Var'airthai_01

  • Somit gab es schon bald das Nächste, dass die Aufmerksamkeit des Wolfes weckte, doch anstatt abwartend liegend zu bleiben und nur seinen Kopf aufzurichten, kam der große Wolf sofort auf die Beine. Er schüttelte sich das Fell aus und streckte sich gähnend, so dass sein Kopf ein wenig über den Abhang geriet.


    Dann tänzelte er gemächlich aber nicht ohne eine gewisse Erwartungsfreude nach links, dann nach rechts, ehe er sich dazu entschied den schmalen Abhang wieder hinabzulaufen und dem vertrauten Geruch des sich Nähernden entgegen zu laufen.


    Bald schon tauchte fast lautlos das silberfarbene Fell des Wolfs, am Bauch zugebenenermaßen ein wenig dreckig durch das Herumliegen auf dem noch feuchten Erdreich oberhalb der Höhle und mit Regentropfensprengeln auf dem Rückenfell seitlich des Hîn auf und trottete immer näher aufschließend an seine Seite.

  • Sobald er den Wolf bemerkt verlangsamt Endúneath die Schritte um das Tier mühelos aufschließen zu lassen - nicht dass er Zweifel daran hätte, dass es das bei jeder Geschwindigkeit könnte.


    "Ich habe dich vermisst..." ist seine Begrüßung, als sie sich ihm etwas weiter genähert hat.

  • Der Wolf lässt noch vor Endúneaths Gruß die Distanz schwinden und bald spürt der Wächter die mit silberweißen Fell bedenkte Flanke an der Hüfte. Ein leises aber freudiges Jaulen ist zu hören, dann streicht der Kopf an seiner Rüstung entlang.


    *Noresh taine n'aer ll**


    Das Senden ist kraftvoll aber nicht schmerzhaft und klingt völlig gesundet und ist getränkt von angenehmer Ruhe und nur wiederwillig zurückgehaltender Freude des Wiedersehens.


    Die blauen Augen, die trotz ihrer Größe eindeutig zu Tear anstatt zu einem Wolf gehören blicken Endú erst verschmitzt an, dann schließen sie sich wohlfühlend.


    *Lang waren die Tage ohne dich

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  • Der Jungwächter lässt die Hand durch das Rückenfell des Tieres fahren, während es an seine Seite trottet.


    Von der Art des Sendens bekommt er wenig mit; Es trifft auf einen wachen und wachenden Geist, der jegliche überschüssige Kraft abzuleiten versuchen würde. Der Inhalt jedoch kann die nicht gänzlich geschlossene Barriere jedoch überwinden.


    *Sie werden jetzt kürzer, glücklicherweise,* ein wenig muss er schmunzeln, haben lange Tage für die Hîn doch eine ohnehin negative Konnotation, *auch wenn ich nicht lang bleiben kann.*

  • *War das je anders?* Dem Senden wohnt ein sanfter Spott inne, der aber nicht böse gemeint war.


    Der Wolf bleibt nahe bei Endú und immer wieder streift das Fell seine Rüstung. Auf dem weichen Erdboden hinterlassen die großen Tatzen typische Fährten. Ab und an schubst der Silberrücken sogar den Wächter ein wenig verspielt in die Seite, während sie ihren Gang fortsetzen. Dabei überlässt Tear ihrem Gefährten völlig die Wahl des Weges. Es scheint nicht von Wichtigkeit zu sein.


    *Wie nutzen wir die Zeit, die bleibt?*


    Eine Fliege kriegt im letzten Moment im wahrsten Sinne des Wortes die Kurve, als sie ein wenig zu aufdringlich vor den Nüstern des wandernden Wolfes umhersummt und Tear ein paar Mal danach schnappt.

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  • Sie sendet keine Antwort oder lässt eine emotionale Reaktion auf die Betrübnis in seinen Gedanken erkennen. Statt dessen wird sie einen Moment schneller, so dass sie den Wächter überholt und sich ihm in den Weg stellt.


    Der Kopf neigt sich ein wenig die Ohren stellen sich neugierig auf, dann scharrt der Wolf kurz mit einem seiner Vorderläufen den Boden entlang.


    *Sprich amin*

  • *Hauptsächlich geht es um zwei Dinge. Das hier,* er nimmt das Zauberbuch, das sie ihm einst gab aus einer Tasche unter dem Mantel, *und das hier,* es folgt ein kleiner, silberner Ring, den sie als jenen erkennen kann, den sie Kassandra gegeben hatte.

  • Der Wolf schnupperte kurz an dem einen, dann an dem anderen und seine Körperhaltung lässt anschließend nur auf mäßiges Interesse schließen. NurTears Augen blickten ein wenig fragend, zu denen des Wächters empor, als der Wolf einen gemächlich tänzelnden Schritt zurücktritt.


    *Ein Buch, ein Ring.* Der Hauch einer Frage schwingt in dem Senden mit.

  • Endúneath verspürt kurze Irritation, die jedoch von nun geweckter Neugierde fort gewischt wird.


