Malglins Haus 7

  • Er wußte das dies kommen würde, und war vorbereitet. Just als sie zuschlug, fuhr sein Arm nach oben, er griff nicht ein, aber sein unterarm blockierte den Weg zu seinem Gesicht. Wie schon desöfteren traf der ihre unsanft auf, und er ließ seinen Arm wieder sinken. Er hatte ihr so oft gesagt, das sie die Hand nicht gegen ihn erheben sollte.


    "Da haben wir es wieder. Anstatt die Contenaince zu behalten, schlägst du zu. Wie jedesmal, wenn du keinen Ausweg weißt, antwortest du mit Gewalt.
    Ich will eine Antwort hören, und das bevor du zur Witwe wirst.
    Die Zeit läuft dir davon, das Frühjahr ist nah und wenn ich erst an der Front bin, wirst du mir nicht mehr antworten können.
    Tu es jetzt, oder lass es für immer!"

  • Marthiana war unheimlich wütend, doch sie konnte Aldhayn seine Reaktion nicht übel nehmen und so sprach sie mit gezügelter Stimme weiter.


    "Die Antwort auf welche Frage? Du hast mir viele gestellt in diesem.. Gespräch..."

  • "Ihr hört euch an wie ein altes Ehrepaar...", stellt Kassandra fest, die sich bis jetzt zurückgehalten hat.
    "Aber wenn ihr euch nicht benehmen könnt wie vernünftige Menschen... oder Elben... dann seh ich mich gezwungen euch beide vor die Tür zu setzen." Und obwohl ihre Stimme sanft und ruhig ist macht ihr Ton ganz deutlich klar daß sie es genau so meint.

  • Sie sah zu Kassandra und nickte ihr zu. "Einen Augenblick bitte, es tut mir leid, dass wir hier alles in Aufruhr versetzen... lass mich noch die Frage beantworten, dann wird entweder einer von uns beiden abreisen oder wir werden nach draussen gehen..."


    Sie seufzte und sah zu Boden, dann schüttelte sie leicht den Kopf und sah wieder zu ihm auf.


    "Denkst du etwa ich würde das aus bösem Willen heraus tun? Denkst du ich habe Spaß daran mutwillig dich und deine Männer in Gefahr zu bringen? Ich weiss wirklich nicht was du alles über mich denkst, was du mir alles für schreckliche Dinge zutraust ohne mit der Wimper zu zucken... doch ich bin nciht so... weder ich noch dein Fürst binden dich an mich und doch rennst du mir hinterher und nicht ich bringe dich in Gefahr sondern du dich selbst... tut mir leid für diesen kalten Ton den ich anschlage, aber es ist so. Ich danke dir dafür, dass du dir solche Gedanken machst, aber die Art und Weise wie du es tust ist unannehmbar. Um dir zu danken mache ich ja auch solche Dinge wie dich nach Aparcia einzuladen, du warst ja schon dort, aber selbst da hast du ncihts anderes getan als mich anzugreifen bis ich mich verzweifelterweise selbst aus dem Verkehr gezogen habe. Wir beide haben mit Sicherheit etwas auf unserem Konto, mit großer Sicherheit, aber du kannst nicht darstellen, dass alles meine Schuld ist. Wenn du nciht in Schwierigkeiten kommen möchtest, dann halte dich von mir fern, wie ich es eben sagte. Aber dann geh jetzt... ich kann das nicht mehr länger ertragen... dieses kindische Hin und Her... bitte lass uns das zusammen durchstehen in... Freundschaft... oder lass mich direkt damit alleine und ich werde schon ein Lösung finden..."

    Für Alisazza Iriel Garilenas, das ewige Eis und das ewige Licht!

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  • "Wenn das dein Wunsch ist, dann werde ich mich beugen..."
    Aldhayn nickte Kassi kurz zu, "Sag Malglin, das seine Entsatztruppen sich nach Nekani bewegen sollen. Meine Bärengarde und die Derigier werden sich dort mit ihm Treffen... Ich danke dir für deine Gastfreundschaft."
    Dann sah er noch einmal zu Marthiana und ging dann wortlos.


    In der Küche konnte man hören, wie die Tür leise ins Schloss gezogen wurde.

  • "...Aber..."


    Marthiana starrte wortlos an den leeren Fleck an dem Aldhayn zuvor noch stand.



    "Ich wollte damit doch nicht..."


    Dann sah sie zu Kassi und warf ihr einen verzweifelten Blick zu. Sie sah zur Tür, wieder an die Stelle an der der Mensch zuvor gestanden hatte und zurück zu Kassi als ihr eine Träne die Wange hinunterlief.


    "..Ich bin dumm.. ich... ach ich sollte mich einfach abfinden und..."


    Sie schüttelte den Kopf und weitere Tränen liefen ihre Wange hinunter...


    "Marthiana du bist dumm... du bist so töricht und jetzt hast du auch noch jemandem wirklich wehgetan..."

