Das Haus von Alanis am Oberen Stichweg (5)

  • Thraxas lächelte. "Euer Gnaden müssen nur sagen, daß sie selber kochen wolle und ich werde dann die Füße hochlegen." versprach er, aber seinen Worten fehlte es an der rechten Ernsthaftigkeit.


    Thraxas stellte den Pudding hin und die warme Vanillesoße dazu. "Die Damen bedienen sich bitte selbst." sagte er und lehnte sich zurück, um erst etwas zu nehmen, wenn die Frauen sich genommen hatten.


    "Und ja, Ashaba, es bringt einen in Schwierigkeiten, aber bisher habe ich sie alle gemeistert, denn sonst gäbe es ja heute keinen Pudding."

  • Sie tippte mit dem Löffel an die Kante der Schale.


    "Ja, und kein Pudding heute Abend wäre ein Jammer. Wenn man ein Leben führt wie du: Wo lernt man da kochen?"


    Sie bemächtigte sich des Schöpfers und füllte erst Alanis' Schale, dann streckte sie die Hand nach der von Thraxas aus.

  • Alanis bedachte Thraxas für seine Äußerung mit einem milden, aber dennoch sprechenden Blick, der ein 'Darüber reden wir dann noch mal' enthielt. Oh süße Geduld... . Sie war fest davon überzeugt, dass wenn sie Thraxas bat, nicht mehr zu kochen, er sich vermutlich damit beschäftigen würde, das Dach zu decken. Oder die Böden abzuschleifen. Oder was man sonst so tat, um sie zu irritieren.


    Sie nickte Ashaba dankend zu und wartete, bis sich alle genommen hatte, bevor sie genießerisch den Pudding vertilgte. Neugierig auf Thraxas Antwort auf Ashabas Frage war sie dennoch.

  • Thraxas lächelte Ashaba lauernd an: "Bei dem Leben, das ich führe?" fragte er unschuldig. "Welches sollte das sein? Gerade bin ich Gast im Haus einer Geweihten und habe nicht viel anderes zu tun als kochen, holzhacken und solcherlei Dinge. Glaubst Du denn, ich hätte jemals etwas anderes gemacht, als mich bei anderen einzunisten und einen kleinen Teil zur Hausarbeit beizutragen?"
    Was weiß Ashaba von mir? Was hat ihr Alanis erzählt? Getroffen haben wir uns noch nie. Aber sie trägt die Eule. Hat sie in den Drachenlanden von mir gehört?dachte er, während er auf Ashabas Antwort wartete.

  • "Wenn ich es nicht wüsste, wäre es dennoch naheliegend, nicht wahr? Du bist zu gut gekleidet für einen Heckenpenner, hast die Statur eines Kämpfers, ein Auftreten das einige Erfahrung auf höheren Posten nahelegt."


    Bei der Aufzählung deutete sie mit dem Löffel auf ihn.


    "Und wenn schon das nicht reicht, dann ist es doch so, dass einige Namen auf dem Fest der Drachen kein Geheimnis bleiben. Mit den dazugehörigen Geschichten versteht sich."


    Hatte er tatsächlich geglaubt, dass die Welt der Drachenlande so weitläufig ist? Das wäre sehr naiv.

  • Alanis Gestalt spannte sich an, als Ashaba so konkret wurde. Hatte ihre Freundin nun doch schon vorher von Thraxas gehört und es nicht erwähnt - in dem Zusammenhang, in dem sie selbst von ihm gehört hatte? Oder waren die Worte des Sergeanten eine Umformung dessen, was sie Ashaba über Thraxas erzählt hatte? Nun war sie sehr gespannt, was ihr Schüler dazu sagen mochte.

  • Thraxas hob erstaunt eine Augenbraue, lachte dann aber. "Ich habe wohl die Beobachtungsgabe einer Stadtgardistin etwas unterschätzt, obwohl ich es besser hätte wissen müssen." meinte er freundlich. "Das mein Name in den Drachenlanden über das Silberne hinaus bekannt ist, ehrt mich hoffentlich. Ich hoffe, Du hast nicht nur die schlechten Geschichten über mich gehört?" fragte er nach.

