An Bord der Dorntal

  • "Ach, Marie Babette!"


    Voller Zuneigung nimmt Dunja die junge Frau erneut in den Arm, während sie dankbar lächelt. Dann jedoch löst sie sich wieder und schaut sie ernst an,


    "Ich weiß wohl zu würdigen, was du zu tun bereit bist! Aber ich würde unsere Freundschaft wenig zu würdigen wissen, wenn ich es zuließe, dass du dich wegen meiner einer solchen Gefahr aussetzen würdest!"


    Sie schüttelt den Kopf und versucht dann zu erklären,


    "Schau, du bist eine Tochter aus gutem Hause, du hast gelernt einen Haushalt zu führen, ein Kontor zu verwalten, selbst die Heilkunde ist dir nicht fremd... deine Talente im Bereich des höfischen Lebens sind beeindruckend. Du hast die klassischen Tugenden verinnerlicht, beherrscht die grundlegenden Fähigkeiten, Tanz, Unterhaltung, schöne Künste... alles Dinge, für die ich dich bewundere!"


    Ihr Blick ist ehrlich und offen,


    "Aber du weißt wenig über den Umgang mit Waffen... das Kämpfen, die Art, wie man Gegner tötet... die Kunst unerkannt und unentdeckt zu bleiben. Niemand hat dich auf die Gräuel des Krieges vorbereitet... die dunklen Priester, die ihren widerwärtigen Götzen schreckliche Opfer bringen... deren Schreie einen noch nachts im Schlaf verfolgen. Die stinkenden, grausamen Orks und anderes Geschmeiß, die weder Ehre noch Gnade noch Erbarmen kennen. Dunkelelben & Drow auf der Jagd nach frischen Sklaven... Dämonen, Untote, alles was man sich vorstellen mag."


    Dunjas Stimme ist während ihrer Worte hart geworden und ihre Augen blitzen kalt als sie von diesen Dingen spricht,


    "Wenn du diese Dinge einmal gesehen hast, so vergisst du sie nie wieder und manche Nacht beherrschen die dunklen Erinnerungen deine Träume...!"


    Sie schüttelt den Kopf, fast als wolle sie die selben vertreiben, dann schaut sie Marie bittend an,


    "Versprich mir, dass du dich davon fernhälst! Dass du dir deine Unschuld & Reinheit bewahrst, solange du dies vermagst!"


    Es liegt eine verzweifelte Eindringlichkeit in ihrer Stimme als sie schließlich leise anfügt,


    "Wenn du mir wirklich helfen willst, liebe Marie, dann bewahre dir das, was dich ausmacht und erhelle damit die Dunkelheit der Erinnerungen! Mit dir zusammen erscheint das Leben leicht & hell und allem wohnt ein lichter Zauber inne!"


    Sie lächelt...

  • Marie runzelt die Stirn als Dunja von den dunklen Wesen spricht und versucht, sie sich in ihrem Geiste vorzustellen, wie sie es schon oft getan hatte, wenn sie in Büchern von ihnen gelesen hatte. Aber gesehen hatte sie solche Wesen noch nicht. Sie fand es sehr traurig, dass Dunja mit solchen Wesen Kontakt hatte und sie sie nicht mehr loszulassen scheinen.


    Marie nimmt nach Dunjas Ausführungen ihre Freundin in den Arm, dann nimmt sie Dunjas Kopf in ihre Hände und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. Danach flüstert sie: "Geht weg ihr bösen Geister, denn hier wohnt eine gute Seele, die beschützt wird vom Licht und mit Euch nichts zu tun haben will!"


    Dann lächelt Marie Dunja an und erklärt ihr: "Meine Mutter hat das immer mit mir gemacht, wenn ich schlecht geschlafen habe, um mir die bösen Geister zu vertreiben. Mir hat das immer geholfen."


    Marie wusste, dass man das eigentlich nur mit Kindern machte, aber sie hatte das Bedürfnis Dunjas Stirnfalte wieder zu glätten, die sich noch immer abzeichnete, auch wenn sie sie anlächelte.


    "Ich hoffe, dass es nicht zu einem Krieg kommt - oder doch? Aber wenn ich nicht mit darf und vor Ort helfen, dann lass mich Dir wenigstens anders helfen. Ich könnte Heilsalben herstellen oder versuchen, Dir Hilfe zu schicken. Wenn ich mit meinem Onkel rede, schickt er vielleicht Magier vom Zirkel zur Hilfe. Und vielleicht könnte die Fürstin helfen?"


