Taras Haus 9

  • Jyla runzelt die Stirn und zieht eine Augenbraue hoch.


    "M.A.S.H.? Noch nie gehört. Heiler des Militärs sagt Ihr?"


    Sie schüttelt den Kopf.


    "Nein, ich hab schon so einiges erlebt, aber von einer Gruppe, die sich M.A.S.H. nennt weiß ich nichts."


    In dem Moment kommt der Hengst um ein Gebüsch herum in den Garten. Zielstrebig geht er auf Jyla zu und stubst sie fordernd mit dem Maul an.
    Die Halbelbe dreht sich um:


    "Nein, mein Lieber, jetzt gibt es noch nichts! Sieh zu dass du Gras frisst! Und bitte lass Taras Blumen in Ruhe!"


    Als der Schimmel jedoch keine Anstalten macht, sich zu entfernen, sondern Jylas Taschen nach Essbarem durchforstet, schubst die junge Frau ihn weg:


    "Skoda! Ich unterhalte mich gerade! Führ dich nicht wie ein kleines Kind auf!"


    Endlich trollt sich das Pferd und Jyla wendet sich verlegen lächelnd zu Argyll um:


    "Es tut mir leid, das war sicher sehr unhöflich..."


    Unsicher und noch immer etwas scheu sieht sie ihn an...

  • --- DAS SCHREIBT ARGYLL ... ZU DOOF ZUM UM-ANMELDEN ---


    Er lächelt ihr entgegen ... und schüttelt heftig den Kopf ...


    "Nicht doch ... das Pferd hat einfach nur Hunger ... kein Wunder bei dem Gerenne vorhin ... da hätte ich auch Hunger ..."


    Ein breites Grinsen geht über sein Gesicht ...


    "Nun, zurück zum Thema ... M.A.S.H steht für Mobiles Armiertes Söldner Hospital und ist eine militärische Zusammenkunft von Ärzten, Schwestern, Heilern, Alchimisten und Soldaten, die auf sie aufpassen.
    Wenn ich etwas von dem Ganzen verstehen würde, würde ich ja fragen, ob sie noch Arbeit haben, aber ich lasse meine Wunden lieber von andern verbinden ... das ist sicherer ..."


    Wieder ein freundliches Lächeln ...

  • Sein freundliches Wesen bringt Jyla dazu, sich langsam aber sicher zu entspannen...


    "Aha. Aber sagtet Ihr nicht etwas von 'Fest der Drachen'? Was haben dort armierte Heiler zu tun? Sind Feste nicht für Gewöhnlich etwas friedliches?"


    Sie muss an die Einladung denken, die sie von Kassi zu deren und Malglins Hochzeit erhalten hat...


    Plötzlich sieht sie Argyll etwas genauer an:


    "Ihr erinnert mich an jemanden! Kann sein, dass nur die Gesichtszüge einander ähneln und ich mich täusche, vielleicht ist es aber auch etwas anderes..."


    Sie muss an jemanden denken, den sie erst kurz zuvor in einem anderen Land erblickte. Viele Leute waren dort herumgelaufen, aber an diesen erinnerte sie sich besonders gut...
    Sie schüttelt den Kopf und wartet seine Antwort auf ihre Frage ab...

  • "Hmm ... das dachte ich auch immer. Aber dort geht es wohl auch darum, dass um die Macht über das Land gekämpft wird oder so ähnlich. Sonst bräuchte ich da ja auch nicht hin, um Geld zu verdienen ..."


    Jetzt muss er lachen ...


    "Einfach nur feiern gibt dem Söldner noch kein Brot ..."


    Dann überlegt er ...


    "Ich wüsste nicht, an wen ich euch erinnern könnte ... aber in diesen Röcken wie ihr hier dazu sagt, sehen Männer doch sowieso alle gleich aus ..."

  • Jyla wird puterrot.


    "N...Nein, am Rock liegt es glaube ich nicht!"


    stammelt sie.


    Sie versucht, wieder auf's Thema zurückzukommen, jedoch sieht man, dass sie ziemlich durcheinander ist...


    "Also ...äh... Ihr seid Söldner... es tut mir leid, wenn ich Euch damit jetzt zu nahe treten sollte... aber ich habe nie verstanden, worum es einem Söldner eigentlich geht... Soweit es mir bekannt ist, stellt sich der Söldner in den Dienst eines X-beliebigen Herrn, kämpft oder verrichtet sonstige Aufgaben für ihn und wird nachher dafür belohnt... stimmt das soweit?"


    Sie druckst ein wenig herum...


    "Nun, aber was ich jetzt nicht verstehe... welchen Antrieb hat er dazu? Ist es wirklich nur das Geld?"


