Das Präfekturgebäude (4)

  • Der Schreiber legte seine Schreibfeder beiseite, dann schüttelte er wieder den Kopf


    "Es ist, wie ich sagte. Euer Antrag wird nicht bearbeitet werden können. Eigentlich frage ich mich auch gerade, warum ihr meine kostbare Zeit raubt. Es liegt bereits ein Antrag vor. Und solltet ihr nicht vorhaben, euch mit dem Schwert in zwei Hälften schlagen zu lassen, dann reicht ein Antrag pro Person üblicherweise aus. Und der erste ist schon in Bearbeitung, hier steht es geschrieben."


    Er hämmerte mit seinem Zeigefinger auf ein beschriebenes Blatt ein, das wie eine Liste aussah

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Aalok fing sich wieder, sein Gesichtsausdruck verriet aber weiterhin eine gewisse Verwunderung.


    "Ich habe diesen Antrag nicht gestellt. Kann man nachvollziehen wie es zu diesem bestehenden Antrag gekommen ist."


    Seine Stimme und Stimmung scheint jetzt insgesamt kooperativer.

  • Der Schreiber verzog den Mund


    "Wie, nicht gestellt? Der Antrag liegt vor, das ist sicher. Diese Listen sind korrekt geführt, und zwar immer. Und hier steht, dass der Antrag in Bearbeitung ist. Für alles weitere müsste man Einblick in den gesamten Vorgang nehmen. Aus der Liste geht nichts weiteres hervor. Bei mir wurde der Antrag jedenfalls nicht eingereicht, sonst hätte ich mir das hier ja alles sparen können. Aber schließlich bin ich ja nicht der einzige Schreiber hier, wie ihr vielleicht an der Größe dieses Gebäudes erkennen könnt."

  • Für einen Moment senkte er den Kopf und überlegte wie ein solcher Antrag zustande gekommen ist. Trotz einer wagen Idee was passiert sein könnte war er mit der Unwissenheit ungemein unzufrieden.


    "Hm ... ist klar. Bis wann wird der Antrag soweit sein um als durchgebracht zu gelten? Und an wen wende ich mich für weitere Nachfragen?"

  • Der Schreiber zuckte lapidar mit den Schultern


    "Bis wann? Das ist unterschiedlich. Je nachdem, was den hochehrenwerten Exzellenzen an sonstigen Aufgaben vorliegt. Das wäre auch der Ort, wenn jetzt noch Nachfragen eingereicht werden sollen. Aber das, als gute Empfehlung, würde ich mir vorher nicht nur zwei-, sondern viermal überlegen. Mindestens."

  • Sein Gesichtsausdruck ist nachdenklich.


    "Hm ... ja, danke. Dann belassen wir es dabei."


    In diesem Moment wendet er sich ab um zu gehen.


    "Man sieht sich."

    Vertrauen ist gut, die Garde ist besser.

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  • Zunächst ist es mehr erahnbar, als dass man es fühlen könnte. Dann ist da ein leichtes Kribbeln der Luft dicht über der Tischplatte des Schreibers am Hauptportal. Und schließlich wird die Energie förmlich greifbar, die sich ihren Weg aus dem endlosen Geflecht der astralen Fäden bahnt, deren Bewegungen von weit her geleitet ein Abbild zu erschaffen beginnen. Feine Linien breiten sich über das Holz gleitend aus, Zeichen bildend, die sich nach und nach Hauch um Hauch tiefer und breiter werdend in der Oberfläche niederlassen. Und mit einem Mal scheint das Spektakel zum Stillstand zu gelangen - die Linien werden nicht mehr mehr, nicht mehr tiefer, nicht mehr breiter. Sie scheinen ein Ganzes zu ergeben. Doch was mag es bedeuten?

    [Blockierte Grafik: http://mishra.de/note.gif]


    Die Magie in diesen Zeichen, die sich in sich selbst ruhend für weltliche Sicht sanft pulsierend weiter zu bewegen scheinen, ist sofort spürbar. Eine gewisse Macht scheint in ihnen zu schlummern, aber viel mehr noch ist es das Kribbeln einer viel zu dünnen Wand zum Astralen, das - wenngleich ohne das Gefühl einer innewohnenden Bedrohung - die Linien umgibt.



