Das Präfekturgebäude 2

  • Eine Gruppe von Gardisten, in Begleitung von Sergeant Damar und Lanfeust, erreicht das Präfekturgebäude.
    Die Wache grüsst wie gewohnt, wird aber darauf hin von einer anderen darauf hingewiesen, dass die Sergeanten bis auf weiteres suspendiert wurden. Verdutzt nimmt der Soldat die veränderte Situation zur Kenntnis.


    Die Gruppe nimmt im Präfekturgebäude Stellung ein, um sich vor der Kälte zu schützen, und wartet auf die Ankunft der Procuratoren.
    Immer wieder fallen kleine Brocken Matsch ab, abwechselnd von Leandro, Lanfeust oder den Gardisten, die zum Teil direkt von den Grabearbeiten abgezogen worden waren, und verwandelt den Raum in einen Dreckhaufen.

  • Es dauert nicht lange, da treffen beide Procuratoren ein und stampfen an der Gruppe vorbei. Nur kurz machen sie halt, und Emerald dreht sich um


    Ihr habt eure Befehle gehört, Gardisten!


    Dann verschwindet die Obrigkeit in der Schreibstube von Deifontes

  • Die Procuratoren sind eine ganze Weile in dem Arbeitsraum von Deifontes, aber man kann keine Stimme aus dem Zimmer vernehmen. Es ist wohl ein sehr gefasstes Gespräch.


    Nach einer Weile werden dann die Sergeanten Lanfeust de Navarasque und Leandro Damar ebenfalls in das Zimmer gebeten, ebenso wie die zwei Gardisten, die das Präfekturgebäude bewachen, und das vollste Vetraunen von Emerald und Deifontes geniessen. Die anderen werden wieder an ihre Posten geschickt.


    Da sind sie nun, die beiden Procuratoren und die beiden Sergeanten, hinter verschlossenen Türen, und nur die Götter wissen, was da passiert.

  • Ein Gardist kommt mit gesenktem Kopf in das Präfekturgebäude und möchte ins Zimmer der Procuratoren, wird aber von einem Bediensteten aufgehalten.
    "Halt wartet. Ihr sollte euch nicht dort hineinbegeben... und wenn ihr schlechte Nachrichten habt, so wie ihr ausseht, dann spart sie euch besser für morgen auf."
    "Wir haben von Deserteuren zu berichten..."
    "Deserteure? Bei den Göttern... gut. Ihr habt eure Nachricht überbracht, ich werde sie weiterleiten, sobald die Procuratoren wieder ansprechbar sind."


    Der Gardist geht stumm nickend wieder an seine Arbeit, während der Bedienstete nochmal mit Schrecken an die Situation vor einer Weile zurückdenkt, als die Procuratoren wieder zurück in die Präfektur gekommen sind. Still denkt er sich:
    "Dies ist der schlimme Höhepunkt... jetzt kann es nur noch besser werden... es MUSS!"

  • Ein Trupp Gardisten kommt von dem Graben bei den Palisaden, nach einem Abstecher zum Hafen, zum Präfekturgebäude, um das Wiederauftauchen der Deserteure und deren Einsicht zu melden. Der Bedienstete nimmt die Nachricht entgegen, und es scheint ihm ein Stein vom Herzen zu fallen.
    "Na also, jetzt wird alles wieder gut", denkt er sich.
    "Soldaten, sagt nichts darüber zu den Procuratoren... das werde ich machen..." Die Männer nicken, und wollen grade wieder gehen, da geht zur Überraschung aller die Tür des Procuratores de Bosque auf, in der seit geraumer Zeit die beiden Procuratoren, zwei Wachgardisten und die beiden suspendierten Sergeanten drinne sind.
    Der Procurator de Bosque tritt aus dem Zimmer.

  • Seine Wut scheint sich zum Teil gelöst zu haben, wenn auch er immer noch recht angespannt wirkt. Als er merkt, dass sich ein Trupp Gardisten im Raum befindet, der gerade gehen will, hält er die Männer hastig auf.
    "Ah, Soldaten! Ihr kommt wie gerufen!"
    Die Männer bleiben stehen, und grüßen.
    Er tritt aus dem Raum, und die anderen Anwesenden, Emerald, die Sergeanten und die beiden sie bewachenden Soldaten ebenfalls.
    Zu dem Trupp Soldaten gewandt verteilt der Procurator Befehle:


    "Gardisten: Folgende Befehle, von oberster Stelle:
    Der Sergeant Lanfeust de Navarasque wird für drei Tage als Disziplinarstrafe in in Haft genommen."


