Das Haus von Alanis am Oberen Stichweg (3)

  • "Was immer Du tust - tu es nicht", klingt es auf sein Fluchen hin aus dem Nachbarraum. Alanis hatte schon immer ein gutes Gehör und ein gutes Auge auch. Sie kam noch einmal zurück in das Gästezimmer und legte Tarants Hemd, das sie unter dem Behandlungstisch gefunden hatte, am Fußende des Bettes ab. "Ich nehme an Hilfe beim Ausziehen brauchst Du nicht?", erkundigte sie sich vorsichtig nach einem Blick auf den Wappenrock.

  • Nach dem die Schritte des Serganten verstummt waren, nimmt Tarant plötzlich das Atemgeräusch einer weiteren Person wahr. Es klingt wie ein leises schnaufen. War das schon die ganze Zeit da?
    oO Verdammt, was so eine Armwunde alles beeinträchtigen kann. Wer oder was atmet da? Oo
    Nach kurzem grübeln entschließt sich Tarant nicht nach Alanis zu rufen, schließlich sind wir hier in Renascan, vermutlich ist es nur eine große Ratte die in der Wand schläft. Trotzdem zieht er vorsichtig mit der linken einen Dolch aus dem Wappenrock und legt ihn Griffbereit neben das Bett.
    Als die Luft aus dem Fenster ins Zimmer weht, zieht er sich noch die Decke unters Kinn.
    oO Diese Expedition war wirklich ein Reinfall Oo


    Als Alanis das Zimmer noch mal betritt, fragt er dann doch: "Sag mal, wer ist zur Zeit alles in deinem Haus?"
    "Und danke, ich komme soweit zurecht." Mit diesen Worten nimmt er einen Zwieback und fängt an daran zu knabbern... wie er diese Krankenmahlzeit hasst. Sie bedeutet immer das er einen Fehler gemacht hat oder zu langsam gewesen ist.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

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  • " Moclin? Ach der Hund!" oO Na ja, da war ich mit großer Ratte vermutlich gar nicht so falsch. Oo
    Ein grinsen huscht über das Gesicht von Tarant. Die Augen geschlossen, und beruhigt lauscht er weiter auf die Geräusche des Hauses.
    "Nur so, ich hatte das Gefühl das wir nicht nur zu dritt sind."

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • Alanis nahm ein Stück Zwieback vom Teller und hielt ihn locker zwischen den Fingern.


    "Moclin", sagte sie mit warmer Stimme und in unglaublich verführerischem Tonfall. "Komm mit. Ich hab da noch ein bisschen Speck im Keller gefunden."

  • Tarant öfnet die Augen und sieht entsetzt wie Moclin hinter seinem Bett hervor kommt und hinter Alanis her tappelt.
    oO Oh man, wie konnte mir denn das passieren? Werde ich langsam alt oder ist das eine Wirkung der Heilkräuter? Oo
    Er lässt sich wieder aufs Bett fallen.
    oO Verdammt, ich muss Geroime eine Nachricht zukommen lassen, so kann ich unmöglich ein Auge auf die Procuratorin haben. Oo
    Erneut denkt er sich:
    oO Dieser Tag geht so besch.. eiden los wie der letzte Aufgehört hat. Ich glaube die nächste Expedition in die Drachenlande läuft ohne mich. Sofern die Procuratorin nicht dabei ist. Oo

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • "Schlaf gut", klang es noch mitfühlend in den Raum zurück, dann waren Alanis und der Hund auf dem Weg zurück ins Erdgeschoss.


    "Entschuldige, dass Du warten mußtest", sagte Alanis zu Ashaba und blickte den Sergeanten bedauernd an. "Tarants Arm sah nicht so ganz gut aus." Sie bückte sich, um das Schreiben aufzuheben, das zu Ashabas Füßen lag. "Du wirst also freundlich ablehnen?", fragte sie.

  • Ashaba zog die Nase kraus und schnaufte aufgebracht.


    "Was glaubst du denn?!"


    Als Moclin sich neben sie setzte, kraulte sie ihn abwesend hinter den Ohren.


    "Als ob das auch nur annähernd in Frage käme. Innerhalb von drei Jahren werfen? Für was hält die mich?!"

  • Alanis wiegte den Kopf hin und her.


    "In Adelshäusern ist es nicht unüblich, Frauen wie Zuchtpferde zu verschachern." Sie räusperte sich, dann legte sie das Schreiben auf den Tisch und goß ihnen beiden je eine Tasse Tee ein. Moclin legte sie einen halben Kartoffelpuffer auf einen Teller auf den Boden. Dann zog sie sich einen Stuhl neben Ashaba an das Feuer heran und legte die nackten Füße auf der Kaminumrandung ab. "Spring mir jetzt bitte nicht in's Gesicht, aber - wenn Du es doch erwägen würdest, dann wärst Du in einer ausgezeichneten Verhandlungsposition. Ein Adelstitel ist nicht zu verachten. Man könnte eine Menge Gutes damit tun."

