[Aelm-Forlond] Hafen

  • "Nun , ich wünsche euch dann noch eine erfolgreiche Zeit und möge Morr ein wachsames Auge über euch und eure Begleiter haben " entgegnete er Ihr und überreicht ihr eine kleine schwarze Rose ... wobei Alanis nicht erkennen kann wo er sie so schnell her hat ... "In nomine Mortis, In nomine Morr" ... sagt er leise als er Ihr sie überreicht und sich dann auch zum gehen wendet ..

    Jean - Michel de Sarday
    Chevalier d´Arisent
    Magistrat des Hofes von Tir Thalessay


    Wir sind Schatten , Schemen der Nacht
    Wir sind Geister , die unerkannte Macht

  • "Danke für das Angebot, Tear'ase. Ich nehme das natürlich gerne anl", sagt Alanis lächelnd und fragt sich, ob es ein Glück ist, dass sie offenkundig so harmlos wirkt, wie sie es in den Augen der Elbin tun mag. Sie steckt die schwarze Rose, die Jean-Michel ihr gegeben hat, an die Seite ihres Tornisters und fragt sich, was dieses Symbol bedeuten mag - hübsch ist es allemal.

  • Auch Tears Blick ist kurz auf die schwarze Rose gefallen und das kurze Aufblitzen in ihren Augen sagt deutlich, dass sie dahinter mehr als nur eine Symbolik erahnt.


    Du bist unantastbar für die Gilden...


    Schnell wendet sie ihre Augen auf die Stelle, wo der Fremde saß, an den Alanis herangetreten war, doch von ihm war nichts mehr zu sehen.


    "Hast du eine Herberge?" fragt sie und ist schon im Gehen begriffen.

  • "Jean-Michel - also, mein Bekannter, riet mir zu einem Haus dort entlang." Die Priesterin weist in die entsprechende Richtung, in die sie sich schon in Bewegung gesetzt hat. "Wo wirst Du den Nacht verbringen?" Ein neugieriger Blick trifft Tear'asel, denn obwohl Alanis schon viele Elben getroffen hat, ist das Volk für sie immer noch ein Rätsel.

  • In Armen, die weit entfernt waren...


    Ihr Blick gleitet kurz zu Boden, wandert unterbewußt prüfend über den rauhen Stein und die nasskalte Erde.


    "Auf einem Bett aus Moos, mit der Melodie aus Wind, der zwischen fallenden Blättern tanzt. Irgendwo im Wald, wartend bis der Morgen uns in die Schlacht zurücktreibt."


    Eine Spur Traurigkeit liegt in ihrer Stimme.

  • Alanis lächelt Tear'asel warm an, trotz der offenkundigen Erschöpfung ist ihr anzumerken, dass ihr Interesse an ihrem Gegenüber vorhanden und ihr Mitgefühl echt und ernst ist.


    "Ich bin sicher es wird eine gute Nacht", gibt sie zurück und heftet ihren grünen Blick auf die Fassaden der Häuser, um zu sehen, wo das Wirtshaus lag, das sie suchte. "Wenn auch eine einsame."

  • "Nicht in meinen Träumen," antwortet Tear leise und folgt dem Blick der Priesterin über die Häuserfronten. Mehr aber gestattete sie an Gefühlen nicht... und begräbt sie schließlich tief in ihr.


    "Dort!" Mit einem Kopfnicken deutet sie zu einem etwas entfernt liegenden Haus, eingeschloßen von anderen, weit aus größeren und neuer erscheinenden Gebäuden. Zwei große Fackeln, links und rechts vom Eingangstor lassen es nicht als einfaches Wohnhaus erscheinen. Aus den kleinen Bundglasfenstern dringt der Geruch von saurem Wein, Bier und Gebratenem.

  • "Ja, jetzt, wo Du's sagst", murmelt Alanis leicht ironisch, ihr Blick jedoch bleibt freundlich. Sie nestelt die schwarze Rose noch einmal fest, dann wendet sie sich Tear'asel wieder zu. "Dann ruhe wohl und wir sehen uns morgen bei Sonnenaufgang vor Arnulfs Haus."

