Der Tempel der fünf Gottheiten (3)

  • Narvi lächelte keck und entgegnete


    Ist die Begegnung mit einem Freund nicht das ausgezeichnetste Ende einer Andacht am Schrein von Laya?! Ich habe mir meine Zeit genommen und bin ehrlich gesagt etwas abgelenkt seit du so ambitioniert mit dem Kranz hantierst. Sie legte iene Hand darauf. Der ist schön. Hast du den gemacht?

  • Astos musste lachen. "Da merkt man, dasss es keine Weihen braucht, um wirklich im Geiste der Herrin Laya zu denken." Als sie den Kranz erwähnte sah er etwas überrascht auf das Kunstwerk, dass er noch immer bei sich trug. "Oh, den hatte ich ja ganz vergessen. Nein es wäre schön wenn ich zu solcher Arbeit fähig wäre. Schön ist er wahrlich. Eine Händlerin auf dem Markt gab ihn mir, mit der Bitte ihn für sie am Schrein niederzulegen. Die Bitte konnte ich kaum ausschlagen." Mit diesen Worten Schritt er an Narvi vorbei und legte den Kranz behutsam nieder, nicht ohne dabei flüchtig die anderen neuen Gaben am Schrein zu mustern. "Kunstfertigkeit ist etwas, womit nicht jeder gesegnet ist, so sehr sie auch der Herrin gefallen mag." Er sichtete sich wieder auf und sah seinen Gast an "Nun gut, wenn ich wirklich nicht störe, interessiert es mich doch, wie es dir seit dem Fest ergangen ist und wie's dir geht. Das Späherdasein ist ja sicher aufregender als der Tempeldienst."

  • Narvi lächelte


    Na zumindest von meiner Warte aus ist es das sicher.


    Kurz überlegte sie und begann dann zu erzählen. Ich habe miene Kunstfertigkeit mit Leder versucht zu erhalten und raus kam ein robuster sowie meiner Meinung nach schöner Köcher mit Zierlederbesatz. Als Gardist hat man nicht viel Schönes und dann sollte doch wenigstens meine Ausrüstung durchblicken lassen, dass mir etwas an ihr liegt. Aber da ich das gute Stück nur sehe wenn ich iihn abnehme ist es ebenso wichtig, dass er seine Funktion erfüllt. Und das tut er. Frederico hat sich nach mehrmaligen Anträgen erweichen lassen mir Lederstücke zur Verfügung zu stellen...Unglaublich, dieser Mann...


    Sie ertappte sich bei ihren Ausschweifungen und fasste sich.


    Hm, naja...auf jeden Fall ist dir sicher bekannt, dass wir seit dem Fest der Akestera Besuch durch die Ay Neils in Renascan haben. Ich traf öfter Finlay und habe ihm den Wald gezeigt...Schön, wenn man neue Leute kennen lernt, nicht wahr?!


    Sie hatt ein sanftes Lächeln aufgesetzt und blickte Astos offen an.

  • "Robust und schön klingt gut. Ein Gefühl für letzteres fehlt beim durchschnittlichen Gardisten ja leider." Astos schmunzelte. "Wenn man uns nochmal gemeinsam in den Einsatz schickt kannst du mir dein Meisterwerk ja vielleicht mal zeigen." Als sie Finlay erwähnte lachte der Priester kurz auf. "Ja und wie ich weis, dass die in der Stadt sind. Die Hiesigen Tavernen freuen sich über den Umsatz und ich mich weniger über die Kopfschmerzen nach dem letzten Zusammentreffen mit den Ay'neil. Aber Finlay dürfte es am nächsten Morgen nicht viel anders gegangen sein. Ich denke die Ay'neil sind gute, ehrliche Leute, die kennenzulernen man sich in der Tat freuen kann." Astos erinnerte sich nur zu gern an die Abende, die er bisher mit den etwas rustikalen Ay'neil verbracht hatte. Finlay war ihm dabei als eher einfacher, aber achtbarer Mensch in Erinnerung geblieben.

  • Narvi schmunzelte.


    Wieso bis zur nächsten Reise warten? Ich zeige ihn dir gern bei Gelegenheit im Gebäude der Späher....aber besser wir verbreden uns dort, denn die Gastfreundschaft der Späher lässt manchmal ein wenig zu wünschen übrig."...wenn die Formulierung dem auch nur annähernd gerecht wird..."


