Der Wald um Taras Haus

  • Eine lustige Meute aus einer Bardin, einer Schankmeid, einem kleinen Halbelfen und zwei Mädchen betreten den Wald, der direkt an Taras Haus grenzt.


    Ein Stück weiter trotten zwei völlig verdreckte Wölfe hinter ihnen her, der eine leicht humpelnd, der andere mit einer dicken Macke im Ohr.


    Lexi läuft weiter, schaut ab und an mal hinter sich, ob die anderen mithalten können.


    Tara bleibt öfter mal stehen und erzählt etwas über die vielen verscheidenen Bäume, die hauptsächlich aus Eichen und Buchen bestehen. Bald haben die Mädchen alle 10 Finger verkleidet mit den Hülsen der Bucheckern, was ziemlich witzig aussieht.

  • Kassandra wandert mit Mhin an der Hand hinter den anderen her. Sie schaut sich ein wenig um und versucht sich den Weg zu ein paar Holundersträuchern zu merken, die immer noch Früchte tragen. Ein paar späte Brombeeren wandern in die Münder der ewig hungrigen Kinder.

  • Nch fast einer Stunde laufen und immer wieder stehen bleiben erreichen die sieben einen Waldabschnitt, in dem es einige Wallnuss-, Kastanien- und MAronenbäume gibt.


    Sofort stürzen sich die Kinder auf die Früchte und fangen an zu sammeln.


    Ziwschendurch erklärt Tara ihnen den Unterscheid zwischen normalen und essbaren Kastanien.


    Durch den Lärm aufgeschreckt flitzen zwei Eichhörnchen einen baum hinauf und schauen neugierig herab.


    Tara findet einige Wallnüsse, und knackt diese, reicht Kassie einen Teildavon. Dann breitet sie ihren Umhang auf dem Boden aus und macht es sich bequem.

  • Kassandra setzt sich dazu und ißt ein paar der von Tara geknackten Nüsse. Je mehr Zeit vergeht desto mehr von den Kindern gesammelte Schätze landen auf ihrem und Taras Schoß.
    Die beiden Frauen befreien die dunklen Früchte vorsichtig von der grünen, stacheligen Schale und unterhalten sich dabei leise.

  • Ab und an wirft Tara eine verfaulte Kastanie oder Nuss weg, ganz zur Freude der beiden Wölfe, die hinterher jagen und das Laub durcheinander bringen.


    "ich werde in der nächsten Zeit wahrscheinlich noch einmal nach Condra reisen... ich werde nochmals zu Magister Andariel in die Akademie gehen um mal nachzuhören, ob er schon etwas über die Familein heraus bekommen hat.... es ist für mich wichtig zu wissen, was aus den Angehörigen geworden ist, nicht, dass eines Tages jemand vor der Tür steht und eines der Kinder wiederhaben will....."

  • "Versteh ich", nickt Kassandra.
    "Ich würde die auch nicht wieder hergeben wollen... Paß auf dich auf, hm?"
    Sie stubst die Freundin mit der Schulter an.

  • "Kein Problem, ich hab in Condra einige Freunde gefunden.... und außerdem komm ich auf dem schnellen Weg dort hin und wieder zurück."


    Sie grinst. Dann beginnt sie das Sammelgut in die Beutel zu verstauen.

  • Kassandra hilft ihr dabei und lächelt.
    "Na, dann ist ja gut." Sie schaut sich die Aubeute an.
    "Das dürfte schon mehr als genug sein", meint sie anerkennend.

  • Tara nickt.


    Die Kinder kommen zu den beiden Frauen herüber und setzen sich dazu.


    "Wir sollten langsam zurück gehen, es dauert nicht mehr lange, dann beginnt es zu dämmern....."


    Tara steht auf, drückt den Kindern ihre Beutelchen in die Hand
    und schaut Kassie an.


    "Ich freu mich gleich auf was lecker warmes, man ist das kalt geworden!"

