• Am nächsten Morgen wachte Meanor wie immer früh auf.


    Er stupste Moreta an und bekam nur ein brummen und tiefer in die Decke einwickeln als Antwort.


    Schlafende Frauen sollt man nicht wecken, gibt nur ärger dachte er sich.
    Leise schlich er aus dem Bett, zog sich an und ging nach unten Frühstück richten.

  • Nach einer Nacht tiefen, aber leicht unbequemen Schlafs, da sie ihn in vollem Bekleidungszustand verbracht hat, erhebt sich Alanis. Mit einem Gähnen streckt sie sich und streift rasch die zerknitterte, salzgetränkte Reisekleidung ab. Sie wühlt in ihrer Kiepe nach ihrer Bürste und versucht, die verfilzten Längen ihrer Haare zu durchdringen. Vergeblich. Also sucht sie nach ihrer Schere, fasst ihre Haare in einen Zopf und schneidet von diesem gut drei Handbreit ab. Den Zopf schlägt sie in ein Tuch und legt es beiseite, um es später mit hinunter zu nehmen und zu verbrennen. Angetan mit einem schlichten grünen Kleid, und in ihren guten Schuhen, die sich höchstens dazu eigenen, spazierenzugehen, nicht aber, um lange Wanderungen zu machen, kommt sie die Treppe hinunter und findet, dem Klappern von Geschirr folgend, die Küche.


    "Guten Morgen" , sagt sie, als sie den gemütlichen Raum betritt.

  • Welch seltener Glanz in meiner bescheidenen Behausung begrüßte sie Meanor, der soeben mit den Vorbereitungen für das Frühstück fertig wurde.


    Komm, ich führ dich an den Ort, den du sicher sehen willst, in den Tempel.
    Er ging aus der Küche und öffnete die Tür in den Keller.


    Nach dem Aufstehen bete ich immer, habe aber heute auf dich gewartet.

  • Alanis lächelt den elbischen Priester der fünf Elemente breit an, doch das Lächeln erreicht kaum ihre Augen, in denen immer noch Müdigkeit und weit tiefer reichende Gefühle zu sehen sind.


    "Danke. Es wäre mir eine Freude, mit Dir in Deinem Tempel zu beten, Meanor."

  • Meanor murmelte etwas und machte einige Gesten und es erschien eine leuchtende Kugel, die Licht von sich gab zwischen seinen Händen.
    Mit dem Licht ausgestattet ging er voran die Treppe hinunter.


    Die Treppe ging deutlich tiefer in die Erde als man zuerst vermutet hatte. Am Fuß geht eine eisenbeschlagene Holztür nach links weg und gerade aus kommt man über einen Torbogen in den Tempel.


    Das Deckengewölbe ist über 5 Meter hoch und leicht gewölbt.
    An den Steinwänden waren im Abstand von etwa 1,5 Metern Kerzenleuchter angebracht und hüllten den Raum in ein feierliches Licht. Die Kerzen brannten zwar, es war aber nirgends Wachs zu sehen.



    In der Mitte des Raums stand ein quadratischer Altar aus weißem Marmor.
    An den Ecken waren jeweils die Elemente angeordnet.
    Ein Becken mit Erde, Ein Kohlebecken, verschiedene durchsichtige Tücher, die sich im Wind bewegen zu schienen und ein Becken mit Wasser in das irgendow von der Decke stetig ein Tropfen zu fallen schien.
    Vor den Elementen lag jeweil ein Teppich der Das dazugehörige Element abbildete, um besser beten zu können.



    Meanor verbeugte sich beim Eintreten und überließ es dann Alanis sich einen Platz am Altar auszusuchen.

  • Alanis folgt Meanor. Je tiefer sie die Treppe hinab gehen, desto stärker wird die Präsenz der Elemente, desto wohler fühlt sie sich. Als die schließlich den Raum betritt, stockt ihr für einen Moment der Atem, als sich Feuer, Erde, Wasser, Luft und damit das Leben um sie schließen, als würden sie sie erwarten. Es ist ein Gefühl von Heimat, von Ruhe und Ausgeglichenheit, das Alanis tief beeindruckt, wann immer sie ihm begegnet.


