Taras Haus 9

  • "Jesses!!!!"


    Yael zuckt zusammen.


    "Wo hast Du Tara gelassen? Muss sie heute schon wieder so lange arbeiten?" fragt Yael und versucht dabei ihre Besorgnis zu überspielen, in dem sie lächelt, was aber irgendwie... seltsam aussieht.

  • ...mmhh..... * Schluck* ...so...Keine Ahnung. Sie wollte zu Malglin und sagte ich solle nach Hause."
    Er guckt dabei unschuldiger als ein Neugeborener.
    Dann schaut er an Yael vorbei.


    "Machst du wieder Apfelkuchen?"

  • "Wenn ihr mir was von den Äpfeln übrige lassen würdet, dann werden das auch Apfelpfannkuchen!"


    Leicht ärgerlich schaut sie in die Runde. Dann dreht sie sich um und stapft die Treppe zum Keller hinunter, in dem sie erst einmal eine zeitlang rumrümpelt.

  • Vor dem Haus nimmt Jyla Skoda das Gepäck und die Trense ab. Sie holt einen Sack und eine Schüssel hervor und füllt dem Pferd etwas Futter ab. Während Skoda frisst, untersucht sie seine Hufe nach Steinen und legt ihm eine Decke über. Sie lehnt sich kurz an ihn und der sonst so verfressene Hengst unterbricht seine Futteraufnahme für einen Moment um sie vorsichtig mit dem Maul anzustubsen. Müde lächelt Jyla ihren Gefährten an, streichelt noch einmal über seinen Hals und schultert dann Packsack und Taschen, um ins Haus zu gehen...

  • Wieder sind etliche Tage in Taras Haus vergangen. Die Stimmung hatte sich nicht wirklich gebesser.


    Tara war nachdenklich geworden und öfter mal für einige Tage unterwegs. Doch nun sitzt sie vor dem Kamin mit einem Brief in der Hand, den ihr Liam vom Hafen mitgebracht hatte.


    "Hm.... Aleystria.... ich denke bei all den Sorgen wäre es eine schöne Abwechslung Lira, Ardeyn und Salis wiederzutreffen.... hach ja und Chiya."


    Tara blickt ins Feuer, krault dabei Atlas.


    "das ist jetzt schon die vierte Einladung, die ich zum Rhajafest bekommen habe.... und bist jetzt konnte ich nie..... aber diesmal.... hm...."


    Sie nimmt sich Zettel und Feder und beginnt eiftig zu schreiben.


    Kurze Zeit später hört man sie durchs ganze Haus.


    "Liam??? LIAAAAMMM??????"


    Als der Bote entlich mit einem verschmitzen Grinsen auftaucht drückt sie ihm den Brief in die Hand.


    "Bring den bitte zu Argentum. Er ist entweder in Elantarien oder in Etraklin..."

  • Wieder sind etliche Tage in Taras Haus vergangen. Die Stimmung hatte sich noch immer nicht wirklich gebessert.


    Jyla kommt aus ihrem Zimmer. Sie hat ein kleines Flachsbeutelchen in der Hand. Sie geht hinunter in die Küche und besorgt einen Krug heißen Wassers, sowie zwei irdenen Becher und etwas Honig. Dann begiebt sie sich in die Stube, wo die Bardin vor dem Kaminfeuer sitzt. Die Halbelbe reicht Tara einen dampfenden Becher, in den sie zuvor etwas von dem Inhalt des Beutelchens gestreut hat.


    "Honig zum Tee?"


    fragt sie sanft. Sie hofft, heute einmal in Ruhe mit der Bardin reden zu können. Denn so ruhig, wie Jyla sich gibt, ist sie nicht. Ihr innerstes ist in Aufruhr. Es hat sich viel verändert in ihrer neuen Heimat. Und obwohl sie gedacht hatte, nun endlich Ruhe und Frieden gefunden zu haben, scheint um sie herum wieder einmal alles auseinanderzubrechen.
    Vielleicht würde Tara in dieser entspannten Situation, bei einem guten Tee mit beruhigenden und aufmunternden Extrakten zu Jyla sprechen und ihr von ihren Plänen erzählen. Denn noch immer weiß die Halbelbe nicht, was sie tun würde, sollte die Bardin sich wirklich entschließen, fortzugehen...