  • "Oh ja, heiße Kastanien aus dem Ofen..."
    Kassandra steht auf und klopft Taras Umhang aus bevor sie ihn ihr zurückreicht. Die Gruppe macht sich allmählich auf den Weg zurück zu Taras Haus. Der Rückweg dauert etwas länger als der Hinweg, die Kinder sind merklich müder.

  • Tara streicht Kassie über den Rücken.


    "Ich glaub das basteln verschieben wir auf morgen."


    Sie grinst.
    "Was hälltst Du nachher von einem heißen Bad, wenn die Kinder im Bett sind?"

  • Nach einiger Zeit stößt Beorn zu der Truppe.


    Die Kinder freuen sich, denn nun müssen sie nicht mehr laufen.


    Tara hebt Lexi auf den Bären, dann Mhin und Lira.


    "Na, dann wollen wir mal." sie gibt dem Bären einen liebevollen Klaps auf den Hintern und schon setzt sich der Kollos in Bewegung.


    Tara nimmt Kassie an die Hand.

  • Kassandra muß grinsen als sie die Kinder auf dem Bären reiten sieht. Sie schüttelt den Kopf als sie daran denkt daß sie sich zuerst vor dem riesigen Tier gefürchtet hat.


    Hand in Hand mit Tara geht sie hinter dem Bären her und die beiden Frauen müssen sich sputen um mit Beorn Schritt zu halten.

  • Als beide den Wald betreten und die Sonneneinwirkung merklich geringer hebt Argentum seinen Kopf und lächelt Jyla an:"Wie ich Tara kennenlernte...
    Nun, ich war vor einigen Wochen in Diallur am Sitz des Fürsten zu Faladan. Dort wurde ein Wettstreit der Barden, Geschichtenerzähler und Gaukler ausgetragen.
    Die werte Tara war eine der Teilnehmerinnen im Bardenwettstreit. Am Abend gab es sich dann, dass mich Jasko ein hervorragender Geschichtenerzähler einlud dem höfischen Tanze beizuwohnen. Da lernte ich Tara kennen. Zuerst wollte sie meinen Ton hören, wie sie sagte, was auch immer das heißen mag.
    Nun wir haben gemeinsam getanzt und uns dann im Kreise der Barden niedergelassen und uns allesamt gegenseitig unterhalten.
    Es gab einen kleinen nicht ganz angenehmen Zwischenfall, über den ich nicht weiter sprechen möchte und sie lud mich ein in ihrem Haus ihr Gast zu sein.
    Da eines meiner Schiffe sowieso gerade Waren in euren Hafen bringen wollte, habe ich die Gunst der Stunde ergriffen und bin sogleich der Einladung gefolgt."
    Ein paar Schritte gingen sie schweigend weiter: "Aber wie kommt es, dass ihr so anders auf meine Anwesenheit reagiert als die anderen Elben? Die Elben in Diallur waren abweisend und sehnten nichts mehr, als einen möglichst großen Abstand zu halten? Nicht, dass ihr mich falsch versteht, ich finde es sehr angenehm, dass ihr dies nicht ersehnt. ... Oh,seht.."
    Der Drow bückt sich und greift etwas Grünes aus dem Laub.
    "Könnt ihr etwas Glück gebrauchen?", er hält Jyla ein vierblättriges Kleeblatt entgegen.

