[Alanis Quest] "Spiel im Schatten"

  • "Ich will gar nichts von dir... ich bin nur ein Bote... ein Bote deiner eigenen versteckten Stärken, jedes animalischen Triebes, der in dir schlummert und dich erhaben macht über die menschlichen Schwächen, die du so vehement versuchst am Leben zu erhalten."


    Er deutet sacht auf sie und explizit die Stelle, an der sie sich gerade verletzt hat


    "Was glaubst du passiert hier?"

  • "Finsternis?" Er sieht sich, jedenfalls interpretiert Alanis die Bewegung seines Kopfes so, im Raum um. "Nun, dem kann ich unschwer wiedersprechen." Eine kurze Pause folgt und er scheint seinen Blick wieder auf ihr liegen zu haben.


    "...Erniedrigung. Das ist ein Gefühl, das man auslebt, um Macht über andere zu demonstrieren. Dies geschieht über die Ausübung von körperlicher undseelischer Gewalt oder den Gebrauch von Worten, die das Gegenüber in eine Opferrolle zwängen, richtig?"

  • "Stimmt, das ist das, was Du gerade versuchst." Alanis zwang sich zu einem schmalen Lächeln, obwohl sie sich am liebsten ein einer Ecke zusammengekauert und die Ohren zugehalten hätte. "Du schaffst das auch recht gut, ich leugne das nicht. Schon oft geübt?"

  • "Nur in einer Sache liegst du richtig, ich lasse dich nicht gehen... alles andere, was du glaubst erleiden zu müssen, hast du dir selbst aufgebürgt."


    Er lehnt sich erneut ein Stück nach vorn.


    "Aber bitte, erwidere mir, ich würde falsch liegen in meine Ansicht über mich selbst, erkläre es... in dem du es begründest und ich will mich geschlagen geben."


    Er lächelt herausfordernd... ein Lächeln, dem man verfällt... entweder in einem Blutrausch oder etwas ... ähnlich niedriges... sie kann es nicht sehen aber fühlen.


    Vielleicht lächelt er aber auch nicht udn sein Gesicht, sollte er eines haben ist eine Maske aus tödlichem Eis.

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  • "Lass mich in Ruhe", sagte Alanis kalt und nun raffte sie all ihre Kräfte zusammen, um aufzustehen. Sie taumelte dabei, mußte sich schließlich mit einer Hand hinter ihrem Rücken an der Wand abstützen. Aber sie stand und beugte sich leicht vor. "Meine Stärken liegen rein in mir selbst und nirgendwo anders, gut behütet, gut bewacht und stärker als alles, was Du mir antun kannst. Du willst, dass ich mich öffne und meine Schilde senke, aber Du hast Dich geschnitten."


    Sie machte einen Schritt auf ihn zu.


    "Was immer auch kommt - meine Seele ist vorbereitet. Ich hoffe sehr für Dich, dass es Deine auch ist."

  • "Das hatten wir bereits," erwidert er nüchtern und erhebt sich dann langsam von seinem Thron.


    Er hebt seine Hand und im gleichen Atemzug reagiert der Nebel unter ihr und beginnt sich auf den Mann mit der Kapuze zuzubewegen.


    "Und ich antworte dir, das gleiche, was ich auch damals schon antwortete. So lange, bis du es lernst oder sie genug hat."


    Dann implodiert er... wird zu einem ganzen Universum von Schattenpunkten, die in sich zusammenfallen und ist fort.


    Ein Zustand, von dem Alanis mit einer fast grotesken Sicherheit weiß, der nicht lange anhalten wird.

  • Alanis setzte sich wieder, rutschte mehr die Wand herunter, als dass es wirklich eine kontrollierte Bewegung war. Sie? Es wurde immer interessanter.


    Die einzige Frage, die sich nun stelllte, war, ob sie diese interessante Entedeckung vielleicht schon einmal während der vergangenen zwei Monate gemacht - und wieder vergessen hatte.


