[Aelm-Forlond] Hafen

  • Alanis zuckt wieder mit den Schultern, neben der Elbin hergehend.


    "Keine Ahnung. Werde ich wohl noch herausfinden müssen. Ich war in den Dorf mit vielen Dingen beschäftigt, nur nicht mit kämpfen."


    Sie gähnt hinter vorgehaltener Hand.


    "Wie haben sie auf Deine Klingen reagiert?"

  • "Ungehalten," folgt prompt und trocken auf ihre Frage. "Ich bin jedoch mit anderen Waffen weit aus effektiver." Kurz hält sie eine ihrer Hände nach oben und öffnet die Finger wie einen Blütenkelch. Ein blaues Licht ensteht, wirft kurz Funken und die Luft riecht verbrannt. Als sie die Hand wieder zur Faust schließt. ist der Spuk vorbei.


    Sie wäre es gerne noch mehr gewesen, besonders als es um den Cubus ging... aber manche Sterblichen standen dabei einfach im Weg.


    Ihre Gedanken nachhängend hebt sie für sich die Schultern und beisst dann erneut vom Brot ab.


    "Du bist eine sehr enthusiastische Heilerin. Ich hatte die Möglichkeit dir in Waldstein ab und an zuzusehen. Kommt diese Bestimmung zu einem oder findest man sie?"


    Ob die Menschen ähnliche Lebensgeschichten bestritten wie ihr Volk?

  • "Enthusiastisch?" Alanis presst die Lippen zusammen. "Früher war ich enthusiastischer. Früher hat es mir auch Freude gemacht. Inzwischen tue ich es, weil es sich für mich besser anfühlt, etwas zusammenzufügen als es zu zerstören." Tief atmet sie die kühle, salzige Morgenluft ein. "Aber ich glaube es ist so etwas wie eine Bestimmung, die zu mir gekommen ist, ja. Als junges Mädchen hat es mich immer interessiert, aber mein Vater war der Meinung, dass die Medizin nichts für ein Mädchen ist. Ich fügte mich dem - in Ermangelung einer Wahl. Schließlich wurde ich El Gars Schülerin und bei meiner Noviziatsprüfung habe ich das erste Mal darum gebetet, dass sich eine Wunde schließen möge. In dem Moment wußte ich, dass ich ein großes Geschenk erhalten hatte.

  • Es war Mittag als Jean - Michel es sich bei strahlenden Sonnenschein am Hafen gemütlich machte. Er hatte sich wieder einen Poller gesucht und lehnte dagegen , während er sich eine leichte Brotzeit als Mittagessen gönnte ... *Eine Nacht noch , dann geht es morgen mit dem magonischen Schiff endlich weiter* .. dacht er so bei sich ..


    Er schaute gerade mal wieder hinaus aufs Meer , als er einen Schatten bemerkte, der um ihn herum kreiste . Jean - Michel schaute hoch zum Himmel und sah den Verursacher des Schattens ... ein Rabe ..


    ... *Na toll ... * ging es ihm etwas ernüchternd durch den Kopf ... und als wenn es ein Signal für den Vogel gewesen wäre , glitt dieser zu Jean - Michel hinab und ließ sich auf dem Poller, an dem er lehnte, nieder.


    Jean - Michel schaute den Rabe etwas mismutig an ... "Na ... " begrüßte er Ihn ... "lang nicht gesehen" redete er mit einem ironischen Unterton weiter ... "na dann mal schauen was du für mich hast" endete er mit einem einem Lächeln und nahm die Nachricht die der Rabe ihm gebracht hatte und überflog den Text ...


    *Malglin in Daynon getroffen ... Ist auf dem Weg nach Montralur ... Verbleib weiterhin in Frolond zur Unterstützung ... gruß Alexandre* ...waren die Textpassagen, die ihm veranlassten sein Mittagessen abzubrechen, schließlich galt es jetzt eine Passage zu stornieren und das Zimmer in der Herberge zu verlängern ...

    Jean - Michel de Sarday
    Chevalier d´Arisent
    Magistrat des Hofes von Tir Thalessay


    Wir sind Schatten , Schemen der Nacht
    Wir sind Geister , die unerkannte Macht

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Talen ()

  • "Und seither nutzt du es... jeden Tag." Tear nickt und streckt sich, während sie sich weiter zum Haus des Stadthalters aufmachen. Einen Augenblick lang hatte sie das Gefühl aufschreien zu wollen, denn der Schmerz der sich von ihrer Wirbelsäule durch den ganzen Körper ausbreitete, lässt ihren Atem stocken.