  • Ashaba zuckte die Schultern.


    "Ehrlich gesagt bist du in diesen Geschichten nicht sonderlich gut weg gekommen." gab sie zu. "Sie waren aber nie empörend oder heroisch genug, als dass sich ein Besuch lohnend angehört hätte. Also wenn du ein paar besonders empörende oder heroische Geschichten zum Besten geben willst, dann wäre das wohl jetzt der passende Augenblick."


    Sie kratzte das letzte bisschen Pudding aus ihrer Schale und musterte offenbar enttäuscht über die geringe Ausbeute den Löffel.

  • Alanis nickte leicht im Angesicht dieser sehr diplomatischen Antwort ihrer Freundin und lächelte in sich hinein.


    "Falls es empörend wird, warne mich bitte vor", setzte sie trocken hinzu und blickte zu Thraxas. "Dann brache ich noch einen Likör für meine Nerven."

  • Thraxas lächeln war wie weggewischt. "Ich kann mir vorstellen, worum es in den Geschichten ging, wenn ich nicht so gut weggekommen bin. Es ging wohl um Tomori und mich, oder?" Aber die Frage war nur rhetorisch gemeint, denn er fuhr ohne Pause fort. "Zum Glück sehen die Menschen, die mir wirklich etwas bedeuten meine Bemühungen in einem anderen Licht. Ich weiß, daß viele mein Streben nicht verstanden haben, aber die Silberne selber hat mein Tun gutgeheißen und mich bestärkt. Aber wahrscheinlich ist es für diejenigen schwer zu verstehen, die den silbernen Weg nicht gehen."
    Er schaute zwischen Alanis und Ashaba hin und her, um dann weiter die Sergeantin anzublicken. "Empörende Geschichten in einem Sinne, die Alanis zu einem Likör nötigen würden werde ich hier nicht erzählen, denn das wäre Prahlerei und das habe ich nicht nötig." ein kleines Lächeln kehrte zurück auf seine Lippen, verschwand aber wieder als er in festem Ton weitersprach: "Und ich weiß nicht, ob es heroisch ist, was ich tue und getan habe, denn es interessiert mich nicht. Mich interessiert das Ergebnis und ob ich es auf die richtige Weise erreicht habe, nicht, ob man mich für einen Helden hält. Ruhm ist vergänglich, den Weg weiter voranzuschreiten und zu verstehen ist wichtig.


    Ich habe das Silberne Lager geführt und die Silbernen haben mir zugejubelt. Wir waren nicht mehr als 200 und ich befahl einen Sturm auf die Orks bei der Endschlacht und alle, alle sind mir bedingungslos gefolgt und haben mir ihre große Anerkennung ausgedrückt, haben mich inständig gebeten, beim nächsten Fest den Weg mit mir an der Spitze fortzusetzen. Im Jahr darauf aber, kam eine Kleiderpuppe, verdrehte die Wahrheit und teilte das Lager, so daß sie und ich eine Doppelspitze bilden mußten. Soviel zum Ruhm und seiner Vergänglichkeit. Mir ist nicht wichtig, ob andere denken ich sein ein Held. Mir ist wichtig, daß Richtige an der richtigen Stelle zu tun."


    Abrupt änderte sich der Ton und freundlich fragte er Ashaba: "Noch Pudding? Also ich schon." Auch hier wartete er keine Antwort ab, sondern ging in die Speisekammer und kam kurz darauf mit einer weiteren Schüssel Pudding zurück.

  • Sie hatte ihm schweigend hinterher gesehen, war sprachlos ob seiner Rechtfertigung. War das eine Rechtfertigung gewesen? Auf der einen Seite schon. Auf der anderen wiederum nicht.