  • Tara zuckt leicht zusammen. Ihre Gedanken waren ganz woanders und ihr Blick ins Feuer gerichtet.


    "Oh, hallo Jyla. Tee??? HM ja, Honig ist gut!"


    Sie lächelt idie junge Frau an und dreht sich zu ihr.


    "Mags Du Dich setzen?"

  • Jyla lässt sich grinsend in einen Sessel plumsen.


    "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken."


    Sie reicht der Bardin die Tasse Tee und den Honig rüber. Dann nippt sie an ihrem eigenen Becher, zieht die Knie vor die Brust, um es sich im Sessel gemütlich zu machen und sieht Tara unergründlich an...

  • Tara nippt ebenfalls am Tee, runzelt die Stirn.


    "Hm.... der ist aber nicht von Yael.... solchen Tee hat sie nicht!" und nimmt noch einen Schluck.


    Die Barden rutscht ein wenig auf ihrem Hinterteil hin und her, zieht sich eines der Sofakissen heran und macht es sich dann bequem.

  • Lange zog er einsam durch die Lande und kommt nun schließlich, erschöpft von seiner langen Reise zum Haus seiner alten Freundin. Er lächelt, als er sich über den Waldweg nähert und die warmen Feuer ihres Hauses auf den Fenstern tanzen sieht.
    *Dann wollen wir mal sehn...*
    Er wirft einen Blick durchs Fenster und zögert, als er sieht, das Tara nicht allein ist und sich mit eriner ihm unbekanntern unterhält...
    *...Nein, langes Vorstellen brauch ich jetzt nicht, besser ein andermal...
    Es gibt zu viel zu erklären, das nur für Taras Ohren bestimmt ist... auf bald, liebste Feundin... Ach...*
    Er lacht kurz als er die Augen des Wolfes bemerkt, die ihn fixiert haben.
    Atlas knurrgrunzt kurz überrascht...
    *At, Du musstest mich ja bemerken... auf bald...*
    Er geht... :wolf

  • Jyla lächelt ob des guten Geschmackssinns der Bardin.


    "Nein, dies ist eine von meinen Mischungen. Ich hab ein paar Lindenblüten reingemischt, um ihn süßer zu machen, aber der Honig verfälscht das jetzt ein wenig..."


    Sie unterbricht sich selbst, als sie At kaum spürbar grummeln hört. Jedoch ist der Wolf sofort wieder ruhig, sodass sie sich wieder dem Gespräch zuwendet.


    "Hast du schon irgendwelche Pläne für die Zeit nach dem Fest des Jahreswechsels?"


    Sie runzelt die Stirn.


    " Feiert ihr das hier überhaupt? Und bald ist Wintersonnenwende... feiert ihr das in Amonlonde? Bis jetzt hab ich davon nichts bemerkt..."

  • Tara schaut Jyla einen Moment nachdenklich an.


    "Ja, normalerweise feiern wir das hier..... aber ich weiß nicht, ob dieses Jahr ein Fest geplant ist und wenn dann von wem....."


    Stimmt, sie war viel zu beschäftigt mit ihren eigenen Dingen gewesen. Außerdem war ihr gerade nicht zu Feiern zumute.


    "Ich würde gerne feiern mit all meinen Freunden....." sie schaut etwas betrübt in die Tasse,


    "Aber das geht leider nicht....."
    Tara seufzt und schaut Jyla traurig an.


    "Als ich hier hin kam hatte ich so viel Hoffnung.... Hoffnung auf Frieden, Hoffnung auf ein neues Leben und die Hoffnung jenen Schutz und Zuflucht gewähren zu können, die sich meine Freunde nennen. Aber selbst als Ratsherrin kann ich das nichtmals... nicht hier, nicht in diesem Land, das ja angeblich so tolerant ist."
    Ironie, Traurigkeit und auch Wut klingen aus ihren wenigen Worten heraus.

