Var'airthai_02

  • "Wo auch immer ihr das Gespräch sucht... wenn sie dir wichtig ist diese Menschenfrau und das hoffe ich, wird es eine Möglichkeit geben. Ich kann dir nur meine Hoffnung mit auf den Weg geben und das du über das Gesagte von mir nachdenkst, wenn ihr Worte miteinander wechselt."


    Sie schließt kurz die Augen.


    "Ich hatte auch dieses Thema betreffend eine tiefe Differenz zwischen uns aufgetan, denn ich habe mich über ihren Wunsch hinweggesetzt, lieber zu krepieren, als sich von jemandem helfen zu lassen."

  • "Jetzt sieh mich nicht so an," antwortet sie mit liebevollem Tadel in der Stimme und hat ihren Kopf wieder in seine Richtung gewendet. "Ich bin nicht das Wesen, dass Freunde vor den Wolf gehen lässt."


    "Wie gesagt, sie wollte mir nicht sagen, was mit ihr los ist. Einige Dinge konnte ich mir anhand der Informationen anderer und ihrer eigenen emotionalen Zerissenheit zusammenreimen. Es gab einen Zwischenfall mit Silia. Was genau und wie, entzieht sich meiner Kenntnis, nur dass sie in ihrer typischen Art, der Seherin beistehen wollte und das von ihr auch gebilligt worden ist. Trotz Kassandras Zustands. Also begleitete ich sie und erlangte die Antworten, die ich brauchte. Kassi bekam es mit und war... untertrieben gesagt sehr wütend auf mich."


    "Doch trotz ihrer Wut und der Verletztheit, dass ich ihr Vertrauen mißbraucht hatte, wußte ich, dass sie so gut wie tot war, es ging nicht mehr um Wochen, nicht einmal mehr um einige Tage. Ihr Leben hing am seidenen Faden. Also ignorierte ich ihren Hass auf mich und begann sie durch meine Kräfte zu stabilisieren, während andere, Malglin, dem ich schließlich auch davon berichtete, nachdem sie mich zum Teufel jagte, so schnell wie möglich zu Hilfe eilten. Ich konnte ihr ein paar Tage schenken, in denen sie von dem, was euch passiert ist und deren Konsequenzen weitestgehend verschont blieb."


    Ein Schaudern durchfährt ihren Körper, als hätte sie sich bei den letzten Worten, die wenig nach Heldentum geklungen hatten, vor etwas geekelt.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • "Das war nicht..." protestiert Endúneath. "Ich meinte eher Kassi. Ich verstehe nicht wie man..." er unterbricht sich selbst und seufzt. "Das hatten wir gerade hinter uns, nicht? Aber ich dachte immer wir Wächter seien schlimm, wenn es darum geht Hilfe anzunehmen.
    Aber he, immerhin stehst du uns in... Rabiatheit in nichts nach, mae?
    " Er schmunzelt, die Ernsthaftigkeit des Themas für einen Moment wegwischend.

  • Ihr antwortende Lächeln, zeigt deutlich wie gespalten sie ist.


    "Ich hab lange darüber nachgedacht, was ich getan habe und für mich ist und bleibt es entschuldbar... für Kassandra nicht. Der Vertrauensmißbrauch und das gebrochene Versprechen mich herauszuhalten wiegt in ihren Augen schlimmer, als ihr das Leben zu retten. Ich habe mich letztlich für mein Verhalten bei ihr entschuldigt, ihr aber gesagt, dass ich derlei Schritte immer wieder gehen würde, um zu beschützen. Nur in einem waren wir uns letztlich zur Gänze einig. Wir würden vermeiden uns erneut in eine solche Situation zu begeben."


    Sie dreht sich und kuschelt sich tiefer in die weichen Felle.


    "Es bleibt zu hoffen, ob solche Dinge vermieden werden können, weil man dazugelernt hat oder ob sie durch weitere Verheimlichung ausgesessen werden. Kassi hat im Moment auch nicht den besten Umgang, um ersteres letzteres vorzuziehen... hoffen wir aber das Beste."