  • Jyla strahlt Argentum an und nimmt das Kleeblatt an sich. Sie betrachtet es lächelnd..
    "Nun, Glück habe ich, denke ich, genug, seit ich nach Amonlonde kam. Ihr müsst wissen, ich hatte keine einfache Kindheit..."
    kurz umwölkt sich ihr Gesicht... doch sie möchte den schönen Spätnachmittag nicht mit traurigen Geschichten aus der Vergangenheit verderben, und so blickt sie Argentum wieder mit einigermaßen fröhlichem Gesicht an...
    "...doch dann traf ich Esdeél und Herba, die mich mit nach Amonlonde nahmen. Hier fand ich Ruhe, Freunde und eine neue Bleibe und auch mein Glück scheint hier zu liegen. Es ist so friedvoll hier..."
    sie zieht eine ironische Grimasse:
    "Naja, wenn man von plündernden und brandschatzenden Piraten absieht... aber das war, bevor ich kam..."
    ihr Blick schweift umher:
    "... die Wälder... die Wiesen, all das macht mich schon zu einem sehr glücklichen Wesen. Bardin Tara hat mich mit offenem Herzen in ihrem Haus empfangen. Ich hoffe, ihr das eines Tages in welcher Form auch immer zurückzahlen zu können..."
    Sie streichelt dem Hengst, der sie mit dem Maul angestubst hat über die Nase, dann sieht sie Argentum an:
    "Ihr fragt mich, warum ich Euch ohne Vorurteile begegnet bin; Nun ich wuchs auf mit der Lehre, dass alle Wesen meine Feinde seien. Meine Mutter lehrte mich, niemandem zu vertrauen. Schließlich kam ich in Kontakt mit Gesellschaften, die behaupteten, es gäbe böse und gute Wesen auf dieser Welt. Viele dieser angeblich 'guten' Wesen stellten sich für mich als die wahren Bösen heraus. Und an vielen der sogenannten 'Bösen' erkannte ich liebenswerte Eigenschaften. Mit der Zeit musste ich gegebenerweise lernen, dass die einfache Vorstellung, die sich die Menschen, aber auch andere Völker, von 'guten' und 'bösen' Wesen machen, nicht auf jedes Lebewesen einer Art übertragen lassen.
    Ich war erstaunt, hier in Amonlonde auf einen Drow zu treffen. Denn auch hier, wenn die Toleranz durch die Orks auch größer geworden ist als anderswo, haben die Mitbürger eine vorgefertigte Meinung. Aber ich werde einem jeden Lebewesen, was es auch sei, erst einmal neutral und höflich gegenübertreten. Was es daraus macht, ist seine Sache."
    Inzwischen waren sie bei den Sträuchern angelangt und Jyla hob die Kinder von dem Hengst und dem Bär. Sie nahm dem Hengst die Trense ab und verteilte kleine Körbchen an die Kinder, damit sie die Beeren hinein legen konnten.

    Lauf Skoda, Lauf!
    Jyla ist auf dem Weg von den Dracheninseln nach Amonlonde verschollen...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Jyla Windgeflyster ()

  • Auch Argentum nahm eines der Körbchen und geht mit Jyla zu einem der etwas abseits gelegenen Büsche.
    "Friedlich, ja da habt ihr wohl recht. Auch mein Kapitän sagte, dass er seit einigen Monden keine Piraten mehr in den Gewässern erblickt hat."
    Er kniet sich an den Busch und pflückt einige Beeren.
    "Tara ist wirklich sehr großzügig mit ihrer Gastfreundschaft und das bei einer so großen Familie. Sie hatte auch so gar keine Bedingungen, das ist sehr angenehm.
    Man fühlt sich in ihrem Haus gleich heimisch.
    Gut und Böse, manche nehmen an, es wären die zwei Seiten einer Medaille. Ich denke es kommt immer auf die Situation und die Sichtweise an.
    Aber wo ihr Recht habt ist, dass man die Wesen nicht alle über einen Kamm scheren sollte. Ich denke eure Einstellung ist da genau die Richtige. Hier in Amonlonde gibt es wohl keine Drow. Nun, für mich ist es sicherlich nicht so sehr von Nachteil, dass es hier keine Drow gibt. Die meisten Geschichten über Drow scheinen mir doch wahr zu sein, der Rest ist bis auf ein wenig übertrieben und was dann überbleibt, sind Ausnahmen, wie ich wohl eine darstelle.
    Ich bin ein Drow, und das seit meiner Geburt und das wird sich bis zu meinem Tode wohl auch nicht ändern. Aber es fehlt mir wohl alles an der Einstellung zu einem Dunkelelfen.
    Was mich zumeist rasend macht, ist die Ignoranz mancher, denen ich begegne."
    Dabei zerquetscht er ein paar Beeren, die er gerade gepflückt hatte.
    "Wenn man schon mit ihnen ein offenes Gespräch führt, was in meiner Situation nicht immer einfach ist, und sie immer noch auf sturen Vorurteilen bestehen, obwohl ich sie offensichtlich eines Besseren belehre, dann fehlt mir manchmal der Glaube an deren Intelligenz. Oh...", er wischt sich die Finger im Laub ab.
    Er wendet sich wieder zu Jyla und lächelt: "Aber an diesem tage sollten wir unsere Zeit nicht mit solch unangenehmen Gesprächen belasten, findet ihr nicht auch?
    Nanu, wo sind denn die Kinder und der Bär hin?"

