Das Zelt des Herzogs von Yerodin

  • Darian trat aus der heimeligen Taverne hinaus auf den Burghof.
    Der Wind hatte augefrischt und es fröstelte ihn ein wenig. Er klammerte seinen Umhang enger und überquerte den Hof in Richtung des Zeltes von Connar.
    Da er keinen der Kameraden verpassen wollte hielt er auch jetzt schon Ausschau, konnte aber niemanden erkennen der ihm bekannt vorkam.


    Als er am Zelt des Herzogs ankam stand eine Wache gelangweilt vor dem Eingang. "Das wäre nichts für mich, dachte Darian bei sich" und sprach die Wache an.


    "Seid gegrüßt, sagt wisst Ihr ob sich Herzog Connar Ayden in seinem Zelt aufhält und wenn nicht, wohin er gegangen ist?"


    Die Wache grübelte kurz, nickte leicht und antwortete das es ihm leid täte aber der Herzog sei gestern schon mit Scrum und dem Krieger Raven aufgebrochen - ihr Ziel sei der Hafen gewesen."


    Darian drehte sich ab und ging schlurfend und mit hängenden Schultern wieder zurück auf den Burghof - er hatte sie verpasst. "So ein Mist" zischte er leise durch die Zähne.

  • Connar grüßte die Wache vor seinem Zelt.
    Er ging voran in das Zelt und blickte auf seine Schlafstatt aus Fellen und Decken. Kurz wallten Erinnerungen in ihm auf, die er abschüttelte. Dann kramte er in einer Truhe und holte einige Flaschen heraus. Dazu nahm er drei Gläser, die aus einem Stoffstreifen auswickelte.


    Setzt euch, wir wollen trinken und an gemeinsame Erlebnisse denken und über zukünftige Ereignisse Pläne schmieden.

  • Darian schaute sich im Zelt des Herzogs um. Lange war er nicht mehr hier gewesen - viel zu lange. " Ja, Du hast Recht, Connar. Wir hatten lange keine Stunden des Müssiggangs mehr. Es tut gut mit Euch beiden hier zu sein."


    Er nahm einen Schluck vom Drachenblut und ließ ihn langsam in seiner Kehle herunterlaufen. "Wie schön muss es sein, sein eigenes Weingut zu bewirtschaften wenn wir Yerodin wieder befreit haben werden." Dachte Darian und schaute seine beiden Mitsteiter an.


    "Ihr wollt also in den nächsten Tagen nach Yerodin aufbrechen? Wir waren lange nicht mehr dort, was wag sich alles verändert haben?"

  • Wir wollen sehen, wie es unseren Landsleuten geht. Außerdem müssen wir den Beweis antreten, dass der Herzog lebt. Dies sollte dem Volk einen neuen Schub geben und es uns erleichtern, alsbald wieder dauerhaft nach Yerodin zurückzukehren, so Danu will.


    Doch zuerst reicht es, wenn wir einen tiefen Atemzug Yerodiner Luft zu uns nehmen und gesund nach Montralur zurückkehren.

  • "Wie mir Eure Wache heute Nachmittag erklärte hattet Ihr wohl schon alle Vorbereitungen abgeschlossen! Wann soll es denn jetzt los gehen?"


    War Darian neugierig geworden. " Ich werde Euch natürlich begleiten - das wird ein Spaß, endlich wieder gemeinsam auf Reisen." Sagte er und strahlte voller Zuversicht in die Runde.


    Darian hob den Becher und Prostete den anderen zu:" Auf Yerodin!"

  • Scrum hob den Becher und prostete den beiden zu.


    Auf Yerodin. Auf dass wir bald wieder Einzug halten können in den Hallen des Herzogs auf Brandubh Cor.


    Ich denke, dass wir morgen früh aufbrechen sollten. Die Zeit scheint günstig und ich habe Hummeln im Hintern. Ich kann es kaum erwarten und ich denke, dass es uns allen so geht. Doch es ist Vorsicht geboten. Raven wird uns schon alles Wichtige erzählen, auf was wir achten müssen.