  • "Avaraen, Namaarie et rimmia lani, Alanis." Mit dieser Abschiedsfloskel, nickt sie der Priesterin verabschiedend zu und wandert erst am Hafen, dann am nachfolgenden Standabschnitt in Richtung der Kiefernwälder. Bis zum Sonnenaufgang waren es noch fast 10 Stunden. Eine lange Zeit... sie würde reichen.


    In ihre Tasche greifend, entnimmt sie eine kleine Phiole mit klarer Flüssigkeit und öffnet sie. Sorgsam betrachtet sie den Inhalt. Die erste Einnahme und noch einige würden folgen, bis es zu wirken begann.


    Der bitter mettallische Geruch lies sie schütteln. Sie setzte sich an einen kleinen von außen schlecht einsehbaren Kessel auf ein kühles Kissen aus herabgefallenen Nadeln und konzentrierte sich, bis der Körper aus seinem gewohnten Rhythmus kippte und somit auch Platz für die Wirkung des Trankes gab...


    Dann begann sie sich zu vergiften.

  • Alanis mietet sich derweil eine kleine Kammer für sich allein, isst in der Schankstube eine gute, heiße Suppe und zieht sich dann recht schnell aus der lärmenden Umgebung zurück. Im Schutz der Zimmerwände nimmt sie aus ihrem Rucksack die Einzelteile ihres kleinen Altars hervor, baut ihn auf und weiht ihn. Auf dem Kissen, das zu ihrem Bett gehört und das sie zweckentfremdet, nimmt sie dann vor dem Schrein Platz und betet leise, aber lange zu den Elementen, bittet um Schutz für sich selbst, vor allem aber für diejenigen, die sie liebt.


    Erst nach einer ganzen Weile öffnet sie die verhangen wirkenden Augen wieder und beugt sich zu ihrem Rucksack hinüber, um ganz vorsichtig die schwarze Rose davon zu lösen und zwischen ihre Hände zu nehmen.

    "Und dann schauen wir mal, was Du für eine Art Geschenk bist"
    , sagt sie leise und ein wenig ironisch zu sich selbst und beginnt erneut zu beten. Als das Gebet beendet ist, dankt sie den Elemente für ihre Gunst und steht auf, die Rose zwischen den Fingern der Rechten. Sie riecht daran, lächelt fein und befestigt die Blume wieder an ihrem alten Platz.


    Schließlich begibt sie sich zur Ruhe.

  • Irgendwann ging am Horizont die Sonne auf. Alanis hatte ein Zimmer in der Herberge bekommen, das nach Osten ausgerichtet war und ...


    nein im Grunde wurde sie nicht von den Sonnenstrahlen geweckt, sondern von einem wiederkehrenden Klopfen an die geschlossenen Fensterläden, die zu regelmäßig waren, als das sie vom Wind herrührten.


    Im Zimmer war es eiskalt, denn die Wärme des Kamins hatte sich schon gegen Mitternacht verflüchtigt und man hörte winzige Mäusefüsse in den Zwischenböden auf dem Holz.

  • Die Elbe sitzt balancierend auf der nach außen hin gerichteten Fensterbank im ersten Stock und hat noch die Hand erhoben, wohl gerade damit beschäftigt ein weiteres Mal gegen den Laden zu klopfen.


    Sie lächelt leicht, doch das täuscht nicht über ihr ein wenig übernächtigt erscheindendes Gesicht hinweg. Für Elben waren Augenränder ein eher seltener Anblick. Ihrem Gemüt schien das aber nichts auszumachen. An einem Wandharken, den wohl mal irgendjemand für eine Blumenampel an der Außenfassade des Gebäudes befestigt hatte, baumelte eine braune Tasche, der Rest, was Bewaffnung und Komponenten anging, hing bereits munterverteilt irgendwo zwischen den Fellen und der schwarzen Rüstung der Wildelbe.


    "Gut geschlafen?" Die blauen Augen blitzen kurz neckend auf.

  • Alanis lächelt schwach.

    "Ein paar Stunden, ja. Dann habe ich wachgelegen und mich gefragt, warum ich nicht in Renascân bei meinem Liebsten bin."

    Sie blickt an Tear'asel hinunter auf die Straße, dann blickt sie wieder zurück zu der Elbin.


    "Du sieht nicht gut aus."

  • Vermutlich war sie auf ein paar weiter unten abgestellte Weinfässer gestiegen und hatte sich dann an den Balken hinaufgezogen.