    Zu den Ay´Neils setzte sie hinzu Es ging ihm wirklich...bescheiden...umso amüsanter finde ich es, die sich mit Alkohol nicht so überlädt, dass mein Kopf mir Streiche spielt. Dafür habe cih ein gutes Näschen. Sie reckte verspielt ihre Nase nach oben und spitze sie. Als sie wieder normale Haltung annahm, meinte sie neugierig.


    Na, eine gute Menschenkentnis scheinst du ja zu haben. Ist sicher von Vorteil als Priester der Herrin Laya. Schließlich muss man wissen mit wem man die Genüsse des Lebens teilt, nicht wahr?! ...Wo wir gerade dabei sind...wie schätzt du mich den ein? Das würde mich interessieren!

  • "Na das mit der Gastfreundschaft sollten die aber noch lernen. Es gibt da eine gewisse Göttin, die durchaus Wert auf solcherlei Dinge legt." Er zwinkerte und grinste dabei schelmisch. "Aber auf dein Angebot komme ich gerne zurück. Für zweckmäßige Kunst nehme ich schonmal einen kleinen Weg auf mich." Das ihm nur allzu gut bekannte Emporrecken der Nase quittierte der Priester mit einem herzlichen Lachen. "Ja, so ein gutes Nässchen ist schon viel Wert und von deinem wissen wir ja, dass es seinen ganz eigenen Kopf hat." Ihre letzte Frage ließ den sonst recht spontanen jungen Mann dann doch zögern. "Also... ehm... wie gut meine Menschenkenntnis wirklich ist kann ich nicht einschätzen, aber..." Er nahm sich einen kleinen Augenblick Bedenkzeit, ehe er den Satz beendete, gewann dabei aber sein Lächeln wieder. Ein Lächeln jedoch, in das sich neben ehrlicher Neugier etwas Herausforderndes schlich. "...aber in der Regel hat ein Mensch, der einen anderen nach seiner Meinung fragt schon sein eigenes Bild von der Meinung des Gefragten. Wie also denkst du, dass ich dich einschätze?"

  • Narvi schob skeptisch eine Augenbraue hoch.


    Na ob ich ein Bild davon habe...das wage ich zu bezweifeln, sonst würde ich nicht fragen...also wäre meine Antwort jetzt eher ein Flickenteppich an Vermutungen. Vielleicht tust du meiner Neugier ja den Gefallen und bist so offen...oder eben nicht.


    Sie verschränkte die Arme und lächelte und wartete auf die Reaktion

  • Astos wirkte einen Augenblick etwas verunsichert. "Eine der ersten Lektionen als Priester ist es nicht zu offen mit der eigenen Meinung umzugehen. Das soll wohl vermeiden, dass sich die Novizen in Schwierigkeiten bringen." Seine Mundwinkel zuckten nach oben. "Dir gegenüber will ich mal nicht so sein. Ich halte dich für eine sehr fähige Späherin.
    Und für eine außergewöhnlich interessante junge Frau."
    Beim letzten Teil senkte er für einen Augenblick kaum merklich den Blick. Mit einiger Überwindung gelang es ihm jedoch wieder ihr in die Augen zu sehen.

  • "Oha..." Narvi lachte auf und stupste Astos an die Schulter.


    Interessant bin ich...vor allem, wenn ich gerade wieder in Kochstellennähe Dinge brodeln und qualmen lasse...nicht wahr?!


    Sie grinste keck


    Du wagst dich ja ganz schön vor, wenn du die erste Lektion gleich wegen mir in den Wind schießt. "Das war zu einfach..."

  • Die Tür öffnete sich und herein schob sich die kaum zu übersehende Silhouette eines wohlbekannten Gardisten. Er schaute nach hinten, als er eintrat, und so bemerkte er erst, als er drinnen stand, dass schon jemand im Tempel war.


    "Oh. Ähm. Tschuljung. Ähm. Stör' ich? Ich wollt nur...ich kann aber auch später wieder..."

  • "Ich habe nur gesagt, dass es die erste Lektion ist, nicht dass ich viel darauf gebe. Was das sprengen von Dingen angeht würde ich aber eher von 'beunruhigend' denn von interessant sprechen."
    Als Thersites unverwechselbare Stimme in seinem Rücken ertönte entglitten dem Priester kurz die Gesichtszüge, er fasste sich jedoch schnell wieder und setze im Umdrehen ein wohlwollendes Lächeln auf. "Zum Gruße, Thersites. Nein, stören tust du sicher nicht, diese Hallen stehen schließlich jedem offen. Lass dich nicht von deinem Götterdienst abhalten."
    "Es musste auch ausgerechnet ein Gardist sein, der in diese Unterhaltung hineinstolperte. Wie hätte es anders sein können?" schoss es Astos durch den Kopf. Wieder an Narvi gewandt: "Wenn du noch ein wenig Zeit hast könnten wir unser Gespräch in meine Kammer verlegen. Die ist zwar recht bescheiden, aber vielleicht findet sich da etwas worüber sich das Nässchen freuen könnte."