    "Helden sind tot." gab Ashaba zurück als er wieder aus der Kammer getreten war. Sie selbst beschritt zuweilen Wege, die wohl dem genauen Gegenteil von Silber entsprachen, auch wenn das Ziel sehr silbern sein mochte. Effektiv, zielgerichtet. Aber heldenhaft waren die wenigsten. "Heldenmut um des Heldenmuts willen ist meistens eine sehr endgültige Sache. Man sollte sich davon fern halten."


    "Und ob man das Richtige getan hat, das müssen die Götter im Gericht beurteilen. Diese Schlacht gegen die Orks... ich stand auf dem Hügel und habe zugesehen. Es hat in vielen einen silbernen Funken entfacht hat." sagte sie mit Bestimmtheit. Sie glaubte fest daran, dass man nicht einen Weg beschreiten konnte. Diese Erkenntnis machte vieles einfacher.


    "Aber was ich nicht ganz verstanden habe: Eine Kleiderpuppe?!" Sie konnte sich nicht helfen und musste an Arwain Arodon denken, der bekannt war für seinen Modegeschmack. Sie bezweifelte aber, dass Thraxas ihn meinte, da der doch eigentlich ein sehr fähiger und erfahrener Mann war.


    Ihre Schale schob sie währenddessen wieder äher an die Puddingschüssel.

  • Alanis war solche Reden von Thraxas inzwischen gewöhnt, umso interessanter war es, Ashaba dabei zu beobachten, wie sie von den Worten überrollt wurde. Als Thraxas geendet hatte und in der Speisekammer verschwand, suchte sie den Blick der Freundin und ihre Augen sagten "Siehst Du?", irgendwo zwischen mildem Amüsement und einem Hauch Verzweiflung. Dann schmunzelte sie und erläuterte:


    "Er meint Lady Marthiana." Und sie schöpfte Ashaba noch eine ziemliche Portion Pudding in die Schale. Sie würde es brauchen.

  • Thraxas lächelte, als Ashaba vom Silbernen Funken sprach.


    "Ihro Gnaden hat recht." bestätigte der Landsknecht. "Es gibt sogar Gerüchte es seien ein Jahr danach kupferne Agenten behilflich gewesen bei ihrer Wiederwahl. Leider habe ich die Frau nicht von ihrer fatalen Fixierung auf Kupfer abhalten können. Das hat das Lager fast zerrissen. Zum Glück konnte sie aufgehalten werden."


    "Und nicht alle Helden sind tot. Und manchmal ist es notwendig Heldentum zu beweisen. Nicht damit eine Sache gelingt, sondern damit sie auf eine Art und Weise gelingt, die ein leuchtendes Beispiel ist." sagte er.

  • Ashaba hatte Alanis' Blick erwidert 'Was hast du dir da angelacht?' lautete die stumme Gegenfrage. Dankbar nahm sie dann die neu gefüllte Schale an.


    "Hm. Kupfer." Sie nickte und schob sich einen Löffel Pudding in den Mund. Ein zufriedenes Seufzen folgte. Sie überlegte ein wenig über den Namen.


    "Marthiana. Nie gehört. Nicht mal schlechte Geschichten."


    Leuchtendes Beispiel? Pff. Irgendwie ahnte sie, dass hier Effizienz gegen Idealismus antreten würde und beschloss, das nicht weiter in Frage zu stellen. Am Ende kam er noch mit solchem Quatsch wie "Der Weg ist das Ziel.". Und dann hätte sie ihm sagen müssen, dass sie das für ausgemachten Unsinn hielt. Vermutlich würde diese Diskussion damit enden, dass Alanis sie beide vor die Tür setzte und Moclin mit dem Rest des Puddings fütterte.


    "Silber hat jahrelang an der Seite von Kupfer gestanden. Ist das denn so falsch, wenn Kupfer der rechtmäßige Herrscher ist? War das auch das Werk dieser Kleiderpuppe?"

  • Alanis Blick und ein leichtes Schulterzucken in Ashabas Richtung bedeutete der Freundin, dass es nunmal Dinge gab, die so waren, wie sie waren. Kompliziert, aber nicht zu ändern. Das Ganze wurde jedoch von einem Lächeln begleitet.