    Die Halbelbe sieht Argyll mit ungläubigen Augen an...

  • Er schaut sie verständnisvoll an ...


    "Ich weiss, dass das ein wenig ... raffsüchtig ... klingt wenn man hört, dass jemand für Geld seine Haut aufs spiel setzt und für andere tötet oder verletzt."


    Der Schmerz bei dem Gedanken daran ist seinem Gesicht anzusehen.


    "Aber mir bleibt nichts anderes übrig. Meine Familie, meine Eltern und meine Schwester zuhause brauchen das Geld, damit sie unseren Hof zurückkaufen können. Und ich habe nichts gelernt als die Viehzucht und mittlerweile den Kampf, womit sich einfach in kürzerer Zeit mehr verdienen lässt ..."


    Er schaut sie betroffen an ...


    "Ihr haltet mich sicher für einen schlechten Menschen ..."

  • Jyla sieht ihn bedrückt an:


    "Ich weiß noch nicht für was ich Euch halten soll. Denn wenn ich eines in meiner Vergangenheit gelernt habe, dann dies: Nicht immer ist das, was auf den ersten Blick schlecht erscheint schlecht und nicht immer bringt die vermeindlich wohltätige Hand Gutes..."


    sie senkt den Kopf mit einem Seufzer...


    "...Ich selbst habe diese Lehre schmerzhaft erfahren müssen und so gebietet mir seit dem die Vorsicht nicht zu schnell und schon gar nicht nach der Meinung anderer zu urteilen..."


    Sie trinkt noch einen großen Schluck aus ihrem Becher und füllt sich dann neues Wasser aus dem Krug nach.


    "Wollt Ihr auch noch etwas? Selbst bei diesem heissen Wetter bleibt es in dem Tonkrug angenehm kühl!"


    Sie streckt ihm das Behältnis entgegen...

  • "Gerne ..."


    Er nimmt den Krug entgegen und gießt sich nochmal ein.


    "Ich weiss nicht, ob ihr von eurer Vergangenheit erzählen wollt ... aber falls doch - ich habe sehr trainierte Ohren und höre euch gern zu."


    Er schaut sie kurz an und überlegt sich, dass er ihr auch eine Alternative bieten sollte ...


    "Oder vielleicht wollt ihr mir ja erzählen, was ihr heute so tut?"

  • Jyla sieht den für sie noch Fremden lange und ausgiebig an. Soll sie ihm ihre Geschichte erzählen? Sie ist sehr lang und sehr grausam...


    Ihr Blick schweift...


    'Nein!' denkt sie sich, so etwas sollte man nicht freimütig herausgeben! Schon gar nicht, wenn man die Person nicht gut kennt... Auch Kassi, ja nicht einmal die Bardin weiß, wie es in den Bildern ihrer Vergangenheit aussieht. 'Sie müssen es auch nicht wissen!' denkt sie. 'Noch nicht!'


    Also wendet sie sich dem Schotten zu, lächelnd. Sie holt zwei Äpfel aus einer Tasche an ihrem Rock und legt einen davon vor den Gast auf den kleinen Tisch. Dann beginnt sie zu erzählen... wie sie mit Herba und Esdeél, dem Zauberer hierherkam, und wie sie ihre erste Bekanntschaft im Brennenden Tisch gemacht und dann Tara kennengelernt hatte und schließlich noch so viele Andere Amonlonder...wie sie nach Laurenburg gereist war und nach Montralur (nur von dem, der ihm da irgendwie ähnlich gesehen hatte erzählte sie nichts)....Sie erzählt ihm, wie wohl sie sich bei Tara und all den Anderen fühlt, dass sie hier so glücklich ist und die Freundlichkeit der ihr bekannten Amonlonder schätzt (zum Beispiel der Herr Akluto, der sie in Laurenburg in seinem Zelt aufgenommen hat und dem sie beim Heilen zusehen durfte). Und zum Schluss erzählt sie ihm noch, dass sie hier bleiben möchte und sich bald nach einer Aufgabe umsehen wird, damit sie Tara wenigstens etwas zurückzahlen kann von dem, was diese ihr schon alles hat zukommen lassen.

  • Yalandro hatte die ganze Zeit geschwiegen.
    Aber man sah ihm an, daß er sich sehr wohl fühlte. Es war eine nette Gesellschaft und alle waren so fröhlich und ungezwungen.
    Auch die suppe hatte ihm geschemckt und er war gerührt mit welcher Selbverständlichkeit man ihn dazugebeten hatte.


    Leider mußte er nun endgültig aufbrechen.


    Er verabschiedete sich von jedem einzelnen.Dankte tausendmal für das Essen und die nette Unterhaltung und ging dann hinaus.
    Er hatte noch eine ermüdende Reise vor sich.

    Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt.




    :beer: :oO :%% :beer: :oO :%%

  • Während er den Erzählungen der jungen Frau zuhört, nagt Argyll genüßlich aber nicht minder aufmerksam an dem Apfel ...


    Er nickt zustimmend, als sie von der Freundlichkeit und der Hilfsbereitschaft der Amonlonder erzählt - so hatte er sie auch hier alle kennengelernt ...


    Als die Erzählungen beendet sind, schweigt er noch einen Moment, um sicherzugehen, dass sie nichts mehr erzählen möchte und ergreift dann wieder das Wort ...


    "Und was gedenkt ihr zu Erlernen oder zu tun, um Euch - wenn ich das so sagen darf - für die Gastfreundschaft zu revanchieren?"

  • Jyla sieht ihn ein wenig hilflos an:


    "Hmmm... das weiß ich noch nicht... Es gibt nicht viel, in dem ich glänze, so dass ich Geld verdienen könnte... Und wer würde mich hier schon für ein paar lausige kleine Dienste bezahlen, wo sie doch all die Fachleute hier herumlaufen haben..."


    Sie seufzt...

  • Er überlegt kurz aber sichtlich angestrengt ... dann kommt ihm eine Idee ...


    "Ich weiss, dass wir uns kaum kennen - und ich würde euch das aus Anstand schon gar nicht anbieten, wenn ihr nicht so verzweifelt dreinschauen würdet ..."


    Er wird ein wenig rot ...


    "Aber ich möchte euch vorschlagen, mich für ein paar Wochen nach Norden zu begleiten. Ich selbst kann euch zwar nichts beibringen, aber vielleicht könnte ich meine Bekanntschaft mit dem M.A.S.H. nutzen - und euch dort für eine Ausbildung einbringen? Vielleicht könnt ihr dort sogar ein wenig Geld verdienen, wenn ihr das möchtet ..."


    Er schaut sie ernst an ...


    "Natürlich nur, wenn ihr das wünscht und es euch nicht zu gefährlich ist!"

  • Ungläubig, jedoch mit einem Hoffnungsschimmer in den Augen, sieht sie ihn an:


    "Ihr meint.... auf das Fest der Drachen?"


    Angst huscht über ihr Gesicht, doch man sieht, dass sie sich das Ganze gut durch den Kopf gehen lässt.
    Sie schenkt ihm einen zweifelnden Blick:


    "Sicher wäre das eine Idee... Aber wo soll ich unterkommen?...und wen habe ich, mich der anderen Gruppen zu erwehren?...Im M.A.S.H.-Team nehmen sie sicher nicht so einfach Neulinge auf..."


    'Aber vielleicht würden die Söldner es tun' denkt sie sich im Stillen. 'ICH? Eine Söldnerin?!' Entsetzt blickt sie ihn an. Für ihn, der ihre Gedanken ja nicht hören kann, muss es aber so wirken, als habe sie einfach nur Angst, ohne Schutz zu gehen...

  • Er erkennt ihre Angst ... auch er hatte Angst, als er damals seine Heimat verließ und in die Armee eintrat ...


    Milde lächelt er sie an ...


    "Nun, wenn ihr mich begleitet, wärt ihr ja nicht allein ... und unterkommen könntet ihr bei mir, wenn ihr das wünscht ..."


    Schnell fügt er noch hinzu, damit sie nichts schlechtes von ihm denkt ...


    "Oder wir suchen dort gemeinsam eine Unterkunft für euch, die ihr euch leisten könnt ...
    Und ob die Heiler dort euch für die Ausbildung annehmen, kann ich nicht garantieren - aber fragen kostet nichts ... und warum sollten die etwas gegen Hilfe haben?"


    Er steht auf und streckt ihr die Hand entgegen ...


    "Was sagt ihr?"

  • Zunächst zögert sie... Sie muss an die Bardin denken, mit der sie sonst immer alles abspricht...


    Dann jedoch gibt sie sich einen Ruck und reicht Argyll ihre Hand.
    Denn ihr ist eine Idee gekommen, wie sie zumindest etwas dazuverdienen kann... sie könnte Pferde pflegen und Kräuter verkaufen und Glücksbringer, die sie schon seit langem gesammelt hat... Tausende Möglichkeiten erscheinen vor ihrem Geistigen Auge...


    Sie grinst ihn an:


    "Könnt Ihr reiten?"

  • Diesmal schaut er sie genauso geschockt an wie sie ihn zuvor ...


    "Reiten? Äh ... ich weiss nicht ... ich habe es noch nie versucht ... Aber wir werden ohnehin mit dem Schiff übersetzen müssen ... wollt ihr euer Pferd auf diese Überfahrt mitnehmen?"


