Die Wachstube am Hafen

  • Bellaria brauchte einen Moment, um die ganze Situation zu erfassen.
    Dann hieß sie 4 der jungen Männer, die besonders entsetzt wirkten, Brennholz herbeizuschaffen und ein Feuer zu entfachen, welches die Verletzten wärmen sollte. Die restlichen sollten die Bahren der Verletzten so platzieren, dass sie einen Kreis bildeten und jeder etwas vom Feuer, das in des Kreises Mitte entfacht werden würde, abbekäme.
    Danach beging sie die sechzehn Schwerverletzten und setzte in ihrem Kopf eine Reihenfolge fest. Die Knochenbrüche sollten zuerst gerichtet werden, damit die Knochen auch an der richtigen Stelle wieder zusammen wachsen würden und die Wunden an sich mussten gesäubert werden.


    Emerald, Ihr und die Anderen, die etwas von der Heilkunst verstehen: Ihr reinigt die Wunden der Verletzten gründlich mit sauberem Wasser und frischen Tüchern.



    Dann wandte Bellaria sich an Kildan und zeigte ihm sieben Verletzte mit Knochenbrüchen.


    Ihr werdet ihre Brüche schienen, wenn es sein muss, dann auch richten, sodass die Knochen auch an der richtigen Stelle zusammen wachsen. Das Material, das Ihr dazu benötigt, soll Euch gebracht werden. Nehmt Euch einen der älteren Männer, der Euch dabei helfen kann und weist ihn ein. Fangt bei diesem Mann dort hinten an - er ist wohl am schwersten verletzt.



    Die jungen Männer kamen schon mit den ersten Holzscheiten und machten sich daran, das Feuer zu entzünden, was ihnen allerdings nicht so recht gelingen wollte. Deshalb bat Bellaria die Männer, bei Seite zu treten, was diese auch taten. Bellaria streckte ihre Hand aus und diese begann zu brennen. Dann stimmte sie ein Lied an, in dem es um die Beschwörung des Feuers ging. Die Flamme in ihrer Hand wurde größer und formte sich zu einer Kugel. Die Bardin bewegte die Feuerkugel auf den inzwischen stehenden Holzhaufen zu, der sofort anfing zu brennen, als die Flammen auf das Holz trafen.

  • Info: Die Wachstube wurde in ein Lazerett verwandelt.


    10 Gardisten sind dabei den Heilern zu helfen. 5 Gardisten sind mit dem Umzug in das Wachhaus am Dorfplatz beschäftigt und 10 weitere Gardisten sind dabei Notunterkünfte am Rande der Siedlung zu errichten.

  • In der Zwischenzeit waren die ersten Wunden gereinigt und Kildan hatte die ersten Brüche geschient - die Barden konnten mit ihrer eigentlichen Aufgabe beginnen.


    Talinor ging zu dem ersten Verletzten hin, kniete sich neben ihm hin und
    legte seine Hand auf die Wunde. Er schloß die Augen und begann zu singen:


    thu biguolen uuodan, so he uuola conda
    sose benrenki, sose bluotrenki,
    sose lidirenki, ben zi bena,
    bluot zi bluoda, lid zi geliden,
    sose gelimida sin, sose gelimida sin,
    sose gelimida sin...


    Während er diese Worte sang, breitete sich eine Wärme im Bereich der Wunde aus, und mit steter Wiederholung der Zeilen begann die Wunde sich langsam zu schließen, bis nur noch aufgrund der frischen Haut zu erahnen war, wo diese gewesen war.


    Blut zu Blut, Knochen zu Knochen, als wenn sie geleimet seien...


    Talinor öffnete schließlich die Augen wieder und atmete tief durch.


    Es wird noch eine Weile weh tun, aber das vergeht in ein bis zwei Stunden.
    Ruht Euch aus... es wird alles gut.


    Dann stand er langsam auf und ging zum nächsten der Verwundeten, wo er die Prozedur wiederholte.
    Nachdem er den fünften Verletzten auf diese Weise versorgt hatte, setzte er sich eine Weile hin und nahm einen Schluck aus dem Trinkschlauch, den er bei sich hatte.
    Dann schaute zu Bellaria herüber, die ebenfalls dabei war, die Verletzten zu versorgen, sah daß sie im Moment gut zurecht kam und machte er sich wieder an die Arbeit.