    "Viele Silberne, die ich kenne, betrachten Kupfer und seinen Anspruch auf alleinige Herrschaft als eine Bedrohung. Denn wer allein herrscht, wird zum Tyrannen. Das steht einigen silbernen Tugenden und Grundgedanken gegenüber - zumindest in meiner Wahrnehmung. Was Lady Marthiana wohl getrieben hat, dieses Bündnis eingehen zu wollen?" Sie gab die Frage weiter, indem sie sich ihrem Schüler zuwandte und ihn interessiert anblickte.

  • "Kupfer hat an unserer Seite gestanden." korrigierte er Ashaba. "Das mag nur eine Nuance sein und für Dich nebensächlich, für uns hatte und hat es aber immer eine Bedeutung gehabt. Am Anfang war es so, daß Silber, wie alle anderen auch Kupfer abgelehnt hat. Vorallem seinen Anspruch auf Herrschaft, denn eine absolute Herrschaft würde den Kreislauf stören und selbst wenn Kupfer der Vater aller Drachen ist, so muß er nicht zwangsläufig der rechtmäßige Herrscher sein und vorallem muß er nicht der beste Herrscher sein.
    In den ersten Jahren hat Kupfer sich in der Endschlacht häufig ohne Absprache an unsere Seite gestellt und mit uns gefochten, weil sie, glaube ich von allen anderen noch größere Ablehnung erfahren haben, als von uns. Später, als es ein offenes Bündnis zwischen Silber und Kupfer gab, handelten wir nach dem Willen unseres Drachen. Silber hatte gefordert, daß wir Kupfer prüfen. Das wir herausfinden, ob Kupfer es inzwischen ernst meint, sich dem Kreislauf zu unterwerfen. Dazu schlossen wir ein Bündnis, denn wir sind der Anfang.
    Kupfer dachte wohl, dieses Bündnis sei ewig, aber nachdem wir die Prüfung beendet hatten und die Widerstände im Lager, ob der Selbstverständlichkeit mit der Kupfer dieses Bündnis nahm immer größer wurden, haben wir das Bündnis beendet, auch im Kupfer neue Wege zu ermöglichen, denn der Anfang war gemacht.
    Dafür haben wir uns den Vorwurf des Verrats eingehandelt, aber er trifft uns nicht, mögen die Kupfernen ihn auch noch so laut vortragen." schloß er seinen kleinen Vortrag und wandte sich Alanis' Frage zu.


    "Marthianas Grund waren einmal persönliche Freundschaften und zum zweiten das Missverständnis, daß wir unser Wort für ein Bündnis gegeben hätten. Das haben ihr sicher ihre kupfernen Freunde eingetrichtert und sie hat sich allzu leicht davon beeinflussen lassen. Ich bedaure inzwischen zu tiefst dieser Doppelspitze zugestimmt zu haben und im Jahr darauf ihre Führerschaft nicht von Anfang an verhindert zu haben. Die Lady ist ein hervorragende Diplomatin, aber eine Lagerführerin ist sie nicht." stellte er schlicht fest.

  • "Ah, die politischen Wirren. Manchmal ist es schwer, sich rauszuhalten. Die Bündnisse in den Drachenlanden sind von Natur aus nicht auf die Ewigkeit ausgehandelt. Das musste auch Kupfer klar sein."


    Um genau zu sein traute sie es Iskierka und Leuten wie ihr durchaus zu, ein Bündnis mit allen Mitteln einzufordern, wenn es ihren Zielen entsprach. Eine großartige Frau - wenn man sich ihr nicht in den Weg stellte.


    Sie musterte Alanis mit sanft gerunzelter Stirn.


    "Ich hoffe doch, dass zumindest du dich da raus hältst. Du bist klüger als die meisten."

