Das Wachgebäude der Unterstadt (2)

  • Gerion lies Mira aufhohlen, als er bemerkte, dass sie mitkam. Als sie dann auf seiner Höhe angekommen war wandte er den Kopf zu ihr.


    "Was macht man eigentlich den ganzen Tag als Gardeheiler ? Ich hab mit Delpior gesprochen, im Hospital scheint ihr ja net zu helfen ."

  • "Stimmt, im Hospital helfen wir eigentlich nicht. Aber das würden wir auch überhaupt nicht schaffen. Du weißt doch selber wie viele Leute bei der Garde sind. Da kommt am Tag genug zusammen, auch wenn wir nicht mit auf Außenmission sind. Wir kümmern uns ja nicht nur um schwer Verwundete. Wir sind ja für alle größeren und kleineren Wehwechen zuständig."


    Mira lief neben Gerion her, bemüht mit dem schnellen Späher Schritt zu halten.


    "Und wie kommt es, dass du im Wachgebäude der Unterstadt warst? Hattest du einen Auftrag zu erledigen?"

  • Gerion bemerkte die angestrengten Schritte und verlangsamte das Tempo.


    "Ich hab was abgegeben, und man brauchte mich nicht weiter, also bin ich wieder gegangen."


    Dann dachte er nochmal über die Aufgaben der Heilerin nach.


    "Ja das macht Sinn. Als Späher verigisst man nur schnell, das kleinere Blesuren auch von einem Heiler versogt werden können. Wennw ir da draußen sind, können wir nicht eben mal wegen einer Platzwunde zum Heiler rennen."


    Gerion lachte wie immer föhlich auf.


    "Aber beneidenswert ist das schon, sich von so fürsorglichen Händen behandeln zu lassen."

  • Mira schmunzelte in sich hinein.


    "Es ist schon immer wieder interessant, mit was für Problemchen manche Leute zu uns kommen. Da hat man die härtesten Kerle vor sich stehen, bei denen eine Platzwunde, im Vergleich zu ihren Wehwehchen, eindeutig eine schwere Verwundung wäre."


    Dann schaute Mira Gerion an und schlug ihm vor:


    "Aber du kannst doch auch nach deinen Einsätzen noch zu den Heilern kommen."


    Nach einer kurzen Pause fügte sie augenzwinkernd hinzu:


    "Immerhin muss ja überprüft werden, ob die Wunde auch ordentlich heit. Und das können Heiler natürlich am besten."

  • Langsam stiegen die beiden in die Oberstadt hinauf und standen bald auf dem Dorfplatz. Auf dem Weg dahin wechselten sie noch ein paar Worte.


    "Das könnte ich allerdings machen, jetzt wo du es sagst. Naja ich sach mal so, die Jungs sind ja net wehleidig, sie wissen nur eine gute Versorgung zu schätzen."


    Gerion blickte in Richtung Badehaus.


    "Wo musst du eigentlich hin ?"


    --> Dorfplatz

  • Dorian kommt von der Oberstadt zum Wachgebäude, grüßt beim hereingehen seine Wachhabenden Kameraden und öffnet leise die Tür zum Aufenthaltsraum der Gardisten.


    Als er Bertel sah hellt sich seine Miene auf.
    Hallo Bertel, willst Du nicht einen Auftrag von Ashaba mit mir erledigen, der dazu auch noch göttergefällig ist?
    An Dorians Tonfall ist leicht zu erkennen, dass das keinesfalls eine Frage, sondern vielmehr eine Aufforderung an seinen noch recht jungen Kameraden war.

  • Bertel stand sofort auf den Füßen und knallte die Hacken hörbar zusammen.


    "Jawoll, Herr Hauptmann! Für die Götter, Herr Hauptmann!"


    brüllte er und salutierte zackig. Dann reihte er sich schräg hinter Dorian ein und starrte penetrant geradeaus.