    *Warum sollte ich so etwas tun? Das ist nicht sehr klug.*


    Wieder tänzelt der Wolf ein wenig umehr.


    *Ist etwas schlimmes passiert, das eine Zerstörung nötig macht?*

  • *Zerstörung? Das ist ziemlich genau das, was ich verhindern möchte. Genau deshalb soll auch der Zauber aufgehoben werden. Sagen wir, es gibt bei meinen Vorgesetzten weiterhin arge Bedenken gegenüber dem Einsatz deiner Fertigkeiten. Und das hier - * er zeigt auf das Buch - *zählt dazu.*

  • Die Lechzen des Wolfes heben sich und für einen Moment scheint es tatsächlich so auszusehen, als ob der Wolf lächelt.


    *Was für abstruse Zusammenhänge... die gar keine sind. Und ich dachte, ich wäre die Königin der Ungereimtheiten*


    Der Kopf des Wolfes senkt sich wieder und er kratzt sich die Nase, in dem er sie an seinem linken Vorderlauf reibt. Dann wendet er und trottet nahe am Wächter bleibend weiter. Diesmal gibt Tear eine Richtung vor und diese führt zielstrebig zur Höhle. Auf dem Weg dahin gibt sie kurze Erklärungen ab.


    *Dieses Buch ist der Beweis deiner Erfolge und die schreibst du ganz allein nieder. Das Buch ist dein privater Besitz, eines der wenigen Dinge, die ein Weber sein wirklich Eigen nennt und das mit dem Respekt aller anderen unseres Blutes.*


    *Durch den Zauber, der auf ihm liegt wird kein Mißbrauch durch andere betrieben.*


    Kurz hält der Wolf inne.


    *Das Buch ist Teil von dir... mae und auch Teil von mir... doch letzteres nur durch den Schutzzauber, der mich ebenso wie dich, dein Niedergeschriebenes lesen lassen kann... jedoch ausschließlich mit deiner Erlaubnis. Jeder halbwegs magisch Begabte kann das durch die Struktur der Zauber herausfinden. Die Schutzzauber werden nur aktiv, wenn man sie in irgendeiner dir nicht gewollten Weise angeht.*

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  • *Vorausgesetzt alles wirkt auch so wie gedacht. Aber da liegen ja genau die Zweifel. Davon ab sehe ich es lediglich als einen Gegenstand. Besitz hin oder her, es kann nicht Teil von mir sein. Kein Gegenstand kann das, so sagt es der Kodex.* Er seufzt innerlich.
    *Aber darüber möchte ich gar nicht diskutieren. Wirst du den Zauber entfernen?*

  • Man spürt das sie traurig lächelt...innerlich. Der Kopf des Wolfes schüttelt sich leicht, als wollte er Nässe aus seinem Fell vertreiben aber Tear folgt dem Wunsch des Wächters die Unlogik des Ganzen nicht weiter verbal zu verfolgen.


    *Ich mache den Zauber, der dem Ganzen innewohnt rückgängig. Es wird keinerlei Zweifel diesbezüglich geben.*


    Eine seltsame Doppeldeutigkeit liegt in ihren Worten aber sie formuliert es nicht aus. Schweigend läuft sie neben dem Wächter weiter und scheint mit ihren Gedanken Momente weit fort zu sein.


    Es dauert nicht lange und die Höhle kommt erneut in Sicht. Diesmal nimmt der Wolf nicht den Weg hinauf zur steinernen Plattform oberhalb der Höhle, sondern zielstrebig den ins Innere. Erdbehaftete Tatzen tänzeln über den Höhlenboden und das Fell des Silberwolfes bekommt durch das Licht der Wärmsteine eine ganz seltsame Färbung. Wärme strahlen sie jedoch nicht aus.


    *Leg es bei den Fellen ab*


    Tear bleibt in ihrer Schlafhöhle jedoch nicht auf den Fellen stehen und streckt sich erneut, doch anstatt sich erneut aufzurappeln, verharrt sie auf allen vieren leicht gebückt und senkt ihren Kopf.


    Dann setzt die wundersame Verwandlung ein, in der sich Knochen, Muskeln und Sehnen verformen und sich Fell zurück in helle mit Hautbildern verzierte Haut zurückverwandelt. Das lange dunkle Haar der Elbe beginnt über ihren Rücken zu wachsen und als die Rückkehr in ihren eigenen Körper abgeschlossen ist, atmet sie tief und rollt sich einen kurzen Moment ein, ehe ihre schlanke Hand nach einem wärmenden Tuch sucht.


    Der Verlust des Fells und die Nacktheit macht bewußt, dass der Sommer sich zurückhielt in diesen Tagen.

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  • Ein paar Augenblicke später hat die Elbe einen Mantel angelegt und schnürt ihn. Das ein wenig zerzauste lange Haar hatte sie so gut es in der Schnelle ging gekämmt und zurückgesteckt. Nur einige leicht gelockte Haarsträhnen fielen in ihre ausgerühten Züge und störten die wachsamen blauen Augen, die sich das Buch ansahen.


