Feena sah, dass es dem Nordmann zusehends schlechter ging. Als er sich endlich gesetzt hatte ging sie zu ihm, hockte sich neben ihn und nahm die Wunde in augenschein. Sie war nicht tief.
Feena nahm eines der sauberen Tücher, die sie eben aus ihrem Bündel geholt hatte und begann, die Wunde damit zu reinigen. Jetzt konnte man auch sehen, dass der Lappen feucht war, obwohl sie kein Wasser benutzt hatte. Wo sie entlanggewischt hatte, hinterlies das Tuch einen öligen Film. Sie ging vorsichtig ans Werk und versuchte, nicht in die offenen Wunden zu gelangen.
Nachdem die Umgebung der Verletzungen gereinigt war, warf sie das Tuch ins Feuer, das kurz aufflackerte. Sie sah kurz den Nordmann an: "Es wird jetzt ein wenig schmerzen." Und im selben Augenblick drückte sie das zweite Tuch auf die Wunden. Der Nordmann spürte einen brennenden Schmerz. Feena schloss die Augen und atmete ein, zweimal tief ein und aus. Sie murmelte einige Worte in elbischer Sprache und während sie dies tat spürte der Vinländer, dass der Schmerz deutlich nachlies.
Feena drückte weiterhin das Tuch gegen die Wunde. Endlich hörte sie auf zu sprechen und öffnete die Augen. Sie lächelte leicht und sah den Nordmann an: "Ihr habt Glück gehabt, Herr Berkenbrecht. Es ist kein Gift in Eurem Körper."
Sie nahm das Tuch weg - es war kaum Blut darauf zu sehen - und warf auch dieses wieder ins Feuer.
"Bitte nicht bewegen. Die Wunde hat aufgehört zu bluten." Sie nahm das kleine Bündel aus ihrer Tasche zur Hand.