  • "Ich weiß schon was ich tue," murmelt Kildan vor sich hin als er das letzte Bein schient," schließlich bin ich schon seit Jahren Heiler, da muss mir niemand erzählen was ich wie zu tun habe."
    Er wirft Bellaria aus den Augenwinkeln einen Blick zu und schüttelt den Kopf, während er die Schiene befestigt und zuzieht. Dann lehnt er sich an die Wand und sieht sich um. Er erblickt Bellaria wie sie sich gerade um einen der Patienten kümmert und mit ihrem Singsang einer der Verletzungen in Windeseile heilt, die normalerweise Wochen zur Heilung brauchen würde.
    Verwundert schüttelt er den Kopf und denkt sich:
    "Tja, das was wohl mit einem lukrativen Beruf hier auf dem Festland. Wenn sie hier bereits solche Heiler haben werde ich mit meiner einfachen und bescheidenen Heilkunst mich wohl kaum über Wasser halten können."
    Er zuckt kurz mit den Schultern und massiert sich den Nacken.
    "Naja was solls, Hauptsache die Verletzten werden wieder gesund. Ich hab ja noch meinen kleinen Vorrat an Handelswaren, der sollte mir hier erstmal was einbringen..."
    Einer der Verwundeten stöhnt laut auf. Kildan eilt zu ihm um ihn zu beruhigen und seinen Schmerz zu erleichtern bis Bellaria eintriift.

    "Es wird alles wieder gut, hier beißt auf dieses Stück Holz falls der Schmerz zu stark wird."

  • Herger betrachte grimmig seine alte Unterkunft, die Wachstube!


    - Was ist denn das, gibt es keinen anderen Ort, wo die verletzten hingebracht werden können, wieso eigentlich genau dorthin, wo ich schlafe! Notunterkunft, Pah! Ich gehe wieder in den Zaunkönig! - denkt sich Herger und verschwindet, über einige verletzte steigend, aus der Tür.


    - Ein heiloses Durcheinander! Verdammt, wie soll so noch die Ordnung aufrecht erhalten werden...egal, ich kriege meinen Sold! Sollen sich die Procuratoren und Lenandro un diese Sache kümmern und mir einen Befehl erteilen -


    Herger machte sich auf den Weg zum Zaunkönig, um seine alte Schlafstatt wieder zu beziehen.


    - Erst mal ein Bier! -


    Grimmig stapfte er durch das Dorf.

  • Bellaria kümmerte sich auf die gleiche Weise um die Verletzten wie ihr Gefährte. Sie kniete sich neben sie, schloss die Augen, konzentrierte sich und sang erst leise, dann immer lauter werdend die Worte


    thu biguolen uuodan, so he uuola conda
    sose benrenki, sose bluotrenki,
    sose lidirenki, ben zi bena,
    bluot zi bluoda, lid zi geliden,
    sose gelimida sin, sose gelimida sin,
    sose gelimida sin...



    während sie die Wunden durch ihre Handflächen abdeckte. Die Wunden schlossen sich langsam und die Brüche wuchsen zusammen, was den Verwundeten durchaus auch Schmerzen bereitete. Jedoch würde es ihnen körperlich in 2 bis 3 Stunden wieder gut gehen - abgesehen von der Erschöpfung.
    Sie wollte sich gerade etwas ausruhen, da ihre Stimme schon etwas heiser wurde, als sich der Verletzte bei Kildan bemerkbar machte. Sie ging kurz rüber zu Talinor, gab ihm einen Kuss, nahm einen Schluck aus dem Trinkschlauch und lehnte sich kurz an ihn, bevor sie zu dem nächsten Verletzten eilte.

  • Nach etwa 5 Stunden waren alle Schwerverletzten versorgt.
    Die beiden Barden hatten sich bei den Verletzten auf ein paar Stühle gesetzt.
    Talinor hielt Bellaria im Arm - beide waren sichtlich erschöpft vom Heilen.