    Er deutet auf drei der staunenden Männer.
    "Ihr drei - der Sergeant ist auf der Stelle abzuführen und im Wachgebäude am Hafen in Gewahrsam zu nehmen. Ihr seid mir persönlich für die Ausführung des Befehles verantwortlich."


    Die Gardisten, vollkommen überrumpelt von den neuen Befehlen, beschränken sich auf ein überraschtes "Zu Befehl" und begleiten Lanfeust nach draußen. Wohl aus Respekt beschränken sich die drei lediglich darauf, ihre Waffen zu ziehen, ohne ihn zu fesseln. Einer geht vor, zwei laufen hinterher. Es ist wohl erst auf den zweiten Blick erkennbar, dass er wohl gefangen ist.

  • Dann wendet er sich an die beiden Wachgardisten, die mit ihm im Raum waren, und sucht sich einen weiteren Mann aus der Gruppe heraus, der noch nicht allzu sehr mit Matsch verdreckt war.


    Ihr und Ihr, an euch folgender Befehl:
    "Sergeant Leandro Damar, ist mit sofortiger Wirkung ebenfalls festzusetzen und wie bereits kundgetan von seinem Posten suspendiert. Er wird mit dem nächsten Schiff nach Maranakar in Magonien gebracht. Er darf ausser mit seiner Frau und seiner Tochter bis auf weitere Befehle mit niemandem Kontakt haben, und mit diesen auch nur unter beisein von Wachposten. Frau und Tochter dürfen ihn auch nach Hrayland begleiten. Ihr drei seid mir für die Ausführung dieser Befehle verantwortlich."


    Die beiden Wachsoldaten der Präfektur sind nicht überrascht, doch der dritte durchaus. Die richtige Überraschung, bei allen drei, kommt erst einen Moment später:
    "Ihr werdet ihn bis zu seiner Ankunft im Konvent der Akestera-Geweihten zu Hrayland persönlich begleiten und sicherstellen, dass er dort auch ankommt. Verstanden?"
    Die Männer sind alle drei von diesem Befehl überrascht, und sind sich nicht sicher, ob sie sich freuen oder ärgern sollen. Letztendlich lassen sie lediglich ein nicht definierbares "Jawohl!" und "Verstanden, Herr Procurator" vernehmen.


    "Wir werden die werte Priesterin Zenaida fragen, ob sie sich bereit erklärt, Damar in ihr Kloster zu begleiten und seine Festsetzung und göttliche Hilfe dort sicherzustellen. Wenn nicht, dann werdet ihr drei dafür Sorge tragen, dass Damar das Kloster nicht verlässt."
    Deifontes drückt einem der beiden Präfektursgebäudewachen einen Brief in die Hand, und einen zweiten dem Bediensteten der Präfektur:
    "Alles weitere steht in diesem versiegeltem Brief... er ist im Konvent dem dortigen Abt zu überreichen...
    und dies ist sofort Zenaida auszuhändigen. Es ist ein Schreiben, welches sie über die Vorfälle und die Entscheidungen der Führung informiert und sie um ihre Mithilfe bittet."


    Der Bedienste macht sich sofort auf den Weg, nachdem er sich schnell noch einen Umhang gegen die Kälte umgeworfen hat, und auch der Gardist nimmt den Brief an den Abt nickend entgegen.

  • Ein letzter Gardist aus dem Graben steht noch dort. Ein älterer Mann,
    der sichtlich heilfroh ist, dass er nicht man Magonien muss. Als er vom Procurator angesprochen wird, zuckt er zusammen.


    "Ihr, Gardist"
    "Jawohl!"
    "Überbringt dies Matsumoto. Es ist ein Befehl, der ihm die Oberaufsicht über den Grabenbau überträgt"
    "Wie befohlen!"

    Der Gardist nimmt den Schrieb entgegen, und kurz nach der Gruppe mit Leandro macht er sich auf den Weg. Matsumoto wird wohl an der Anlegestelle zu finden sein...

  • Als Bellaria und Talinor gerade eintreten wollten, kam ihnen ein Gardist mit einem Schreiben in der Hand entgegen, der sie fast umrannte und nach einem leise gebrummelten "Entschuldigt..." davon eilte.


    Kurz schaute Bellaria kopfschüttelnd hinterher und als sie sich dann wieder umwandte stand Deifontes De Bosque vor ihr.
    Sichtlich überrascht trat sie in das Präfekturgebäude ein.