  • Mit einem Nicken grüßte Narvi Thersites, der sich ungewohnt schüchtern zeigte. Zu Astos gewand lächelte sie.


    Verstehe...einigen wir uns auf beunruhigend interessant, das klingt gut!


    Sie wandte sich zum Gehen in verschiedene Richtungen und sagte


    Geh du voran, noch kann ich den guten Tropfen nicht riechen, finde deine Stube also nicht auf Anhieb selbst. Sie grinste

  • "Na da hätte ich aber mehr von dir erwartet." Er lächelte keck und wandte sich gen Ausgang des Layaabteils. Er nickte Thersites im Vorbeigehen freundlich zu: "Auf bald."
    Er hob den am Eingang platzierten Einkaufsbeutel auf und führte Narvi die Treppe herauf und bis ans Ende des darauffolgenden Flures in eine kleine Kammer. Diese maß kaum 4 auf 4 Meter und war lediglich mit einem schmalen Bett, einem spärlich verzierten Schreibtisch, einem einfachen Schrank und einer mittelgroßen Truhe möbliert. Die schmucklose Erscheinung des Zimmers wurde nur von einigen Wenigen, auf einem an der Wand angebrachten Brett platzierten, Pflanzen aufgelockert. Sie waren alle recht klein, jedoch erstrahlten sie noch in sattem Grün und eine trug sogar noch einige fingerkuppengroße grüne und teils lilane Früchte. In der Kammer angelangt begann der junge Layageweihte etwas hektisch die auf dem Tisch verstreuten Unterlagen zusammenzuräumen. "Bitte verzeih die Unordnung. Mach es dir doch bequem, so das denn hier irgendwie möglich ist." Seine Verlegenheit ob seiner einfachen Unterkunft war kaum zu übersehen. Es war offensichtlich, dass dieser Mann nicht allzu oft Besuch empfing.

  • Narvi ließ ihren Blick kurz über die Einrichtung gleiten und hüpfte unbekümmert bei Astos´Aufforderung es sich bequem zu machen auf das Bett, lehnte sich gegen die Wand und ließ die Füße runter baumeln.


    Schön hast du´s hier...und so für dich. Das beneide ich. Wir Späher haben Schlafsäle, also wenig Raum nur für uns. Vielleicht will man uns dadurch auch dazu bringen den Wald dem Bett vorzuziehen...da wäre doch was dran, was meinst du?!

  • "Wahrscheinlich gibt es auch einfach ein paar mehr Späher als Priester. Da kann das mit den Einzelzimmern schon schwieriger werden. Aber wenn ich an einen Schlafsaal als Alternative denke kommt mir mein Reich hier auch schon wesentlich wohnlicher vor." Er Schritt während er sprach zur Truhe und begann eine Weile klimpernd und und raschelnd darin herumzukramen, ehe er endlich zwei kleine Tonbecherchen hervorzog. "Wobei ich an manch einem Tag den freien Himmel ohnehin jeder noch so komfortablen Kammer vorziehen würde. Man fühlt sich, wenn ich dasso sagen darf, seinen Göttern gleich viel näher wenn man sich nicht in Menschngemachtes zurückzieht." Die Becher auf den Tisch stellend ging er zum Schrank und öffnete ihn. Auf dem Boden fanden sich ca. 20 Flaschen mit verschiedenfarbigem Inhalt. "So, was haben wir denn da schönes."

  • Das mag wohl sein...schließlich braucht man auch mehr Späher- man bedenke allein schon die Ausfallserscheinungen dieser Truppe. Nie ist man vor dem Ruf der Götter sicher. Als sie sich kurz die Zeit nahm dazu einen knappen Gedanken zu verlieren, holte Astos die Becher hervor. Zu spät bemerkte Narvi, dass er dabei war Likör anzubieten. Sie hob abwehrend die Hände.


    Oh nein, verzeih mir. Ich bin weniger wegen Likör hier, habe ehrlich gesagt nur das Gespräch fortsetzen wollen. Es ist zu früh und ich kann nichts trinken. Zumindest nichts mit Umdrehungen... Du weißt doch, dass es bei mir anschlägt und ich brauche meine Sinne. Voll und ganz.


