Auf dem Weg zurück nach Magonien - Irgendwo auf dem Meer

  • Die Priesterin lässt ein wenig den Kopf hängen, als sie von Damorg wegtritt und den Weg unter Deck einschlägt, noch immer seltsam steif in ihrem Gang wegen ihres grün und blau geschlagenen Rückens.


    Wenig später steht sie beim Smut, einem unglaublich dicken Mann Mitte Fünfzig, der sich nach wenigen Worten, die sie wechseln, entschließt, Alanis zu adoptieren, sie auf einen Schemel nötigt und ihr eine Portion Trockenfleisch in die Hand drückt, weil sie seiner Meinung nach zu dünn sei.


    Verdattert lässt sie sich das gefallen und beginnt brav zu Essen, die Gedanken halb beim Geplauder des Smuts - er mußte in ihr wohl eine verwandte Seele erkannt haben -, halb bei Damorg auf Deck.

  • Beim Gedanken an Fisch am Morgen drehte sich ihm der Magen um aber etwas Brot und Honig mit einem Tee war alles was er wollte.


    Er trottete den anderen hinterher und begab sich in die Messe.
    Wer ihn kannte wusste, dass es um seine Laune nicht gut bestellt war.

  • Als Dorian bemerkt, dass seine Kameraden das Deck verlassen dreht er sich um, stützt sich mit den Ellenbogen auf der Rehling ab und schaut ihnen hinterher.


    Als sie verschwunden waren schüttelt er kurz den Kopf und murmelt:
    Was eine Reise. Bei den Göttern!


    Einige Lidschläge später stöt er sich mit dem Fuß ab und beginnt gemächlich über das nun recht leere Deck des Schiffes zu schlendern.

  • Schnell ist der Tisch gedeckt. Auch wenn die erträumten Leibspeisen nicht darauf zu finden sind und es nur einfache Dinge gab, waren diese dennoch schmackhaft. Man hat bereits ganz andere Schffspassagen erlebt, auf denen das Essen faulig und das Wasser brackig waren.


    Urgon, Herr der Erde,
    geber aller Gaben, alles, was wir haben,
    alle Frucht im weiten Land, ist Geschöpf in deiner Hand.
    Hilf, das nicht der Mund verzehret, ohne daß das Herz dich ehret,
    was uns deine Hand beschert.


    Dann griff Jarnauga nach dem Krug mit frisch aufgebrühtem Tee und roch daran.


    Hmmm, das riecht gut, Pfefferminze. Möchte jemand einen Becher voll? Ein kurzer Augenblick verstreicht während das Brot gebrochen und Wurst und Käse gereicht wird. Auch ein kleiner Tiegel mit Honig macht die Runde.
    Die Expedition - woher wusste man eigendlich, wonach wir suchen sollten? Ich meine das Tor. Es war tatsächlich da. Auch wenn es bereits versiegelt war und die Probleme ganz anderem Ursprungs waren. Irgend jemand muss doch mehr gewusst haben als er die anderen hat wissen lassen. Oder ist das alles an mir vorbei gegangen? Wirklich viel habe ich von den Untersuchungen mitbekommen. Und dann stellt sich da noch die Frage, wer hat das Tor versiegelt?

  • Ashaba stopfte mit Begeisterung gesalzenen Fisch, Brot und Äpfel in unglaublichen Mengen in sich hinein. Bei Jarnaugas Frage hielt sie kurz inne und schluckt das, was sich grade in ihren Backen befand, herunter.


    "Arnulf hatte einiges an Informationen. Und Ancalima. So weit ich weiß war Ancalima bei der Vorhut dabei, so dass sie schon einiges herausfinden konnte. Beim Verschließen des Tores war sie auch maßgeblich beteiligt."


    Wieder verschwand ein beträchtliches Stück Fisch in ihrem Mund.

  • Meanor sah von seinem kurzen Tischgebet auf und zuckte mit den Schultern.
    Alles was ich mitbekommen hab, war dass Ancalima einiges wusste und Arnulf von allen möglichen Seiten Informationen bekam.
    Bin auch mehr mitgestiefelt, um schlimmeres zu verhindern.

    Mißmutig kaute er auf einem Stück Brotrinde herum.
    Den Elementen sei Dank ist nicht mehr passiert als Verletzungen und der Tod einer Orkin die ich nicht kannte. Immer wieder versuche ich mich damit zu trösten, dass wir den Vampiren einiges an toten Körpern abgenommen haben und ihnen die verdiente Ruhe schenkten aber Glücklich stimmt mich alles in keinster Weise.