    Schnell versteckt sie die Symptome des Gifts in einem ausladenden Seufzen und beschleunigt ihren Schritt.


    "In Ermangelung einer Wahl. Man hat im Grunde immer eine, die Frage ist wieviel ist man bereit für eine Entscheidung zu bezahlen, nicht wahr?"

  • Alanis blickt Tear'asel von der Seite an, ihr Gesicht ist nachdenklich. Ihre hellen Augen, die mal grau, mal grün erscheinen, blicken wehmütig in den kommenden Tag.


    "Wenn man zehn Jahre alt ist und die Mutter die Sonne und wenn man ganz genau weiß, dass man ihr Schmerzen und Kummer bereiten wird, wenn man dem Vater widerspricht, dann hat man keine Wahl"
    sagt sie dann. "Die Wahl hat man erst, wenn man bereit ist, mit den Konsequenzen zu leben, ganz gleich wie sie aussehen mögen."

  • Und sie hat Recht damit. Durch das Herz der Elbe ging für einen Augenblick ein dumpfer Stich. Ihr Blick richtet sich erneut auf die Priesterin.


    "Ich vergesse manchmal, trotz der Gemeinsamkeiten, die unsere Völker haben, die Unterschiede. Besonders jene, die sich nicht mit der sprichwörtlichen Arroganz, die einige meines Volkes aufbringen, zu decken vermögen."


    Eine Zeitlang vergeht schweigend. Tear mustert erst lustlos die Häuserfronten, die sie hinter sich lassen, dann den schmutzigen nassen Boden. Nachdenklich kaut sie an ihrer Unterlippe und macht mitnichten mehr den Eindruck, als wäre sie in der Lage dieses Stadtviertel dem Erdboden gleich zu machen.

  • "Was bedrückt Dich?" Eine ganze Weile ist vergangen, in der Alanis nichts gesagt hat, doch schließlich kommt die Priesterin in ihr wieder durch, auch wenn sie ahnt, dass sie wahrscheinlich bei so einer Frage mehr oder minder brüsk abgewiesen werden wird. Ihre Stimme ist sanft und es schwingt Ruhe darin, die sie selbst eigentlich nicht empfindet, weil sie nervös ist im Angesicht dessen, was vor ihr liegen mag.

  • Sie wirkt einen kurzen Moment fahrig, weiß nicht hin mit ihrem Blick und schüttelt sich dann kurz, ganz so als wäre ihr kalt.


    "Vermutlich ist es nichts Alanis, vermutlich einiges. Wir entscheiden irgendwann etwas, wohl wissentlich, dass es unser ganzes Leben... und meines könnte sehr lang werden, beeinflussen wird. Nicht nur das unsere, sondern dass einer Menge von Lebewesen, die einen Teil unseres Weges mit uns gehen, vielleicht sogar den ganzen. Während sich mancher seinen Kopf darüber zerbricht, welche Aktion, welche Konsequenz mit sich bringt, handeln andere einfach, in dem sie die Augen schließen und den nötigen, wenn auch oft mals nicht kalkulierten Schritt nach vorne tun."


    Ein Schulterheben folgt. "Im Grunde bedeutet letzteres Vorgehen, dass ich hinter diesen Entscheidungen saubermache und im ersteren, dass ich die Last der Konsequenzen auf meine Schultern hebe und auf all jene, die sie mit mir tragen."

  • "Nicht hinter jedem Schritt, der ohne Überlegung heraus getan wird, muss aufgeräumt werden - das nur zu Deiner Beruhigung", merkt die Priesterin mit einem Schmunzeln an und ein kurzes Leuchten geht über ihr Gesicht, in dem sich eine Zufriedenheit widerspiegelt, die sie wohl tief im Inneren empfinden muss. "Aber ich gebe Dir Recht, dass diejenigen, die sich Gedanken machen, oftmals nicht nur die eigenen Entscheidungen tragen müssen, sondern auch noch die Konsequenzen der Entscheidungen, die Andere getroffen haben und die diese Anderen entweder nicht sehen oder nicht bewältigen können." Sie fährt sich mit der freien Hand durch den Nacken und blinzelt müde. "Natürlich könnte man sie im Kleinen hereinfallen lassen, um ihnen eine Lektion zu erteilen. Aber meist treibt einen doch das Wissen, dass es keine Zeit für eine Lektion ist, sondern dass man selbst so schnell handeln muss wie möglich, um Schlimmeres zu verhindern. Gerade in dem Geschäft, in dem wir beide uns bewegen. - Ich kann verstehen, warum Dich das bewegt. Mir geht es nicht anders. Als Gläubige kann ich darauf zählen, dass mich die Elemente in vielen Dingen auffangen werde, wenn ich zu voreilig und unbedacht handele. Aber dafür zahle ich immer meinen Preis. Und daher - ja, es wäre schön, einfach mal gedankenlos sein zu können, oder? Ruhe und Frieden, Tun und Fühlen."