    Marie wollte Dunja Hoffnung machen, dass alles wieder gut wird.


    Marie kam ein schrecklicher Gedanke. "Bedwyr wird ebenfalls kämpfen, nicht wahr? Und Teclatos? Ihr werdet doch aufpassen auf Euch? Ich könnt es nicht ertragen, wenn Euch was geschieht. Besonders Dir nicht..."

  • Dunja muss bei Maries Reaktion lächeln und sie stellt fest, dass es gut tut, jemanden zu haben, der von all diesen düsteren Dingen unberührt ist.


    "Ich denke nicht, dass Bedwyr kämpfen wird... er wird an Bord der >Dorntal< bleiben und abwarten!"


    In ihren Worten liegt eine ruhige Gewissheit, so als wäre dies bereits seit langem mit dem Kapitän geklärt.


    "Ob Teclados kämpfen wird... ich weiß es nicht..."


    Ihre Stimme klingt ein wenig mutlos,


    "Vielleicht gelingt es mir, ihm zu entwischen... es ist immerhin nicht sein Kampf!"


    Sie lächelt verstohlen,


    "Ich bin kein Held, Marie Babette! Kämpfen werde ich nur, wenn mir kein anderer Ausweg bleibt... ansonsten werde ich mich eher den Spähern & Waldläufern zugesellen... oder wie auch schon öfter, die Organisation & Versorgung im Hintergrund übernehmen... oder, sollte es nötig werden, ausziehen & töten...!"


    Die letzten Worte spricht sie nur leise, fast bedauernd, dass sie die junge Frau überhaupt damit belastet. Aber irgendwie will sie trotz des unschönen Themas ehrlich zu Marie sein...

  • "Hmhm..." Das beruhige Marie schon etwas...


    Das Thema ist so bedrückend. Doch Marie ist auch aufgefallen, dass immer wenn Teclados Name fällt, Dunja merkwürdig reagiert.


    "Dunja - was ist mit Teclados und Dir? Du wirst immer merkwürdig, wenn sein Name fällt und versuchst abzulenken. Habt Ihr Euch gestritten?"

  • Sichtlich ertappt zuckt Dunja leicht zusammen, bevor sie schließlich überrascht zurück fragt,


    "Wie kommst du denn darauf?"


    Sie lächelt ein wenig und gibt schließlich zu,


    "Wir waren gemeinsam in den Drachenlanden... und dort war alles etwas anders als in Kaotien oder Dalag Nor... und irgendwie hatte er etwas Schwierigkeiten sich wieder umzustellen..."


    Über das Geschenk, was er ihr gemacht hatte und dem was daraus zu schließen gewesen war, schweigt sie..

  • "Naja - wie ich darauf komme... ich mag vielleicht in mancher Hinsicht naiv sein, aber ich habe Augen im Kopf. Bisher hatte ich keine Gelegenheit, Dich nach zu fragen, wollte es aber schon vor Tagen, bevor Du verschwandest... Was ist denn passiert - magst Du es mir erzählen? Ist da vielleicht mehr, als Du zugeben willst?"


    Marie schaut Dunja mit großen Augen an. Dunja hatte es zwar immer abgestritten, aber sie fand, dass die beiden doch sehr vertraut waren...

  • "Oh je... gib´s zu, du arbeitest heimlich für die Inquisition...!"


    Dunja stupst Marie lächelnd an, während sie rasch versucht abzuschätzen, wie sie am besten auf die recht treffenden Fragen der jungen Frau antworten soll. Schließlich seufzt sie und versucht es mit Ehrlichkeit,


    "Ich lernte Teclados vor vielen Jahren kennen, als ich auf der Suche nach meinem Vater war. Damals besaß ich eine Taverne in einer Stadt östlich von Thyngary, die ich alleine nicht hätte halten können & so bot er mir damals an, Geld zu investieren & mein Partner zu werden. Es hat prima geklappt, wir haben die Örtlichkeit geteilt und er bewirtete die oberen Schichten Etztamuhls, während ich mich den normalen Bürgern wittmete."


