Das Hospital von Renascân (2)

  • Wahr gesprochen, aber gibt eine Gleichgültigkeit die dem Hochmut entspringt und eine Gleichgültigkeit, welche dem Blick auf die Ewigkeit.


    Da wir aber beide von der Endlichkeit des Irdischen wissen, können wir uns zwar wichtigerem zu wenden, aber dürfen immer noch die Sterne bewundern.


    Es hilft meinem schwachen Fleisch, zu glauben, dass ich einige der Todgeweihten, die ich gerade besucht habe, vielleich in einer sehr dunklen Winternacht als winziges Sternlein finden kann.


    Aber zur Zeit ist ein ganz besonders Schauspiel zu sehen, wenn ihr dort nach Südwesten schaut: Da recht neben Orion sehr ihr den Abendstern Venus und den Wandelstern Jupiter sehr eng bei einander, wie sie in ihrer Herrlichkeit vor sich hin strahlen.


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Alanis reckte den Hals und folgte der Anweisung des Paters. Am Nachthimmel fand sie sich grob zurecht, weswegen sie den Orion gut ausmachen konnte.


    "Und, gibt es zu dieser Konstellation eine Weisheit oder ein Ereignis, das damit verbunden ist?"

    Sie kniff die Augen zusammen. Brauchte sie etwa bald eine Brille?

  • Och, ein billiger Sterndeuter würde euch nun einiges über den unübersehbaren Stern der Herrlichkeit und Herrschaft und den Stern der Schönheit und Weiblichkeit erzählen.


    Der Triumpf einer weiblichen Herrscherin? Oder vielleicht würde er erwähnen, dass die Beiden im Widder stehen, Mars hingegen im Löwen.
    Ein stürmischer Liebhaber, Herrschaft der Dame, Zeit dem Mann mal die sprichwörtlichen Widderhörner aufzusetzen?


    Luicatus muss kurz kichern



    Der Spätwinter ist immer ergiebig, was den Sternenhimmer angeht, das Wintersechseck ist gu zu sehen und dieses Jahr auch die Wandelsterne - aber für eine ernsthaftere Aussage müsste ich mich auf meine Karten, Geräte und Führer zurückziehen


    Auch wenn ich sie durchaus professionel kennen muss, finde ich sie immer noch schön.


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  • Alanis mußte schmunzeln.


    "Die meisten starken Frau herrschen nur so lange, bis sich die Männer wie ein Widder benehmen und ihnen in die Röcke grätschen." Sie grinste kurz beim Gedanken an den Nuntialdelegaten, wandte sich dann aber wie Luicatus zu.

    "In meinem Glauben sind die Sterne ebenfalls die Seelen jener,d ie vorausgegangen sind. Schrecklich romantisch, aber - irgendwie tröstlich."

  • Ja, sehr tröstlich. Tröstlich und immer wieder sehr Aufschlussreich, nicht nur für die Navigation. In diesem Jahr könnte sich sehr viel in Renascân bewegen - oder scheitern.


    Aber Euch haben bestimmt nicht die Sterne vor die Pforte des Hospitals geführt. Habt ihr euren Dienst schon für heute beendet und seid auf dem Weg in Richtung Zaunkönig oder Stichweg?


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  • "Nein, ich muss noch bis zum frühen Morgen bleiben. Aber mein Armbruch schläft ruhig in Saal 1 und ich brauchte dringend frische Luft."


    Sie runzelte kurz die Stirn, als sie ein Gedanke überkam, den sie jedoch zur Seite schob.

  • Nun, dann noch eine geruhsame Nacht.


    Ich will noch einige Briefe zum morbus veneris durch sehen und eine Spätandacht vorbereiten.
    Aber es war wieder eine Freude euch zu treffen.


    Luicatus nickt kurz und wendet sich zum gehen. Dann hält er kurz inne.