    Sie nickt Meanor zu, als sie merkt, dass er abwartet. Leise klingen ihre Schritte im Raum, als sie leise um den Altar herum geht.


    Erde. Schwere und Beständigkeit, altes Wissen und tiefe Kräfte.
    Wasser. Reinheit, Heilung, Kühle und Quell alles Lebens.
    Luft. Macht, Leichtigkeit, Übermut und Magie.
    Feuer. Wärme, Licht, Kampf und Leidenschaft.


    Alanis bliebt beim Feuer stehen und lässt noch einmal das Gesamtbild auf sich wirken, das tiefer in sie dringt, als dass es allein der Blick ihrer Augen geschafft hätte. Dann kniet sie sich auf den Teppich vor dem Kohlebecken und wartet auf ihren Gastgeber.

  • Meanor schritt die Elemente in die andere Richtung ab.


    Ich grüße euch ihr Elemente.
    Die Erde - Auf der wir leben und die du uns gibst was wir zum Leben brauchen
    Das Feuer - Das du uns wärmst und brennst in unseren Herzen
    Die Luft - Die du uns umgibts und die wir atmen
    Wasser - Das du bist der Quell des Lebens und die Reinheit.

    Er trat an den Altar
    Sein - Du verbindest die Elemente und machst aus Ihnen die Einheit der 5.
    Er verneigte sich tief und trat dann Alanis gegenüber auf den Teppich vor dem Wasserbecken.



    Ihr Elemente, sehet hier sind wir eure Diener. Wir danken euch für das Leben und das wir diesen neuen Tag mit euch beginnen dürfen.
    ...

  • Alanis klare Stimme fällt ein, übernimmt den Rhythmus von Meanors Gebet. In jedem ihrer Worte klingt die Tiefe ihres Glaubens mit und die Kräfte der Elemente, einzeln und nacheinander angerufen, wallen in ihrer Kraft und Stärke auf.


    "Die Welt, in der wir leben, steckt voller Gegensätze. An jedem neuen Tag sehen wir sie, wir erfahren sie, wir kämpfen mit ihnen und gegen sie, wir leben mit ihnen. Doch in allem, Ihr Elemente, seid Ihr und Euer Plan - Gleichgewicht zu bringen für alles, was lebt. Dafür wollen wir beten.


    So bitten wir Dich, Feuer, das Du brennst am Himmel und in unseren Herzen, Flamme der Leidenschaft, segne diesen Ort, diese Stadt, dieses Land und seine Menschen. Schenke den Liebenden Deine Glut, den Frierenden Deine Flammen und denen, die im Dunkeln leben, Dein Licht.


    So bitten wir Dich Erde, die Du bist unser Leib, die Du trägst unsere Körper, segne diesen Ort, diese Stadt, dieses Land und seine Menschen. Schenke den Zweifelden Deine Standfestigkeit, den Wankelmütigen Deine Beständigkeit und denen, die schwach sind, Deine Stärke.


    So bitten wir Dich, Wasser, das Du fließt in unsern Adern, Quell alles Lebens, segne diesen Ort, diese Stadt, dieses Land und seine Menschen. Schenke den Verwundeten Heilung, den Durstenden Erfrischung und denen, die den Tod wollen, den Glauben an das Leben.


    So bitten wir Dich, Luft, die du uns durchströmst und umströmst, die Du das Wort bist und mit dem Wort die Macht, segne diesen Ort, diese Stadt, dieses Land und seine Menschen. Schenke den Schwermütigen Leichtigkeitn, den Machtlosen Macht und denen, die beharrlich für die Ausgleichung stehen, einen langen Atem.


    Sein, Du vereinst die Elemente im Leben, Du bist das Gleichgewicht zwischen Ihnen. Du vereinst ihre Gegensätze. Auch Deinen Segen bitten wir herbei, auf Haus und Hof, auf Mann und Frau, auf Stadt und Land, auf diesen Tag, der neu begonnen hat. Lass ins nicht zögern im Angesicht derer, die dem Willen der Elemente gegenüberstehen, die Tod und Chaos huldigen. Erfülle uns mit der Gewissheit des Lebens und der Kraft Deiner Brüder, der Elemente."