    Ein klein wenig Hoffnung keimt in ihm, dass das Pferd nicht seetüchtig sein könnte und er sich die Blamage erspart ...


    "Wann könnt ihr fertig sein? Wollen wir uns morgen früh im Hafen treffen? Ich werde bis dahin eine Passage auf einem Schiff organisieren."

  • Sie lächelt ihn mit einem hinterlistigen Glanz in den Augen an. Dann nickt sie ernst. Ganz ruhig antwortet sie:


    "Ich werde mit der Bardin sprechen und einige Dinge regeln müssen. Aber morgen früh werde ich am Hafen sein."


    Sie überlegt kurz.


    "Ich denke wir werden uns an den Docks treffen... da wird der Schimmel auffallen und Ihr mich recht schnell finden..."


    Sie verabschieden sich und Argyll geht zurück Richtung Amonlonde. Jyla begiebt sich ins Haus, um zu packen und mit der Bardin über ihre spontane Reise zu reden.


    Am nächsten Morgen wandert sie, den bepackten Skoda neben sich, in Richtung Hafen hinab....

  • Tara hatte mit Yalandro, den Kindern, Liam und Yael zu Abend gegessen. Später verabschiedete sie den Halbelben und wünschte ihm viel Erfolg bei seiner Suche nach seinem Selbst.


    Die Kinder waren allesamt noch putzmunter und die Sonne würde auch noch etwas brauchen, bis sie sich endlich schlafen legte, so dass Tara beschloss mit der ganzen "Familie" einen Ausflug zu machen. Yael während dessen erledigte den Abwasch und machte es sich in der Stube gemütlich, wo sie dann auch promt einschlief, so dass sie Jyla und den Schotten gar nicht kommen hörte.


    Als die Dämmerung herein brach erreichte die kleine Truppe wieder das Haus. Skoda stand im Garten und graste friedlich vor sich hin, ein Zeichen für TAra, das Jyla wieder aus Montralur zurück war. Die Mädchen kümmerten sich darum, dass die kleinen ins Bett kamen und auch sie begaben sich bald zur Ruhe. Stille kehrte im Haus ein.


    Kurze Zeit später saß Tara dann mit Jyla zusammen, die ihre Sachen fertig gepackt in den Flur gestellt hatte und beide unterhielten sich angeregt über das Fest der Drachen, bei dem Tara schon zweimal Gast gewesen war.


    Früh am nächsten Morgen stand sie mit ihr auf und verabschiedete sie, in der Hoffnung, dass sie Jyla wiedersehen würde......

  • Völlig erschöpft erreichte Tara ihr Haus.
    Sie ließ ihre Sachen einfach vor der Tür, schlürfte ins Bad und lies sich Wasser ein. Ihre Haut war gerötet, überall hatte sie Mückenstiche und auch sonst wirkte sie sehr matt.


    Yael wollte ihr gerade etwas fröhliches zurufen, doch als sie den Zustand der Bardin sah runzelte sie nur mit der Stirn.......



    2 Stunden hatte sie im Bad verbracht, in denen kein Ton von ihr zu hören war...



    "Hallo Yael"....
    Tara betritt die Küche, setzt sich auf die Bank und gießt sich ein Glas Quellwasser ein.....
    "Weißt Du, es gibt Tage, da bin ich unsagbar glücklich wieder zu Hause zu sein....."
    Yael sellt ihr einen Teller hin, auf dem eine frische gebratene Wurst liegt, sowie Kartoffeln und Kohlrabi.
    Tara lächelt.


    Schon bald nach dem Abendessen liegt sie erschöpft in ihrem Bett und starrt zur Decke....
    * Warum nur war dieser Baron so unfreundlich gewesen.... warum wusste dieses Waldwesen ihren Namen..... woher kamen auf einmal die Vampire und was war mit dem Schloss geschehen, war es wirklich durch einen Zeitsprung gealtert??? Und was war mit Argentum los? Er hatte sie geküsst, aber würde das wieder nur ein Spiel werden, ein Spiel um Vergnügen und Kurzweyl???*
    Tara seufzte leise....
    *Argentum ist ein Drow, er hätte genügend Möglichkeiten gehabt mir oder den Kindern etwas anzutun. Statt dessen hatte er mir mehr als einmal in Elantarien geholfen. Er war es auch, der der beste Medicus am Ort war und er war derjenige, der diesen unsagbar alten Vampir tötete.... ich werde Ärger kriegen, Ärger mit Malglin, mit Ferûn, Arcoron und Tear'asel..... ist er mir das wert????*


    Tara schließt die Augen für einen Moment, eine Träne rinnt ihr über die Wange...


    *Ja, das ist er..........*