  • Jyla weiß, dass es hier auch, aber nicht nur, um Argentum geht. Sie hat den Drow selbst in ihr Herz geschlossen und, basierend auf ihren eigenen Erfahrung kann sie, wie Tara, nicht verstehen, dass die Amonlonder so voreingenommen sind.
    Sie schenkt der Bardin ein trauriges Lächeln. Die junge Halbelbe hat Angst vor der Frage, die sie jetzt stellt, doch sie weiß, dass sie irgendwann gestellt werden muss, wenn nicht von ihr, dann von jemand anderem...


    "Was wirst du also tun?"

  • "HM.... ganz ehrlich? Ich weiß es nicht genau. Ich denke ich werde mit der Meute einige Monate in condra verbringen, da kommen ja schließlich die Waisenkinder her... und vielleicht sind es ja tatsächlich keine Vollwaisen. Zumindest einen Vater habe ich schon gefunden, nur hatte er noch einige Dinge zu erledigen. Außerdem hab ich dort die Möglichkeit in der Akademie zu Tharemis meine Studien über die Elemente weiter zu führen. Hier kann mir ja leider keiner so recht helfen...."


    Tara überlegt weiter.


    "Das Haus hier werde ich wohl erst einmal behalten und auch weiter als °zu Hause° betrachten..... aber auf kurz oder lang werde ich wohl etwas neues suchen müssen....."


    Sie schaut sich um, seufzt und senkt dann den Kopf. Eine Träne glitzert verstohlen in ihrem Augenwinkel......


    "Aber egal wo ich dann sein werde, Du bist immer herzlich willkommen, wie alle meine Freunde........ und wenn Du mitkommen möchtest werde ich Dich nicht daran hindern."


    Sie schaut hoch und lächelt Jyla an.

  • Die Halbelbe, die die Träne im Augenwinkel sehr wohl bemerkt hat, kann nicht anders und nimmt die Bardin feste in die Arme. Es ist eine dieser Umarmungen, die zugleich alles ausdrücken wollen; Dank, Trost, Geborgenheit, Mitgefühl, Traurigkeit, Zusammengehörigkeit, Hoffnung...
    Jyla sieht Tara tief in die Augen, und Tara kann tiefste Freundschaft, Verbundenheit und Aufopferung in dem Blaugrau der Halbelbe sehen:


    "Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, und sei es, Argentum an den Haaren hierherzu schleifen, damit er dich unterstützen kann, dann sag es mir! Skoda und ich, wir sind dir so dankbar für alles, was du für uns getan hast, dass wir bis ans Ende der komischen Welt, auf der wir leben, reisen würden, um dir zu helfen! Und wenn du wünscht, dass ich mit dir ziehe, und wenn du dir ein neues Zuhause in einem feuerspuckenden Berg suchst, dann werden wir mit dir gehen!"


    Und die Halbelbe meint. was sie sagt, dass kann Tara klar, wie auf einer Schriftrolle in ihren Augen lesen.
    'Nein!', denkt Jyla sich, 'Wo du einmal solche Freunde gefunden hast, die du nach Georg nie wieder zu finden glaubtest, da wirst du mit ihnen ziehen und zusehen, dass ihnen nichts passiert, so dass du dir nicht nochmal neue suchen musst!'


    Nocheinmal drückt Jyla Tara fest an sich. Dann reicht sie ihr das Säckchen mit dem Tee herüber.


    "Falls ich mal nicht da bin..."


    ...sagt sie und bringt ein schniefiges Grinsen zu stande.

  • Tara lächelt erleichtert.


    "Beistand kann ich jetzt gut gebrauchen, ich denke dies ist nur der Anfang eines schweren Weges..... weißt Du, ich habe sehr viele Elbenfreunde, aber wenn sie rausbekommen, dass ich mit Argentum befreundet bin........ ich war ja vor einiger Zeit in Elanor und dort sind wir von Drow angegriffen worden, sie sind überaus böse..... aber so ist er eben nicht!"


    Tara seufzt.