    ~~~*~~~



    Zur gleichen Zeit, noch mehr als ein Dutzend Tagesreisen südöstlich der Siedlung im fest verschlossenen Zimmer einer Taverne, lässt sich ein erschöpfter Halbelf, dessen Stimme scheinbar noch sacht nachhallt, auf ein kleines, mit nur wenigen Zeichen beschriebenes Pergament sinken, von den Energien erschöpft, berauscht, und doch förmlich pulsierend, die er gerade durch das Gewebe entsandt hat - in der Hoffnung, dass sie ihr Ziel finden mögen.

  • Zuerst bemerkte der Schreiber gar nichts, dann rieb er sich die Augen, weil er dachte, dass das Alter ihm wieder mal einen Scherz spielte. Doch dann begannen sich die Linien zu formen und er war sicher, dass es nicht mit rechten Dingen zu ging. Er verließ den Schreibtisch, rief nach den Wachen und beobachtete das Spektakel aus sicherer Entfernung. Die Gardisten eilten sogleich herbei, aber wussten nicht recht, was sie tun sollten, waren dennoch kampfbereit. Nachdem kein Angriff erfolgt war, lockerten die Kämpfer ihre Haltung. Einer der älteren Wachen wandte sich zu einem jüngeren.


    Jonas, lauf schnell zur Akademie und hol jemanden her. Das ist sicher eher deren Gebiet. Mauro, willst du die Zeichen vielleicht abmalen? Nicht, dass das verschwindet und wir mit leeren Händen dastehen; die halten uns noch für verrückt!


    Gesagt, getan. Jonas, lief, der Schreiber zeichnete und so vergingen die Minuten.

  • Wenige Augenblicke, nachdem der junge Gardist das Präfekturgebäude verlassen hatte, um in der Akademie Hilfe zu holen, war er auch schon wieder zurück gekehrt mit Principal Meanor im Schlepptau. Die Tür war geschlossen und 2 Gardisten stellten sicher, dass niemand, der nicht eine dringende Aufgabe hatte, das Gebäude betrat. Meanor und Jonas wurden jedoch unverzüglich durchglassen. Mit ihrem Erscheinen erwachte die Anspannung der umstehenden Männer aufs Neue, aber sie schienen auch froh zu sein, dass jemand da war, der sich hoffentlich auf diesen Spuk verstand.


    Ich hab so schnell gemacht, wie ich konnte! Der Magister ist da, um zu helfen.


    Schnell verschaffte Jonas sich einen Überblick über die Lage, aber es schien alles unverändert. Nur der Schreiber war fertig mit dem Übertragen der Zeichen und stand wieder in sicherer Entfernung.

  • Meanor blickte sich im Raum um und schritt dann nach dem er die Männer mit einem Nicken begrüßt hatte auf den Schreiber zu.

    Die Fünf zum Gruß, ihr habt nach mir...

    Der Priester hörte mitten im Satz auf als er die Zeichen erblickte und die Verwunderung war ihm ins Gesicht geschrieben.


    Er kannte die Zeichen auch wenn es ein Dialekt war den er nicht ganz so flüssig beherrschte.


    Was hatte das zu bedeuten und war die Verbindung immer noch aktiv? Meanor musste es herausfinden.


    Bitte tretet ein paar Schritte zurück, damit ich die Schrift etwas untersuchen kann.
    Geduldig wartet er bis die Gardisten seiner Bitte folgegelistet haben. Ehe er aus seiner Tasche farbige Steine heraussucht und um die Schriftzeichen platziert.



    Leise dann etwas lauter aber immer deutlich verständlich rief er die Elemente an ihm zu ermöglichen Dinge zu zeigen, die sonst im verborgenen liegen.
    Und je mehr Energie auf die Zeichen kamen um so schwächer schienen sie zu werden, bis sie schließlich verblassten.


    Oh... war für lange Zeit das einzige was Meanor als Kommentar von sich gab.

  • Die Gardisten leisteten Meanors Bitten Folge und ließen ihn arbeiten, auch wenn die Fünfgöttergläubigen bei der Anrufung der Elemente nicht ganz glücklich wirkten. Doch niemand sagte etwas, bis der Priester sein Werk vollbracht hatte. Angespannt und aufmerksam waren die Gardisten jedoch die ganze Zeit.


    'Oh'? ... 'Oh' ist nicht gut, oder?
    Jonas schaute die anderen Gardisten fragend an, aber niemand wusste Rat. Geduldig wartete man auf eine weitere Reaktion des Priesters.