  • "Bedauerlicherweise ist Lernresistenz eine unheilbare Krankheit," gibt die Elbe nun aufgelockert und recht trocken zur Auskunft und hebt ihren Blick wieder. "Natürlich nicht bedauerlicherweise - jedoch mit ab und an auch bei mir auftretenden Bedauern sterben die meisten an ihrer Restizentz auch nicht."


    Dann macht sie eine wegwischende Bewegung.


    "Ich würde gerne von dir wissen, was du getan hättest, wärst du an Arnulf oder meiner Stelle auf das getroffen, dass uns in Forlond zu Hasen gemacht hat. Rein hypotethisch natürlich."


    Tears Hand gleitet wieder an ihre Hüfte und dann auf ihren Rücken, wo sich die andere um das Gelenk schließt und beide eine Faust ballen.

  • "Rein hypothetisch?" Alanis legt die Stirn in Falten und blickt hinunter auf die Schuhspitzen ihrer Lederschuhe, die sie beim Reisen immer trägt. "Schauen wir uns Arnulfs Position an. Er ist ein guter Kämpfer, wenn er alleine ist. Ein Anführer ist er nicht. Aber was hat er denn auch anzuführen? Die forlonder Truppen sind klein und selbst unter Hinzunahme der amonlondischen Truppen hätte er immer noch nicht genug Leute zusammen, um so ein großes Gebiet systematisch zu erforschen und sich um alle Probleme dort zu kümmern. Untote, Vampire, Gouldin. Das Zusammenrufen von Freunden und Verbündeten, die alle ihre eigenen Interessen haben und sich nicht führen lassen werden, war also die einzige Alternative, die er hatte. Ich glaube ich hätte in seiner Situation nichts Anderes getan."


    Sie schweigt wieder einen Moment, um sich zu sammeln.


    "Ich hätte vermutlich befohlen, die Vampire sofort mit aller Macht anzugreifen und nicht lange zu diskutieren. Der Kubus war ein Frevel an den Elementen, weil er Seelen gefangen hielt, die nekromantischen Quellen waren ein Frevel an den Elementen, weil sie die Menschen zu Untoten gemacht hatten - aber der Schaden war schon angerichtet, wenn ich es so formulieren darf. Die Vampire jedoch sind ein sich ausbreitendes Problem. Ich hätte also wirklich vermutlich einen Angriff auf sie beschlossen. Möglich, dass ich damit gescheitert wäre. Aber dann hätte ich anhand meiner Verluste kalkulieren können, was getan werden muss. Totaler Rückzug oder ein Abriegeln des Gebietes, so wie es jetzt geschieht - oder das Sammeln einer großen Armee, um alles in Rauch und Asche aufgehen zu lassen."

  • "Ich sehe das ähnlich, auch wenn ich was den Kubus angeht, etwas effizienter denke, als seine bloße Zerstörung in Betracht zu ziehen. Er hatte seine Vorteile haben können, ich war kurz davor gewesen, sie zu...," Tear unterbricht sich selbst und hält ihre Hand dann fester, kurz einmal tier ein und ausatmend. Die klaren blauen Augen pulsierten ein paar Mal auf, als hielten sie mühsam etwas im Zaum, dann waren sie wieder ruhig.


    "Die nekromantischen Kraftquellen... habe ich untersucht und ihre Stärke und somit das aufzubringende Potenzial ihrer Zerstörung ausgemacht. Man hätte sie nach und nach gemeinsam zerstören können, wenn es wie du sagst... mehr Zusammenarbeit, weniger egozentrische Selbstläufer unter den unsrigen gegeben hätte."


    Das sie, falls die Vampire aus Forlond gebannt waren, das in Angriff nehmen würde, was in viel kürzerer Zeit von vielen hätte vernichtet werden können, verschwieg sie der Priesterin. Verbaler Selbstmord war nicht ihre Art. Dennoch würde sie ähnlich wie bei der Magie von Ancalima vor ein paar Wochen, Zeit und Geduld aufbringen, die arkanen Muster der nekromantischen Quellen zu reinigen und in ihre ursprüngliche ungebundene Form zurückkehren zu lassen.... und wenn sie es allein machen musste, dann war das eben so.