  • "Vorhin in der Taverne erzählte Braemer Mc Cullen das sie uns begleiten wollten oder zumindest als Vorhut nach Yerodin wollten. Und er hatte wohl schon ein paar Männer in Yerodin abgesetzt.
    Was denkst Du, wie lange wird die Reise dauern? Mir wird auf Schiffen immer so schnell übel..."

  • Die McCullens stehen wohl auch in den Diensten des Herzogs. Stimmts Connar? Sie werden uns unterstützen, wenn es erforderlich sein sollte.


    Wie lange die Reise dauern wird, weiß ich nicht. Ich glaube aber kaum, dass es länger als zwei Tage sein werden. Raven wird uns darüber Auskunft geben können. Aber mach Dir keine Sorgen Darian. Sollte die Übelkeit Überhand nehmen, werde ich Dich in einen ruhigen Schlaf versetzen, der Dir Erholung verschaffen wird.

  • Connar nickte und nahm den Becher ebenso hoch wie seine Freunde.


    Ja, die Reise ist von Raven schon vorbereitet worden. Er hat auch den Landepunkt beschrieben. Mit Braemar habe ich in der Tat Kontakt gehabt. Er hat mir zugesichert, seine Leute dort hin zu schicken und mich zu erwarten. Es ist allerdings etwas schwieriger, ihn dazu zu bringen, hier zu bleiben, während wir alle übersetzen. Ich werde noch einmal mit ihm reden müssen. Raven wird später über die Umstände berichten. Er hat mir erzählt, dass die Schotten schon von Assynthern empfangen wurden, diese aber wenig gegendie Wut der Krieger ausrichten konnten. Es gibt also schon wieder einige Assynther ...


    Jetzt spuckte Connar aus ...


    ... weniger in unserem Land.


    Er grinste. Dannwurde er plötzlich und nur für einen Wimpernschlag ernster *ich werde dir mein Land zeigen* dachte er kurz und das Bild Aleyna's flammte vor seinem inneren Auge auf.
    Dann grinste er wieder und hob das Glas.

  • "Wann wollt Ihr denn genau losfahren? Muss ich noch irgendetwas bestimmtes einpacken oder besorgen? - äähh, vielleicht ein Pferd?"


    Darian brannte darauf sein Heimatland wiederzusehen und etwas für dessen Befreiung tun zu können - und wenn es das letzte war, das er tat...

  • Ich denke, dass schmales Gepäck ausreichend sein sollte. Schließlich wollen wir nur ein paar Tage bleiben. Deswegen Freunde, leert den Becher und packt zusammen!


    Er stieß noch ein letztes Mal mit ihnen an, leerte den Becher und stand dann auf.


    Ich werde nun packen gehen. Zum Morgengrauen sollten wir aufbrechen Richtung der Hafenstadt. Wann dort der günstigste Zeitpunkt zum Aufbruch sein wird, kann Raven am besten entscheiden.


    Er nickte den beiden Freunden zu und entfernte sich aus dem Zelt und ging über den Burghof zum Turm.

  • Darian überlegte kurz und kam zu dem Entschluß sich vorsichtshalber ein Pferd beim Stallmeister zu reservieren.


    Gepäck hatte er nicht viel - seine Rüstung und die Waffen trug er am Leib - und in den Lederbeutel passte das nötigste; ein zweites Hemd, eine Leinenhose und ein paar Nahrungsmittel sowie einen Wasserschlauch.


    Nun ging er zum Stallmeister und ließ ein Pferd bereitstellen und vorbereiten. Darian gab dem Stallburschen ein Kupferstück damit er es auch ordentlich mache.


    Anschließen führte ihn sein Weg vor Scrums Turm. Hier setzte er sich neben die Tür, wickelte sich den Umhang etwas enger und schloss die Augen um noch ein wenig zu dösen bevor es dann endlich losging.