    Talinor wandte sich zu Kildan:
    Ich danke Euch für Eure Mühe und Mithilfe. Und verzagt nicht, weil unsere Methoden zu Heilen vielleicht etwas... nun... effizienter zu sein scheinen. Es gibt auch Krankheiten oder Begebenheiten, wo das Wissen und die Kunst eines Heilers oder eines Medikus unabdingbar sind.
    Ich bin mir sicher, daß ihr hier auch Arbeit finden werdet.


    Er zwinkert Kildan zu.

  • Auch Emerald gesellte sich zu den Barden und Kildan. Er hatte die Ärmel nach oben gekrempelt und sein blau-schwarzer Wappenrock sowie seine Schärpe hatte doch einige Blutflecken abbekommen, was den Procurator nicht weiter zu stören schien


    Ihr habt gute Arbeit geleistet...ich danke euch im Namen dieser Leute.
    Soweit ich die Meldungen überblicke, hat dieses Unglück 11 Menschenleben gekostet...ein unschätzbarer Verlust. Aber wenn ich mir die Trümmer betrachte, hätte es noch schlimmer ausgehen können. Den Göttern sei Dank!


    Dann wendete er sich an Kildan


    Verzeiht, dass ich vorhin etwas kurz angebunden war...normalerweise pflege ich nicht auf diese Weise mit Neuankömmlingen umzugehen. Ihr wolltet mit mir sprechen?

  • "Kein Problem, Herr di Lorenzo. Die Verletzten hatten Vorrang und nun können wir erst mal alle durchatmen."


    Kildan lehnt sich in seinem Stuhl zurück und nimmt einen großen Schluck Wasser aus einem Becher, den ihm ein Helfer gebracht hat. Dann wendet er sich Emerald zu.


    "Ich habe mich bereits mit Herr de Bosque unterhalten und hatte eigentlich nur noch eine Frage an euch. Ich hatte vor diesem tragischen Unglück vor, mich hier in Renascân nur kurz aufzuhalten und dann weiterzuziehen, um meine Waren und Dienste in den umliegenden Gebieten anzubieten.
    Doch leider sind ein Großteil meiner exotischen Handelswaren bei dem Schiffsbruch zerstört worden und ich selbst benötige, trotz der Hilfe der Dame Bellaria, ein wenig Ruhe, um mit diesen Ereignissen fertig zu werden. Deshalb habe ich beschlossen eine Weile hier in eurer schönen Siedlung zu bleiben. Deswegen wollte ich euch Fragen, ob es irgendeinem Gesuch oder Antrag bedarf, mich längere Zeit hier aufzuhalten?"

  • Sehr gerne, Kildan. Wir sind froh um jede tüchtige, rechtschaffene Hand. Die Dinge in Renascân mögen noch recht einfach sein, aber wir sind auch bei weitem nicht mehr das primitive Nest, als das wir mancherorts verschrien sind.


    Normalerweise registriert die Wache Neuankömmlinge aus unserer Heimat, die länger bleiben wollen, aber momentan glaube ich, dass es wichtigere Dinge gibt als verwaltungstechnische Fragen.
    Meinen Segen habt ihr jedenfalls!


    Ihr seid auch Händler? Nun, im Laufe dieses Sommers werden hier einige Handelskontore entstehen, und unsere Lage als Warenumschlagsplatz ist sicher nicht die schlechteste. Vielleicht ergeben sich hier ja auch längerfristige Perspektiven für euch, wer weiß.

  • "Dann Danke ich euch für eurer Vertrauen und hoffe, das ihr mit eurer Vorhersage Recht behaltet, aber das wird nur die Zukunft weißen. Ich werde auf jeden Fall einige Zeit hier bleiben, vielleicht kann ich euch ja auch bei eurem Aufbau unterstützen. Entschuldigt mich bitte...."
    Kildan auf steht auf und geht in Richtung der Feuerstelle, auf der gerade ein Topf voll Suppe für die Verletzten gemacht wird.. aber mein Magen bringt mich um, ich muss erst mal etwas Essen."

  • Ja. Ich sollte mich auch etwas ausruhen...wenn ihr mich sucht oder mich braucht, ich bin im Präfekturgebäude.