    Sie lächelt versonnen,


    "Damals war ich unsterblich in ihn verliebt, doch er hat unsere Beziehung rein geschäftlich gesehen und war blind für sämtliche Annäherungsversuche meinerseits... Als ich dann nach dem Kampf um die Stadt fliehen musste, haben wir uns aus den Augen verloren und erst sehr viel später in Taron wieder getroffen."


    Dunja zuckt mit den Schultern,


    "Wir wurden gute Freunde, alles was einmal in Etztamuhl war, war vergessen und so reisten wir eine geraume Weile gemeinsam. Bis ich jetzt vor kurzem den Eindruck gewann, dass er begann mir Dinge vorzuschreiben und mich immer mehr in eine Richtung zu drängen, in der er mich gerne sähe, der ich allerdings nicht gerecht werden kann... jedenfalls nicht so, wie er es gerne hätte...!"


    Sie verstummt und fügt dann an,


    "Und darüber geraten wir in letzter Zeit immer wieder aneinander...!"

  • "Hmhm... *lach - nein! Aber warum will er Dich bloß in diese Richtung drängen? Und vor allen in welche?" Marie zog fragen und streng eine Augenbraue hoch und schaute Dunja an.


    "Ich könnte vollkommen falsch denken, aber ich bin nunmal eine hoffnungslose Romantikerin. Also denke ich, dass er mehr als Freundschaft möchte und das nun erkannt hat. Wenn ich so recht überlege, war er doch ständig um Dich bemüht. Teils hat er auch etwas zickig reagiert, wenn Du versucht hast, ihn in meine Richtung zu drängen. Ich habe manchmal wirklich gedacht, dass ihm das gar nicht recht wäre - er das aber nicht offenkundig machen wollte, um niemanden zu verletzten - weder mich noch Dich. Ich denke, ich bin ihm sympathisch, aber Augen hatte er nur für Dich. Ständig hat er sich nach Dir umgesehen, Dir Deine Sachen gebracht und so weiter. Er hat es vielleicht genossen, sich um Dich zu kümmern, konnte er es auf solchen Festivitäten doch am besten, weil es alle taten und es nicht so aufgefallen wäre, dass dahinter mehr steckt. Er konnte galant sein und versuchte eventuell, Dich mit seinem Charme auf diese Weise zu bezircen. Da Du aber bodenständiger Natur bist, nicht gerne jemanden zu nah an Dich ranlässt aufgrund Deiner Erlebnisse in der Vergangenheit, bist Du vielleicht darauf nicht so eingegangen, wie er gehofft hatte. Das alles ist vielleicht seine Art, Dir seine Zuneigung zu zeigen. Und vielleicht hofft er, dass Du Dein altes Leben aufgibst, damit er nicht Angst haben muss, dass Dir was passiert oder Du irgendwann wieder fort bist. Vielleicht sind ihm seine Gefühle damals auch erst bewusst geworden, nachdem Du weg warst. Wenn ich an meinen Vater denke, sind Männer nicht unbedingt dafür bekannt, offenkundig Gefühle zu zeigen..."



    Sie schaute Dunja tief in die Augen und wartete gespannt auf eine Antwort. Sie hoffte so sehr, dass sie recht hatte, wäre es doch eigentlich sehr romantisch. Nichts würde sie sich mehr wünschen, als dass Dunja glücklich ist - und ja, auch Teclados, der ihr so ans Herz gewachsen war, weil er immer so charmant zu ihr war und ihr so die Angst vor den vielen Fremden auf den Hofhaltungen genommen hatte. Er hatte sie mit seiner Art bestärkt, sich nicht hinter Flora verstecken zu müssen.

  • "Ich... also..."


    Dunja schaut Marie völlig verblüfft an, überrascht von deren ziemlich genauer Beobachtungsgabe, dann senkt sie kurz den Kopf, bevor sie ergeben die Hände hebt und ziemlich kleinlaut zugibt,


    "Ich befürchte, das trifft es ziemlich genau... ja."

  • "Ich glaube, das steht hier nicht wirklich zur Debatte..."


    Dunja zuckt resigniert mit den Schultern,


    "So wie die Situation zur Zeit ist... geht es einfach nicht! Jedenfalls nicht so, wie Teclados es gerne hätte...!"