    Sie schnaubte leise, ein kleines Geräusch in der Dunkelheit. Alles in ihr sträubte sich dagegen, zugeben zu müssen, dass sie vielleicht wirklich genau das getan hatte, was dieses Wesen ihr gesagt hatte. Gebettelt, gefleht, sich angeboten?


    Ein Kopfschütteln. Sie würde es eh nicht herausfinden. Und entweder sie vertraute sich selbst und ihrem festen Glauben daran, dass so ein Mistkerl sie niemals bis in den Kern hinein brechen konnte - oder sie vertraute ihm.


    Die Wahl, die sie daraufhin traf, war nicht wirklich schwer. Alanis schloss die Augen und wartete.

  • Der Thron ist geblieben und gibt dem "Zimmer" ein neues Gesicht... ebenso wie die schummrige violettleuchtende Laterne... und noch etwas hat sich verändert... auf dem Thron liegt eine Maske.


    Schwarzes Leder durchzogen von violetten Schlieren in exakt der gleichen Farbe wie die Laterne... ein groteskes genauso wie schaudernd schönes Meisterwerk... ein Spiegel der alles verschluckt und nichts wiedergibt... eine Maske, die man trotz aller Fremdartigkeit erkennt...


    denn sie trägt Alanis stilisierte Züge...

  • Dass der Thron noch immer da war, als sie nach einer ganzen Weile - hatte sie geschlafen? - die Augen wieder öffnete, verwunderte sie ein wenig. Fast hatte sie erwartet, er würde sie in der ewigen Dunkelheit zurücklassen. Dann lachte sie auf - natürlich hatte er ihn doch zurückgelassen. Als Zeichen seines Herrschaftsanspruches über sie.


    Nach einer weiteren Weile stand sie auf und ging hinüber zu den Sitzmöbel. Die Maske sah interessant aus. Noch ein Symbol und eine Aufforderung, sich mit seinen wirren Angeboten nach Selbstfindung zu beschäftigen? Die Priesterin schüttelte den Kopf. Wie sinnlos plakativ.


    Sie kehrte zu ihrer Wand zurück und setzte sich.

  • 34


    Die Maske ihres eigenes Gesichts starrt zurück. Ansonsten scheint sie keinen Begleiter mehr zu haben, außer sich selbst...der auf dem Boden wabbernde Nebel um schließt ihre Fussgelenke, ohne eine Spur zu hinterlassen, wandert manchesmal höhe und nicht immer kann sich Alanis sicher sein, nichts von ihm eingeatmet zu haben.


    Der Hunger ist inzwischen übermächtig. Zwar hatte er die Zeit, in der Alanis geschlafen hatte, brav in einer Ecke ihres Innersten gewartet, doch meldet er sich nun inbrünstig und fordernd bis zu einem deutlichen Schmerz zurück.

  • Alanis bemühte sich, den Hunger zu ignorieren, bis er begann, in ihren Eingeweide zu randalieren. Dann stand sie auf und begann, hin und her zu laufen. Immer derselbe Weg. Hin und her. Sie vergaß zu zählen, wie oft sie im trüben, lilafarbenen Licht von der einen zur anderen Wand gegangen war, doch sie merkte irgendwann, dass das nicht half.


    Mit zittrigen Knien ließ sie sich wieder an der Wand nieder. Sie ahnte, dass der Ausweg sehr, sehr einfach war. Aber sie war nicht bereit, ihn zu nutzen. In einer hilflosen Geste schlang sie die Arme um sich und beugte sich mit einem leisen Wimmern vor, um ihren Magen zu beruhigen. Abzuklemmen. Einfach irgendetwas anderes zu tun.


    Irgendwann fing sie an, langsam vor und zurück zu wippen und merkte, dass es sie beruhigte und den Hunger ein wenig abebben ließ.