    Entschuldigend lächelt sie ihn an.

  • "Oh, ehm, das verstehe ich natürlich. Bin was Nichtalkoholisches angeht leider immer so schlecht aufgestellt. Da gibt's bei mir nur Wasser." Er kramte kurz in seinem Einkaufbeutel. "Einen Apfel? Viel mehr habe ich leider gerade gar nicht anzubieten. Naja außer Trockenfleisch, aber davon bekommst du ja bei deinen Waldspaziergängen sicher genug." Im Hinblick auf ihre Äußerung über den Götterruf setzte er eine etwas besorgte Mine auf. "Du hast doch hoffentlich nicht allzu bald vor den Ruf zu hören."

  • Der Gardist machte ein etwas belämmertes Gesicht, wobei nicht klar war, ob ihm die Umgebung nicht ganz geheuer war. Oder die Tatsache, dass er hier auf Menschen getroffen war. Oder ausgerechnet auf diese Menschen. In dieser Konstellation.


    "Ja, auf bald." kam ungewöhnlich leise von ihm, als Astos an ihm vorbeiging. Auch Narvis Nicken quittierte er mit einem Gegennicken.


    Als die beiden verschwunden waren, schaute er sich unschlüssig im Tempel um, dann sah er nochmal zur Eingangstür zurück. Schließlich setzte er sich doch in Richtung des Laya-Schreins in Bewegung und stellte sich davor. In einer hastigen Bewegung nahm er sich seine Mütze samt Bundhaube ab.


    "...tschuljung. Vergessen." murmelte er. Dann senkte er den Blick. War das ein Gebet? Man wusste es nicht. Jedenfalls schien er es nicht gewohnt zu sein, zu beten. Falls er betete. Nach einer Weile machte er einen Schritt zurück.


    "...ja. Also, und...ähm...vielen Dank. Wegen dem Tanzen. Und so. Und...und wegen dem hier."


    Er griff in einen kleinen Beutel, den er am Gürtel trug und zeigte mit einem blitzenden Goldstück in Richtung Altar. Er ließ das Goldstück wieder in den Beutel fallen und holte dafür einen Silberling heraus, den er in die Opferschale legte.


    "Danke. Jedenfalls. Ähm...ja."


    Er nickte einmal in Richtung Altar, dann ging er ein paar Schritte zum Ausgang, um noch einmal stehen zu bleiben. Sich herumdrehend nickte er noch einmal in Richtung der vier anderen Schreine. Dann machte er sich aus der Tür heraus. Vor dem Tempel stehend räusperte er sich und setzte gehetzt wieder Bundhaube und Mütze auf. Dann ging er erstaunlich schnellen Schrittes in Richtung Unterstadt davon.

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    Ich habe eine Axt.

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  • Narvi nahm das Wasser dankend an und nahm einen ordentlichen Schluck davon. Sie schien gerade zu bemerken, dass sie durstig war. Den Apfel nahm sie entgegen und teilte ihn flink mit dem Messer von ihrem Gürtel in 2 Teile. Sie reichte Astos eines und zog aus ihrer Tasche eine Karotte und einen Beutel.


    Ich habe häufiger auch Karotten dabei. Ich teiel sie auch gerne mit Freunden. Sie lächelte und legte sie beiseite. Den kleinen bestickten Beutel hielt sie nun in der Hand vor sich.


    Ich mache mir darüber keine Gedanken, weil es immer passieren kann. Ich war schön häufiger in der Lage, dass mich von dem Götter Ruf nur wenige Augenblicke trennten- und ich akzeptiere es, wenn es so weit ist. Meinen Gabenbeutel habe ich deshalb immer bei mir. Ich bin zwar schnell, aber man weiß ja nie... Sie grinste recht unbeschwert. "Nicht dass er denkt ich bin morgen nicht mehr da..."

  • Astos nahm seine Apfelhälfte entgegen, hielt sie aber zunächst nur in der Hand. Er machte ein erstaunlich nachdenkliches Gesicht. "Hm, ich habe mich schon öfters gefragt, ob es gut ist so auf das Ende vorbereitet zu sein. Wenn es dadurch nur umso präsenter ist kann dieser Brauch nicht nur Gutes bedeuten."
    Er bemühte sich zumindest wieder den Ansatz eines Lächelns zu Stande zu bringen. "Irgendwie ist der Gleichmut der Späher und Gardisten gegenüber der Gefahr doch faszinierend."