    Sie streckt ihre geöffnete rechte Hand zum Altar, über dem sich der Wirbel großer elementarer Kräfte wieder beruhigt und ausgeglichen hat, verschränkt Zeige- und Ringfinger der Hand, bis sie einen Knoten symbolisieren. Dann legt sie die so verflochtene Hand auf ihr Herz.


    "Ich danke Euch" , sagt sie leise, aber ergriffen. In ihren Augen glänzen für einen Moment Tränen, dann hat sie sich wieder gefangen.

  • Langsam steht Meanor auf von seinem Platz und geht mit bedächtigem Schritt zu Alanis.


    Gedankt sei dir im Namen der Elemente für deine Dienste und deinen Glauben.
    So segne ich dich durch die Erde, das Feuer, die Luft das Wasser und das Sein.

    Er legte ihr die Rechte Hand auf die linke Schulter.


    Empfange das Geschenk der Elemente für den heutigen Tag.


    Die Erde ist es die uns die Dinge gibt die wir Essen.
    Sie ist unser Körper und unsere Stärke. Sie gewährt uns den Schutz den wir brauchen um Schlachten zu überstehen.
    So möge die Erde in ihrer Güte denen Korper ihr geschenk geben.
    Deine Arme stärken und dich vor dem Beschützen was dir an diesem Tag an Prüfungen bevorsteht.



    Das Feuer ist es das uns Leuchtet und die Wärme spendet die wir brauchen.
    Möge dein Feuer immer so hell leuchten wie dein Glaube.
    Das Feuer gebe dir den Mut und die Leidenschaft die du benötigst sicher deinen Weg zu gehen. Möge es dir deinen Weg erhellen, so dass du immer klar dein Ziel erreichst.



    Die Luft umgibt uns, ist in uns mit jedem Atemzug.
    Kraft unserer Gedanken, quell unserer Worte.
    Möge die Luft deinen Geist beflügeln und ihn beschützen vor dem was dir Schaden könnte. Möge sie den Tag dein Begleiter sein und dir und deinem Geist die Kraft geben die du brauchst.



    Das Wasser ist der Quell des Lebens und die Kraft der Heilung.
    Das Wasser ist aber auch die Kraft die niemals aufgibt und Wege findet,wo man sie nicht vermutet.
    Möge das Wasser deinen Willen die Kraft geben sich durchzusetzen und niemals aufzugeben.



    Das Sein verbindet die Elemente. Es macht uns zu dem was wir sind.
    Möge dich das Sein niemals verlassen und die Kräfte vereinen, so dass du alle Prüfungen meisterst, die dir gestellt werden.


    Ehre sei den Elementen.
    Erneut verbeugte sich der Priester tief, löste die Hand von Alanis Schulter und gng zurück an seinen Platz beim Wasser

  • Alanis lächelt bei Meanors segnenden Worten und genießt das Gefühl der Elemente, die sie wieder einmal, eins nach dem anderen, und doch alle gemeinsam, in ihrem Körper und Geist angesprochen fühlt. Ruhe durchflutet sie, Ausgleichung und Frieden.


    Sie verneigt sich vor dem Altar, tritt zu Meanor und hebt die Hand in ihrer Segnungsgeste.


    "Und auch Du seist gesegnet durch die Elemente, in dene Namen die streitest."


    Ihre Hand verharrt auf seiner Schulter.


    "Gesegnet im Namen der Erde, die Deinen Leib formte."


    Ihre Hand schwebt vor seinem Herzen.


    "Gesegnet im Namen der Feuers, das in Deinem Herzen tost."


    Ihre Hand wandert zu seinem Kinn, zu seinem Mund und schwebt davor.


    "Gesegnet im Namen der Luft, in deren Namen Du die Wahrheit über die Elemente sprichst."


    Nun schwebt ihre Hand über seinem linken Arm.


    "Gesegnet im Namen des Wassers, das klar und rein durch Deine Adern fließt."


    Nun hält sie sie über seinem Kopf.


    "Und in Namen des Seins, das die Elemente zum Leben bringt, sei ebenfalls gesegnet, Meanor, Priester der fünf Elemente, Freund und Gastgeber.