    Für Alisazza Iriel Garilenas, das ewige Eis und das ewige Licht!

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  • "Trottel...", brummt Kassandra. Sie zieht die Tür auf und ruft ihm nach: "Ich hab nicht gesagt daß du gehen sollst, ich hab gesagt daß du dich wie ein vernünftiger Mensch verhalten sollst!!"

  • Es dauerte nur einen Augenblick, da rannte sie nach nur kurzem Zögern an Kassi vorbei hinaus in die Kälte.


    Draußen traf sie auf Aldhayn und Hauptmann Ratul, welche sich gerade auf ihre Pferde schwingen wollten um sich wieder auf den Weg zu machen. Sie stockten als Marthiana hinaus kam, diese sah sie nur an als wären sie ein Weltwunder, bis sie schließlich zu Aldhayn zu sprechen begann.


    "Bitte... bitte geht nicht... es tut mir leid, ich habe Unsinn geredet..."


    Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und atmete ruhig einen Moment ein und wieder aus bis sie sich wieder fasste und diesmal ohne zu stocken zu reden begann.


    "Es tut mir wriklich leid. Ich wollte dich nicht beleidigen, ich bewundere dich unheimlich für das was du tust. Ich finde es wunderbar, dass du mit mir reist und mich beschützt und ich habe mich nie dafür bedankt. Somit für die Vergangenheit und für jetzt - Danke - für alles was du bisher für mich getan hast. Ich bin so aufgebracht weil ich in einer ziemlich komplizierten Position bin und ich möchte nicht allein sein... bitte bleib hier, bitte durchlebe das hier mit mir und bitte... bitte geh einfach nicht weg..."

  • Aldhayn lief die Straße vor Kassandras und Malglins Haus entlang. Ratul hatte sich an seine Seite begeben, still begleitete er seinen Herren und Freund.
    Jener sagte kein Wort, die Gedanken rasten zu schnell durch seinen Kopf um sie in Worte zu fassen.
    Es war ein Fehler gewesen hierher zu kommen, noch immer fragte er sich, warum er das überhaupt gemacht hatte. Er fühlte sich gedemütigt.
    Brach auf die Knie zusammen.


    Er hob den Kopf und sah in den sternenklaren Nachthimmel, leise betend.


    "Halwgar, göttlicher Vater, ich habe versagt. Ich habe der Stimme der Schlange gelauscht, ich habe mich vom Weib vergiften lassen. Mein Schwertarm lahmt, gebremst von Sorgen. Meine Pfeile fehlen ihr Ziel, Vater ich bitte dich, entlasse mich aus meiner Pflicht, zwinge mich nicht länger dazu deinem Beispiel zu folgen. An mir ist nichts göttliches, nichts erhabenes, ich werde es nicht schaffen die Taten zu vollbringen bevor ich vergehe.
    Vater lass mich zumindest nicht brennen, wenn ich schon nicht an deiner Seite herrschen darf...."
    Langsam sank sein Kopf, hier in Amonlonde, so fern der Heimat, hatter er keine große Hoffnung, daß ihn sein Vater hören konnte.
    Seine Stimme schwankte, während er in sich hinein hörte, vielleicht hörte er ein leises wispern.


    Tatsächlich war da ein leises Schwingen, ein Hauch erst, dann ein festes körperliches Brummen, das sich in machtvolles Klingen von Stahl hüllte.


    Und dann hörte er sie, nach all den Jahren, die Stimme seines Vaters.


    "Aldhayn, Halwgars Sohn, Erbe des göttlichen Thrones von Jolborn, was du verlangst steht außerhalb meiner Macht. Dein Weg wurde gewählt, du hast bereits einmal versagt ihn zu verlassen, kein zweites Mal wird es möglich sein dir Aufschub zu gewähren. Du wirst erfolgreich sein, oder du wirst brennen. Es ist an dir deine Macht zu entfesseln, an dir deinen Weg zurück zu finden. Deine Taten haben deine Heimat erreicht, es gibt bereits Erste die an dich glauben, vollende was du begonnen hast, und du sollst an meiner Statt herrschen. Lass dich nicht weiter aufhalten, vollbringe was du dir vorgenommen hast und vielleicht, selbst wenn du scheiterst, werden die anderen dich vor der ewig reinigenden Flamme bewahren... Geh nun mein Sohn und führe deine Schlacht..."


    Aldhayn brach zusammen, einen Augenblick nur, dann erhob er sich, was auch immer ihm widerfahren war, es hatte ihn einen Großteil seiner Kraft gekostet, nun half ihm Ratul auf Glurfaxi und stieg seinerseits auf, als Marthiana eintraf

  • "Es tut mir leid, mein Pfad steht festgeschrieben, mein Vater ruft nach mir, die Zeit ist gekommen, meinen Platz einzunehmen. Ich nehme deinen Dank in dem Geiste an in dem er gegeben wurde, aber ich kann nicht weilen. Mein Vater braucht mich!"


