und stark. Mittlerweile liegt auch das Laub aus den letzten drei Jahren auf dem Boden, so daß der Wald nicht mehr wie gekehrt wirkt, doch Totholz sucht man hier vergeblich. Keine alten, umgebrochenen, vermodernden Stämme, aber auch keine abgesägten Baumstümpfe, wie sie in bewirtschaftetem Wald zu finden sind. Nur hier und dort ein dürrer Zweig, vom Wind gebrochen.

  • *Soso .. * ging es ihm durch den Kopf als er die Bäume näher betrachtete * ... was hier wohl gewirkt hat ..* fragte er sich *.. und was Kassandra und Ancalima wohl drin für eine Rolle gespielt haben... * gingen seine Gedanken weiter während er den Wald erkundete ... den Trampelpfad hatte er mittlerweile dann auch verlassen und ließ sich von seiner Intuition und dem Zufall leiten ...

    Jean - Michel de Sarday
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  • Außer dem offensichtlich auch hin und wieder von Menschen genutzten Trampelpfad gibt es noch etliche Wildwechsel, die ungefähr in die gleiche Richtung führen: dem See zu. Und die scheinen rege genutzt zu werden, ist doch die Wasserfläche im ungefähren Zentrum des singenden Waldes in weitem Umkreis die einzige, die nicht von einer zentimeterdicken Eisschicht bedeckt ist sondern dem Wild weiterhin als leicht zugängliche Trinkwasserquelle dient. Je weiter Alexandre diesen Pfaden folgt desto weniger kalt wird es im Wald.

  • Alexandre folgte den Spuren ... als er den See erreicht schaute er sich um und suchte sich ein Plätzchen wo er sich niederlassen könnte um eine kleine Pause einzulegen bzw. eine Kleinigkeit zu essen ...

    Jean - Michel de Sarday
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  • Hier, im ungefähren Zentrum des Waldes, liegt gar kein Schnee mahr am Boden. Der See präsentiert sich als offene Wasserfläche, um den herum große, feuergeschwärzte Steinquader liegen.
    Die Fundamente der ehemaligen Komturei sind zum Teil vom Wald überwachsen, aber genug der großen Strukturen liegen frei und bieten sich als Sitzplätze an.

  • Nach dem er einen Überblick gewonnen hat , läßt sich Alexander an einem der Bäume am Rand der Ruinen der Komturei nieder ... legt dabei sein Bogen und Tasche ab , aus der er sich dann auch gleich was zu Essen und Trinken holt. Er genießt die Ruhe des Waldes im Vergleich zum hektischen Treiben an der Akademie

    Jean - Michel de Sarday
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  • Auf dem See gründeln zwei Schwäne, ruhig und majestätisch und ohne ihn zu beachten. Obwohl es Winter ist und die Kälte, wenn auch nicht so stark wie draußen, auch hier zu spüren ist, lassen sich immer wieder Vogelstimmen hören. Balzende Meisen, Stare, und auch mal der Reviergesang einer Amsel.
    Und dann, kaum wahrnehmbar, scheint es als ob der Wind Gesangsfetzen heranweht. Teile eines LIedes, die sich nur erahnen lassen.
    "Hörst du... silbriges Flüstern... uralte Bäume..."
    Es könnte eine Frauenstimme sein, die weit entfernt singt.

  • Alexandre beendet sein Mahl und nach dem er die Sachen wieder verpackt hat setzt er sich aufrecht im Schneidersitz hin und schließt die Augen. Gedanklich geht er noch mal die Übungen durch die Ihm seine Schwester gelehrt hatte um seinen Geist zu öffnen und folgt Ihnen und lößt sich von der weltlichen Wahrnehmung und lauscht ....

    Jean - Michel de Sarday
    Chevalier d´Arisent
    Magistrat des Hofes von Tir Thalessay


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  • Ein Gefühl großer Ruhe empfängt ihn, als würde er einen gewaltigen Schlafsaal betreten, in dem tausende Seelen in winterlichem Schlaf liegen.
    Das Lied ist deutlicher zu erkennen:
    "Hörst du das Rauschen, das Singen der Blätter,
    Silbriges Flüstern der Wipfel und Höh'n
    Ahnungsvoll murmelnde, uralte Bäume
    Singende Seele des Waldes der Träume
    Kannst du sie hören, sag kannst du sie seh'n?"
    Es kommt aus keiner bestimmten Richtung, es ist einfach da.

  • Alexandre verweilt im Schneidersitz und lauscht weiter der Meldoie. Er nimmt die Ruhe in sich auf und schiebt seine Gedanken in eine kleine Ecke seines Unterbewußtsein wo er sie erstmal gut übersehen konnte. Frei von den störenden Gedanken lauscht er intensiver und öffnet sich mehr dem Wald und den Elementen ...

    Jean - Michel de Sarday
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