  • Gar nicht gut... Meanor machte eine Pause, dann versuchte er zu lächeln.
    Zumindest kann ich euch beruhigen, es ist nichts gefährliches sondern eine Nachricht. Nur der Inhalt der Nachricht ist nicht gut. Das Lächeln war schlagartig wieder verschwunden.


    Wisst ihr wo Bellaria sich derzeit aufhält?

  • Auch die Mienen der Gardisten verfinsterten sich. Schlechte Nachrichten, blieben schlechte Nachrichten - auch wenn die befürchtete Bedrohung ausblieb.
    Als Meanor nach der Principal Superior fragte, meldete sich ein älterer Gardist zum ersten Mal zu Wort.


    Bellaria? Ist sie schon wieder aus Amonlonde zurück gekehrt?


    Die anderen zuckten jedoch nur ratlos mit den Schultern.

  • Meanor schüttelte den Kopf und packte seine Sachen wieder ein.
    Wo vorher die Linien waren, war der Schreibtisch nun wieder wie zuvor und außer der Abschrift erinnerte nichts mehr an das was geschehen war.


    Wieder zu den Gardisten bat er.
    Könnt ihr mich bitte zu Eme... er besann sich eines besseren dem Prokurator bringen?

  • Die Tür ging auf und zwei Gardisten traten halb in den Raum herein, hinter ihnen genau jener Mann, nach dem Meanor eben verlangt hatte


    "Zum Gruße, Meanor. Besteht Gefahr?"


    Die anderen Gardisten sowie der Schreiber nahmen sofort Haltung an

  • Meanor nickte Emerald zu und begrüßte ihn mit einem förmlichen Procurator
    Nach einer kurzen Pause des Überlegens Ich bin mir nicht sicher.
    Es ist eine Warnung an Bellaria, dass ihr persönlich gefahr droht.
    In wieweit es uns und Renascân betrifft kann ich nicht sagen. Auch stand nicht dort wer oder was Bellaria gefährdet nur von wem die Nachricht kommt, von Mishra.
    Er ist auf dem Weg zu ihr oder zu uns.

    Der Priester säufzte leise.
    Alles mehr als nur beunruhigend.

  • Emerald Gesichtsausdruck versteinerte sich


    "Falls hier nichts mehr zu tun ist, dann sollten wir das Gespräch vermutlich in meiner Schreibstube weiterführen. Mauro, kehrt auf euren Arbeitsplatz zurück. Für den restlichen Tag bleibt eine Wache hier im Zimmer, für die Nacht beziehen hier zwei Position. Sollte etwas geschehen, möchte ich sofort darüber informiert werden."


    Kurz darauf saß Meanor in der Schreibstube von Emerald di Lorenzo, der seine Wachen nach draußen geschickt hatte.


    "Ganz unter uns, Principal. Hin und wieder sollte man vielleicht warten, bis überschüssige Ohren nach draußen geschickt wurden. Meine Gardisten sind gute Leute, aber nach dieser Sache mit unserem Freund Rannug ist man hier etwas nervös, wenn die Wendung 'Gefahr drohen' fällt."


    Er zog seine ledernen Handschuhe aus, warf sie seitlich auf seinen Schreibtisch und atmete tief durch


    "Und jetzt erzählst du mir, was bei den Göttern das war. Bellaria ist in Gefahr? Und Schriftzeichen, die auf einem Tisch aufflammen, wollen uns warnen?"

  • Meanor suchte sich einen freien Stuhl


    Der Principal zuckte etwas mit den Schultern.
    Ich hab genauso viel oder besser wenig Ahnung wie du.


    Da stand wirklich nur Bellaria dir droht Gefahr, dass sie vorsichtig sein soll und Mishra sich beeilt zu kommen.
    Er sah seinen Freund an Frag mich nicht was los ist, ich hab keine Ahnung wieso die Warnung in der Schreibstube auftauchte und ich weiß noch weniger was genau die Bedrohung ausmacht oder wo Mishra sich gerade aufhält.

    Make it idiot-proof and someone will build a better idiot

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  • "Na, ausgezeichnet. Gefahr. Das könnte alles und nichts bedeuten. Die Nachricht war ganz sicher von Mishra? Kann er etwas derartiges? Die Informationen sind etwas dünn, um Maßnahmen ergreifen zu können, die über den Grad der Augenwischerei hinausgehen."