    Bei der Rückkehr in die kleine Höhle mit ihrem Schlafplatz hatte sie einige Komponenten mit sich gebracht. Unter anderem enthielt eine Phiole mit weitem Hals kleine prismatische Kristallflocken. Eine magische Urgewalt hatte hier Diamanten in geschliffene Splitter bersten lassen.


    Tear lässt einige viele in ihre offene rechte Handfläche rieseln und hält sie dann umschlossen. Die schlanken Finger ihrer rechten Hand beginnen anschließend über das Buch zu kreisen und über ihren Augenlidern entsteht der gleiche prismatische Glanz, der auch von den Diamantsplittern ausgeht - ein sicheres Zeichen davon, dass sie ihre Sichtweise auf die Dinge geändert hat und sich in den arkanen Linien des Artefaktes vor sich verlor.


    Leise Worte der alten Sprache verlassen ihre Lippen und Endúneath kann spüren wie sich seine Nackenhaare durch die arkan aufgeladene Luft aufstellen. Echauffierend hallen die Worte durch die Höhle beginnen hohler zu klingen und entwickeln ihr Eigenleben. Tears Körpber beginnt erst sanft dann kräftiger zu leuchten und das Licht beginnt sich schließlich in ihrer rechten Hand zu sammeln, dort wo die Diamantsplitter auf ihren Einsatz warten.


    "Schließ die Augen!"


    Der Befehl kommt klar und keinen Widerspruch duldend.


    Strahlendes Licht bahnt sich einen Weg durch die Räume zwischen den Fingern und dem Handteller, die Worte werden lauter und lauter und dann... ohne Vorbereitung öffnet Tear ihre Hand und das gleisende Licht, dass sich in den Splittern fokusiert hat, explodiert förmlich in der Luft.


    Die Diamantsplitter und das darin enthaltende magische Licht werden zu rasiermesserscharfen Klingen und schneiden die arkane Matrix, die das Buch umgibt und durchdringt wie Butter auseinander.... Dann geht alles in einem gleisenden Lichtball über, der sich selbst und die fallenden Diamantspane verschluckt und sich schließlich ins Nichts verflüchtigt.


    Der Geruch verbranntem Pergaments breitet sich aus und winzige kleine Flocken Asche beginnen in der Luft zu tanzen.


    "Es ist getan," sagt die Elbe leise und mit einer Spur Trauer, dann kommt sie von den Knien wieder in den Stand und vor ihr am Boden liegt ein leicht lädiert wirkendes Buch, dem keinerlei magische Struktur mehr innewohnt.

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  • Sein Blick wandert von ihrer Gestalt neugierig zu den Komponenten, obgleich - oder gerade weil - längst klar ist, worum es bei dem Zauber gehen wird. Auch ihre Handlungen beobachtet der Junghên aufmerksam, bis er auf ihren Befehl hin die Augen schließt und sicherheitshalber gleich noch den Blick abwendet. Augenlider waren längst nicht allem gewachsen, wie er bereits erleben musste.


    Vom Geruch alarmiert will er sich sofort das Ergebnis ansehen, wartet aber noch ihre Worte ab, bevor er schließlich die Augen öffnet. Mit Erleichterung nimmt er wahr, dass das Buch noch weitgehend intakt zu sein scheint.
    "Danke."

  • Sie hebt das Buch auf und schüttelt die winzigen Ascheflocken ab, ehe sie es aufschlägt und die Seiten kontrolliert.


    Die für Endú angefertigte Zeichnung elbischer Malkunst ist noch vorhanden, auch wenn das Pergament dunkler geworden scheint. Selbst die gutgemeinte Warnung, die sie jedem der von der Magie lernt und durch sie größer wird mitgibt hat die silberne Färbung seiner Letter nicht verloren... aber den sanften magischen Glanz, der ihr innewohnte.


    Nichts an und in dem Buch ist noch magisch, dafür hat die zerstörerische Kraft ihrer Magie - etwas das sie verabscheut, auch wenn es manchmal notwendig war - gesorgt. Nur noch mit Worten beschriebene Seiten...mit ein paar Worten, die zusammengesetzt und richtig angewandt eine Formel ergeben - sofern Endúneath Eintragungen vorgenommen hat.


    "Überraschend...," murmelt sie.


    Der Wächter spürt ihre Trauer und den Mißmut über die Zerstörung etwas so perfektem wie Magie, aber auch die Tatsache, dass sie über etwas erstaunt ist.


    "Mit deinen Augen alles in Ordnung?"

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  • Der Geruch nach verbranntem Papier wird stärker. Über dem Buch flimmert die Luft. Ganz langsam ändert sich seine Farbe zu einem matten Dunkelgrau. Die Struktur des Einbands und jede einzelne Seite bleibt zu erkennen, ein filigranes Konstrukt aus grauer Asche, das der leiseste Windhauch jetzt zerstören könnte.