Nein, Danke. Ich komme damit recht gut zurecht. Inzwischen weiß ich, wenn es nicht meine Gefühle sind und kann damit umgehen. Und nachdem eine ganze Weile vollkommen Funkstille war und ich mir wahnsinnige Sorgen gemacht habe, bin ich froh, wenn ich ab und zu mal ein Lebenszeichen bekomme - auch wenn das eine sehr verquere Art von Lebenszeichen ist.
Aber das ändert nichts daran, dass du darunter leidest und wir einen Weg finden müssen, das zu ändern. Ist das der Grund, weshalb du ihn nicht sehen möchtest?
Sie leerte den Becher Tee und schmiegte sich dann wieder an Kassandra.
Die Küche 10
- Kassandra
- Geschlossen
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"Ja, ist es", nickt Kassandra und schmiegt sich ihrerseits an Bellaria.
"Ich weiß nicht... wie..." Sie bricht ab und zuckt die Schultern.
"Manchmal glaube ich ich hasse ihn schon deshalb...", setzt sie dann erneut an, leise.
"Ich mein... er geht ganz normal durch die Straßen, aber vormittags guckt er sich so ein Zeug an. Immer wieder. Und immer wieder das gleiche. Das ist doch nicht normal. Ich glaub das schlimmste ist daß ihn das alles völlig kalt läßt. Er fühlt da gar nichts bei..." -
Das wundert mich nicht. Er scheint sich das Fühlen abgewöhnt zu haben. Ich vermute, er ist der Meinung, dass Emotionen seiner Profession im Wege steht. Wahrscheinlich analysiert er in seiner Meditation, wie er den Kampf hätte besser führen können. Aber das ändert natürlich nicht, dass du ein fühlendes Wesen bist und dich die Bilder mitnehmen.
Bellaria schüttelt den Kopf. Wenn Endúneath davon wüsste, könnte er aufhören, seine Kämpfe zu analysieren. Aber dann stellten sich neue Probleme. Es ist ein Teufelskreis und die Bardin kann gerade keinen Weg daraus erkennen. -
Dem hat Kassandra nichts hinzuzufügen und vor allem hat sie selber auch keinen Ausweg mehr vor Augen. Golos Tränke machen das ganze zwar erträglicher stellen bekämpfen aber, wie Alanis schon sagte, nur die Symptome, nicht die Ursache.
Kassandra trinkt also nur ihren Tee und kuschelt sich weiter an Bellaria. -
Auch Bellaria hat gerade keine Worte und so hängt sie ihren Gedanken nach, die Freundin weiterhin kuschelnd. Es tut gut, hier zu sein - trotz allem.
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"Wie lang bleibst du hier, Liebes?", fragt Kassandra schließlich.
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Hier hier oder in Amonlonde?
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"Beides." Kassandra lächelt jetzt wieder.
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Das Lächeln erwidert Bellaria.
Nun, hier bis du mich rauswirfst und in Amonlonde... Ich könnte mit den anderen Magoniern zurück fahren, aber ich könnte auch noch länger bleiben. Vielleicht ist letzteres in Anbetracht der Umstände gar keine schlechte Idee.
Der letzte Satz klingt halb wie eine Frage. -
"Ich werd dich bestimmt nicht rauswerfen, Liebes. Ich bin viel zu froh über ein bißchen Lila in meinem Leben", antwortet Kassandra.
"Aber du hast in Ransacan verpflichtungen, oder?" -
Bellaria muss schmunzeln über die Bemerkung Kassandras. Als diese jedoch die Verpflichtungen erwähnt, verschwindet das Lächeln von ihren Lippen.
Sicher. Aber ich habe das Gefühl, dass ich hier mehr gebraucht werde. Auch wenn ich gerade nicht weiß, was ich aktiv tun kann, um die Situation zu verbessern... -
"Ich auch nicht, Liebes", seufzt Kassandra. "Aber für dich hab ich immer ein Zimmer frei."
Sie trinkt ihren Teebecher aus.
"Vielleicht... vielleicht kannst du ihn bitten uns den Kristall noch mal zu geben... Und wir analysieren ihn zusammen? Gründlich. Und bardisch..."
Nur zu offensichtlich klammert Kassandra sich an Strohhalme, mehr fällt ihr wirklich nicht ein. -
Das kann ich tun. Vielleicht sollte aber jemand anders draufschauen? Silia oder Malglin oder falls du sonst wen kennst, der dessen mächtig ist. Zumindest nicht nur wir.
Auch Bellaria ist klar, dass das das Problem nicht lösen wird, aber etwas tun fühlt sich besser an als nichts zu tun. -
"Ja", nickt Kassandra.
"Man könnte auch ausprobieren was passiert wenn das Amulett am Vormittag magisch so weit es geht abgeschirmt wird. Ich könnte es mal für einen halben Tag in Malglins Sanktuarium legen..." -
Das können wir gerne ausprobieren. Dazu müssen wir das Amulett nur erst mal haben.
Dass sie vermutet, dass magische Abschirmung nichts an der Seelenverbindung ändert, behält Bellaria jedoch für sich. -
"Ich geh da nicht hin", sagt Kassandra sofort und schüttelt den Kopf.
-
Beruhigend fängt Bellaria wieder an, über Kassandras Rücken zu streichen.
Das musst du nicht, wenn du nicht möchtest. Ich bin ja auch noch da und ich habe keine Probleme, ihm gegenüber zu treten.
Auch, wenn sie sich fragte, ob dies nun immer noch so sein würde... -
"Ja..." Kassandra entspannt sich wieder.
"Es wäre gut wenn du das machen könntest..."
Sie schaut auf den Tee.
"Aber heute wohl nicht mehr. Magst du hierbleiben? Oder mußt du noch irgendwelche Sachen holen?" -
Nicht unbedingt, aber ich sollte dem Rest der magonischen Delegation Bescheid geben. Nicht, dass die sich Sorgen machen. Morgen kann ich immer noch meine Sachen aus dem Brennenden Tisch holen und dann am Nachmittag zu den Mondelben aufbrechen.
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Kassandra nickt.
"Gut. Dann machen wir das so. Wir können auch grade jemanden schicken, der den Magoniern Bescheid sagt. Oder wir brüllen durch den Garten und hoffen daß uns Jule hört..."