  • "Was meinst du mit Umgang?" fragt Endúneath irritiert. "Aber ja, ich teile deine Hoffnung. Immerhin ist sie ein Mensch und keine Katze.
    Aber letztlich weiß Kassi auch was du bist, was wir sind. In dieser Situation etwas anderes von dir zu erwarten als Schutz wäre töricht. Und dass wir die Sache mit dem Schutz etwas ernster nehmen als der generische Büttel dürfte ihr ja mittlerweile auch klar sein. Ich bin mir sicher, irgendwann wird sie es verstehen.
    "
    Mit diesen Worten lehnt er sich nach vorne und stützt sich ab, um sich auf dem Bauch niederzulassen. Den Kopf auf die verschränkten Arme gestützt zu ihr hinauf sehend fügt er hinzu: "Also heißt es erst einmal abwarten."

  • Der Vergleich mit einer Katze irritiert sie aber sie stellt eine diesbezügliche Frage zurück. Schmunzelnd sieht sie ihrem Gefährten zu, wie er sich auf den Fellen räkeln und schließlich eine für seine Verhältnisse sehr entspannte Position annimmt und grinst.


    "Ich muss beide Seite sehen, meine als Wächterin und ihre als Mensch. Das eine wichtiger zu wiegen, ist keine Grundlage für solche Problematiken. Ich muss mir das aber auch immer wieder ins Gedächtnis rufen. Oft vergesse ich es."


    Wieder auf die Seite gedreht wuschelt sie ihm sanft im Haar herum und stützt ihren Kopf auf die Hand. Ein leises Schnurren begleitet ihre Berührung.


    "Was den Umgang angeht, es war wohl etwas härter ausgedrückt als tatsächlich gemeint aber ich habe Alanis getroffen, bevor du gekommen bist... sie hat irgendwas, dass sie quält und von dem sie ausgeht, es hat höhere Mächte als Grundlage, als sie selbst. Durch ihre Andeutungen musste ich mutmaßen, dass etwas oder jemand von ihren Gedanken Besitz ergriffen hat und sie manipuliert aber als ich ihr meine Hilfe anbot, um zu sehen, ob es sich dabei um eine Entität handelt oder ob ihr einfach nur Schlaf fehlt, lehnte sie das ab. Es erschien ihr nicht die rechte Zeit und sie hätte lieber andere Leute dabei - jedenfalls schlussfolgerte ich das und dann bin ich... na ja ein wenig harsch geworden."


    Das Schnurren war kurz in ein Brummen übergegangen. Daher also der Mantel, der neben ihren Sachen liegt und den Endú bei und an ihr noch nie gesehen hat.

  • Endúneath schließt die Augen und schmiegt seinen Kopf in ihre Berührung. Doch als sie fortfährt hält er inne und sieht sie etwas verwundert an.
    "Ich fürchte ich habe gerade eines dieser Dinge, die die Menschen in einer ihrer merkwürdigen Sprachen benennen... Déjà vu? Mir ist es, als hattest du schon einmal versucht Alanis zu helfen und als hätte schon einmal jemand in ihrem Kopf gewühlt. Nur dass das damals auch du warst. Und mir ist auch, als hätte ich schon damals versucht, dir die Sache mit den Priestern und den Wächtern zu erklären," spricht er gespielt tadelnd, als wäre er der Lehrer und sie die Schülerin. Dann seufzt er.
    "Wir wissen wohl beide, dass aus dir keine Diplomatin mehr wird. Aber muss es auch nicht. Letztlich musst doch auch du deinem Wahren Weg folgen, und der liegt doch nach allem was ich weiß eher beim Schützen. Zugegebenermaßen mit ein paar Visionen die nicht ganz ins Bild passen. Warum versuchst du also zusätzlich so krampfhaft zu vermitteln, wenn es dir doch nicht liegt? Wie stellst du dir das vor, Kassis Seite als Mensch zu sehen? Und auch Alanis, wenn sie andere Hilfe bevorzugt, so sei es. Weißt du wen sie aufsuchen will? Ansonsten brauche ich dir vermutlich nicht zu sagen, dass den Menschen das Konzept des Altruismus zu vermitteln ähnlich Erfolg versprechend ist wie sie davon zu überzeugen auf Bäumen zu leben und Flugechsen zu reiten."