  • "Es hätte vermutlich gereicht, sie ausfindig zu machen, sich zurückzuziehen und dann gezielte Vorstöße mit einer kleinen, gut bewaffneten Gruppe plus der entsprechenden Anzahl Magier durchzuführen, um die Quellen zu zerstören. Eine Gruppe Magier, die sich nur im diese Dinge kümmert, nicht um den Kubus und die Seelen, nicht um die einfachen Untoten."


    Alanis sagt das vorsichtig, abwägend. Doch nicht, weil sie Tear'asels Antwort einzuschätzen versucht, sondern weil sie weiß, dass alles 'hätte' doch meist im Nachhinein nicht dazu führt, dass sich etwas ändert.


    "Nehmen wir es als Glücksfall, dass nur ein Ork tot ist und wir alle noch leben. Um den Kubus und die Seelen darin trauere ich, denn auch wenn es Verbrecher waren, die darin gefangen sind, so ist der Platz der Seelen nicht in einem magischen Konstrukt, sondern bei den Ahnen. Aber der Kubus konnte einmal beschädigt werden und die Seelen sich Hilfe suchen - ich bin hoffnungsvoll, dass das wieder geschehen wird."

  • "Die nekromantischen Quellen werden vernichtet werden. Der Erde und ihren lebenden Kinder darf so eine Wunde nicht zugefügt werden und sie darf schon gar nicht so lange wuchern, bis ihr Eiter sich in alle vier Himmelsrichtungen ergießt."


    Bei dem Kubus ist sie sich nicht so sicher. Auch wenn diese Geschichte ihre Neugierde bis aufs Äußerste reizte. Sie gibt sich jedoch nicht der Hoffnung hin, den Kubus und seine Bewohner, sei es Gefangene oder Richter und Wärter jemals wieder zu sehen... trotz ihrer Unsterblichkeit. Leise murmelt sie weiter.


    "Ich würde gerne wissen, wie man so etwas erschaffen kann... quasi eine Schablone für dieses magische Konstrukt. Abgewandelt, kann man damit sicherlich eine ganze Menge anstellen."


    Das was nun in ihren Augen zu sehen war, verhiess natürlich wenig Gutes, auch wenn es schwer einzuschätzen war, ob Tear im Moment an Weltherrschaft dachte oder an die Philosophie Feuer mit Feuer bekämpfen.

  • Alanis lauscht dem, was Tear'asel sagt und beschließt, es damit bewenden zu lassen. Also kommt sie zu einer Frage zurück, die Tear'asel so und in ähnlicher Form schon am Tag zuvor gestellt hat.

    "Du wolltest wissen, wo Damorg ist? Zuhause, in seinem Tempel, wo er hingehört."

  • Mit hochgezogener Augenbraue und ein wenig aus ihren eigenen Gedanken gerissen sieht die Wildelbe zu Alanis hinüber und die blauen Augen blitzen irgendwo in dem ausladenden Schulterfell aus Fuchs auf.


    "Das war mit Abstand die holprigste Überleitung in ein anderes Thema, die mir je begegnet ist."


    Dem Satz folgt ein Schmunzeln.


    "Aber gut," meint sie dann gespielt aufgesetzt. "Ich gehe darauf ein. Wußtest du... das die Hên Meneldû ein Sprichwort für Wesen haben, deren Gedankengänge oder emotionale Handlungen nicht mehr nachvollziehbar sind? Übersetzt lautet es... das dieser dort, mal ein paar Jahrhunderte in den Tempel gehört."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • Alanis schaut Tear für einen Moment verblüfft an, dann grinst sie breit und es ist, als würde die Sonne auf ihrer blassen, ernsten Miene aufgehen. Sie kichert, was bei ihr, die sich dem dreißigsten Lebensjahr nähert, selten zu beobachten ist.


    "Das passt ja", lacht sie und ihre Augen blitzen fröhlich. "Obwohl ich kaum glaube, dass er so lange darin bleiben könnte, weil er viel zu ungeduldig ist. - Wer sind eigentlich die Hên Meneldû?"

  • "Ihr nennt sie Mondelben. Endúneath gehört zu diesem Volk, Ivoreth ebenso wie Shaifea, früher waren sie alle Reisegefährten. Es gebe noch einige aus ihrem Volk zu nennen, die Bewandnis besonders in den Geschichte, die in Amonlonde erzählt werden haben aber ihre Namen sind besser Schall und Rauch für dich... ich denke du würdest die Seelen dahinter nicht mögen..."