Leomyr konnte die Blicke, die auf ihn gerichtet waren, geradezu spüren. So wirklich verstand er seine Brüder auch nicht.
Tja, begann er, ich fürchte, die Geschichte hat seinen Anfang mit einem eurer Männer genommen, Bruder Bernhard, der, obwohl uns völlig unbekannt, sich zunächst in Pöbeleien kundtat, ohne sich zu erklären. Dies hatte unsererseits natürlich nur eine mögliche Reaktion zur Folge, nämlich ihn zu fordern. Zum entsprechenden Ehrenhändel kam es jedoch nicht, da sich die unterschiedlichsten Personen mit dem entstandenen Konflikt befassten und damit sogar verhinderten. Allerdings scheint mir der Händel nur aufgehoben, nicht aufgeschoben. Zudem prahlte der Mann damit, zu euch zu gehören, ich glaube er hieß Martin oder so ähnlich. Nun könnte es sein, dass meine Brüder von dessen schlechtem Charakter auch auf den euren schließen und damit möglicherweise falsch liegen. Quod errod demonstrandum, um es mit eurer Zunge auszudrücken.
Er verbeugte sich leicht in Bruder Bernhards Richtung und wandte sich dann an Feena.
Ich denke, ich lasse die Beiden jetzt in Ruhe. Sie sind leicht reizbar, regen sich aber auch eben so schnell wieder ab. Und vielleicht trägt Lady Dunja doch auch dazu bei ...
Er grinste schelmisch, bestellte sich ein Uisge und fragte in die Runde, ob noch jemand nachgeschenkt haben wolle. Die beiden hohen Herrn wirkten eher so, als hätten sie besseres zu tun, als in dieser Gesellschaft sitzen zu bleiben, was Leomyr aber freundlich anbot.