Die Taverne "Zum Zaunkönig"

  • Sie tanzet in den Schatten und wie Schatten ist ihr Haar,
    Wie die Nacht sind ihre Augen, ihre Schönheit birgt Gefahr.
    Nur der Nachtigallen Schlagen ist Begleitung ihrem Tanz -
    tanzet in den Schatten wie im Traum, voll Eleganz.


    Er singt im Licht der Sonne auf der sommerlichen Au.
    Auf dem Haupt die Strahlenkrone, seine Augen himmelblau.
    Selbst die Wildnis scheint zu lauschen, von der Stimme wohl betört.
    Er singt im Licht der Sonne, und es jubelt, wer ihn hört.


    Sie tanzet in den Schatten, schwer das Schicksal, das sie trägt:
    Wenn ein Sonnenstrahl sie streift, die Schattentänzrin nicht mehr lebt. Und auf seinem Stamm ein Fluch liegt, daß sobald der Tag vollbracht
    Er in todesgleichen Schlaf fällt, bis dann wieder flieht die Nacht.


    Eines Abends in der Dämmrung, welche weder Tag noch Nacht,
    In der Zeit, die halb aus Schatten und halb aus Licht gemacht.
    Hört die Schattentänzrin zitternd diese Stimm' voll Lieb und Tod,
    Die ein Lied der Sonne singet in dem frühen Abendrot.


    Schnell verfiel sie ihrem Zauber, und sie folgte ihrem Klang
    Zu den Ufern eines Sees, wo der Sonnensänger sang.
    Und sie sah den Mann, den sie liebt, bis dem Tod sie sich gesellt.
    Eine bitterliche Träne aus dem Aug der Tänz'rin fällt.


    Eines Abends in der Dämmrung, ehe sich der Fluch erfüllt
    Sonnensänger sang von Sonne, in den Dunst des Sees gehüllt,
    Als hervor aus all den Schatten trat ein Wesen, wunderbar:
    Eine Frau, so schön wie Zwielicht, und wie Schatten ist ihr Haar.


    Er erblickt sie, und er liebt sie, und er weiß, die Lieb ist Schein.
    Er, geboren aus der Sonne, muß des Schatten Todfeind sein.
    Und bevor der Fluch ihn lähmte, eine Träne er vergoß:
    Oh, zu wissen, daß die Liebe so gefürchtet werden muß.


    Sie treffen sich im Zwielicht, kaum gesehen - schon getrennt;
    Traur'ge Treffen, schweres Scheiden, voller Schmerz das Herze brennt. Wer kann zürnen, daß Erlösung sie von Zeit und Tod erflehn?
    Um der bittren Liebe Willen werden alles sie bestehn.

  • Diadra lauschte Bellarias Gesang, bis Emerald sein Hoch auf Renascân ausrief. Im Schankraum stimmten fast alle ein und wiederholten des Procurators Worte. "Auf uns!"


    Die Stimmung war durch den Met recht heiter.


    Kann eure Bardin denn auch ein Trinklied singen, Emerald?

  • Oh sicher kann sie das :D




    Alle, die mit uns nach Renascân fahren,
    müssen Magonier mit Schärpen sein,
    Alle, die mit uns nach Renascân fahren,
    müssen Magonier mit Schärpen sein,


    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die haben Schärpen,
    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die fahren mit.


    Alle, die Weiber und Brantwein lieben,
    müssen Magonier mit Schärpen sein.
    Alle, die Weiber und Brantwein lieben,
    müssen Magonier mit Schärpen sein.


    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die haben Schärpen,
    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die fahren mit.


    Alle, die mit uns das Tauross jagen,
    müssen Magonier mit Schärpen sein.
    Alle, die mit uns das Tauross jagen,
    müssen Magonier mit Schärpen sein.


    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die haben Schärpen,
    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die fahren mit.


    Alle, die Sturm und Blitze nicht fürchten,
    müssen Magonier mit Schärpen sein.
    Alle, die Sturm und Blitze nicht fürchten,
    müssen Magonier mit Schärpen sein...


    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die haben Schärpen,
    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die fahren mit.


    Alle, die fliegende Schiffe haben,
    müssen Magonier mit Schärpen sein.
    Alle, die fliegende Schiffe haben,
    müssen Magonier mit Schärpen sein.


    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die haben Schärpen,
    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die fahren mit.


    Alle, die endlich zur Hölle mitfahren,
    müssen Magonier mit Schärpen sein.
    Alle, die endlich zur Hölle mitfahren,
    müssen Magonier mit Schärpen sein.


    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die haben Schärpen,
    Jan und Hein und Claas und Pit,
    die haben Schärpen, die fahren mit.