  • Tear lächelt aufgrund der letzten Worte.


    "Ich habe nicht versucht Alanis zu helfen," antwortet sie dann ernster, "ich habe ihr geholfen und auch Kassandra. Und ich weiß nicht, warum das in mir ist, helfen zu wollen. Vermutlich der lange Umgang mit vielen Gefährten und ehemaligen Gefährten. Ich kann nur versuchen, dass zu mäßigen, ob es mir gelingt," etwas unbeholfen versucht sie in ihrer Lage die Schultern zu heben,"weiß ich nicht."


    Dann überlegt sie.


    "Die Elementpriesterin wollte Rat bei ihren Meistern zu suchen, El Gar und Khai Thee, was ich trotz ihres Unwillens als logisichen Schluss empfand, weil sie sie so wie sie es formulierte, am besten kennen. Also habe ich darauf verzichtet sie niederzuschlagen und ihr nur mit auf den Weg gegeben, dass ich ihr Verhalten als gefährend für andere empfinde und egoistisch, zumal sie bei Kassandra wohnt und die hat das Haus voller Welpen. Da kann und konnte ich nicht aus meiner Haut."

  • Endúneath überlegt seinerseits.
    "Hmm. Ich weiß nicht, ob Mäßigung das richtige Wort ist. Vielleicht hilft Bedachtheit weiter. Wenn man jemandem helfen will, der nicht oder zumindest nicht von einem selbst geholfen werden will, dann ist es auf Dauer vielleicht hilfreicher, es mit Überzeugung zu versuchen anstatt mit Überredung und Zwang. Denn wenn sie dich gar nicht mehr an sich heran lassen, dann bist du mit einem Schlag machtlos und musst im schlimmsten Fall zusehen, wie sie - wie du sagst - vor die Wölfe gehen. Aber das ist nur eine Idee.
    Was Alanis angeht, so bin ich mir sicher, dass sie den richtigen Weg eingschlagen hat. Wenn eine Priesterin seelischen Beistand benötigt, dann ist die nächsthöhere priesterliche Instanz das Ziel der Wahl. Und die Unterkunft bei Kassi müssen die beiden unter sich ausmachen, das ist das, was Enrico so schön ein "Problem anderer Leute" nennt.
    "

  • Eine Zeitlang sieht sie ihren Gefährten stumm und nachdenklich an, so als würde sie seine Worte noch einmal in Gedanken durchgehen.


    "Wie gesagt, es ging nicht darum, dass ich ihr helfen wollte und konnte, sondern, dass ihrer Erzählung nach, ihre Situation so prikär erschien, dass eine ausgesuchte Hilfe möglicherweise nicht aufgeschoben erschien."
    Ein Schulterzucken folgt.


    "Aber du hast recht, es ist das Problem anderer Leute und wird erst zu meinem, wenn ein deratiges Verhalten, dafür sorgt, das andere verletzt werden, die mir wichtig sind. Da sind wir uns ähnlich -," sie schien damit aber nicht Endúneath persönlich zu meinen,"deshalb gab es von seiten deines Volkes auch Konsequenzen, als ich über meine Verhältnisse Dinge getan habe."


    Ihre Hand wandert von seinem Kopf zur Halsbeuge und dann weiter, eine beiläufige aber durchaus... sehr angenehme Berührung.


    "Ich habe daran gearbeitet und tue es noch. Keine Ahnung, warum ich dir das sage, vermutlich, um dir zu beweisen, dass auch ich durch meine Irritationen und Fehler lerne."


    Sie lächelt - und das mit fast kindlicher Unschuld.

  • Tear hebt amüsiert eine Augenbraue. "Nein eine Katze bin ich nun wirklich nicht."


    "Ich glaube... für den Augenblick haben wir genug gesprochen... die Akademie wird uns noch genug Zeit geben... zu reden."


    Sie lächelt und rutscht dann näher an ihn heran.

  • So vergeht einige Zeit, bis die Pflichten Endúneath wieder in die Siedlung der Hîn bringen und Tear damit beschäftigt ist, ihre Sachen für die Akademie in Amonlonde zu packen.


