Kunsthandwerk - Der Laden von Diadra

  • Diadra blickte Emerald leicht verwirrt an.


    Dann riss sie sich zusammen und stand auf, um ihn zu begruessen.


    Nun, Emerald, ich habe gerade einen Brief bekommen, der ziemlich ueberraschend war. Sehr ueberraschend, um genau zu sein. Es scheint ein Schreiben aus meinem Heimatland zu sein...


    Zumindest behauptet das der Absender...


    mein Vater!


    Sie blickt ihn aus grossen Augen an.

  • Kaum hatte Emerald geendet, flog die Tür auf und zwei Gardisten kamen hereingestürmt, die dem Procurator leise Meldung machten. Dieser schaute etwas ungläubig, legte die Stirn in Falten und schien etwas besorgt zu sein.


    Nordmänner, sagt ihr? Auf dem Weg in den Zaunkönig. Gut, man kann nie wissen, wir sollten keine Zeit verlieren. Die Truppe am Hafen soll das Schiff im Auge behalten, besetzt die Posten doppelt, verdoppelt auch die Bereitschaft. Ebenso hier oben in der Siedlung...wir sollten sofort Deifontes informieren.


    Verzeiht, Diadra...


    Im nächsten Moment war Emerald mit den Gardisten schon hinausgeeilt

  • Aber das ist doch kein Problem, Emerald...


    Bevor sie bis bald sagen konnte, war Emerald schon verschwunden. Diadra schloss hinter ihm die Ladentuer ab und zog sich in ihr Zimmer zurueck...


    Nachdem sie sich mehrere Stunden den Kopf zermartert hatte, schlief sie ueber dem Brief ein und verlor sich in wirren Traeumen...

  • Gute zwei Wochen spaeter...


    Alina, du darfst nicht vergessen, naechste Woche die neue Lieferung abholen zu lassen. Und denk dran, dass ich zwei Bilder zurueckgelegt habe... du findest sie in meinem Raum.


    Diadra war in Hektik verfallen, atmete aber tief durch und versuchte, sich zu beruhigen.


    Gut. Ich werde jetzt noch einmal beim Prokurator vorbeischauen. Er sollte ueber meine Abreise infomiert sein.


    "...auch fuer den Fall, dass der Laden abrennt", dachte Diadra mit einem skeptischen Blick auf Alina.


    Doch diese sah Diadra zuversichtlich an. Das wird schon, schien sie ihr zu versichern.


    -- weiter im Praefekturgebaeude --

  • -- weiter aus dem Präfekturgebäude --


    Am nächsten Morgen in der Früh sah man Diadra mit einer großen Tasche aus dem Laden kommen. Sie schloss ab, seufzte einmal tief und machte sich dann in Richtung Anlegestelle.

  • -einige Wochen nach Diadras Abreise--


    Alina betrat den Laden am frühen Morgen, da vom vorherigen Abend noch viel Arbeit liegengeblieben war. Bald schon müsste eine neue Lieferung von der Insel eintreffen, mit Gemälden, die Frau Diadra äußerst wichtig waren, wie sie mehrfach betont hatte.


    Sie öffnete die Türe, und blieb wie angewurzelt stehen. Im Eingangsbereich lag eine Papierrolle, zusammengehalten von einer rot-schwarzen Schnur. Alina hob die Rolle auf, öffnete sie, und begann zu lesen.


    Oh nein... Nicht schon wieder!

  • --am nächsten Morgen--


    Die Sonne war schon lange augegangen, das Treiben in der Siedlung nahm beständig zu und alle Geschäfte hatten geöffnet...


    Nur Diadras Laden blieb seltsamerweise geschlossen, ohne eine Ankündigung an der Tür.


    "Seltsam, seltsam," dachte sich der eine oder andere, der vorbei lief. "Erst verschwindet die Besitzerin, und nun macht der Laden noch nicht einmal auf. Soll das einer verstehen?!"