    ...ich freue mich übrigens wirklich, dass ihr nach eurem Gespräch mit Khai Thee und El Gar in Amonlonde wieder nach Renascân gekommen seid. Es wäre schade eine solche...Heilerin und Freundlin an die weiten der Mittellande zu verlieren. Ich hoffe meine...Art war nicht der Grund für eurer Stirnrunzeln?" .


    In Luicatus bleibt diese seltsame Anspannung zurück - anders als seine sonstige öffentliche Grundspannung.


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  • "Morbus veneris?" Alanis horchte auf. "Gibt es Abschriften davon eigentlich auch im Hospital, wißt Ihr das? Ich bin auf der Suche danach, aber irgendwie finde ich nur - weniger unterleibsspezifische Dinge."

  • Luicatus stockt und blickt etwas verwirrt


    Morbus veneris ??
    Hm ja, ich....


    man sieht Luicatus seine Verwirrung und seine Unsicherheit an, da er eigentlich mit etwas völlig anderem gerechnet hatte.


    ...nun, besonders beschlagen bin ich nicht, aber das ein oder andere Wehwehchen habe ich schon gesehen und kurieren können.
    Aber ich bin sicher kein Experte, vor allem....wegen mangelnder praktischer Erfahrung.
    Auch wenn ich Priester bin, vertrauen sich hier mir nur wenige an und gehen oft eher zu Kräuterweibern, Laya oder Ellyrispriestern.
    Dann gibt es auch noch diesen Feldscher Alrond, der vor Jahren im Gardetross reiste und die Inspektion der Hübschlerinnen vernahm.


    Das Hospital hat sicher einige Aufzeichnungen, aber dieser werden ähnlich framentiert wie die meinen sein.


    Luicatus beginnt sichtlich zu schaudern, denn seine Gedanken reisen zurück... das Noviziat, das "Dorf der Schande", das Schicksal von Schwester Sanora, die fortschreitende Paralyse, die Berichte die Vater Ribback seit Jahren schreibt....
    Auf einmal scheint die Nacht viel kälter zu sein und er beginnt sich wieder wie ein junger, ängstlischer Novize zu fühlen


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  • "Selbes Problem bei mir - ich habe da auch nicht wirklich Erfahrung. Filzläuse und Entzündungen, gut, das ist die eine Sache. Aber alles, was im Körperinneren vor sich geht, ist nunmal schwer auszumachen bei diesen Erkrankungen."


    Alanis warf Luicatus einen verwirrten Blick zu. Der Pater wirkte sichtlich aufgelöst.


    "Alles in Ordnung?"

  • Luicatus schüttel sich kurz und streift die Erinnerungen ab.


    Ach es ist nichts.
    War wohl nur ein kalter Windhauch und meine fortschreitende Verwirrung. Bald wird Lorwen wohl einen dementen Pater pflegen müssen


    Er kichert kurz künstlich, strafft sich und ist wieder ganz der alte arrogante, spitzzüngige Besserwisser.


    Wieder ein mal sehe ich, wie sehr doch viele die Internistik so schwer vernachlässigen. Ein Schwerthieb mag zwar schneller töten, aber Krankheiten dafür um so mehr und um so qualvoller. Dann lasst uns doch ein wenig in den Unterlagen des Hospitals stöbern. Meine Notizen sind bestimmt noch zu ungeordnet. Die meisten dieser Erkrankungen sind zwar sehr ansteckend für Partner, aber im Normalfall ägerlich.
    Allerdings könne diese Krankheiten natürlich unfruchtbar machen oder den Abdomen entzünden


    Er öffnet die Tür zum Hospital


    Wollen wir erst zu den Unterlagen oder gebt ihr mir einige Hinweise aus eurer Anamnese, nach was wir suchen sollen.


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  • Alanis hob die Schultern.

    "Internistik ist nunmal nicht mein Fachgebiet - auf meinen Reisen fallen mir nunmal mehr abgetrennte Gliedmaße vor die Füße als Leute mit Bauchschmerzen."


