Das Präfekturgebäude 2

  • Würdet ihr die Güte haben den Orgelspieler zu bitten etwas leiser zu spielen. sagt Leandro zu dem Bediensteten.


    Dieser schaut ihn jedoch nur überascht an.


    Sieht so aus als würde man mir sogar das verweigern. Nun.. ich hab halt keine Rechte mehr.


    Einer der beiden Gardisten die Leandro bewache, zuckt nur mit den Achseln.
    Der andere beschreibt mit dem Zeigefinger einige Kreise an seiner Schläfe.

  • Sitze ich eigentlich im Zimmer des Prokurators oder in meinem eigenen. Leandro versucht sich auf seine Umgebung zu konzentrieren, was ihm aber nicht sonderlich gut gelingt.
    Ah.... Jetzt erinnere ich mich. Deifontes hat mich abführen lassen und ich sitze allein in Lanfeusts Zimmer in der Wachstube.

    (Trotzdem taucht die Post im Präfekturgebäude auf)

  • Auch Deifontes ist, wie Emerald, ein wenig bleich geworden.
    Nachdem er geendet hatte, wartet er einen Moment, hört Emeralds Worte...

    "Entschuldigt. Ich fühle mich irgendwie nicht gut. Vermutlich hat mich das alles auch mehr mitgenommen als ich gedacht habe. Ich werde mich erstmal auf mein Zimmer zurückziehen... und mich ein wenig ausruhen. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse, aber ich fürchte, ich wäre im Moment kein guter Zuhörer..." ergänzt er mit Blick auf die beiden Barden.
    Mit einen ehrlichen Nicken verabschiedet er sich aus dem Raum und begibt sich über die Außentreppe in seinen privaten Raum.
    "Das müssen noch die Nachwehen von der Überfahrt sein", denkt er im Stillen - "ein wenig Ruhe wird mir sicher guttun..."

  • Mit ungewohnt kurzen schnellen Schritten betritt Zenaida, Priesterin der Akestera, das Präfekturgebäude. Sie sieht weder nach links noch nach rechts, sondern steuert geradewegs das Zimmer von seiner Exzellenz Emerald di Lorenzo an.
    Ihr waren Dinge zu Ohren gekommen, die sie sehr beunruhigten..und beängstigten. Sie musste sich so schnell wie möglich von deren Wahrheit überzeugen..



    "Entschuldigt, ist der werte Herr Procurator zu sprechen?" , spricht sie eine Wache an.
    "Könntet ihr mich bitte schnellstmöglich zu ihm lassen..?"

  • Die Wachen sahen sich kurz an, dann wurde der Priesterin die Tür zur Schreibstube geöffnet. Drinnen sah man einen sehr blassen, erschöpft aussehenden Emerald sitzen (der ansonsten unversehrt schien...zumindest hätte man sich vorstellen können, dass ein Bidenhänder-Treffer andersartige Folgen gehabt hätte), zudem sind Talinor und Bellaria anwesend.


    Emerald nickte der Priesterin etwas matt zu


    Zenaida...ich grüße euch. Schön euch zu sehen! Wenn ich euren ernsten Gesichtsausdruck richtig deute, dann habt auch ihr schon davon gehört...und stattet nicht nur einen Höflichkeitsbesuch ab.

  • Zenaida erschrak, als sie einen blassen und sehr erschöpft anmutenden Emerald vor sich sitzen sah, unterdrückte jedoch ihre Bestürzung..
    Die Anzeichen verdichteten sich, scheinbar schien es sich wirklich nicht nur um Gerüchte zu handeln, so wie sie es doch im Inneren noch erhofft hatte.


    Sie schluckte ihre Bestürzung herunter und richtete dann ihr Wort an den Prokurator.



    "Höflichkeitsbesuch? Nein, nein. Man hat mich über die schrecklichen Vorkommnisse in Kenntnis gesetzt. Was geschehen ist.." sie zögerte und ihre Stimme versagte ihr beinahe "..berührt und bestürzt mich sehr. Ich erbitte, so schnell wie möglich Herrn Damar besuchen zu dürfen."



    Sie schaute den Prokurator traurig, aber sehr direkt an.

  • Ja...ich denke, wir alle sind bestürzt über die Vorgänge. Sergeant Damar...Leandro...hat mir den Tod gewünscht. Das können mehrere bezeugen. Und dieser Gardist wollte den Befehl ausführen...ohne mit der Wimper zu zucken.