    "Ich habe mich mit Malglin wegen ihm überworfen, ich habe mich mit dem ganzen Land wegen ihm überworfen, nur sind davon jetzt auch Freundschaften betroffen, die nur indirekt damit zu tun haben. Malglin und Kassandra werden im Februar heiraten, doch streube ich mich dort hin zu gehen wegen ihm, obwohl ich weiß, dass Kassie traurig über meine Abwesendheit sein wird.
    Was soll ich denn jetzt machen?"


    Sie sieht Jyla fragend an.

  • Jyla kraust die Nase...


    "Das ist wirklich eine vertrackte Situation...! Aber vielleicht kann ich dir wirklich einen Rat geben..."


    Sie sucht, auf ihrer Unterlippe kauend nach einer guten Formulierung...


    "Eine Hochzeit ist ja nichts politisches in dem Sinne... ich meine, gerade bei Kassi und Malglin handelt es sich ja um eine eher unkonventionelle Geschichte. Und ich denke, du kannst ruhig hingehen. Denn sieh es mal so; du bist als Kassis Freundin da. Und sie war ja auch nicht diejenige, die Argentum die Einreise nach Amonlonde verboten hat. Das war Malglin. Und das du mit Amonlonde und dem Rat gebrochen hast, kann dich nicht hindern, zu der Hochzeit deiner Freundin zu gehen! Denn das eine hat mit dem anderen ja eigentlich gar nichts zu tun. Und Malglin wird dich nicht von dieser Feier verbannen, nur weil ihr ...ähm... Unstimmigkeiten hattet. Es werden mit Sicherheit eine Menge Gäste kommen, die mit der einen oder anderen Seite des Brautpaares nicht ganz grün sind..."


    Jyla schaut der Bardin ernst in die Augen:


    "Und ganz ehrlich; tief in deinem Innersten KANNST du gar nicht wegbleiben wollen. Schließlich habt ihr zusammen Amonlonde aufgebaut..."


    Die Halbelbe kommt langsam so richtig in Fahrt. Doch auch wenn es so klingt, es liegt ihr fern, Kritik an Tara zu üben. Jedoch versucht sie verzweifelt ihren fast objektiven Standpunkt anzubringen, nicht zuletzt, um das Gefühl zu haben, sich für ihre neue Heimat eingesetzt zu haben...


    "Und du, du bist so eine starke Frau und Persönlichkeit! Ich kann nicht wirklich daran glauben, dass du so einfach aufgibst und weggehst. Ich finde, du hast gezeigt, wie ernst dir die Sache ist. Das war doch ein Schock für sie alle, als du aus dem Rat ausgetreten bist. Aber überleg mal, vielleicht brauchen sie dich ja doch. Was ich so mitbekommen habe, ändert sich ja sowieso im Moment viel im Rat... wer weiß, was sich da noch so entwickelt?..."


    Sie ist eigentlich fertig, doch da fällt ihr noch etwas ein...:


    "Ach, und was deine Elbenfreunde angeht! Entweder sind es deine Freunde, oder nicht! Man muss nicht zu allem Ja und Bitte sehr sagen, aber Tolleranz unter Freunden ist doch wohl Ehrensache! Du forderst sie von den Amonlondern, dann müssen deine Elbenfreunde sie auch zeigen! Mir ist nicht immer mit Tolleranz begegnet worden; ich Schlammblut! Das war ein Elbenzitat! Na und?! Belehr sie eines besseren! JEDER kann lernen, dass ein Drow nicht immer eine Tötungsmaschine ist! Genau wie ich gelernt habe, dass nicht jeder Mensch einen schlägt und versklavt."


    Hoffnungsvoll sieht Jyla die Frau auf dem Sofa an. Hat ihr Apell etwas bewirkt?...