    Sie schlüpfte am Pater vorbei zurück in das warme Innere des Hospitals.


    "Alle Unterlagen zum Thema, die ich hier finden konnte, und ein handschriftlicher Kurzabriss von mir liegen noch im Behandlungsraum 2 auf dem Tisch. Ich gehe nochmal einen Blick in den Schlafsaal werfen und komme dann nach."

  • Luicatus begiebt sich in Behandlungsraum Zwei und schaut sich mal die Unterlagen durch.


    Schnell hat er die üblichen Fälle von Filzläusen und die Beschreibung von Bonjourtropfen gefunden. Der Tripper scheint über all verbreitet zu sein , besondes in Heerestrossen.
    Auch findet er eine sehr geordnete Aufstellung für eine Chlamydiabekämpfung
    Etwas schmunzeln, muss er über die verwirrte Beschreibung einer tripperartigen Infektion an Nasen und Rachen, muss sich dann jedoch an den Fall von Mutter und Neugeborenem erinnern, die beide so erblindet sind.
    Als er einen Bericht über einen "harten Schanker" und den anschließenden Haarausfall überfliegt, läuft ihm wieder das Schaudern über den Rücken, so dass er beschließt diese Bericht näher zu studieren.


    Schließlich findet er den Bericht des freien Feldschers Alrond, der eine Diagnosemethode durch das verabreichen von 4 Maß Bier vor dem Schlafen gehen, als "totsichere" Methode beschreibt Tripper zu erkennen.


    Darauf hin kann er sein Schmunzeln nicht mehr verbergen.


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  • Alanis kam irgendwann nach und trat neben dem Pater.


    "Ich hätte zuerst auf den harten Schanker getippt. Meine Patientin hat ein Geschwür am Oberschenkel, doch zwei Dinge sprechen dagegen - das Geschwür war schmerzhaft und eher am Oberschenkel als an den Geschlechtsorganen. Jedoch widerum kein Eiter."


    Sie kam direkt zur Sache.

  • ..und erwisschte den Pater voll damit.


    Wie unverblümt Alanis diese Worte ausspricht, lässt Luicatus Kiefer nach unten klappen.
    Gleich darauf übernimmt jedoch seine Ausbildung wieder die Kontrolle


    Hmmm, dass ist doch recht uneindeutig.
    Aus eurer Zusammenfassung der Anamnese stelle ich fest, dass bisher ein Geschwür am Oberschenkel aufgetreten ist. Dieses ist hart, schmerzhaft, aber nicht eitrig. Also habt ihr in der Umgebung weder eine Entzündung noch höhere Temperatur bemerkt.
    So wie ihr es beschreibt, war es geschlossen. Die Partientin hat euch also warscheinlich wegen der akturen Schmerzen, evt auch wegen des Juckreizes besucht.
    Hat sie gesagt, wann und wie lange es schon aufgetreten ist? Wie sieht es mit ihrem Umfeld aus?


    Was spricht gegen ein geschlossenes Abzess, dass man mit Zugsalbe behandeln kann?
    Und woher nehmt ihr die Gewissheit, dass es ein morbus veneris ist? Aktuell beschreibt ihr keine Ausflüsse oder Reizrötungen der Genitalien


    Luicatus wirkt verwirrt


    Gerade was die Abarten der Schanker, egal ob weich oder hart und morbus veneris gonorrhoia angeht musste ich leider einiges an Erfahrungen sammeln. Leider auch was Folgeerkrankugen wie die morbus veneris lues angeht


    Und wieder sind die Bilder da: die abgemagerte, knotige Hand. Der hohe Haaransatz durch den Ausfall, Bruder Maynads Votum alles zu verbrennen, und wieder der knotige Körper des Landgrafen, mit seinem hinkenden Gang.