  • Nüchtern betrachtet denke ich, dass es nicht in unsserer Macht stand mehr zu tun. Wenn ich aber auf mein Herz höre, hätten wir vielleicht doch mehr erreichen können. Viele hatten Angst, auch wenn sie es niemals zugeben würden. Das ist mir auf dem Rückweg klar geworden. Währe es nicht unsere Pflicht gewesen ihnen Mut zuzusprechen, Meanor?
    Jarnauga schaute den Priester an während er beiläufig das letzte Stück Fisch zu Ashaba herüberschob.
    Vielleicht war es auch noch nicht an der Zeit zu handeln. Glaubst du an die Bestimmung? Das einem Menschen oder Wesen etwas von den Göttern hervorbestimmt ist? Eine Aufgabe, eine Tat oder was auch immer?
    Er wendete sich Ashaba zu und ihre Blicke trafen sich. Was meinst du?

  • Ashaba warf Jarnauga einen langen Blick zu und lehnte sich dann zurück.


    "Ein Nagel muss geschmiedet werden bevor er genutzt werden kann. Und wir hatten nicht mal einen Schmied da."


    Noch vor einem Jahr wären ihr solche Worte nie und nimmer über die Lippen gekommen.


    "Es ist schmerzhaft Dinge zu tun, die den eigenen Prinzipien widersprechen, aber manchmal muss es sein zum Wohle aller. Da.."


    sie deutete vage in eine Richtung, in die Forlond liegen könnte.


    "... wäre keiner von uns lebend raus gegangen, wenn wir ohne Sinn und Verstand unseren Prinzipien gefolgt wären. Ist es denn sinnvoll zu sterben, wissend, dass man nichts ändern wird? Nur um seinen Prinzipien zu folgen, wenn man doch weiß, dass man den nötigen Nagel durchaus schmieden kann, dass man nur Zeit braucht? Rache muss manchmal warten. Sie muss jetzt warten."


    Heftig schüttelte sie den Kopf.


    "Denen war ich näher als irgendeiner von euch. Sie haben in meinem Geist gewühlt wie in einem Korb mit schlechtem Obst, um sich den einzigen Apfel heraus zu suchen, der ihnen passt. Den Rest haben sie zerquetscht. Glaubt mir, dass das wahrlich nicht schön ist."


    Angewidert zog sie die Nase kraus und griff nach dem Fisch, den Jarnauga ihr zugeschoben hatte.


    "Das möchte ich keinem einzigen von euch zumuten. Ein Grund mehr, wieso ich eine von denen war, die den Abzug nicht nur befürworteten sondern voran trieben. Auch jetzt noch halte ich es für das einzig Richtige, was wir tun konnten."

  • Meanor überlegte wohl seine Worte ehe er antwortete.
    Wir sollten nicht an Rache denken sondern wohl überlegt handeln, wenn wir das nächste mal den Vampiren gegenüber treten.
    Der Priester setzte ein Lächeln auf und es war fast unmöglich ob es beruhigend wirken sollte oder gehässig bezüglich Plänen die er hatte.


    Wir müssen uns entscheiden ob wir kämpfen wollen oder hinter den Reihen stehen und versuchen Mut zuzusprechen.
    Als alle in Furcht rannten blieben nur wenige vorne stehen aber genug, dass wir den Feind aufhalten konnten.
    Meanor legte die Brotkruste auf seinen Teller ehe er fortfuhr.


    Auch unsere Taten in dem wir unseren Mann im Kampf stehen kann Mut zusprechen. Es waren nur zu viele Gegner, ich spürte wie meine Kräfte langsam am Nachlassen waren und die ganze Nacht hätte auch ich rein Körperlich nicht kämpfen können.
    Er säufzte tief


    Ashaba hat vollkommen recht. Der Abzug so sehr er mich schmerzt und mein Herz mir etwas anderes sagt war richtig. Ein Sieg wäre nicht sehr wahrscheinlich gewesen und wenn doch wären viele Freunde zu den Ahnen, nur um ihn zu erreichen.

  • Die Zeit war noch nicht gekommen. Nun müssen wir sie nutzen um uns vorzubereiten, Möglichkeiten zu finden diese Geschöpfe von ihrem Dasein zu erlösen. Ich habe bisher nur sehr wenig Erfahrung mit Vampieren gemacht. Sie sind stets mächtig gewesen, doch soetwas wie dort hat meine schlimmsten Befürchtungen übertroffen. Doch einer von ihnen wurde vernichtet, wann ich den Erzählungen Glauben schenken darf. Wisst ihr wie das genau geschah? Unsere Waffen haben nicht das geringste ausrichten können. Im Gegenteil, sie haben uns nur ausgelacht. Weiterhin gab es eine ganze Reihe von Vroschlägen, wie sie zu bekämpfen seien. Allesamt Geschicten aus alten Märchen. Ich denke es war nicht ein einziger darunter der ansatzweise Erfolg verschrechend schien. Sie haben ihre bösen Spielchen mit uns getrieben. Benutzt haben sie uns. Das macht mich wütend. Ich hatte erwartet, dass sie am Schluß über uns herfallen. War haben sie uns nur gehen lassen? Immer wieder muss ich daran denken und finde keine Antwort.