    Lauf Skoda, Lauf!
    Jyla ist auf dem Weg von den Dracheninseln nach Amonlonde verschollen...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Jyla Windgeflyster ()

  • Bei Jylas letzten Satz sieht Tara sie erschrocken an. Sie wusste ja sehr wenig, nein, eigntlich gar nichts aus Jylas Vergangenheit, denn das war ihr niemals wichtig gewesen. Wesen, die einander vertrauten, würden sich früher oder später auch das erzählen,w as auf der Seele lag, dies war immer Taras Deviese gewesen..... sie dachte an Lavendra. Hatte sie nicht einmal gesagt, dass sie genau das an Tara schätzen würde......?
    Ihre Gedanken schweiften weiter. Amonlonde. Nun, sie hatte das Land mit aufgebaut, hatt viel Kraft hinein gesteckt. Sie war diejenige gewesen, die um ihr Haus, welches den Elementen sei dank, weit weg genug von der Siedlung stand, ein riesiges Lager von jenen hatte, deren Häuser zerstört war oder die einfach nur Angst hatten wieder zurück zu gehen...... war sie in dieser Aufgabe nichta ufgeblüht? Hatte sie damit nicht die Schule für die Bauerskinder ins Leben gerufen?
    Doch dann erinnerte sie sich wieder an das Gespräch mit Malglin.... mit Nathira und Celeb.
    Der Katschmarek hatte mit zwei Sätzen all ihre Hoffnungen und ihre Träume, die sie für Amonlonde hatte, zerstört, hatte ihr das Gefühl gegeben, dass sie nur ein Werkzeug gewesen war, damit er seine Machtansprüche ausbauen konnte. Eine Ärgerfalte zieht sich auf ihrere Stirn kraus.
    Jeder aus dem Rat hatte Malglin vertraut und ihn walten lassen, an statt ihm ab und an mal auf die Finger zu hauen. Und nun war er zu einem Diktator geworden......


    Tara hatte im Gedanken Jylas Hand genommen. Mit einem Mal konnte Jyla wie durch einen Schleier Taras Gedanken fühlen.... sie fast sehen, lesen.


    Dann schaut sie Jyla an.
    "Und was die Elben angeht...... sie zeigen schon Toleranz genug, dass ich mich Freundin nennen darf. Ich bin ein Mensch und so ziemlich die einzige, die mit so vielen Elben befreundet ist, wo diese Freundschaft nicht einseitig ist. Selbst Aglariern hat sie Arroganz mir gegenüber ein Stück weit abgelegt.
    Und Phönix......."


    Tara lächelt. Vor zwei Jahren wir sie mir gegenüber noch sehr unfreundlich. Diesen Sommer hat sie mich gefragt, ob ich nicht bei einem Ritual helfen möchte, nachdem wir drei Tage lang..... Drow gejagt haben."


    Tara seufzt.
    "Ich werde nicht drum herum kommen die Freundschaft zu Argentum geheim halten zu müssen..... es steht einfach zu viel auf dem Spiel..... und ich kann nur versuchen mit all meinen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, ihn zu schützen. dazu gehört auch, dass er nicht mehr nach Amonlonde kommen darf......."


    Taras letzten Worte klingen traurig.


    "Würden die Arakurer ihn in die Finger bekommen wäre er sofort tot, obwohl das Töten hier verboten ist........ Arakur!"


    Das letzte Wort klingt abfällig, sehr abfällig.


    "Malglin hällt so viel auf sie und er merkt nicht einmal, dass sie sich immer weiter in seinen Machtbereich einmischen. Sie haben Einfluss auf ihn, ihr Wort gilt mehr als das eines Ratsmitgliedes...."


    Tara ist wütend......

  • Jyla ist kurz benommen, als sie so starke Einsichten in Taras Gedanken hat. Sie denkt sich, dass es durch die starken Emotionen kommt, die in der Bardin fluten. Ihre Hand zieht die Halbelbe jedoch nicht weg. Sie hält sie eher noch fester, wie um ihrer Freundin einen Halt zu geben, an dem sie sich austoben kann, ohne sich in ihrer Wut zu verlieren. Auch Tara kann diesen Halt durch den Händedruck hindurch spüren. Den Halt und die Möglichkeit, wie wütend sie auch immer ist, zurückzukehren zur Ruhe.
    Jyla weiß, wie wichtig der Bardin die zerbrechlichen Freundschaften zu den Elben ist. Denn so arrogant dieses Volk auch sein kann, hat man erst einmal ihre Freundschaft und Unterstützung, hat man einen sehr großen Schatz voller Wissen und Erfahrung in den Händen...