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  • "Juckreiz zwischen den Beinen, aber das könnte natürlich auch eine Folge allgemeiner Unsauberkeit sein. Die Patientin wirkte jedoch nicht wie eine Frau, die sich nicht hin und wieder ein Bad gönnen kann."


    Sie lehnte sich mit der Hüfte an den Tisch und verschränkte die kräftigen Arme vor der Brust.

    "Die Kombination hat mich stutzig gemacht. Was die Zugsalbe angeht - die Haut oben war schon offen, ich habe daher darauf verzichtet. Das ist nichts, was nicht das Scheuern zwischen den Beinen auch erledigen kann. Ich habe bangadiert und Arnikasud mitgegeben."

  • Richtiges Vorgehensweise. Ich hasse Heiler die bei ein paar Pusteln gleich eine Pest vermuten.


    Dann werdet ihr abwarten müssen wie diese Therapie bei Patieurer Patientin anschlägt. Ich gehe davon aus, das ihr Ihr Enthaltsamkeit angeraten habt und ihr Mann auch zu euch kommen soll.
    Und in der zwischen Zeit können wir hier sichten und uns etwas umhören. Falls es eher eine Hautkrankheit ist, können Alaunsalze helfen, auch wenn diese reizend wirken.


    Ich habe hier einige Aufzeichungen zu Infekten gefunden, die beim Beischlaf übertragen wurden, aber an anderen Stellen auftraten. Aber meistens an Schleimhäuten oder oder eben eiterig.


    Zum harten und weichen Schanker, so wie diversers zu späten Stadien der lures....

    ....Der spritzer an die Nase, das Geschwür, die hoffnung nach dem Abheilten, die Knoten im Gesicht, anden Leisten und Achsel, das Ausfallen der Haare.....
    ...habe ich noch im Tempel - aber das scheint ja nicht zuzutreffen, wenn das Geschwür schmerzhaft ist.


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  • Alanis schüttelte den Kopf.

    "Ich habe sie lediglich gebeten, wiederzukommen und ihr gesagt, sie soll keinen Verkehr haben. Es war schwierig genug, sie hierzuhalten, die Sache war ihr hochnotpeinlich und so wie ihre Abschiedsworte klangen, wußte sie noch nicht mal, wie sie sich ihren Mann richtig vom Leib halten soll, wenn er mit ihr schlafen will. Ich glaube kaum, dass sie es gewagt hätte, ihren Mann herzuschicken."


    Eine Mischung zwischen Mitleid und Unverständnis schwang in Alanis Worten mit. Ein paar Hühnerherzen des Nachts unters Laken gelegt und schon konnte man hervorragend Blutungen vorschützen... .


    "Wenn sie in drei Tagen nicht wieder hier ist, dann gehen wir andere Kreise an. Die Layapriesterschaft. Die Belegschaft des Badehauses und einige Damen unten am Kai."

  • Es ist eure Patientin, ihr kennt die Umstände - ich nicht.


    Aber eure Worte alamieren mich - und das nicht nur in Sorge um die Patientin
    Das könnte nicht nur eine Sache von Anstand und Moral werden, sondern auch die Gesundheit Renascâns betreffen.


    Soll ich mit dem Klerus reden? Die Damen am Hafen würde ich lieber euch überlassen.
    Erstein mal seid ihr aber ans Schweigen bezüglich eurer Patientin gebunden, bis es klare Verdachtsmomente gibt.
    Niemand möchte eine Grundlose Hexenjagd


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  • Alanis nickte.


    "Gut, machen wir es so", stimmte sie ernst zu. "Ich spreche zudem noch mit den mundanen Heilern hier und gehe dann in das Badehaus und zum Pier."


    Sie räusperte sich.

    "Was die Hexenjagd angeht - ja, da stimme ich zu. Wir sollten nicht zuviel Aufhebens machen. Aber wenn die gute Frau in drei Tagen nicht wieder da ist, bin ich bereit, selbst die Präfektur umzustülpen, um sie zu finden."