    Oh... welch freudige Überraschung. Ihr seid also zurückgekehrt aus Lorenien?
    Schön, Euch wieder zu sehen.
    Ich habe Euch und vor allem Emerald, da er die ganze Geschichte kennt, Botschaften zu überbringen...
    Aber irgendwie macht Ihr den Eindruck, als ob man Euch in letzter Zeit genug Botschaften überbracht hätte ...und zwar nicht allzu erfreuliche!?



    War das Sorge, die in seinem Gesicht stand? Irgendetwas stimmte hier nicht...
    Bellaria erfasste eine innere Unruhe.

  • Leandro saß auf einem Stuhl, kreidebleich. er schien in den letzten Wochen um viele Jahre gealtert. Die Umgebung nimmt er nur noch halb wahr.
    Was war eigentlich passiert. Eben hatte er noch im Graben gestanden und dann hatte man ihm die Waffen abgenommen. Wollte man ihn etwa zum Tode verurteilen. Schon hatte man nach einem Priester geschickt. Was hatte er den getan. Er grübelt, kann sich aber an nichts erinnern.

  • Als man die beiden Sergeanten zum Garnisonsgebäude gebracht hatte, sahen sich zwei Bedienstete der Präfektur an. Die Aufregung im Flur schien sich gelegt zu haben...dafür konnte man sehen, dass auf dem Dorfplatz mehr Leute als sonst hin und her gingen. Die meisten von ihnen blieben stehen und sahen mit seltsamen Gesichtsausdruck in Richtung Präfekturgebäude. Die Nachrichtenübermittlung in der Siedlung funktionierte offenbar gut.

  • "Ah Bellaria! Schön euch zu sehen! Talinor, seid mit gegrüßt!"
    Deifontes schien sich wirklich über die Anwesenheit der beiden Barden zu freuen.
    "Ja, in der Tat, ich bin zurück aus Lorenien..."
    "Aber ihr habt recht, es gab einige unschöne Begebenheiten, hier in der letzten Zeit. Aber das sollten wir nicht hier besprechen... kommt doch herein, in mein Zimmer, dann erzähle ich euch alles. Emerald... wollt ihr euch zu uns gesellen, oder euch doch lieber ausruhen?"


    Bellaria hatte den anderen Procurator, der etwas verdeckt stand, wohl zunächst übersehen.

  • Bellaria hatte Emerald wirklich nicht gesehen... Aber jetzt sah sie ihn. Er schien etwas unter Schock zu stehen...
    Bellaria schaute ziemlich irritiert zwischen den beiden Procuratoren hin und her...


    Oh... ähm... ja... lasst uns in Euer Zimmer gehen...
    Emerald, geht es Euch gut? Kann ich etwas für Euch tun?



    In ihrer Stimme schwang ehrliche Sorge mit...

  • --> vom Dorfplatz kommend


    *Unmittelbar, nachdem sich die Tür zu Deifontes Zimmer geschlossen hatte, betrat Lily das Gebäude. Höflich grüßt sie einen der wachhabenden, der sie sogleich wiedererkennt und zurückgrüßt. Man merkt den Wachposten an, daß sie irgendwie noch angespannt sind. Schlechtes Zeichen, denkt sich Lily.*


    "Ich möchte bitte zu seiner Exzellenz Emerald di Lorenzo, ist er zugegen? Könntet ihr mich bitte anmelden?"

    Ein Tag ohne lächeln ist ein verlorener Tag.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Is fearr lán doirn de cheird ná lán mála d´ór.


    Na mílte beannachtaí do na huile Mhagónaigh agus Stíofán!!

  • Auch Emerald nickte den beiden Barden freundlich zu und versuchte, ein gequältes Lächeln aufzusetzen.


    Ich grüße euch...ich freue mich, euch wohlbehalten zurückzusehen...ich hoffe, mit guten Nachrichten, die könnten wir hier zur Abwechslung gebrauchen...


    Als alle im Zimmer waren, nahm Emerald Platz hinter seinem Schreibtisch und lehnte sich zurück. Er war sehr blass und sein Auftreten wirkte - ganz anders als sonst - irgendwie unsicher.

  • Der Wachhabende ist etwas kurz angebunden, versucht aber im Rahmen der Möglichkeiten freundlich zu sein.


    Dies ist zur Zeit leider nicht möglich. Die grauenvollen Umstände. Ihr versteht...

