Die Anlegestelle von Renascân

  • Die 'Perle von Rokono' lag leicht schaukelnd im Hafen. Eisiger Wind wehte um die Masten des stolzen Schiffes.
    Seit Tagen lag das Schiff nun vor Anker, auf jetzt tat sich langsam etwas an Deck. Offensichtlich wurde angefangen, das Beladen zu organisieren.
    Die 'Asato Ehilos' war nun ebenfalls im Hafen. Dadurch griffen die neuen Befehle des Procuators de Bosque. Frederico, begleitet von drei Gardisten, kam zu der Fregatte unter Kommando von Kapitän Tauron.

    "Ahoj! Bitten an Bord kommen zu dürfen"


    Die Wachen an Deck erteilten die Erlaubnis, und die Soldaten betraten die stolze Fregatte.


    "Wir haben diese Befehle für Kapitän Tauron, von Procurator de Bosque."


    Er reichte einer der Wachen einige Dokumente.


    "Es ist diesem Schiff ab sofort untersagt, ohne die Erlaubnis des Präfekten oder der Procuratoren, oder, falls diese im Kampfe oder sonstwie sterben sollten, dem dann Befehlshabenden Kommandanten der Kolonie, den Hafen zu verlassen. Dies sind Notfallbefehle, und auch wenn die 'Asato Ehilos' nicht unter der Kontrolle der magonischen Führung segelt, so sind sie zu befolgen. Das Schiff soll, im Angriffsfalle, der Evakuierung vor allem der Kinder und deren Mütter in der Siedlung dienen. Es ist sicherzustellen, dass jederzeit ausreichend Vorrätefür die Überfahrt nach Maranakar an Bord gelagert werden, bei einer entsprechenden Zahl an Passagieren."


    Die Wachen schauten Frederico missmutig an.


    "Die Perle von Rokono hat einen Bericht über die Situation in der Siedlung an Bord, und ebenso ein Gesuch, ein Schiff von der Größe einer Galeone dauerhaft im Hafen vor Anker zu legen. Bis dieses eintrifft, muss eurer Schiff diese Aufgabe erledigen."


    Er dreht sich um, und verlässt mit den anderen Gardisten die Fregatte.

  • Der Wachhabende Seemann klopfte an die Kajüte des Kapitäns.


    Herein!


    Der Seemann überreichte Tauron die Dokumente, und ging dann.Nach dem Tauron die Dokumente gelesen hatte. Legte er diese auf seinen Schreibtisch, nahm sich sein neu erworbenes Buch und ging an Deck.


    Als alle 20 Mann angetreten waren informierte er die Männer über die Situation.Danach ging er von Bord.


    --->Weiter am Dorfplatz

  • Der Pulk Nordnänner polterte auf ihr Schiff. Dort ging das gesellige Treiben umgehend lautstark weiter. Ein solch langer Weg vom Zaunkönig bis zum Schiff machte durstig...

  • Als der nächste Morgen graute und die Nordmänner gerade dort aufstanden, wo sie in der Nacht liegengeblieben waren, erwachte auch Skeld neben Herger.


    Bald beherrschte reges Treiben das Bild auf dem Schiff, als alle ihrem Tagwerk nachgingen, um das Schiff seeklar zu machen. Einzig Skeld stand tief in Gedanken versunken am Mast.


    Er hatte letzte Nacht in der Taverne von einigen interessanten Dingen hier in Renascan gehört. Von Magie, die angeblich nicht durch die Götter gegeben würde.


    Bald war das Schiff klar, doch Skeld stand immernoch am Mast. In einer Kurzschlußreaktion rannte er zu seinem Rucksack und dann zu Edghow.


    "Ich habe beschlossen hier zu bleiben. Aber ich komme wieder!"


    Edghow schien durch diesen Entschluß nicht sonderlich überrascht. Er kannte seine Männer, wußte, was sie bewegte. Und besonders gut kannte er Skelds Neugier. Er nickte und schlug Skeld zum Abschied auf die Schulter.


    Dann wandte sich Skeld an Herger, der gerade mit dem Segel beschaftigt war.
    "Junge, ich verschwinde. Holt mich wieder ab!"


    "Echt jetzt?" fragte Herger verblüfft.


    "Scho, außerdem muß hier ja jemand deinen Platz als dreckiger Trinker und perversen Dummschwätzer einnehmen. Sonst wirds hier am Ende noch zum Paradies. Und dieses liegt nur in Asgard!"


