Die Akademie zu Amonlonde

Aimeé schenkt dem Magier ein dankbares Lächeln, bevor sie ihm antwortet,

"Der Tatsache, daß Ihre Magnifizenz mir anbot, ich könne hier in Eurer Bibliothek einige meiner Interessen bzgl. dieses Landes und seiner Sitten & Gebräuche befrieden!"

Sie läßt ihren Blick durch den Raum wandern, dann fügt sie leise hinzu,

"Ich stelle fest, daß ich den gewissen Zauber, den solche Räumlichkeiten ausstrahlen, schon viel zu lange vermisst habe!"

In ihren Augen liegt ein erwartungsvolles Glitzern als sie über die Bücher und Schriftrollen schaut...

Aimeé sieht Zylo interessiert zu als dieser beginnt diverse Schriftrollen und Bücher heraus zu suchen. Während er ihr ein Werk über Amonlonde reicht, fragt sie fast beiläufig,

"Was verschlägt eigentlich einen aventurischen Elementaristen in eine amonlondische Bibliothek? Falls Ihr mir die Frage gestattet..."

"Das erscheint mir nur gerecht...!"

Sie nickt anerkennend als der Magier von den Bedingungen für eine amonlondische Staatsbürgerschaft berichtet, dann lächelt sie und fährt fort,

"Ist der Bedarf an einem Lehrer für Elementarkunde denn in den hiesigen Gefilden gross genug?"

In Aimeés Stimme liegt ein Hauch von Verwunderung, bevor sie hinzufügt,

"Ich gestehe, in einer Bibliothek zu arbeiten wäre auch nicht das Schlechteste, was ich mir vorstellen könnte."

Ihr Blick wandert fast liebevoll über die Regale und bleibt dann auf den Werken ruhen, die Zylo vor sie auf den Tisch gelegt hat. Leicht streicht ihre Hand über einen der Einbände.

"Würdet Ihr mir erlauben, Euch nach den Dingen zu fragen, die mir bei der Lektüre dieser Werke unverständlich erscheinen?"

Hoffnungsvoll und ein wenig bittend schaut sie den Magier an,

"Natürlich nur, wenn ich Euch damit nicht all zu sehr von Eurer Arbeit abhalte!"

"Gerne!"

Die Magierin nimmt Platz und wartet dann, bis auch Zylo sich gesetzt hat,

"Für Euer Zuvorkommen stehe ich tief in Eurer Schuld, werter Magister!"

Sie lächelt dankbar und bittet ihr Gegenüber schließlich,

"Erzählt mir von Amonlonde... vieles in den Büchern ist doch recht trocken und wenig greifbar... ich würde mich freuen, von Euren Eindrücken zu erfahren!"

Aimeé erwidert Zylos Lächeln, wenngleich auch ein Hauch von Unglauben über ihre Züge huscht,

"Leider kenne ich die Thorwaler nur aus Erzählungen... und die sind größtenteils so schlimm, daß ich hoffe, daß die Ähnlichkeiten zwischen den Nordleuten und den Amonlondern nicht ganz so groß sind!"

Sie schüttelt den Kopf,

"Aber Ihr sagt ja, daß es in erster Linie um den Genuss von alkoholischen Getränken geht...!"

Die Magierin lacht und fragt dann, nachdem sie das Wappen noch einmal aufmerksam betrachtet hat,

"Und die Axt & die Schriftrolle?"

Interessiert wartet sie auf Zylos Erklärung...

Die Magierin betrachtet das Wappen erneut,

"Bemerkenswert... gerade ein Symbol für den Kampf hier zu finden..."

Sie lächelt nachdenklich,

"Bis dato bin ich immer davon ausgegangen, daß Amonlonde eins der pazifistischsten Länder ist, das ich je auf meinen Reisen besucht habe! Es strahlt eine so angenehme Ruhe und Verlässlichkeit aus!"

Einen Moment schweigt sie, dann fährt sie fort,

"Erzählt mir etwas von Amonlondes Geschichte, Magister Zylo! Wie kommt es, dass man in diesem Land über die Zeit und Musse verfügt selbst den Bauern den Zugang zu dieser Akademie zu ermöglichen?"

Aimeé lächelt erfreut,

"Gerne!"

Dann sinnt sie einen Moment über das von Magister Zylo gesagte nach, bevor sie recht vorsichtig eine weitere Frage formuliert,

"Ihr richtet Euch in Eurem Lehrbetrieb nach den Zeiten der Bauern?"

Sie scheint mehr als nur verblüft zu sein,

"Was lehrt ihr sie? Über die Landwirtschaft dürften sie mehr wissen als ein Gelehrter je verfügen könnte und was sonst sollte sie noch interessieren?"

Ihr Blick ist neugierig, doch zugleich auch ein wenig ungläubig...

Versonnen und in Erinnerungen versunken schaut die Magierin Zylo bei der Teezubereitung zu, dann jedoch kehrt sie rasch zu ihrem eigendlichen Anliegen zurück,

"Aber was fängt der Bauer dann mit seiner Fähigkeit zu Lesen und zu Schreiben an?"

Es scheint für sie nicht einfach dieses Bildungsprinzip zu verstehen,

"Und wenn ihr magische Begabung findet? Bildet ihr ihn zum Magier aus? Hört er dann nicht auf Bauer zu sein? Und kommt das häufiger vor?"

Ihre Gedanken schweifen zu Kassandras kleinem Sohn...

Da sich Zylo erneut dem Tee wittmet, schaut Aimeé ihm nachdenklich dabei zu. Ein Stück Heimat... wie recht der Magier doch damit hat. Sie lächelt, ein wenig in alten Erinnerungen versunken...

"Es gibt tatsächlich Menschen, die über eine arkane Begabung verfügen und sich dagegen entscheiden den Weg eines Magiers zu gehen?"

Aimeé scheint alleine bei dem Gedanken an eine solche Möglichkeit völlig verblüfft,

"Und es genügt ihnen nur die Kontrolle über ihr Talent zu erlernen?"

Sie schüttelt verständnislos den Kopf und fragt dann,

"Ist denn der Anteil an magisch begabten Menschen in der hiesigen Bevölkerung so hoch?"

Die Magierin wirkt sehr nachdenklich, ist ihr doch die Tatsache, dass nicht nur die Kinder reicher Familien die Grundlagen des Lesen & Schreibens beigebracht bekommen höchst fremd. Und so wie Zylo es ihr schildert, scheint es eine Alltäglichkeit für die Bewohner Amonlondes zu sein...