    Ein kleiner Spaziergang durch den singenden Wald ordnet die Gedanken der Elbe und später am Abend macht sie sich auf zur Akademie.

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  • Als diese vorrüber war, machten sich Tear und Endúneath gemäß ihrer doch mehr als wagemutigen Entscheidung nach Daynon auf...

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  • Am Tag nach ihrem Wiedersehen im singenden Wald ist die Schankmaid wieder in ihrem Wald unterwegs. Diesmal ohne Säugling, dafür mit einem Korb, der unter einem aufgelegten Tuch wohl gefüllt zu sein scheint. Mantel und Gugel hat sie gegen den beißender werdenden Wind eng um sich gezogen, auch wenn er hier im Wald milder weht.
    Achtsam tastet sie sich an die Höhle heran, sie zu betreten ohne vorher dazu aufgefordert worden zu sein weiß sie besser.
    "Tear?", spricht sie die Bewohnerin von außen an, in der Hoffnung die Elbe sei zuhause.

  • Tatsächlich dauert es nicht lange und hinter dem Durchgang, welcher in die Schlafhöhle und zum Wasserbecken führte, erschienen die Umrisse der Elbe. Als sie Kassandra erkannte, wischte sie mit einer für Unbedarfte beiläufigen für Wissende mit ein paar geübten Bewegungen eines Zaubers, ihre Finger durch die Luft und entzündete in der Höhle, die hinter dem Eingang lag zahlreiche Kerzen in Nischen, auf Regalen und Tischen.


    Sofort wandelte sich das trübe Grau der Höhle in einen warmen rötlichen Schimmer und vertrieb die Winterschatten.


    Noch bevor Tear den Zauber senkte, schnupperte sie und lächelte die Müdigkeit, die ihr ins Gesicht gestanden hatte hinfort.


    "Ava," bestätigte die Elbe ihren gefragten Namen und fixiert den Korb, den die Bardin bei sich trägt. "brrrrr.....?"


    Das tierhafte Geräusch verrät Neugierde, gleichzeitig tritt die Elbe einen Schritt zur Seite und winkt Kassandra hinein.

  • Die Tierlaute scheinen die Schankmaid nicht zu irritieren, sie erwiedert das Lächeln und betritt die Höhle.
    "Möglicherweise Brr, vielleicht aber auch Hü oder Hott", antwortet sie munter.
    "Hallo Tear." Sie zögert einen Moment. "Man könnte meinen deine Nächte seien so kurz wie meine", sagt sie dann.
    Aus dem Korb dringen eine Vielzahl Gerüche in die feine Nase der Elbe: Dinge, die er enthält, mal enthalten hat oder die auch nur neben ihm gestanden haben: Vor dem Grundton 'Kassandras Küche' lassen sich Noten von Kakao, Apfelmus, Waffeln und gebrannte Mandeln ausmachen.

  • Tear lächelte zurück.


    "Ich bin gerade aus der Reverie erwacht, falls du mit kurze Nächte den Zustand meines Gesichtes angesprochen hast," kommentierte sie trocken Kassandras erste Worte.


    Eine beläufige Berührung der Wärmsteine in der Wohnhöhle entzündet diese und es dauert nur wenige Momente, dann beginnt sich wohlige Wärme auszubreiten. Der sachte Schimmer aus der Schlafhöhle deutet darauf, dass es dort bereits warm war.


    "Nur sind es bei mir keine Welpen, die für wenig Ruhe sorgen."


    Dann machte sie sich daran einen gusseisernen und eindeutig von Menschenhand hergestellten Kessel auf einem Nischengitter über einem entzündeten Wärmstein mit Wasser zu befüllen. Es schien bald Tee zu geben.


    Ein Fell fand seinen Platz auf einem der Hocker und Tear räumte einen ganzen Armvoll Schriftrollen zur Seite, in denen sie wohl vor der Reverie gelesen hatte.


    "Ich rieche gebrannte Mandeln... und Schokolade," murmelte die Wildelfe wohlig und streckte sich nach einem Behältnis für Tee. "Uneigennützige Liebe oder... das Vorspiel für ein ernsteres Gespräch?"