  • ---> vom Dorfplatz kommend


    Lily betrat den Laden und schaute sich in aller Ruhe um. Dann begrüßte sie Alina. Sie erklärte ihr, daß man sie gebeten hatte bis zur Rückkehr Diadras Alina zu unterstützen und ließ sich in den Papierkram einweisen.
    Sie half Alina dabei einige Dinge abzustauben und setzte sich hinter den Tresen, während sie noch einige Notizbücher las, die Alina ihr anvertraut hatte. Hin und wieder standen Leute vor dem Schaufenster und staunten, kamen jedoch nicht hinein, was Lily etwas Schade fand.

    Ein Tag ohne lächeln ist ein verlorener Tag.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Is fearr lán doirn de cheird ná lán mála d´ór.


    Na mílte beannachtaí do na huile Mhagónaigh agus Stíofán!!

  • Sie glauben, dass etwas Seltsames hier vorgeht. Deshalb kommen sie nicht rein...


    Alina blickte Lily noch etwas skeptisch an.


    Wieso musste ihr jemand helfen? Sie konnte den Laden auch ganz gut alleine führen. Doch Diadra hatte in ihren Briefen an sie diesen Wunsch geäußert, und das respektierte Alina - wenn auch widerwillig.


    Sie ging an ein paar Regale und räumte Bilder um. Zugegeben, gut gelaufen war der Laden nicht. Wahrscheinlich hatte es sich doch rumgesprochen... aber wer sollte schon davon wissen?

  • "Etwas seltsames?"


    *Lily guckte Alina nachdenklich und fragend an.*


    "Hat es was damit zu tun, daß hier Gegenstände aus allen magonischen Provinzen verkauft werden und es den Leuten noch ungewohnt ist, daß sie nun eins sind?"


    *Lily verlor sich in Gedanken. Was sollte schon seltsames vorgehen? Lily konnte sich keinen Reim drauf machen und las etwas weiter*

    Ein Tag ohne lächeln ist ein verlorener Tag.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Is fearr lán doirn de cheird ná lán mála d´ór.


    Na mílte beannachtaí do na huile Mhagónaigh agus Stíofán!!

  • Alina blickte Lily überrascht an.


    Nein, die meisten Leute finden es gut, dass die Künstler aus verschiedenen Provinzen stammen. Das ist schließlich das Konzept, das auch hinter Renascân steckt.´


    Sie kräuselte ihren Mund etwas geheimnisvoll und zog beide Augenbrauen hoch.


    Nein, es hat wohl eher damit zu tun, dass Frau Diadra von vielen fremden Leuten gesucht wird. Sie kommen in den Laden, fragen nach ihr, und hasten wieder hinaus, wenn ich ihnen sage, dass sie verreist ist. Schon komisch...

  • "hmmm..."


    *Lily blickt wieder auf.*


    "Was meint ihr mit fremden Leuten? Aber seltsam ist es schon, daß die Leute gleich hinausrennen und keine Nachrichten hinterlassen, das ist wohl wahr."


    *Lily wirkt nun noch nachdenklicher, man merkt, daß sie versucht eine Schlussfolgerung zu ziehen und gleichzeitig hochaufmerksam zu sein*

    Ein Tag ohne lächeln ist ein verlorener Tag.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Is fearr lán doirn de cheird ná lán mála d´ór.


    Na mílte beannachtaí do na huile Mhagónaigh agus Stíofán!!

  • Ach, man sollte sich da nicht so viele Gedanken drüber machen. Diadra hat mir ihre baldige Rückkehr angekündigt, also ist das dann nicht mehr unser Problem.


    Alina zuckt mit den Schultern und macht sich wieder an die Arbeit. Nur wenige Minuten später betreten zwei Kunden den Laden.

  • *Lily schaut auf, als die Tür sich öffnet.*


    "Guten Tag die Herrschaften, kann ich behilflich sein?"