    "Alla, wir fahren jetzt. Kannst dich gleich im Zaunkönig einmieten, aber hoffe, daß die Tür da aufgeht, sonst tret ich dich da durch. Und sauf für mich mit..."


    Die beiden umarmten sich noch einmal und Skeld sprang über Bord auf den Steg.
    Erst kurz bevor das Segel am Horizont verschwand, hörte Skeld auf zu winken und ging zum Zaunkönig. Er hatte noch einen fiesen Kater. Den galt es nun zu bekämpfen.

  • Einige Tage später konnten die Wachen ein Schiff unter magonischer Flagge am Horizont erkennen.
    Kurze Zeit später legte es am Hafen an.
    Sogleich begann ein geordnetes Chaos: Männer kamen herbei geeilt, Kisten voll mit Wein, Tabak, selbstdichtenden Schaftbolzen und vielem mehr wurden von A nach B gebracht, Dokumente an den Präfekten und die Procuratoren wurden einem Gardisten ausgehändigt, der sogleich Richtung Präfeketurgebäude verschwand und Passagiere verließen das Schiff, unter Anderem 2 Damen, die sich anscheinend nach irgendjemandem oder irgendetwas umschauten.

  • Felizitas sah sich um. Hier schien gerade jeder sehr beschäftigt zu sein und sie und Cecilie standen mitten im Chaos.
    Nach einigen Minuten jedoch entdeckte sie jemanden, der so aussah, als ob er den beiden helfen könne...
    Felizitas deutete auf einen Gardisten am Wachposten und die beiden Merquatorez-Schwestern schritten los, direkt auf den Gardisten zu.



    Seid gegrüßt, Gardist!
    Mein Name ist Felizitas Merquatorez und dies ist meine Schwester Cecilie Merquatorez
    (sie betonte den Nachnamen jeweils sehr stark, als ob sie voraussetze, daß jeder beim Klang dieses Nachnamens mehr als beeindruckt sein müsse).
    Wir sind im Auftrag des Rates hier. Wir müssen zu Procurator de Bosque. Unser Gepäck befindet noch auf dem Schiff. Wir erwarten, unser Gepäck unbeschadet in unserer Unterkunft vorfinden zu können, sobald wir dort eintreffen.
    Und nun sagt, Gardist: Wo werden wir erwartet?

  • Der wachhabende Gardist Mario war etwas verwirrt ob dieser scheinbar sehr selbstbewussten Frau - das konnte nur eine Lorenierin sein, so wie sie diesen komischen Namen betont hatte... ... der ihm so gar nichts sagte... - versuchte jedoch, souverän und sachlich zu bleiben...


    Die Damen...
    Ehm... also... das Präfekturgebäude... das findet Ihr, indem Ihr diese Straße lang lauft. Dann kommt Ihr auf den Marktplatz und dort das größte Gebäude mit den Wachen davor.
    Dort fragt Ihr dann am besten nach Exzellenz De Bosque.


    Marios Gedanken nahmen seltsame Wendungen:
    ...bitte nicht schon wieder so eine peinliche Situation... das mit dem Wirt hat doch gereicht... wahrscheinlich kennen die De Bosque auch noch persönlich oder sind sogar mit ihm verwandt... warum nur immer ich???


    ...und Euer Gepäck... also... ehm... ja... äh... wo befindet sich denn Eure Unterkunft?

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Magonier ()

  • Ein freundliches Gesicht taucht hinter der Frau auf, die sich als Felizitas Merquatorez vorgestellt hat. Und was für ein Gesicht: Die jungen Züge werden von einem riesigen Brillengestell beherrscht, das hinter den vortretenden Zähnen schon fast wieder klein wirkt. Das Lächeln ist... durchaus freundlich zu nennen. Wenn man so will.


    Daf wiffen wir noch nicht fo genau. Unfere Unterkunft wird unf ficher vom ehrenwerten Deifontes de Bofque zugewiefen. Am Beften...


    .. die Frau zieht geräuschvoll alles Grüne hoch, was sie in ihrer Nase vorfinden kann und schiebt die Brille, die ein wenig herab gerutscht ist, wieder hoch. Noch immer hat sie ein fast gewinnendes Lächeln auf den Lippen.


    ...am Beften ihr tragt unf die paar Kiftchen einfach hinterher wenn wir zum Präfekturgebäude gehen und dann könnt ihr fie ja zu unferer Unterkunft bringen von da auf... Waf haltet Ihr davon? Daf würdet Ihr doch tun, nicht?