  • Bei Bertels "Hauptmann" verdreht Dorian unauffällig die Augen. Plötzlich zweifelt er an der Idee gerade Bertel mit zu nehmen.
    Aber wenigstens konnte er sich darauf verlassen, dass der junge Gardist seinen Befehlen oder widerrede folge leistet.


    Mit Bertel im Schlepptau macht sich Dorian also auf den Weg zum Hafen


    --> Anlegestelle am Hafen

  • -------------> Von der Akademie kommend


    Mit einem höflichen Gruß marschierte sie an den Wachen vorbei, die sie noch immer mißtrauisch musterten. Sie war ein Fremdkörper in der Garde, nach wie vor. Mitleidig lächelte sie die Gardisten an. Alles was sie unterschied war die Wahl der Waffen. Und dass sie nicht stank wie ein Hund nach einem Regenguß. Und dass sie Sinn für Ästhetik hatte. Und gutes Essen zu schätzen wusste. Naja, im Grunde unterschied sie alles.


    Vor der Tür zum Sprechzimmer nahm sie den zusammen geklappten Fächer in die andere Hand und klopfte an.

  • Ashaba nahm mit einem Seufzen die Füße vom Tisch und legte den Stapel Papier vor sich auf die Ablage. Dabei wackelte das Tintenfässchen sehr bedenklich, blieb aber diesmal stehen.

    "Ja?" sagte sie dann laut.


    Solche Angelegenheiten hasste sie. Viel Blabla und Getätschele, eine wohl platzierte sanfte Rüge und alles nur um die Leute bei Laune zu halten. Motivation. So ein Quatsch.

  • Ashaba bedeutete mit einem Nicken, dass sie sich setzen sollte. Dann begann sie ohne Umschweife. Niemand hatte sie zu Floskeln verpflichtet.


    "Also, wie geht es voran?"


    Hadra betrieb neben dem Dienst in der Garde noch ein Studium an der Akademie. Trotzdem bezog sie den kompletten Sold. Eine Kostenstelle, die also begründet sein wollte. Deswegen bedurfte es regelmäßiger Kontrollen den Fortschritt betreffend. Und Ashaba hasste sie. Sie verstand nicht mal, wieso Frederico das nicht übernehmen konnte.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Hadra ließ sich gerade so viel Zeit, sich auf dem Stuhl zu drapieren, dass es noch kein Affront war. Dann schlug sie die Beine übereinander und setzte wieder dieses Lächeln auf.


    "Oh, ganz hervorragend. Die Vorlesung heute morgen war großartig. Es ging um angewandte Heilmagie in Theorie. Aber mit den Details, werde ich Euch wohl nur langweilen."


    Sie legte den zusammengeklappten Fächer in ihre Handfläche.


    "Wenn Ihr meint, wie der Fortschritt in der Praxis vonstatten geht: Recht gut will ich meinen. Neulich konnte ich am Strand ein wenig Glas herstellen. Bröselig, milchig, keine gute Qualität, aber Glas. Es sollte also... nicht mehr allzu lange dauern, bis ich das Feuer meistere. Auch wenn es zugegebenermaßen mühsamer ist als der Wind."


    Mit Absicht ließ sie aus, dass sie sich auch bereits einige Brandblasen geholt hatte. Seitdem rieb sie sich die Handflächen dick mit Vaseline ein und trug feste Lederhandschuhe wenn sie sich an Feuermagie versuchte. Bis das Feuer zumindest keine körperlichen Spuren mehr hinterließ, würde es noch eine gute Weile dauern. Ob sie die seelischen Spuren jemals tilgen können würde, konnte sie nicht einschätzen.

  • Ashaba runzelte leicht die Stirn und ging nicht weiter auf den Statusbericht ein.


    "Du hast das letzte Schwerttraining verpasst."


    stellte sie fest und lehnte sich zurück. Ihre Arme verschränkte sie locker vor der Brust und musterte die andere Frau. Wären sie nicht so verschieden.. rein äußerlich hätte man sie für Töchter der selben Eltern halten können.