  • 35


    Dieser Ausweg schenkt ihr eine Stunde... und eine weitere kommt dazu in der sie sich eine Alternative überlegt. Das Ergebnis dieser Überlegungen ist nicht sonderlich überraschend...


    und nun?

  • Sie wartete weiter. Der Schmerz wurde schlimmer. Irgendwann kroch sie wieder hinüber zu der Wand, um sich zumindest den Magen mit Wasser zu fülle. Das würde helfen, zumindest eine Weile lang. Ihr Körper fühlte sich seltsam zittrig und fremd an.


    Was also waren die Alternativen? Nachgeben? Niemals. Sie war kein Spielzeug, um irgendjemanden zu amüsieren. Falls sich kein Ausweg ergab, würde sie eben jenen letzten wählen müssen. Davor hatte sie keine Angst.

  • Als sich Alanis wieder umdrehte, sitzt der Mann als wäre er nie weggewesen wieder auf dem Thron. Die Maske mit der violetten Marmorierung liegt auf der einen gewaltigen Lehne, auf der anderen ein schwarzer Dolch, der die gleichen violetten Strukturen aufwies wie die Maske auf der anderen Seite.


    Er selbst hatte es sich gemütlich gemacht, nur dieses Mal verschwinden die aneinander gelegten Fingerkuppen unterhalb der Kapuze, so das er trotz seiner fehlenden Gesichtskonturen fast einen grüblerischen Eindruck hinterlässt.


    "Du brichst mich nicht, ich bin stark, ich werde dir widerstehen, keiner deiner Lügen glauben, keines deiner Spielchen mitspielen. Ich werde nicht betteln oder flehen. Ich bin stark Ich hab schon so viel durchgemacht und alles was ich erlebt habe hat mich stark gemacht, so stark dass du mir und meiner Seele nichts anhaben kannst."

  • "Frustation ist eine Schwäche Alanis." Eine Hand erscheint unter der Kapuze und macht eine langsame wegwischende Geste, ehe sie wieder darunter verschwindet.


    "Du nimmst an, der ganze Zweck deines Daseins hier, basiert auf der Tatsache, dass wir dich verschleppt haben, um dich zu quälen, dich zu brechen und die sich daran ergötzen, wie du kämperisch zu Grund gehst."


    Er schüttelt seinen Kopf und deutet auf den Dolch.


    "Du kannst dir mit dieser Waffe hier ein Ende setzen, sofern du dich weiter auf deine düster romantische Ansicht fixieren möchtest. Ich gewähre dir selbstverständlich die Privatsphäre, die du benötigst, um dein selbstgerechtes Leben zu beenden... oder du beginnst das Geschenk zu nutzen, dass wir dir gegeben haben. Zeig Schwäche Priesterin oder die Stärke dich in neue Ebenen zu bewegen."

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  • "Ich wähle die dritte Möglichkeit, vielen Dank", sagte Alanis und streckte die Beine aus. Der Nebel um sie herum versponn sich um ihre nackten Unterschenkel zu bizarren Mustern. "Ich will weder jetzt sterben noch dem Weg folgen, den Du mir aufzeigen willst. Ich ziehe es vor zu warten." Ein kurzes, bitteres Lächeln spielte um ihre blassen Lippen.

  • "Warten..." Er drückt sich zur rechten Seite seines Throns und legt wieder ein Bein auf das andere.


    "Warten bis der Hunger dich die Menschlichkeit kostet? Warten bis jemand kommt, der dich rettet? Warten auf eine andere Alternative?"

  • Die Priesterin verschränkte die Hände im Schoß. Ihre tauben Glieder prickelten und fühlten sich an, als hätte sie sich Tage und Wochen nicht genug bewegt. Was gut möglich sein konnte. Oder aber auch nicht.


    "Warten, weil es keine der beiden Alternativen bist, die Du mir so gnädig vor die Füße wirfst. Ich mag den freien Willen. Er definitiert den Menschen."