  • Marie kniff die Augen zusammen und ihr kommen Dunjas Worte in den Sinn, die sie ihr sagte, als sie vor einigen Tagen an Bord ging - 'Es ist alles möglich, wenn man nur will'... Komisch, wieso kam es ihr vor, dass Dunja gerne anderen diese Möglichkeit predigte, für sich selbst aber nicht annahm. Marie verstand das nicht. Wo lag ihr Problem?


    Sollte nicht alles möglich sein, wenn man jemanden liebt?


    "Ich habe vielleicht nicht die richtige Frage gestellt... und natürlich steht Dein Wunsch hier 'zur Debatte'! Liebst Du ihn? Und keine Ausflüchte - das ist eine ganz einfache Frage." Marie schaute Dunja eindringlich an.

  • Trotz der Situation muss Dunja nun doch lachen als sie an Maries Zügen erkennt, was dieser gerade durch den Kopf geht,


    "Ja, das tue ich... immer noch, nach all der Zeit!"


    Sie schüttelt den Kopf und fügt dann,


    "Aber... und das ist das Problem... es gibt jemanden, dem mein Herz genauso nahe ist... der jedoch vor sechs Jahren zu den Elben fortging und von dem ich nicht weiß, ob er jemals zurückkehren wird... und wenn, ob er dann immer noch er selbst sein wird...!"


    Ein Schulterzucken folgt und sie bestätigt mit einem Lächeln,


    "Wenn es nur um Teclados und mich gehen würde, hätte ich seinem Werben längst nachgegeben!"

  • Marie Augen wurden ganz groß.


    "OH! Man kann zwei Männern sein Herz schenken? Oje - kein Wunder, dass Du Dich da in einer Zwickmühle befindest! Hmm.... schwierig schwierig. Aber - auch wenn ich die andere Person nicht kenne - muss ich mich doch fragen, ob es sinnvoll ist, auf diese Person zu warten, wenn Dein Glück doch greifbar wäre. Ist es Dir lieber, ewig auf jemanden zu warten, bei dem Du nicht weißt, ob er jemals wieder auftaucht oder lieber Dein Glück mit jemanden versuchen, der für Dich greifbar ist? Ich meine, willst Du nicht glücklich sein - zumindest für eine Zeit lang? Wünscht Du Dir keine eigene Familie?"


    Marie kaute auf der Unterlippe herum als sie weiter überlegte:


    "Und wenn Teclados Dich wirklich lieben würde, wie Du bist, dann würde er sicherlich auch akzeptieren, dass Du Dich vielleicht nicht auf ewig an ihn binden kannst bzw. eine Heirat in Frage käme. Vielleicht wäre er auch einfach nur glücklich, wenn Du mit ihm zusammen leben würdest...? Oder hat er schon geäußert, er möchte, dass Du ihn ehelichst? Hat er Dich gefragt?"


    Marie wunderte sich selbst über ihre Worte. Sowas wäre ihr nie in den Sinn gekommen - zumindest nicht für sich selbst. Aber es schien für sie plausibel in Dunjas Situation. Aber was würde sie tun, wäre sie an ihrer Stelle? Würde sie auf beide Männer verzichten, um keinen weh zu tun? Würde Sie versuchen, mit einem glücklich zu werden, wenn der andere nicht erreichbar wäre? Tja, was wäre wenn... Hätte sie nicht Anrecht auf Glück - wenn auch nur zeitweise und wer sagte denn, dass es nicht für immer und ewig war?


    Marie schwirrte der Kopf bei diesen Gedanken. Musste das Leben so kompliziert sein?

  • "Offensichtlich...!"


    In Dunjas Stimme schwingt Belustigung mit, dann antwortet sie schlicht auf Maries viele Fragen,


    "Nein, er hat nicht gefragt... aber durchscheinen lassen, dass für ihn nur eine feste Bindung in Frage käme... also eine Hochzeit... und das ist nun einmal in dieser Situation völlig unmöglich!"


    Eine eigentümliche Vehemenz liegt in Dunjas Worten und sie schaut Marie einen Moment lang nachdenklich an,


    "Das alles ist wesentlich verzwickter als es auf den ersten Blick ausschaut, Marie Babette..."

  • "Oje oje," Marie hatte sich sowas schon gedacht und wollte Dunja nicht weiter quälen auf die vielen Fragen, die sie noch angesichts dessen hätte. Konnte sie sich doch vorstellen, dass Dunja wohl selbst darauf teils keine Antworten kennen würde.


