Malglins und Kassandras Zimmer

  • Er nickt.
    "Das ist auch gar nicht so verkehrt. Eigentlich halten wir Details zum Orden aus anderen Gründen zurück, aber mittlerweile bin ich der Ansicht dass als Grund schon völlig ausreicht dass sich andere Leute weniger unsere Köpfe zerbrechen wenn sie weniger wissen." Er wirkt ein wenig genervt und hebt den Blick zur Decke, bevor er durchatmet und Kassandra einen neutralen Blick widmet. "Ja, sera Nyareth ist Meisterin des Ordens sera Am'Anethra Großmeisterin. Ich bin lediglich Novize auf dem Weg zu meiner Wächterprüfung. Nur soviel zum Verständnis was Tear'asels Probleme angeht - oder anging: Es ist Bestandteil der Ausbildung, die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, damit sie bei wichtigen Einsätzen nicht in die Quere kommen. Was allerdings nicht heißt dass wir zwangsläufig gefühllos werden. Musik ist für mich ein Hilfsmittel um auf dem Weg dorthin nicht das Gleichgewicht zu verlieren, allein deshalb schon werde ich das nicht aufgeben. Mal von dem banalen Fakt abgesehen dass ich es als Ausgleich zum Töten benötige. Das einzige was Musik betrifft und nicht erhalten bleiben kann ist die Kunst um der Kunst willen, das ist der Weg der Indoryst, nicht der der Cyrchanyon." Eine ziemlich absurde Vorstellung... Damit erwartet er erst einmal die Reaktion der Schankmaid.

  • "Du redest mit jemandem, für den Musik bis vor ein paar Jahren noch Teil des Lebensunterhalts war..." Kassandra zuckt die Schultern. "Kunst um der Kunst willen ist ein Luxus den sich nur wenige leisten können." Und diesen Purismus zu verstehen fällt ihr auch schwer. Letztendlich spielt man doch immer um irgendetwas zu erreichen. Sei das jetzt einen Zauber zu weben, zu essen zu bekommen oder nur um der Bewunderung der Zuhörer willen.
    "Was das Zerbrechen von Anderleuts Köpfen angeht... wenn ihr nicht wollt, daß das passiert, dann wäre es vielleicht keine schlechte Idee darauf zu verzichten, mit Andeutungen um sich zu werfen. Wie zum Beispiel: 'Sprich mich nicht an wenn der Mond rot ist'. Sich dann zu wundern, daß Leute nachfragen ist ein wenig... naiv."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Endúneath seufzt. "Das war keine... Andeutung, das war eine Warnung. Mit der Thematik ist nicht zu spaßen. Aber angesichts der Tatsache dass euch als Gastgeber unserer Gesandtschaft ein Recht darauf zusteht wurde beschlossen Euch weiteres Wissen dazu zuteil werden zu lassen, sofern denn Interesse daran besteht."

  • Er verschränkt kurz die Arme vor der Brust, löst dann aber seine Linke aus der Verschränkung um sich kurz damit den Bart zu kraulen, bevor er eine Geste zu seinem Gegenüber macht. "Du, meine werteste, stellst bei manchen Themen bedeutend mehr Fragen als ich mir vorstellen könnte dass du sie alle beantwortet haben möchtest. Aber angesichts der Tatsache dass du darauf bestehst..." Damit streift er seine Schuhe ab und zieht die Beine in den Schneidersitz an.
    "Das Auftreten des Blutmondes hat einen nicht zu vernachlässigenden Effekt auf unsere Art. Er zeichnet sich durch Mangel an Selbstkontrolle, Unberechenbarkeit und übersteigerte Aggressivität aus. Manche würden es einfach einen Fluch nennen, wir selbst haben verschiedene Interpretationen entwickelt, da wir selbst nicht genau wissen was genau dahinter steht. Die Cyrchanyon sehen es als eine Prüfung des Geistes, die Seraïne als eine Art arkaner Interferenz. Für die Tel'Alan ist es ein Forschungsgebiet, für die Indoryst etwas worüber große Werke zu verfassen sind, während die Telconthar es im Bereich des Göttlichen vermuten."
    Er setzt zu einem weiteren Satz an, entscheidet sich dann aber, die Reaktion der Schankmaid abwartend, für die Teetasse.

  • Nachdem er die Tasse wieder an ihren Platz gestellt hat fährt er fort. "Im Laufe der Zeitalter haben wir jedoch gelernt damit zurecht zu kommen. Wir wissen genau wann es passiert, wie lange es dauert und wie man sich derweil in Meditation versetzt um nicht davon beeinträchtigt zu werden. Deswegen auch die Warnung, denn wenn wir in dieser Meditation gestört werden kann das für den Störer sehr bitter werden, gleich ob Freund oder Feind. Man sagt die Zeit des Blutmondes ist die einzige Zeit in der einer der unseren im Stande ist ein Wesen zu töten ohne sich dabei selbst zu schaden."

  • Endúneath zieht die Augenbrauen hoch und sieht die Schankmaid ungläubig an. "Bei... jedem... Blutmond? Ich meine die habt ihr hier ja durchaus auch...? Also zwei bis dreimal pro Sternenlauf, davon manchmal mehr, manchmal weniger intensiv. Bis zum nächsten haben wir noch viereinhalb Monde Zeit, falls dich das beruhigt."

  • "Ich bin Schankmaid, ich kenn mich doch mit Blutmonden nicht aus." Offensichtlich findet sie das Thema bei weitem nicht so gravierend wie er.
    "Und wieso sollte ich beunruhigt sein? Ihr habt das doch offensichtlich gut im Griff?"

  • "Gut, dann lassen wir es hierbei bewenden. Du nanntest die Geschichte aber ein Beispiel für Andeutungen... welche sind dir denn noch aufgefallen? Wir sehen es mittlerweile als einen Fehler an an der Akademie keine Veranstaltung gehalten zu haben und beginnen bereits mit der Vorbereitung einer neuen. Vielleicht sind die Fragen einer neugierigen Schankmaid da genau das Richtige."
    Damit fängt er mit einer schnellen, geschickten Handbewegung einen arglosen Keks und führt ihn seiner Bestimmung zu.

  • Er nickt.
    "Nun, ich würde sagen... gut?" Ein wenig Verlegenheit ist in seinem Blick nicht zu übersehen. "Sie hat ihr Quartier in der Siedlung wieder bezogen und wird uns bei der Wache unterstützen. Ein Grund warum ich überhaupt gerade hier sein kann."

  • Erwartungsgemäß hat sie ihn nach einer Weile soweit dass er die Augen verdreht und sich erneut einen Keks nimmt.
    "Und ja, ich besuche sie gelegentlich in ihrem Quartier. Was nichts daran ändert dass die Sache noch Zeit braucht, falls sie sich denn weiter entwickeln sollte."