  • Tief in Tremera, steht ein Bauernhaus so hübsch und fein
    Tief in Tremera, steht ein Bauernhaus so hübsch und fein,
    Drinnen wohnt ein Mägdelein, das gehört nur mir allein,
    Die schöne Tremeranerin
    Drinnen wohnt ein Mägdelein, das gehört nur mir allein,
    Die schöne Tremeranerin


    Einmal kommt der Tag, wo man Hochzeit hat, in Tremera
    Einmal kommt der Tag, wo man Hochzeit hat, in Tremera
    Dann wird die Sau geschlacht', und daraus Wurst gemacht,
    Die schöne Tremeraner-Sau
    Dann wird die Sau geschlacht', und daraus Wurst gemacht,
    Die schöne Tremeraner-Sau


    Einmal kommt der Tag, wo man Scheidung hat, in Tremera
    Einmal kommt der Tag, wo man Scheidung hat, in Tremera
    Dann wird sie fortgejagt, die dich so lang geplagt,
    Die schöne Tremeraner Sau
    Dann wird sie fortgejagt, die dich so lang geplagt,
    Die schöne Tremeraner Sau

  • Dank der erheiternden Lieder befand sich die Stimmung im Schankraum bald auf dem Höhepunkt. Man sah gerötete, geschwitzte und zufriedene Gesichter und hörte viele Stimmen mitsingen.


    Diadra lachte und nahm einen weiteren Schluck Met.


    Eigentlich war ich gekommen, um das Gespräch von heute mittag fortzusetzen. Aber ich denke...


    sie grinste


    ...heute sollten wir uns einfach einen heiteren Abend gönnen!

  • Wir sind des Geyers Schwarzer Haufen - Heyah Heyoh
    Wir wollen mit Pfaff und Adel raufen - Heyah Heyoh


    Spiess voran, hey!, drauf und dran
    Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
    Spiess voran, hey!, drauf und ran
    hängt ans Klosterkreuz den Herrn Kaplan


    Jetzt gilt es Schloß Abtei und Stift - Heyah Heyoh
    Uns gilt nichts als die heil´ge Schrift - Heyah Heyoh


    Spiess voran, hey!, drauf und dran
    Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
    Spiess voran, hey!, drauf und ran
    hängt ans Klosterkreuz den Herrn Kaplan


    Als Adam grub und Eva spann - Heyah Heyoh
    Wo war denn da der Edelmann - Heyah Heyoh


    Spiess voran, hey!, drauf und dran
    Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
    Spiess voran, hey!, drauf und ran
    hängt ans Klosterkreuz den Herrn Kaplan


    Wir wollen´s Gott im Himmel klagen - Heyah Heyoh
    Daß wir die Pfaffen nicht dürfen totschlagen - Heyah Heyoh


    Spiess voran, hey!, drauf und dran
    Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
    Spiess voran, hey!, drauf und ran
    hängt ans Klosterkreuz den Herrn Kaplan


    Wir woll´n nicht länger sein ein Knecht - Heyah Heyoh
    Leibeigen frönig ohne Recht - Heyah Heyoh


    Spiess voran, hey!, drauf und dran
    Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
    Spiess voran, hey!, drauf und ran
    hängt ans Klosterkreuz den Herrn Kaplan


    Geschlagen gehen wir nach Haus´ - Heyah Heyoh
    Die Enkel fechten´s besser aus - Heyah Heyoh


    Spiess voran, hey!, drauf und dran
    Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
    Spiess voran, hey!, drauf und ran
    hängt ans Klosterkreuz den Herrn Kaplan

  • Emerald genoss sichtlich die gute Laune, die in der Taverne herrschte.
    Er blickte zu Diadra herüber


    Genau das denke ich ich auch. Gönnen wir uns genau das!
    Eine kluge Kriegerin sagte einst: Wenn Truthahn, dann Truthahn.
    Sie hatte recht!!!!!


    Er stimmte, wie viele andere, nun laut in die Lieder Bellarias ein und das Singen und Klatschen hallte bis über den Dorfplatz...vermutlich sogar bis ins Tal zu Anlegestelle.

  • Unter den Toren im Schatten der Stadt
    schäft man gut, wenn man sonst keine Schlafstätte hat.
    Keiner der fragt nach woher und wohin
    und zu kalt ist die Nacht für die Söldner


    He ho, ein Feuerlein brennt, kalt ist die Nacht für die Söldner
    He ho, ein Feuerlein brennt, kalt ist die Nacht für die Söldner


    Silberne Löffel und Messer im Sack
    legst du besser beim Schlafen dir unters Genack.
    Zeig. nichts und sag nichts, die Messer sind stumm
    und zu kalt ist die Nacht für die Söldner


    He ho, ein Feuerlein brennt, kalt ist die Nacht für die Söldner
    He ho, ein Feuerlein brennt, kalt ist die Nacht für die Söldner


    Greif nach der Flasche doch trink nicht zuviel,
    deine Würfel sind gut, aber falsch ist das Spiel.
    Spuck in die Asche und schau lieber zu,
    denn zu kalt ist die Nacht für die Söldner.


    He ho, ein Feuerlein brennt, kalt ist die Nacht für die Söldner
    He ho, ein Feuerlein brennt, kalt ist die Nacht für die Söldner


    Rückt dir die freundliche Schwester zu nah,
    das ist gut für die Wärme mal hier und mal da.
    Keiner im Dunkeln verrät sein Gesicht,
    und zu kalt ist die Nacht für die Söldner.