    So sagte sie aufmundernd zu ihr:


    "Also, wäre ich ein Mann und würde Dich vom Herzen lieben - was ich ja sowieso tue *zwinker -, würde ich auch unverheiratet mit Dir glücklich sein wollen. Hauptsache wir Zwei wären zusammen!"


    *gähn.... Oje - Marie merkte auf einmal, wie müde sie eigentlich wirklich war. Es musste schon sehr weit in der Nacht sein. Sie rieb sich die Augen.

  • "Das ist wirklich lieb von dir...!"


    Dunja nimmt Marie noch einmal dankbar in den Arm und bemerkt schmunzelnd,


    "Aber nun ist es wahrlich Zeit, ich habe dich viel zu lange wach gehalten! Ich wünsche dir eine ruhige, erholsame Nacht! Schlaf gut!"


    Sie erhebt sich, geht zur Tür hinüber und verläßt Maries Kajüte mit einem letzten Zwinkern in Richtung der jungen Frau. Kurz ist sie versucht in ihre eigene Kammer zurückzukehren, erinnert sich dann jedoch der beiden Schwestern und verschwindet deshalb schließlich in der letzten freien Gästekammer, wo sie sich entkleidet, ins Bett schlüpft und trotz der vielen Dinge, die sie beschäftigen, rasch eingeschlafen ist...

  • Marie zieht sich aus und wäscht sich. Die ganze Zeit kreisen ihre Gedanken um Dunja und Teclados.


    Was für eine Zwickmühle! Aber Gefühle kann man sich nicht aussuchen, das wusste Marie nur zu gut. Wenn sie wenigstens 'ihn' vergessen könnte, hatte er doch sicherlich gar kein Interesse an ihr. Sie scholt sich einer Närrin deswegen.


    Marie zog ihr dickes Nachthemd an und schlüpfte unter die Decke... brrrr...... kalt. Der einstmals heiße Stein, der zu ihren Füßen lag und Jan ihr jeden Abend ins Bett legte, war schon merklich abgekühlt. Marie erträumte sich einfach starke warme Arme und entglitt ins Reich der Träume... gefolgt von ein paar Augen... wie jede Nacht.

  • Am nächsten Morgen ist Dunja wie stets, früh wach und beschließt nach ihrem allmorgentlichen Rundgang an Deck und der kleinen ruhigen Weile an ihrem Lieblingsplatz dort, wieder hinunter zu gehen, um sich etwas zu frühstücken zu besorgen. Kurz horcht sie im Vorbeigehen, ob Marie schon wach ist, da jedoch hinter der Tür noch Ruhe herrscht, geht sie davon aus, dass diese noch schläft. Als sie zur Messe weitergeht, kommt ihr ein Gedanke, der sie erst lächeln und dann nach Jan suchen läßt, den sie mit einigen Worten hinüber zur >Nebelfalke< schickt. Sie selbst macht sich daraufhin beschwingten Schrittes auf den Weg zu Maurice & der Messe...

  • Marie gähnte und streckte alle Glieder von sich, um die Müdigkeit zu verscheuchen. Ein paar sehr laute Möwen hatten sie aus einen schönen Traum geweckt.


    Marie blinzelte ein paar Mal, stand auf, ging zum Waschtisch und schöpfelte händeweise das kalte Wasser in ihr Gesicht. Brrr... Sie wollte Dunja nachher mal fragen, ob sie beide nicht in ein Badehaus gehen wollten. Im Gedanken an ein dampfendes Bad bekam sich ein Lächeln auf ihren Zügen. Sie hatte von einigen Matrosen gehört, es solle auch heiße Thermen hier in der Nähe geben. Vielleicht könnte man dahin...


    Sie legte sich zwei neue Kleidungsstücke aufs Bett. Mhm... Kleid oder Hosenrock und Bluse? Es juckte sie schon, sich den Hosenrock anzuziehen, war ihre Hemmschwelle aber doch noch zu groß... also Kleid! Marie zog sich an, flocht ihre Haare und kniff sich in die Wangen, um etwas Farbe zu bekommen. Besser!


    Sie ging aus ihrer Kajüte hinauf an Deck, wobei sie fast den Kapitän Bedwyr umgerannt hätte, der sie aber noch festhalten konnte.


    "Oh... Verzeihung, Kapitän! Danke! Wie geht es Euch?"