  • Jyla hat ihm beerenpflückend zugehört. Wieder einmal wird ihre Einschätzung der Wesen, die sie ihm kundgetan hatte, bestätigt. Sie stellt sich vor, dass Argentum sicherlich kein einfaches Leben führt. Stieß er doch, ohne Rückendeckung durch seine Sippe, deren Verhaltensweisen er so gar nicht vertrat, im offenen Volk auf Intoleranz und Abneigung. Sie fragte sich, warum die Leute eine friedliche Person, wie Argentum nicht erkannten, ganz gleich, welche äusserlichen Merkmale dieser auch vorzuweisen hatte. 'Warum,' fragte sie sich, 'sind die Völker so voreingenommen, wo es doch immer wieder Beispiele des Gegenteils gab?' Sie musste an die zahlreichen Beispiele denken, die sie selbst kennengelernt hatte; dass ein Magier nicht immer machthungrig ist; dass eine reiche Frau, aus gehobener Gesellschaft nicht unbedingt hochnäsig und abweisend sein muss; dass ein Drow ein friedfertiges Wesen mit Sinn für Musik, Tanz und Gesellschaft sein kann...
    Lächelnd stimmt sie Argentum zu:
    "Nein, der Tag ist wirklich zu schön! Und er verspricht herrlich auszuklingen, in angenehmer Gesellschaft bei einem köstlichen Essen!..."


    Auf Argentums Frage nach den Kindern und dem Bär, reagiert sie überrascht:
    "E..."
    sie sieht sich um, kann aber nur das schimmernde Fell des Hengstes, der in einiger Entfernung grast, erkennen.
    "Eben waren sie noch da drüben."
    sagt sie und zeigt auf ein paar Büsche in der Nähe.
    "Beorn?"
    ruft sie...

  • Argentum stellt den Korb hin und geht zu dem Punkt, wo sie die Kinder zuletzt gesehen hatten.
    "Die Spuren des Bären gehen in diese Richtung!", sprach er und folgte ihnen.
    "Hörst ihr das? Was ist dass?"
    Ungewöhnliche Geräusche, durchaus menschlich, aber nicht genau zu ergründen kamen etwas tiefer aus dem Wald.
    Er lief den Spuren schneller nach, denn auch die geräusche kamen aus der Richtung. Es ging vorbei an zahlreichen Beerensträuchern und einem umgekippten Bienenkorb. "Komisch, wo sind die ganzen Bienen hin?"
    Aber um die nächste Biegung sollte es sich aufklären. Die Kinder standen am Rande eines Tümpels, in dessen Mitte der Bär sich gegen einen Bienenschwarm wehrte.
    Die Stimmen der Kinder lachten abwechselnd oder feuerten Beorn an.
    "Na,", sagte er als er sich zu Jyla umwand: "er scheint mir ein rechtes Schleckermaul zu sein. Aber vielleicht sollte er doch mit Honig aus dem Glas vorlieb nehmen!"
    Der Versuch das Lachen zu unterdrücken gelang ihm nicht ganz!