  • "Na, danke für das Kompliment." Alanis grinste schief. "Ich habe mich bisher bemüht, eine Einmischung in Lagerpolitik tunlichst zu vermeiden. Falls mich allerdings die Heiler in diesem Jahr zu ihrer Chefin wählen sollten, dann wird es ein wenig komplizierter, denke ich. Mit meiner Einstellung, dass Heiler generell zusammenarbeiten sollten - bis auf die Chaosheiler, wohlgemerkt - habe ich mir schon im letzten Jahr nicht nur Freunde gemacht." Sie hob die Schultern. "Aber immerhin gibt es in den Drachenlanden noch kein Kopfgeld auf mich."

  • "Sicher war es Kupfer klar, aber es paßte ihnen da nicht in den Kram." bestätigte Thraxas Ashabas Gedanken.
    "Ich kann übrigens die Bedenken gegen eine umfassende Zusammenarbeit aller Heiler auf dem Schlachtfeld durchaus nachvollziehen, Euer Gnaden. Ebenso, wie ich Euren Standpunkt gut verstehen kann." Thraxas lächelte und führte weiter aus. "Es wäre shön, wenn alle Heiler so verantwortungsvoll mit ihren Patienten umgingen,wie ihr und wir anderen silbernen Heiler das tun, aber es gibt zu viele, die die Kämpfer notdürftig zusammenflicken und dann wieder in die Schlacht schicken."


    Ohne größere Unterbrechung wandte er sich erneut an Ashaba: "Ich habe einer Deiner Fragen noch nicht beantwortet, obwohl ich sie nicht ganz verstanden habe, denn gerade bei dem Leben das ich führe und führte ist es wichtig kochen zu können. Wer sollte es denn für mich tun, wenn der Troß mal wieder nicht hinterher kommt und man gerade so schönen frischen Proviant von einem Hof organisieren konnte? Oder auch während ich umherzog, mal in diesem mal in jenem Land. Ich hatte nicht immer genug Geld, um es in die Schenken zu tragen. Und abgesehen davon bereitet mir kochen viel Freude und ich kann damit viel Freude bereiten.
    Ich finde, jeder Soldat sollte kochen können, denn wenn Du einen schlechten Sudler hast, dann gibt man seinen Sold doch lieber für vernüftige Zutaten aus und kocht selbst." Thraxas grinste breit.

  • Je nachdem wie man die Kämpfe in den Drachenlanden betrachtete, mochte man sie für Krieg oder einen Wettbewerb halten. Und je nachdem hob man alle Verletzten auf oder nur die eigenen. Das war eine Grundsatzfrage. Und sie erwartete von einem Silbernen nichts anderes als Idealismus in der Beantwortung. Darum ging sie auf Thraxas' Themawechsel gerne ein.


    "Es gibt kochen und kochen." erwiderte sie. "Ich koche Essbares. Nichts gutes. Es bringt niemanden um und es sättigt. Aber das wars auch. Der Gedanke, dass kochen Freude bereiten könnte, ist mir ziemlich fremd. Dafür esse ich gerne. Irgendjemand ist immer dabei, der ein besserer ... Sudler ist als ich. Darum gab es nie Notwendigkeit, dass ich selbst koche. Ich ging nicht davon aus, dass es bei dir anders ist. Bist du denn üblicherweise allein unterwegs? Das heißt, wenn du nicht gerade Alanis bekochst."


    Sie warf ihrer Freundin einen kecken Blick zu und zwinkerte. Sie wusste sehr genau, dass Alanis selbst ganz großartig kochen konnte und dass der Grund seiner Anwesenheit für alle ganz offensichtlich ein anderer war.
    Um ihrem Bild von dem Mann einige weitere Teile hinzufügen zu können, war sie aber dennoch sehr interessiert an seiner Antwort. Im Grauen waren die Strukturen klar: Wer eine große Gruppe hinter sich hatte, hatte gute Chancen gewählt zu werden. Oder wenn man denjenigen kannte, der die Stimmen auszählte. Oder gar selbst die Stimmen auszählte. Oder einfach sicher genug die Anzahl der Stimmen vortrug, die man für seine Leute abzugeben gedachte. Naja, vielleicht hatte sie sich etwas verschätzt dabei. Zumindest wäre es im Grauen nie möglich gewesen, als Einzelner gewählt zu werden.