Gasthaus "Zum Singenden Wald" Teil 2

  • Allessan lächelt Sarah freundlich an, "Ja, ich kenne das Lied! Und wenn Ihr es gerne hören würdet, bin ich gerne bereit es zu singen...!" Noch einmal lächelt er und beginnt dann zu spielen,


    "In dunkler Zeit und grausger Nacht, als Boron ging durchs Land,
    da wurd ein Kind zur Welt gebracht, in Liebe und in Schand.


    Der Gatte lief hinaus voll Harm, in Regen und in Wind.
    Die Mutter liegt im Haus im Arm, vom fremden Mann das Kind.


    In grausger Nacht da Rondra tobt, da ist kein Stern zu sehn.
    Und keiner der die Götter lobt, kein Wunder ist geschehn.


    Man weiß nicht was geschehen war, in dieser dunkler Nacht.
    Man weiß nur, daß das grauen war, er hat sie umgebracht.


    Am nächsten Tag der Morgen wacht der Himmel wolkenschwer,
    und Abends treiben in die Nacht, zwei Boote übers Meer.


    Das Eine ist der Mutter Statt, im Tod ein Lächeln zart,
    es scheint, daß sie vergeben hat, dem Manne seine Tat.


    Im Andren liegt der Gatte still die Augen voller Qual
    's ist so als ob er sagen will, mir blieb kein andre Wahl.


    Zwei Boote brennen lichterloh, und künden einen Sang,
    vom Hetmann bis zum letzten Floh, der Otta Untergang.


    Die Götter schweigen zu dem Sang, kein Omen raten will.
    Er ist Beschluß, der Untergang, der Otta Fjorkenstill.


    Das Kind, daß von der toten Mutter Kurja ward genannt,
    man nannte sie die Ottasdotter, weil's keine Eltern kannt.

    Als sie in jungen Jahren war, sie siebzehn Sommer zählt,
    einstimmig von der Otta gar zur Hetfrau ward gewählt.

    Sie führt die Otta Untergang durch Stürme und Gefahr,
    und spricht die Otta leidet lang, noch lange siebzehn Jahr.

    Wir nehmen unser Schickasal an, doch alle sollen seh'n,
    der Hetfrau Plicht der Otta dann ist mit ihr untergehn.

    Nach siebzehn Jahren Kurja sprach wir fuhren oft aufs Meer,
    doch dies wird meine letzte Fahrt, die Fahrt oh'n Wiederkehr.


    Wer mit mir geht, ihr wißt, ich warn, wird mit mir untergeh'n
    wir werden niemals heimwärts fahrn die Heimat wiedersehn.


    Sie geht aufs' Schiff und fährt hinaus als sie die Leute zählt,
    Entsetzen packt sie jäh, und graus, nicht Einer hat gefehlt.


    In dunkler Zeit fuhr übers' Meer die Otta Untergang.
    Ich weiß man kennt sie heut nicht mehr, auch darum mein Gesang.


    Doch bitt ich Euch, wenn Ihr bald fahrt hinaus auf's Meer dann singt,
    das Lied das ich für sie bewahrt, weils ihnen Ruhe bringt.


    Seine Stimme ist klar und es ist ein Vergnügen ihr zu lauschen...

  • Phoenix wendete kurz den Kopf und lächelte in anbetracht der schönen Melodei. Dann jedoch wandte sie sich wieder Danara zu. Sie stützte die Ellenbogen auf den Tisch, faltete ihre Hände und legte ihr Kinn auf diese. Sie betrachtete Danara aufmerksam und ging in Gedanken nochmals das Gesehene durch.
    "Warum Danara? Das Feuer hat zwei Seiten das stimmt, doch ist euch nicht klar das diese beiden Seiten zusammengehören, so wie eure beiden Seiten? Ihr wisst wovon ich spreche. Warum akzeptiert ihr eure Gabe nicht, dann würde sich euch eine andere Art des Feuers offenbahrt. Das Feuer kennt weder gut noch böse. Derjenige der es trägt macht es zudem was es ist. Nur weil das Feuer verbrennen kann, heißt dies nicht dass es schlecht war. Ich will euch nicht schelten oder belehren, ich möchte nur... nur das ihr darüber nachdenkt und mir erklärt wie es dazu kam, dass sich euer Geist gespalten hat. Das interessiert mich."
    In ihren Augen und in ihre Stimme war wieder der übliche Ausdruck und Klang eingekehrt. Obwohl sie die Worte sehr seriös aussprach hörte man doch die gewohnte Heiterkeit und Freundlichkeit darin. Ihr Blick verriet nur wieder die übliche Unschuld.

  • Sa'Kuja betrachtete Danara aufmerksam.
    Sie hatte zwar nicht die Hälfte von dem verstanden, was Phoenix über Danaras Zustand gesagt hatte.
    Wie spaltete man denn einen Geist? Wie man ein stück Holz oder einen Schädel spalten sollte, das verstand Sa'Kuja ja noch. Und auch dass Feuer keine Gesinnung hatte wollte ihr einleuchten.
    Mit angestrengtem Gesichtsausdruck blickte sie Danara an und war gespannt, was sie wohl entgegnen würde.