    Ich weiß nicht, was hier passiert. Als wir Leandro vernommen haben, schien er gar nicht wirklich wahrzunehmen, was um ihn herum geschieht. Das alles sieht ihm nun wirklich nicht ähnlich. Nun gut...wenn ich an die Aufruhr damals denke, dort war er nicht unbeteiligt. Aber ich habe ihn für einen loyalen Sergeanten gehalten, etwas über Gebühr misstrauisch gegenüber mir vielleicht, aber dennoch loyal.


    Wenn ihr ihn sprechen wollt...meine Erlaubnis habt ihr. Aber ein Gardist möge euch begleiten, ich untersage, dass jemand mit ihm allein ist. Wer weiß, ob er bei Sinnen ist...

  • "Wohl wahr, auch das ist nicht an mir vorbei gegangen. Doch es so aus eurem Mund zu hören, ist weitaus schlimmer, als es von der Marktfrau erzählt zu bekommen.
    Wer hätte je gedacht, dass es so.." Zenaida verstummte plötzlich.


    Wenige Momente später hatte sie sich wieder gefasst und unter Kontrolle.



    "Nun gut. Vielen Dank für eure Zustimmung. Ich werde mich schnellst möglich auf den Weg machen.
    Würdet ihr mich.." und dabei sah sie einen der Gardisten, die vor dem Raum standen, an "..vielleicht auf meinem Weg begleiten?"


    Und mit Blick zu Emerald sagte sie:
    "Ich hoffe, ihr erholt euch bald von diesem Schock. Die Türen des Tempels stehen immer offen..und für einen Freund habe ich immer ein offenes Ohr"
    und dabei lächelte sie ihn, so gut es ging, an.


    Dann wandte sie sich an den Gardisten und dachte im Stillen: Leandro muss es wirklich schlimm ergehen, wenn er sich schon so verhält..

  • Bellaria und Talinor waren die ganze Zeit still gewesen. Das, was Deifontes ihnen da erzählt hatte, konnten sie beide erst gar nicht glauben und ihre Gesichter spiegelten Überraschung, Entsetzen, Sorge und noch weitere Gefühlszustände wieder.


    Als Bellaria sich einigermaßen gefasst hatte und gerade etwas äußern wollte, kam auch schon Zenaida in den Raum, die sie auch nicht unterbrechen wollte und schließlich verließ Deifontes das Zimmer.



    Jetzt saßen sie mit Emerald alleine an dem Tisch und Bellaria erhob das Wort.



    Es tut mir leid, dass ich nicht da war.
    Und es tut mir mehr als leid, was passiert ist. Ich kann das alles gar nicht glauben... Leandro... ich hätte nie gedacht, dass er......... vielleicht sollte ich noch einmal mit ihm reden, bevor er nach Hrayland reist...


    Ich werde nun, da ich wieder hier bin, mit der Suche und den Nachforschungen nach dem "Namenlosen" beginnen und ich hoffe sehr, dass diese nicht erfolglos bleiben! Ich verspreche Euch, dass ich mein Möglichstes tue.


    Sie war sich nicht sicher, ob Emerald mit seinen Gedanken wirklich da war.



    Aber... vielleicht sollten wir Euch erst einmal frohere Botschaften überbringen, Emerald.
    Malglin ist frei. Er konnte entkommen und es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er ist inzwischen wieder auf dem Weg nach Amonlonde, wo er endlich seinen Sohn begrüßen kann.

  • Emerald nickte etwas matt bei Bellarias Ausführungen. Als sie darum bat, nochmals mit Leandro sprechen zu dürfen, murmelte er ein


    Jaja...das solltet ihr...das wäre sinnvoll...


    Erst als sie zu den Vorgängen in Engonien gelangte, wurde sein Blick etwas heller


    Das heißt, die Mission hatte Erfolg? Sehr gut! Endlich gute Nachrichten! Gut gemacht! Und...wie steht es um Ancalima und Merasin?

  • Bellaria schluckte und holte tief Luft. Sie wünschte, Emerald die schlechten Nachrichten ersparen zu können, aber sie wollte ehrlich sein.