    Aldhayn senkte den Kopf zu Marthiana,
    "Es tut mir leid Elbchen, aber die Tage der Leichtigkeit sind vorbei, ich kann nicht länger die Spiele der Jugend spielen, auch nicht mit dir... Der Krieg ruft nach einem neuen Gott...!"

  • "Der Krieg..."


    Marthiana senkte ihren Kopf und hob ihn dann wieder zu Aldhayn.


    "Und jetzt... wohin reitest du... was wird aus unserer Geschichte und wann treffe ich dich? Welche Schlacht willst du jetzt schlagen? Bitte sag es und ich werde mit dir reisen sofern ich helfen kann... dann werde ich Ileaya und den anderen einen Brief zukommen lassen und..."


    Sie schaute zu ihm auf mit einem einerseits fragenden und andererseits eher belasteten Blick. Sie fühlte sich schwer und ihre innere Stimme sagte ihr dass er sie auf keinen Fall mitreisen lassen würde....

  • "Der Krieg ist das Geschäft der Männer, heute mehr denn je." antwortete Aldhayn, "Du wirst zuhause bleiben, wo immer das sein wird, und wenn es wahr sein sollte, wirst du dieses Haus hüten und beschützen um deinem Kind eine gute Mutter zu sein."


    Aldhayn ließ Glurfaxi um sich selbst drehen, das Pferd schien nervös, irgendetwas mißfiel ihm offenbar an der Situation.
    Irgendetwas ließ Marthiana spüren, das noch nicht alles gesagt war, doch Aldhayn sprach nciht weiter

  • Marthiana trat ein Stück vom Pferd zurück...


    "Ruhig mein Guter, ruhig!"


    Marthiana tätschelte das Pferd und es kam in der Ursprungsposition wieder zum Stehen, wenn auch immernoch nervös.


    "Du hast ein sehr schönes Pferd... es wird gut auf dich aufpassen"


    Einen Moment lächelte sie ihn an, doch dann trübte sich ihre Miene wieder und sie fröstelte in der Kälte.

    "Du kannst nciht einfach so fortgehen, du hast mir immer noch nicht gesagt wo du hin möchtest und ich habe das Gefühl dass du im Begriff bist etwas sehr Dummes zu tun... bring dich nicht in unnötige Gefahr... bleibt doch zumindest noch bis morgen hier, so spät zu reiten ist nciht gut, im Morgengrauen weiterzureisen ist besser... sicherer... höre bitte auf die VErnunft und steige ab... lass uns noch einmal ruhig reden... bitte..."

  • "Weil du dann ein schöneres Leben hättest... und weil ich es mir wünschen würde.... weil ein Vater einem Kind nichts nützt wenn er nie für es da ist... ich habe dein Kind, Mahra angenommen, ich liebe sie von ganzem Herzen und was ist wenn ich nun auch ein Kind bekomme? Dein Kind..."

  • "... komm runter von dem Pferd, bitte! Du weißt nicht was du da gerade sagst..."


    Sie legte die Hand auf seinen Oberschenkel, der vom schweren Reitmantel bedeckt war und übte einen leichten Druck aus um ihn zum Absteigen zu bewegen.

    "Bitte komm zurück ins Haus und bleib zumindest bis morgen..."

  • "wenn da euer Wunsch ist, eure fürstliche Hoheit, werde ich mich Beugen"
    antwortete Aldhayn und bedeutete Ratul abzusteigen.
    Dann brachte er widerstrebend Glurfaxi zurück zum Stall jungen und trat vor Kassandras Tür, wo jene anscheinend das Geschehen beobachtet hatte.


    Er wirkte, wie ein Mann wirkte, dem man die Ziele genommen hatte, und der sich nun mit dem Chaos den diese Tat auslöste auseinandersetzte.

  • Erleichtert atmete Marthiana auf und begleitete sowohl Aldhayn als auch Ratul in Kassandras und Malglins Haus. An der Tür blieb sie kurz bei Kassi stehen und sagte leise: "Ich hoffe es macht keine Umstände, ich werde für all das aufkommen, versprochen..."


    Marthiana führte Aldhayn in das Gästezimmer des Hauses, in der ihre wenigen Sachen, welche sie auf dieser Reise mit sich geführt hatte schon verstaut waren. Aldhayn setzte sich auf das gemütlich aussehende Bett und Marthiana holte sich den Stuhl vom Schreibtisch und setzte sich ihm gegenüber.

    "Danke, dass du meinen Rat befolgt hast... es war nicht mein Wunsch als 'fürstliche Hoheit' wie du mich wieder nanntest sondern als Freund. Du muss dich ausruhen, du siehst richtig angenagt aus. Lege dich am besten hin und schlaf, ich werde Kassi fragen wo Ratul schlafen kann..."