  • Vampire sind Meister der Täuschung.
    Meanor lächelte wissend


    Ich bin davon überzeugt sie haben unsere Bemühen mehr gespürt als sie zugegeben haben.
    Gib deinem gegenüber den Eindruck du bist unverwundbar und er wird in Furcht erstarren.

    Mit einer leichten Bewegung machte er etwas Platz auf dem Tisch und streckte seine Hand aus.


    Ich geb dir ein Beispiel.
    Nimm dein Messer und Ramme es mir in die Hand.

    Meanor war froh bereits immer direkt nach dem Aufstehen sein Morgengebet abzuhalten und für den Schutz am Tage zu beten.

  • Halb verbüfft, halb verwundert schaut Jarnauga Meanor an. Sein Blick richtet sich auf das Messer in seiner Hand und wieder zurück bis sich beide in die Augen schauen. Blitz schnell schießt seine Hand, in der er das Messer hät vor wobei er dieses loslässt und mit der flachen Handfläche mit einem Klatschen die anvisierte Stelle trifft. - Klappernd fällt das Messer auf den Tische. Es noch einen Spann weiter rollt und am Teekrug zum liegen kommt.

  • Ohne mit der Wimper zu zucken lässt Meanor seine Hand an Ort und Stelle. Auch wenn die Rüstung die er aufgelegt hatte sehr stark war spürte er doch das auftreffen aber mit sicherheit lang nicht so stark wie Jarnauga.
    Er war sich sicher, dass er gespürt hatte, dass mehr da war als nur einfach die Hand.


    Du siehst was ich meine?

  • Bei den Elementen - Meanor! ich habe mit eigenen Augen gesehen wie drei Pfund Stahl sich in ihren Körper bohrten. Noch bevor der zweite hieb traf hatte sich die Wunde bereits wieder geschlossen! Der Vampier hat nicht mal gezuckt. Sie sind so mächtig wie wir es uns kaum vorzustellen können. Schau dir Ashaba an. Es stand auf Messers Schneide. Ein Hauch von nichts hat gefehlt und es hätte ein anderes Ende genommen. War das auch Täuschung?
    Jarnauga richtet sich zu einer geraden Sitzposition auf und atmet tief durch.
    Entschuldigung, Meanor. Meine Wut sollte nicht dich treffen. Verzeih mir bitte. Du weißt, ich würde keinen Augenblick zögern mir dieses Pack zu schnappen und mich mit ihm in die tiefsten Niederhöllen zu stürzen, wenn ich sie damit von der Welt bannen könnte. Mir fehlen einfach die Mittel um etwas gegen sie auszurichten.

  • Es gibt Mittel und Wege gegen Vampire.
    Meanor schien sein Ausbruch in keinster Weise aus der Fassung zu bringen.


    Mag normaler Stahl für sie leicht zu heilen sein, so ist es Feuer nicht.
    Auch eine meiner Klingen vermag es ihnen tiefe und schwere Wunden zu schlagen, die sie nicht einfach heilen können, doch dazu hätte ich näher an sie heran gemusst.


    Sein Blick verfinsterte sich als Jaranauge Ashaba erwähnte.
    Ja, ich viel riskiert um Ashaba zu retten, doch waren zuviel Untote in der Nähe und der Vampir beherrschte auch die Magie, so dass es nicht von langer Dauer war, was ich tat.
    Und dann waren zu viele Gegner um mich. Das nächste mal hörte ich nur Ashaba wäre im Lazarett. Den Rest kennst du ja.

  • Wie gesagt, es richtete sich nicht gegen dich. Du und jeder von uns hat sein Bestes getan. Ich mache niemendem Vorwürfe. Im Gegenteil, ich bin jedem dankbar, der dort auf unserer Seite stand. Dem heldenhafen Ritter, der die Gegner reihenweise erschlug genau so wie der Schankmaid, die den Erschöpften und Verwundeten Wasser reichte. Allein dort auszuharren und nicht vor Angst fortzulaufen war eine mutige Tat.

  • Ich weiß schon was du meinst aber ich weiß auch die Vampire einzuschätzen.
    Der Priester setzte ein beruhigendes lächeln auf während er sanft weitersprach.


    Das ist nicht der erste mächtige Gegner der mit begegnet ist und es wird nicht der letzte Sein.
    Wichtig ist wir haben überlebt und können nun Pläne schmieden und in Ruhe nachdenken wie und ob wir vorgehen wollen.

    Auch wenn er ganz beherrscht war, konnte man seinem Blick entnehmen, dass er das alles nicht af die Leichte Schulter nahm.

  • Nun es wird noch einige Zeit vergehen bis wir ihnen wieder begegnen. In der Zwischenzeit sollten wir das Leben genießen, das uns gegeben ist und dankbar dafür sein. Wer weiß schon was ihm bestimmt ist?
    Jarnauga greift zum Krug und schüttet sich den Becher voll. Noch jemand? Anschließend schneidet er eine dicke Scheibe vom Käse ab und beißt mit einem gequälten Lächeln herzhaft hinein.