    He ho, ein Feuerlein brennt, kalt ist die Nacht für die Söldner
    He ho, ein Feuerlein brennt, kalt ist die Nacht für die Söldner


    Geh mit der Nacht eh der Frühnebel steigt,
    nur das Feuer ist aus und das Steinpflaster schweigt.
    Dreh dich nicht um und vergiß, was du sahst,
    denn die Sonne bringt bald die Soldaten.


    He ho, das Feuer ist aus, bald schon kommen die Soldaten
    He ho, das Feuer ist aus, bald schon kommen die Soldaten

  • Der Abend näherte sich dem Ende und die Taverne begann sich zu leeren. Solch einen Abend hatte man schon lange nicht mehr erlebt und alle Gäste gingen mit einem fröhlichen Summen auf den Lippen nach Hause. Manche noch sehr stabil...andere etwas benebelteren, unsicheren Schrittes...jedoch alle gutgelaunt.

  • Bellaria sucht noch ganz verträumt - wie sie immer wirkt, wenn sie musiziert - ihre sieben Sachen zusammen, bevor sie sich an Emerald wendet.


    Macht es gut, Emerald. Ich werde mich nun auf den Heimweg begeben. Morgen kommt meine Schülerin an und da sollte ich ausgeruht und konzentriert sein.
    Mein kleines Haus ist nun übrigens fertig gestellt. Wenn ihr mich also suchen solltet, wisst ihr nun, wo ihr mich finden könnt.
    Eine ruhige und erholsame Nacht wünsche ich Euch.


    Nachdem sie Emerald umarmt hat und den verbliebenen Gästen noch einmal fröhlich zugewinkt hat, verlässt Bellaria die Taverne zum Zaunkönig und macht sich auf den Heimweg. Ihre Gedanken drehen sich um den schönen geselligen Abend, den sie bald als möglich gerne wiederholen möchte...

  • Auch Diadra stand auf und legte ihren Umhang an.


    Emerald, dies war ein schöner Abend. Bellaria versteht es, die Gäste zu unterhalten...


    Sie lächelt ihn an und verabschiedet sich.


    Nun, dann wünsche ich Euch weiterhin viel Erfolg in der Politik...


    sie grinste


    ...und wir sehen uns demnächst hier wieder!


    Ihre Miene wurde etwas ernster, dann fügt sie hinzu:


    Ich hoffe, dass nicht weitere schlechte Nachrichten von der Insel eintreffen.

  • Das hoffe ich allerdings auch...ich sehe, ihr seid offenbar informiert. Manchmal habe ich leichte Zweifel, ob die Leute die Bekanntmachungen überhaupt wahrnehmen....


    Wie auch immer...das soll uns diesen Abend nicht trüben. Aber ich werde auch aufbrechen.


    Er stand auf, und während er seinen Mantel anlegte, drückte er dem Schankjungen einige Münzen in die Hand.
    Grüßt mir Mirav, Junge!


    Anschließend ging er zur Tür und hielt diese Diadra auf

  • --- Einen Tage später ---


    Die Tür des Zaunkönigs öffnet sich und Bellaria betritt in Begleitung eines hochgewachsenen, schlanken, blonden Mädchens die Taverne. Sie grüßt alle ihr bekannten Gesichter und stellt Latoya den Gästen als ihre Schülerin der Arkanen Künste vor.
    Miravs Hilfsjunge kommt an den Tisch und fragt, was er ihnen bringen dürfe...


    Bitte bring uns beiden einen Teller eurer Gulaschsuppe und etwas warmes zu trinken. Habt Dank.



    Der Junge macht sich daran, die Bestellung auszuführen, während Bellaria Latoya von den gemütlichen und stimmungsvollen Abenden erzählt, die sie schon in dieser Taverne verbracht hatte.

  • Tamian dreht sich in die Runde um schaut ein wenig verwundert die Gäste an. Nach kurzem Überlegen, ob er damit gemeint gewesen sei dreht er sich wieder dem Tresen zu.


    Die Frau scheint wen anderes gemeint zu haben.


    Murmelt er.


    Oder ob es hier so brauch ist einfach die Begrüssungen in den Raum zu stellen ohne der betreffenden Person die Gelegenheit zu geben, zu erkennen von wem sie kommt.


    Hmm...


    Dann dreht er sich nochmal um und schaut in den Raum.

  • Bellaria hat zwar keine spitzen, aber sehr aufmerksame Ohren und schaut den Fremden erneut an.



    Das war ich, jedoch forderte meine Schülerin meine Aufmerksamkeit. Sie ist erst heute mit dem Schiff aus Magonien angekommen. Es ist hier alles noch fremd.
    Euch habe ich hier auch noch nicht gesehen... Oh, entschuldigt... Ich bin Bellaria. Und wie ist euer werter Name?