    "Es geht mir auch nicht besonders gut aber das soll deine Sorge nicht sein. Komm... Die Sonne geht bald restlos auf und dann sollten wir beim Stadthalterhaus sein. Ich habe bereits abgeholt, was ich benötigte."


    Gut, es war rein zeitlich gesehen vielleicht frühster Morgen, die Elbe hatte gewiss ungewöhnliche Mittel ergriffen einen armen Händler aus seiner wohligen Bettwärme zu werden, um ihre Einkäufe abzuschließen.


    "Die Frage ist vielmehr, warum Damorg nicht hier bei dir ist, schließlich könntest du sterben... und für den Tod bist du eine Welt zu weit von ihm entfernt."


    Mit diesen Worten sprang sie wieder nach unten. Haar und Fuchsfell flatterten im Fallwind, sie kam in der Hocke auf, erhob sich ruhig und umrundete dann das Haus um zum Vordereingang zu gelangen.

  • Alanis bleibt der Mund einen Moment offen stehen - wegen Tear'asels Sprung und auch wegen der so unverblümten Frage. Kopfschütteld schließt sie das Fenster, ohne nachzusehen, ob der Elbin etwas passiert sein mochte - vergebene Liebesmüh in ihren Augen - und schultert ihren Rucksack.


    Einige Minuten später tritt sie aus der Tür, ein großes belegtes Brot in der Hand, das sie beim Bezahlen noch dem Wirt abgeschwatzt hat und und geht zu Tear'asel hinüber, die auf sie gewartet hat.


    "So, da bin ich. Wir können los." Sie lehnt sich einen Moment müde an ihren Wanderstab, an dem an diesem Morgen ein weißes Spruchband im leichten, kühlen Wind flatterte.

  • Die Elbe fixierte kurz das Brot, das Alanis aß, doch hielt sich mit dem leisen Bettelfiepen eines Wolfes zurück.


    "Du hast den Stab gesegnet... oder warum ist das Spruchband darauf zu sehen?"


    Sie erinnerte sich an die Weihung ihrer eigenen mit Sternenmetall beschichteten Waffen, um damit erfolgreich gegen die Untoten vorgehen zu können... eine Segnung durch die Elemente...Teargefällig.

  • Aufseufzend hält Alanis Tear die Hälfte ihres Butterbrotes entgegen, die sie abgebrochen hat - seit ihrer Zeit im Rudel Gaias Faust konnte sie Verhalten wie das der Elbin recht gut deuten.


    "Nein, es ist nur daran, weil es richtig gut aussieht", gibt Alanis zurück, grinst breit und führt die freien Hand an dem Band entlang, das die Weihung der Welt gegenüber kennzeichnet. Dann führt sie in normalem Tonfall fort: "Ja, ich habe ihn geweiht."

  • Tear grinst tatsächlich und nimmt mit dankbarem Nicken das Brot entgegen. Das sie nur zweimal davon abbeisst, erst genüßlich darauf herumkaut und es schluckt und nur eine Minute später kurz Übelkeit hinunterkämpft, versucht sie so gut es geht zu verstecken.


    "Stumpfe Waffengattungen wie der Stab sind ineffizient, was untotes Fleisch angeht. Ist es - und entschuldige meine Frage, doch ich bin keine Priesterin, reicht die Berührung einer gesegneten Waffe, um ihnen zu schaden?"


    Effizienterweise war es die Elbe gewohnt mit Waffen gegen die Widernatürlichkeit vorzugehen, die möglichst massiven Schaden anrichteten, wie der Verlust von Körperteilen. Das ein Kampfstab ähnlich erfolgreich sein sollte, ist ihr noch ein Rätsel.

  • Alanis zuckt mit den Schultern.


    "Es gibt Länder, in denen allein mein Wort reicht, um solche Kreaturen zu Asche zerfallen zu lassen. In anderen Ländern muss man sie mit dem Stab berühren und sie zerbröseln. In wieder anderen kann ihnen der Stab überhaupt nichts anhaben." Sie blickt hinauf in den Himmel, an dem der dämmernde Morgen mit seinen schönsten Farben auftrumpft. "Da ich nie weiß, was geschehen wird, nehme ich eine Waffe, die ich beherrsche, weil ich für den Nahkampf zu plump bin und für den Fernkampf zu schlechte Augen habe."