    Nun... wir haben Kleidung und Waffen der beiden gefunden. Wir vermuten, dass sie fliehen konnten... mehr als eine Vermutung haben wir allerdings momentan leider nicht.

  • Hmmmmm....nicht ganz das, was ich mir gewünscht hätte, zu hören. Dann will ich einmal hoffen, dass sich Merasins Schlitzohrigkeit bezahlt macht und sie wirklich flüchten konnten.
    Immerhin...es hätte schlechter laufen können. Das müssen wir uns vor Augen halten...stets!

  • Ja, da habt Ihr recht... Hoffen wir, dass Merasin und Ancalima auch noch den Weg nach Hause finden und wir sie bald wiedersehen werden.


    ...



    Emerald? Ihr wollt Euch nun sicher etwas zurückziehen, nehme ich an? Euch würde etwas Ruhe gut tun und jetzt, da Deifontes wieder hier ist, gibt es ja Jemanden, den man im Notfall ansprechen kann.
    Können wir noch etwas für Euch tun - in welcher Form auch immer?

  • Ich denke nicht...vielen Dank. Ihr habt sicher recht, etwas Ruhe würde mir gut tun.


    Redet noch einmal mit Leandro...wir konnten wenig über seine Motive erfahren. Wir sind uns ja noch nicht einmal sicher, ob es Motive gab! Das, was er gesagt hat, war im Wesentlichen viel wirres Zeug, um ehrlich zu sein. Vielleicht könnt ihr ja mehr herausfinden. Damit wäre uns schon um einiges mehr gedient. Für euch gilt freilich ähnliches wie für Zenaida: Nur in Begleitung von Gardisten...

  • Bellaria war geschockt. Zu Leandro nur in Begleitung von Gardisten!? Sie wusste nicht, was sie denken sollte und es war ihr, als würden sie nicht über den Leandro reden, der ihr zum Freund geworden war... der Leandro mit dem sie nächtelang in Tavernen gesessen war... der Leandro, mit dem sie so oft gesungen und gelacht hatte...
    Wieder schluckte sie - die Verwirrung in ihr Gesicht geschrieben - und holte erneut tief Luft, in der Hoffnung sie würde möglichst gefasst wirken.


    ...ja, Emerald.



    Ich werde die Tage noch ein mal vorbeischauen, um das weitere Vorgehen zu besprechen - dann hoffentlich schon mit ersten Ergebnissen.


    Wo befindet sich der verwundete Späher zur Zeit?

  • Gut. Dann werde ich noch heute bei Esme vorbeischauen, vielleicht ist er ja noch da. Und ansonsten sollte sie mir sagen können, wo er ist.
    Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.



    Bellaria stand auf, ging auf Emerald zu, umarmte ihn freundschaftlich und sah ihm fest in die Augen mit den Worten.


    Ihr wisst, wo Ihr mich finden könnt...



    Dann verabschiedeten sich die beiden Barden, verließen das Präfekturgebäude und traten auf den Dorfplatz.

  • Als die Barden gegangen waren, saß Emerald lange schweigend hinter seinem Schreibtisch. Er sah hin und wieder zum Fenster hinaus und sah dort unten das Kristallmeer, leicht gekräuselt.


    Nachdem einige Minuten so vergangen waren, stand er auf und ging hinüber zu einem Schrank, aus dem er eine Flasche tempturisches Ellyriswasser holte. Einige Fingerbreit kostbares Nass befanden sich noch darin und der Duft von Zwetschgen stieg ihm in die Nase als der den Korken herauszog


    Verflucht.... murmelte er leise, als er die Flasche ansetzte und in einem Zug leerte. Ein leichtes Schaudern durchfuhr ihn, als sich der Hochprozentige seinen Weg nach unten bahnte....


    Der Procurator wischte sich den Mund ab, dann brüllte er


    VERFLUCHT während er die Flasche in die Zimmerecke schleuderte und ein klirrendes Bersten zu hören war

  • Emerald schnellte herum und fuhr die Wache an


    NICHTS ist in Ordnung! Nichts, bei allen Ausgeburten des Bozephallos! Gar nichts, um genau zu sein!


    Er holte Luft, um noch weitere Flüche auszustoßen, da hielt er inne, sammelte sich kurz und sprach dann leise weiter


    Mir ist...eine Flasche entglitten. Sonst nichts. Habt Dank.