    Er verabschiedete sich von der Gruppe und klopfte im Gehen einigen Leuten aufmunternd auf die Schulter


    --> weiter im Präfekturgebäude

  • Kildan sieht, wie Emerald die Wachstube verlässt, isst jedoch unbeirrt weiter. Als er fertig ist besucht er noch einmal die Verwundeten, und versichert sich ihres Zustandes. Dann kehrt er zu Bellaria und Talinor zurück, wobei er Talinor einen mißtrauischen Blick zuwirft.
    "Soweit ich das beurteilen kann geht es den Verletzten gut und sie sind außer Gefahr. Ich werde mich jetzt erst mal nach einem Schlafplatz umsehen, falls ihr nichts dagegen habt. Sollte einer der Patienten Probleme haben, ich helfe gerne so weit ich kann."
    Mit diesen Worten packt er seine Sachen zusammen, hebt sein Schwert auf und macht sich auf in Richtung Ausgang.
    "Gehabt euch wohl. Ich hoffe wir sehen uns bald unter freudigeren Umständen wieder."


    -----> weiter irgendwo in Renascân

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  • Seit dem Schiffsunglück sind einige Tage vergangen. Die Wache ist in ihre alten Räumlichkeiten zurückgekehrt.


    Leandro sitzt an seinem Schreibtisch.
    Seine Gedanken sind wieder bei dem Fall der gefälschten Unterschriften und dem Aufstand.




    Er denkt laut nach. Eine Person gibt es in Renascan so viel Geld hat.
    Die Tochter des alten Gentilesci. Erst gestern hatte er im Zaunkönig beobachtet wie eine Schwarzgekleidete ihr eine Truhe Silbermünzen überreichte... mehr Silber als die Staatskasse von Renascan fasst.
    Die Gentilescis hätten durchaus ein Interesse an einem Aufstand der Claudianer.. wären sie doch die Waffenlieferanten.. beider Seiten.


    Außerdem muß ich noch bei Diadra vorbei. Vielleicht hat sie einen Hinweis für mich...

  • Frederico ruft Leandro
    Nimm Dir zehn Gardisten und suche die drei hochgewachsenen Scorier. Eine schwarzgewandete Frau und zwei schwerbewaffnete in Lederrüstung und Helmen. Dann nimm sie fest. Aber Vorsicht... sie scheinen recht gefährlich zu sein. Wenn Du die drei hinter Schloss und Riegel hast, geh zu der Dame Elena Gentilesci und bitte sie zu einer kleinen Befragung ins Wachgebäude.


    Unter welchem Vorwand soll ich die drei den verhaften? fragt Frederico


    Störung des Friedens... das Ziehen von Schwertern in der Taverne.. dir fällt schon was ein. Hauptsache sie sind weg von der Strasse.

  • Mit einer fahrigen Geste streicht sich die junge in schwarz gekleidete Frau die Kapuze ihres Umhangs vom Kopf und sieht sich um.
    Dann hebt sie eine Hand und klopft an die Tür, die man ihr gewiesen hat als sie nach dem Searganten fragte.
    Ungeduldig verschränkt sie die Arme vor der Brust und wartet auf ein Herein.

  • Kurz bevor die junge Frau das Zimmer von Leandro Damar betritt, dreht sich eine der Wachen im Eingangsbereich des Gebäudes in ihre Richtung und grinst breit.


    "Selten so hübsche Frauen hier in unserer Wachstube. Habt ihr heute abend schon was vor? Wie wäre es mit einem Zwergenbier im Zaunkönig?"


    Ein anderer Wachsposten dreht sich daraufhin auch zu ihr hin und beide Männer schauen sich dann grinsend an. Dann ertönt Leandros "Herein" und beide blicken mit einem ernsten Ausdruck wieder nach draußen, Richtung Strand, so wie sie sollen.

  • Langsam dreht sie sich um und betrachtet die beiden Wachen von oben bis unten, schüttelt mit leicht angewidert geschürzten Lippen den Kopf und öffnet dann die Tür.


    Eine Hand locker in den Gürtel gehakt grüßt sie während sie die Tür leise wieder schließt.


    Seargant, ich sollte mich hier melden. Wir hatten in der Taverne bereits geredet, wenn Ihr Euch erinnert.


    Ihre Haltung lässt auf alles andere als militärische Ausbildung schließen.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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