  • Auch Deifontes nahm Platz.
    "Ich denke es ist am besten, wenn ich erzähle, was hier passiert ist, werte Barden..."
    Deifontes fängt an, die ganzen Vorgänge zu erzählen, mit Dragos Späher, der vor vielen Tagen inzwischen, ganz weit nordwestlich der Siedlung gesichtet worden ist, und sich nachhaltig am Späher Lamask verewigt hat. Von seiner Drohung, mit Horden aus dem Dunklen Reich wiederzukommen und die Siedlung zu vernichten. Von dem Bau der Pallisaden, die daraufhin von Leandro koordiniert begonnen und beendet wurde - falls - oder sobald die Armeen an den nördlichsten Grenzen des bewachten Gebietes auftauchen würden, dann hätte man vielleicht nur noch etwas über eine Woche, vielleicht auch zwei, um sich auf deren Ankunft vorzubereiten, und bevor diese die Kolonie erreichen würden. Und wie schnell jener Namenlose eine Armee rekrutieren könnte - wenn überhaupt - das wissen sicher nicht mal die Götter.
    Deifontes erzählte von den Gerüchten über die Bevorstehende Vernichtung, und über den Unmut im Volk. Er erzählte von dem Graben, der vor den fertigen Palisaden in den gefrorenen Boden gegraben wurde, und von Leandro, wie dieser - aus Frust über alles - jenes Ausspruch sagte, hoffentlich nicht ernst gemeint, aber doch ausgesprochen, der, von jenen verirrten Attentäter gehört, Emerald fast das Leben gekostet hätte.

    "Leandro wird zur Besinnung bis auf weiteres in den Konvent der Akestarageweihten zu Hrayland gebracht, mit Kind und Frau, wenn diese ihn begleiten wollen. Wir hoffen, dass so sein Geist Reinigung erhält. Ich möchte ihn nicht in Schutz nehmen, die Götter mögen mich davor hüten - aber so hättet ihr ihn sehen sollen - er ist nur noch ein Schatten seiner selbst, ein Häuflein Elend. Dennoch hat er mich schwer enttäuscht... und Emerald fast das Leben gekostet. Hoffen wir, dass ihn die göttliche Kraft von seinen Verwirrungen heilt. Es wurde bei Priesterin Zenaida angefragt, ob sie ihn begleiten würde."


    Dann erzählte der Procurator von Lanfeust und seiner Befehlsverweigerung, und dass auch dieser nun eine Strafe abzusitzen hat.


    "ihr seht, es ist viel passiert in der Zeit seit eurer Abwesenheit... ich hoffe wenigstens ihr habt gute Nachrichten zu berichten? Es hiess, ihr wäret in Engonien gewesen, habe ich irgendwo aufgeschnappt?"


    Er schaut zu Emerald, der immernoch blass im Stuhl sitzt.
    "Schnell das Thema wechseln", denkt sich Deifontes.

  • *grauenvolle Umstände? Das hört sich überhaupt nicht gut an. Aber Lily versucht klaren Kopf zu bewahren*


    "Gut, dann werde ich später wiederkommen. Aber ich werde wiederkommen, um endlich mehr als nur Gerüchte zu vernehmen."


    *Lily verabschiedet sich höflich und verlässt das Gebäude*


    --> weiter in Diadras Laden

    Ein Tag ohne lächeln ist ein verlorener Tag.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Is fearr lán doirn de cheird ná lán mála d´ór.


    Na mílte beannachtaí do na huile Mhagónaigh agus Stíofán!!

  • Emerald nickte während der Ausführungen von Deifontes öfter einmal...überließ aber ansonsten seinem Mitprocurator das Wort. Als diese geendet hatte, äußerte er sich nur kurz


    So war es...um ein Haar hätte mich dieser Hund mit seinem Bidenhänder in zwei Hälften gespalten. Was nützen mir da die Beteuerungen von Leandro, es nicht so gemeint zu haben! Bei den Fünfen! Was weiß denn ich, was man überhaupt noch glauben kann...

  • Ein Bediensterter bringt Leandro eine Schüssel Wasser, um sich zumindest grob von dem mittlerweile angetrocknetem Lehm zu reinigen.


    Wann kommt denn endlich der Priester, um mit ihm den letzten Ritus durchzuführen. So wie es Brauch ist für einen zum Tode verurteilten.
    denkt er sich.


    Schnell wird aus dem Wasser in der Schüssel eine braune Brühe und zeigt Leandros ausgemergeltes Gesicht. Sein Bart ist eisgrau geworden.


    War das Deifontes vorhin in dem Zimmer und wer war das Tauross, das ihn zu verschlingen drohte.