    Vertrauensvoll schaut sie dem Gardisten tief in die Augen, errötet dann leicht und kichert leise hinter vorgehaltener Hand. Der ist aber auch schnuckelig.

  • Mario wusste irgendwie nicht, was er von dem Ganzen halten sollte... Er befürchtete schon, eingeschlafen zu sein und schlecht zu träumen, als er seinen Bruder - ebenfalls Gardist - und einen Freund der beiden - der natürlich auch der Garde diente - vorbeilaufen sah.
    Der zuerst sichtlich irritierte Mario sah darin seine Chance...


    He! Luigi!! Alfonso!!!
    Diese beiden netten Damen brauchen mal unsere Hilfe. Ich kann hier gerade nicht weg.
    Könnt ihr den beiden helfen, ihr Gepäck zum Präfekturgebäude zu schaffen?


    Luigi und Alfonso waren zwar nicht allzu begeistert, aber sie wollten sich vor den Damen nicht blamieren und stimmten deshalb zu.

  • In dem Moment, als das Schiff anlegt, wird sofort einer der wachhabenden Gardisten zur Praefektur geschickt - Meldung erstatten. Doch kaum ist er dabei, loszulaufen, sieht er, dass noch ein zweites Schiff in einiger Entfernung sich der Anlegestelle naehert. Auf seinem Mast prangert ebenfalls die Magonische Flagge. Offenbar sind zwei Magonische Schiffe im Konvoi angekommen...

    Es waren kaum noch Gardisten am Hafen, und auch viele der Hafenarbeiter waren nicht da, da sie an dem Graben arbeiteten. Aber dafuer wurde die Arbeit am Hafen gut erledigt. Die meisten Gardisten waren diszipliniert, und bis auf wenige Ausnahmen, erledigten sie ihre Arbeit hervorragend, entgegen vielen Geruechten. So wie es sein soll.


    Der Bote macht hier keine Ausnahme. Schnell eilt er in Richtung der Praefektur.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Magonier ()

  • Einige Zeit spaeter, das Entladen der "Hammelkiel" hat bereits begonnen, kommt besagter Gardist wieder an der Anlegestelle an, mit einem Pergament in der Hand. Zielstrebig geht er durch das Chaos auf die Fregatte von Kapitaen Tauron zu. Nebenbei bemerkt er, dass das andere Schiff ebenfalls schon fast die Anlegestelle erreicht hat. Als er sieht, dass es sich tatsaechlich um die Senora de la Frontera handelt, wie er dem Procurator gesagt hat, erfuellt sich seine Brust mit Stolz. Aber es waren ja nun wirklich nicht sonderlich viele magonische Schiffe, die bis jetzt nach Renascan gesegelt waren... um ehrlich zu sein, eigentlich waren es immer diesselben vier oder fuenf.


    "Ahoj!" ruft er der Wache auf der Fregatte von Tauron zu. "Ich habe neue Order an euren Kapitaen! Eurer Schiff wird hiermit von der Befehl entbunden, den Hafen nicht mehr verlassen zu duerfen."


    Er reicht die Dokumente dem Besatzungsmitglied, dass ueber die Planke zu dem Soldaten gekommen ist. Dann verschwindet der Mann in der annonymen Masse, aus der er gekommen war...

  • --> von der Praefektur kommend


    Noch einige Minuten spaeter taucht eine ganz andere Gestalt an der Anlegestelle auf: De Bosque.


    Zwischen den Leuten, die die Hammelkiel entladen, bewegt sich der Procurator unter einigen erstaunten Blicken auf den Anlegeplatz zu, wo die Senora de la Frontera in Kuerze anlegen wird.


    Der Gardist Mario, der sich gerade mit zwei neu angekommen Damen unterhaelt, steht mit dem Ruecken zu De Bosque, und sieht nicht, dass derjenige, den die Damen suchen, naeher ist, als vermutet...

  • Felizitas war hoch erfreut, daß diese beiden tüchtigen Gardisten ihnen mit dem Gepäck helfen wollten.


    Habt Dank, die Herren.
    Unser Gepäck befindet sich noch auf dem Schiff. Fragt einfach nach den Sachen von Cecilie und Felizitas Merquatorez
    - der Nachname wurde natürlich wieder auffallend betont.
    In den Kisten befindet sich sehr wichtige Fracht aus der Heimat und wir gehen davon aus, sie unbeschädigt vorzufinden
    - und der darauffolgende Blick versprach viel Ärger, wenn es nicht so wäre...
    Ihr findet uns dann im Präfekturgebäude beim ehrenwerten Procurator de Bosque, der uns sicher schon erwartet.