    Sie lässt ihre Hand sinken, verneigt sich vor Meanor und tritt wieder zurück auf ihren Platz, um nach ein wenig in stiller Einkehr den Ort und seine Kräfte zu genießen.

  • Ich danke dir.
    Meanor war glücklich. Nicht nur hatte er zwei sehr gute Freundinnen zu Gast, er hatte auch endlich wieder eine Priesterin um sich und nicht nur Novizen oder Gläubige.

    Darf ich dich zu einem Frühstück einladen?

    Er zwinkerte ihr zu und machte eine Geste nach oben.

  • "Puh, ich dachte, Du fragst gar nicht mehr." Alanis Magen bestätigt diese Aussage mit einem lauten Brummeln und sie muss leise lachen. Nach einem letzten wohlwollenden Blick auf den Tempel verneigt sie sich noch einmal in der Tür. Begleitet von einem kleinen, hellen Licht, das in ihrer Hand entsteht, steigt sie die Treppe empor und beleuchtet den Weg für sich und Meanor. Als sie wieder in der Küche angekommen sind, blickt sie den Mondelben an. "Ich muss zugeben, dass das der Hauptgrund war, weshalb ich zu Dir gekommen bin. Auch wenn Renascân recht nett ist und ich einige der Bürger sehr hoch schätze." Sie lächelt wieder, etwas matt. "Ich brauche einfach hin und wieder Glaubensbrüder um mich herum, um mich darauf zubesinnen, was ich tue und wie ich es tue."

  • Meanor verbeugte sich nochmals vor den Elementen und ging dann die Treppe nach oben voran.


    Ja es ist richtig schön nicht nur einen Glaubensbruder oder Schwester um sich zu haben sondern eine Praktizierende Priesterin.
    Er erinnerte sich an die Vorfälle in der Taverne der Schandfoegel.

    Vor einigen Wochen konnte ich mit Khai Thee zusammen an einem Ritual teilnehmen. Es war herrlich befreiend.


    Sie waren oben angekommen und gingen ins Wohnzimmer, wo er bereits gedeckt hatte.


    Was möchtest du trinken? Tee oder dieses ekelhafte braune Zeugs? Brünwatt oder wie man es nennt. Ich mag es ja gar nicht aber Morgaine steht drauf, also hab ich auch etwas davon im Haus.

  • MOreta erwachte nach einer ganzen Weile und zufrieden räkelte sie sich.
    Sie schaute sich im Zimmer um und kreuzte die Arme unter dem Kopf.


    Es gefiel ihr......
    Sie stand langsam auf und suchte sich frische sachen aus ihrem Bündel. Die anderen musste sie waschen...aber erstmal frühstücken.
    Sie tappte barfüß nach unten und entdeckte Alanis und Meanor


    "Einen schönen guten Morgen!"
    sagte sie fröhlich
    "Geht es dir besser?"
    fragte sie dann Alanis

  • "Tee, bitte. Für Brünwatt konnte ich mich niemals erwärmen. Das muss den Badaaranern einfach im Blut liegen. Zum Glück bin ich Mittelländerin."


    Alanis nimmt Platz und sieht Meanor neugierig an.


    "Wie geht es Khai, unserem werten Hohepriester? Ich habe ihn schon ein halbes Jahr nicht gesehen und sein Rat und vor allem seine Glaubensfestigkeit fehlen mir hin und wieder sehr."

  • Hallo Morgaine, der Tisch ist gedeckt, bedien dich einfach.


    Er beugte sich zu Alanis rüber und flüsterte, so dass es nur sie verstehen konnte.
    Am Morgen vor dem ersten Brünwatt hat Morgaine einen Tunnelblick. Sie sieht nur was sie sehen will. Also einfach etwas warten mit dem Ansprechen.
    Dann richtete er sich wieder auf.


    Ach du kennst doch Khai. Der ist immer in hektik und versucht verzweifelt jemanden zu finden der ihm die Welt rettet nur um festzustellen, dass alles immer an ihm hängen bleibt.
    Der Priester lachte laut und schnappte sich ein Stück Brot und Käse.