  • "Zuchtpferde hat sie genug. Nennt schließlich eines der bekanntesten Güter der Insel ihr Eigen."


    Für einen kurzen Moment steigt das Verlangen nach Alkohol in ihr hoch. Rasch kämpft sie es nieder und vergreift sich lieber am Tee.


    "Ich will keine ausgezeichnete Verhandlungsposition. Ich will keinen Titel, ich will nicht auserwählt sein für irgendwas. Ich will nicht heiraten. Ich will keine Kinder. Ich habe Angst vor Kinder und Männer haben Angst vor mir. Beides zu Recht."


    Heftig schüttelte sie den Kopf.


    "Den Leuten in Darfeld geht es ausgezeichnet. Der Boden ist ertragreich und die Pferdezucht spült Reichtümer in die Region. Die brauchen mich nicht. Soll doch das Lehen wieder an den Tempestarius zurück fallen."

  • "Na, dann ist das doch alles kein Problem." Fragende, grüne Augen richten sich auf Ashaba. "Oder?", erkundigte sich Alanis sachte. "Ich bin sicher, dass Du schon oft beleidigt worden bist, aber so habe ich Dich noch nie aus der Haut fahren sehen."

  • "Was weiß denn ich? Und wieso stellst du immer solche Fragen?"


    Alanis schaffte es stets genau die Fragen zu stellen, die so gezielt waren, dass man ihnen nicht ausweichen konnte.


    "Mein Leben lang habe ich sie einen Scheißdreck geschert und jetzt, wenn es darum geht, dass das Haus das Lehen verlieren könnte, jetzt erinnern sie sich an mich. Jetzt, wo ich mir alles selbst erarbeitet habe. Es kann der alten Hexe doch egal sein. Sie wird ihr Auskommen haben."

  • Alanis hob leicht die Schultern, in der universellen Geste der Menschen, die sich entschuldigen, es auch ernst meinen, aber eigentlich nichts für das Verbrechen können, das sie begangen haben.


    "Es ist schon wie ein Tritt in den Magen, wenn man bestätigt bekommt, dass die Menschen, mit denen man dasselbe Blut teilt, rücksichtslose Mistkerle sind. Vor allem, wenn man sich vielleicht dann doch das Gegenteil vorgestellt hat, irgendwo ganz tief in sich drin. Oder gemeint hat, darüber hinweg zu sein, was passiert ist."

  • Tarant liegt und denkt über das gehörte nach, laut genug war es ja. Wieder mal hat ein Puzzlestück zu ihm gefunden.
    oO Darfeld ... was war damit noch? Ach ja, die Schlacht bei Darfeld! Keine sehr Ruhmreiche Episode für die lorenischen Schützen. Aber wer hat das Lehen heute? Und warum scheint der Sergant mit ihnen verwandt zu sein? Steht ihm etwa ein Adelstitel zu? Oo
    Die Wunde verfluchend bleibt Tarant liegen und harrt der Dinge die da kommen mögen.

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • Missmutig stützte sie das Kinn auf die Fäuste und starrte ins Feuer. Dann sagte sie leiser


    "Das einzige, was ich erwartet habe ist, dass sie einfach weg bleiben und in meinem Leben nicht mehr auftreten. Das habe ich erwartet. Aber der Junge, der mir die Nachricht überbracht hat, hat mich bereits so erwartungsvoll angesehen, als sei ich seine neue Herrin. Er sagte, er warte drei Tage und werde mich dann auf die Insel geleiten. Als ob allen bereits klar wäre, dass ich einwilligen würde."

  • "Sie kennen Dich halt nicht. Sie wissen nicht, dass Du einen Dickkopf und ausgesprochen feste Prinzipien hast." Alanis lächelte leicht und warf Ashaba einen begütigenden Seitenblick zu. "Offenbar wissen Sie nicht, was sie an Dir verloren haben."

  • "Er wird alleine gehen müssen."


    Moclin drehte sich mit den Krallen auf dem Boden kratzend auf den Rücken und zeigte den beiden Frauen den Bauch.


    "Na zumindest ist diese Sache dann ein für alle Mal rum. Und woher sollen sie auch wissen wer oder was ich bin?"


    Sie zuckte mit den Schultern.


    "Es geht hier um Blutsbande. Es ist völlig egal, wer ich bin. Die würde sich auch jemanden holen, der die Region zugrunde richten würde, nur damit das Lehen in der Familie bleibt. Das ist es, was mich so wütend macht."

  • Ashaba warf Alanis einen undefinierbaren Blick zu und schaute dann wieder in ihren Becher.


    "...wurde für tot erklärt, als sie mit mir schwanger war. Sie hat rumgehurt bis es irgendwann schief ging. Ich bin nciht mal sicher, ob sie selbst den Namen meines Vaters weiß oder ob fünf verschiedene in Frage kommen. Und ob sie von denen den Namen weiß. Sie lebt jetzt in Shyr. Verdingt sich dort als Schreiberin. Oder so."