    Komm Cecilie, wir sollten den Procurator nicht warten lassen.


    Als sie ihre Schwester anblickte, entdeckte sie De Bosque, der gerade aufgetaucht war.
    Hübscher Mann... dachte Felizitas. So ein hübscher Mann mit einem derartigen Kleidungsstil musste Lorenier sein.


    Aber da sie eine höhere Aufgabe hatte als hübschen Loreniern hinterherzusehen - dafür war nachher immer noch Zeit - wandte sie sich nach einem kurzen Blick und verständigen Nicken zu Cecilie ans Gehen.

  • Wenige Augenblicke, nachdem Deifontes eingetroffen war, tauchte auch Emerald an der Anlegestelle auf und begrüßte den Mitprocurator mit einem jovialen Klopfen auf die Schulter.


    Gleich zwei Schiffe? Da können wir die Asalto Ehilos ja freigeben....es sei denn, die Revolte bricht los. Trägt hier jemand einen Bidenhänder bei sich, der verdächtig danach aussieht, mich in Stücke hauen zu wollen?

  • Cecilie hatte den Blick der Schwester durchaus bemerkt. Wenig damenhaft knuffte sie ihre Schwester in die Seite, kicherte verschwörerisch, zog sich den Rotz die Nase hoch und die Brille wieder in Position. Der war ja auch zu schnuckelig.


    Fast schon im Gehen wandte sie sich noch mal zu Mario und lächelte ihn kokett unter einer Haarsträhne an, die ihr aus dem Zopf gerutscht war. Mit einer schüchternen Handbewegung winkte sie ihm. Dann wandte sie sich um und schaute sich suchend nach den Kisten um.

  • "Ja, die Freigabe habe ich bereits veranlasst."

    Mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtet De Bosque seinen Kollegen.

    "Ich sehe, ihr habt euren Humor wiedergefunden, wenn auch in einer merkwuerdigen Varianten, aber wie auch immer - ein gutes Zeichen. Ihr koennt mir hier Gesellschaft leisten. Ich warte darauf, dass die Senora de la Frontera festmacht, um mit dem Kapitaen seine Befehle zu besprechen und Leandro sowie den Attentaeter schnellstmoeglich nach Magonien zu verschiffen, zusammen mit einem Bericht der Situation."

    Das Schiff hatte fast angelegt, die Seeleute waren grade dabei, die Leinen festzumachen.

  • Hmmmmm. Ja. Je schneller wir hier Ruhe einkehren lassen können, desto besser. Habt ihr schon eine Einschätzung von Bellaria und Talinor bezüglich der Lage von Leandro? Und die Verhörprotokolle des Attentäters?


    Emerald schien etwas irritiert vom Trubel, der beim Ausladen der Hammelkiel entstand. Fast zufällig fiel sein Blick dabei auf eine beschriftete Kiste.


    ...gute Güte, was wird hier denn alles angelandet? Selbstdichtende Schaftbolzen? Was bei den Fünfen ist denn das? Wer bestellt denn sowas?

  • Meister? Wo kommen denn die selbstdichtenden Schaftbolzen hin?



    Wenige Augenblicke später kamen Luigi und Alfonso schwer bepackt vom Schiff herunter und ächzten unter der Last. Das Sprechen fiel da ziemlich schwer, aber das Lästern konnten sie dennoch nicht lassen.


    Was *ächz* zum Teufel *ächz* haben die *ächz* beiden Trullas *ächz* denn da *ächz* alles *ächz* mitgeschleppt??? *ächz*... *ächz* ... *ächz* Diese verdammten *ächz* Kisten *ächz* sind ja *ächz* schwer *ächz* wie *ächz* Blei!


    Ja, Luigi... *ächz* ... *ächz* wenn das *ächz* wenigstens nicht *ächz* so viele *ächz* wären! *ächz* Ich glaub *ächz* die haben *ächz* ihren ganzen *ächz* Hausstand *ächz* mitgebracht *ächz* ... *ächz* ... *ächz* ...Weiber... *ächz*


    *ächz* Mario *ächz* kann was *ächz* erleben *ächz* ... *ächz* wenn der *ächz* heute Abend *ächz* nach Hause kommt! *ächz* ... *ächz*



    Die Beiden waren nun fast wieder bei den Damen angelangt.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Magonier ()