    Still hört die Halbelbe alles an, was die Bardin zu sagen hat. Bei dem Punkt, dass Argentum nicht mehr nach Amonlonde reisen darf, verzieht sie kurz betrübt ihr Gesicht. Sie hofft ihn bald, wenn nötig ausserhalb Amonlondes, wieder zu treffen, denn sie weiß ihn sehr zu schätzen.
    ...Und Arakur... die Drogurim... immer mehr hört sie von ihnen. Auf der Suche nach dem Unterschlupf für die Amonlonder waren sie auch dabei. Sie hatte den Wolfsgeruch vernommen und hatte dem Abschied einer ihrer Mitglieder beigewohnt... die Verbrennung war ein mitreißendes Erlebnis gewesen, obwohl sie keinen der Toten im Leben gekannt hatte...


    Taras Wutstoß, als sie vom Einfluss der Arakurer auf Malglin und somit auf Amonlonde hört, geht Jyla durch und durch. Sie zuckt fast unmerklich zusammen, unterbricht den Händedruck zur Bardin jedoch nicht.
    Sie wartet kurz, ob Tara noch mehr sagen will. Doch sie scheint, zummindest vorerst, geendet zu haben. Sanft drückt Jyla die Hand der Bardin, um sie aus ihrer Wut zurückzuholen. Ihre Stimme ist ruhig und sanft....


    "Ich bin niemand, der in politischen Dingen bewandert ist. Ich werde mir kein Urteil über die Handlungen, die andere tun, erlauben. Ich weiß um die wölfische Natur der Drogurim, ich kann sie spüren. Ob sie Gutes oder Schlechtes mit ihrem Einfluss auf Amonlonde im Sinn haben weiß ich jedoch nicht..."


    Sie seufzt. Gerne hätte sie so ein feines Gespür für solche Dinge, wie ihre Mutter es gehabt hatte... Aber das war wohl mit vielen ihrer elbischen Fähigkeiten verloren gegangen, oder von der menschlichen Hälfte übertüncht worden. Ob ihre Mutter wohl noch lebte...?...


    "...ich kann dir keinen Rat geben, was du in dieser Hinsicht tun kannst oder musst. Aber ich werde dich unterstützen, wo ich nur kann. Dessen kannst du dir sicher sein!"


    Hoffnung auf bessere Zeiten und Wärme strahlen aus den Blaugrauen Augen der Halbelbe und auch durch die Hand, die die der Bardin unverändert hält...

  • Tara beruhigt sich langsam und lächelt dann.


    "Weißt du, ich gehe schon lange neben dem Pfad des Wolfes, aber nicht auf ihm. Viele meiner Freunde haben etwas mit Wolf zu tun..... Fenris zum Beispiel... ein Wolfsschamane..... er war ein Gefährte aus den Tagen, als ich mein Heimatdorf verlies. Tear'asel und Lavendra..... Thorwen und nicht zuletzt Strent, Atlas und Heuler........."
    Tara seufzt.
    "Doch die Drogurim sind anders, sie sind organisiert, und genaud as macht sie so gefährlich...."


    Tara lässt Jylas Hand los und schaut die Halbelbin für einen Moment schweigend an.


    "Es reicht auch, wenn ich mit den politischen Dingen berfordert bin, zumal es hier mitlerweile um mehr geht, als ein Land zu regieren...."


    Yael poltert ins Zimmer, in der Hand ein großes Tablett mit Schokokeksen ballancierend.


    "Na ihr beiden???? Ich dachte ich tu euch mal was gutes?!!!!?" sprach sie, stellt das Tablett auf den Tisch und hat schon wieder den Raum verlassen.


    "Na sowas.... typisch Yael."


    Tara muss unweigerlich grinsen. Es stimmt schon, eigentlich wollte sie das ganze hier nicht aufgeben!