    *Lily tritt lächelnd heran und deutet einen Knicks an*

    Ein Tag ohne lächeln ist ein verlorener Tag.
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    Is fearr lán doirn de cheird ná lán mála d´ór.


    Na mílte beannachtaí do na huile Mhagónaigh agus Stíofán!!

  • Es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Tür und ein Bediensteter der Präfektur betrat den Laden


    Ah, Mademoiselle de Veau...seine Exzellenz der Procurator di Lorenzo schickt mich. Ich soll euch das übergeben.


    Er übergab ihr einen Silberling sowie eine Rolle Papier, die folgende Nachricht enthielt.


    Werte Mademoiselle de Veau,


    Malglin, der Katschmarek zu Amonlonde, hat mir eine Einladung zu einem Fest nach Amonlonde zukommen lassen. Ich gedenke, eine kleine Delegation dorthin anzuführen.
    Zu diesem Anlass benötige ich neue Gewandung.
    Ich dachte an eine Tunika in dunklem Blau, eventuell verziert mit etwas Silber.
    Zudem wäre ein neues Hemd begrüßenswert, in hellerem Beige, ebenfalls mit kleinen Verzierungen. Das ganze sollte jedoch nicht zu ausladend ausfallen, ich möchte nicht der Prahlerei bezichtigt werden.
    Ich bin sicher, ihr werdet meinen Geschmack treffen.
    Sollte die Anzahlung nicht ausreichen, werde ich euch bei Ablieferung selbstveständlich den restlichen Lohn umgehend aushändigen.
    Hochachtungsvoll
    E.d.L.

  • Als Lily den Brief empfangen hatte, bedankte sie sich höflich.


    Angesichts der fortgeschrittenen Stunde verabschiedete sie sich von Alina um wieder wie versprochen zu Esme zurückzukehren um ihr noch ein wenig behilflich zu sein.


    Beim hinausgehen begann sie den Brief zu lesen.


    --> weiter auf dem Dorfplatz

    Ein Tag ohne lächeln ist ein verlorener Tag.
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    Is fearr lán doirn de cheird ná lán mála d´ór.


    Na mílte beannachtaí do na huile Mhagónaigh agus Stíofán!!

  • Alina blickte Lily noch eine Weile nach, dann zog sie unter dem Tresen einen Brief hervor.


    "Liebe Alina,


    ich hoffe, der Rokurator hat dir wie von mir gewünscht eine Hilfe zur Seite stellen lassen. Ich weiß, wie schwer der Laden alleine zu führen ist.


    Deine Berichte über seltsame Fremde haben mich zutiefst beunruhigt. Ich beabsichtige aber sowieso, bald meine Rückkehr nach Renascân anzutreten. Bereite also bitte alles entsprechend vor.


    Danke für deine Hilfe und Zuverlässigkeit.


    Diadra"


    Alina schürzte die Lippen und kniff die Augen zusammen. Ihre rechte Hand wanderte unbewusst in ihre Rocktasche und zog drei Goldmünzen hervor. Sie schaute auf ihren kleinen Schatz, seufzte und verließ den Laden.

  • --Wochen später--


    Mit einem Seufzer ließ sich Diadra in ihre weichen Kissen fallen. Ihre Musklen schmerzten, und ihre Glieder fühlten sich taub an von der langen Reise.


    Endlich daheim, stieß sie mit einem Seufzer aus. Sie schloss die Augen und schmunzelte. Ja, daheim. Es fühlte sich richtig und gut an, das so zu sagen.


    Bevor sie weiter nachdenken konnte, war sie schon eingeschlafen.

  • -- am nächsten Morgen --


    Nachdem Diadra sich eine Weile im Laden umgesehen hatte, beschloss sie, ihre Rückkehr nun offiziell zu machen. Zuerst hängte sie ein Schild an die Ladentür, dann machte sie sich auf den Weg in die Präfektur.


    -- weiter im Präfekturgebäude --