  • Danara sah Phönix immer noch schweigend an wenn dies gegeangen wäre wäre sie noch bleicher geworden, als Phönix sie fragte wie es zu der trennung gekommen sei. Ihr Herz schmerzte bei den Erinnerungen die diese Frage mit sich brachte und ihre Augen fühlten sich mit Tränen. "Verzeiht werthe Phoenix doch bitte ich euch das ich diese Frage euch nicht beantworten muß. Zu tief sitz der Schmerz bei diesen Erinnerungen die ich auch erst vor kurzem Erfahren habe noch. Laßt euch soviel gesagt sein, ich habe schreckliches getan etwas was ich mir nie Vergeben kann."

  • Phoenix legte den Kopf schief und blickte mitleidig zu danara, doch blieb der interessierte Ausdruck.
    "Nichts gegen euch Danara oder gegen das was mit euch geschehen ist. Doch wenn ihr euch dem schmerz nicht stellt lauft ihr nur noch länger weg. Selbst wenn so wie ich das verstanden habe, ihr euch erinnern könnt, was ihr wohl vorher nicht konntet, so bleibt es doch dabei. Ihr wisst den Grund, ihr wisst wieso ihr euch dem allen stellen müßt, doch macht ihr es nicht und das ist mehr als nur schade. Wenn es etwas schreckliches gewesen war solltet ihr euch schneller dem Problem stellen als es geht, denn ansonsten fürchte ich dass egal wie gut ihr euch erinnern könnt, und egal wie viel ihr über euren Zustand wisst, euch dies nicht vor einer Tat wie im Park bewahren könnte."
    Phoenix setzte sich nun auf, griff über den Tisch und strich kurz über Danaras Haar. Mit einem aufmunternden Lächeln wischte sie noch die erste Träne weg.
    "Wisst ihr es gibt da ein bestimmtes Sprichwort. Vergeben und vergessen. Doch ihr vergesst nur anstatt auch zu vergeben. Bereuen ist die eine Sache, sich quälen ist die andere sehr ...unnütze Sache."

  • Danara sah Phoenix lange an, irgendwie hatte sie das Gefühl das es in Ordnung sei darüber zusprechen, "Es fällt mir immer noch sehr schwer, aber ich erzähle euch was passiert ist." Sie atmete noch einmal tief durch und erzählte von Herrn welchen Handel sie abgeschlossen hatten und was mit ihren Brüder passiert war. "Da ist es zur Trennung gekommen." Beendete Danara ihre Erzählung mit Tränenerstickender Stimme. Ihr Blick hatte sie aus Scham auf den Tisch gerichtet.

  • Phoenix lächelte Sa'Kuja an und es hatte fast etwas Mütterliches an sich. Doch dann schüttelte sie den Kopf. streckte sich nochmals und hob Danaras Kopf an.
    "Warum weinst du denn? Ich denke vor ein paar Stunden wäre es dir nicht so einfach gefallen deine erinnerungen widerzuspiegeln und das hat ein Gutes. Es bedeutet das du der Lösung immer näher kommst. Freu dich doch. Erinnerungen, sagt man, füllen dein Leben aus, aber erst das Vergessen und hiermit nicht deine wie ich annehme Amnesie wenn ich richtig bin, machen das Leben erst lebenswert. Weißt du..."
    Phoenix sah Danara plötzlich komisch verwirrt an sah abschätzend zu Sa'Kuja und dann wieder zu Danara.
    "Ich mein ich darf dich doch dutzen oder? es gibt zwei verschiedene Weisen von Vergessen. Die eine die du anscheinend hattest und die andere. Diese andere Art und Weise zeichnet sich dadurch aus, dass wir das Geschehene akzeptieren, da es ein Teil von uns ist und dann legen wir diese Erinnerungen ab, um sie wenn nötig hervorzurufen, ganz ohne Zauberei oder was man auch immer mit dir gemacht hat. Diese erinnerungen bleiben, doch sind sie dadurch das wir sie akzeptieren in den Hintergrund gerückt wenn nicht sogar unwichtig da, wie ich auch selber meine, nur das hier und jetzt zählt. Was du jetzt mit deiner Gabe anfängst ist dir überlassen, doch solange du deine Vergangenheit nicht akzeptierst wirst du von ihr eingeholt und von ihr im schlimmsten Falle sogar geleitet etwas zu tun was du nicht willst."
    Phoenix grinste von einem Ohr zum anderen und freute sich über Danara, dass sie so mutig war überhaupt über dieses Thema zu sprechen. Sie blickte abschätzend zum essen und tastete sich an den Käse herran. Schelmisch grinsend verspeiste sie ein Stück davon, dann wandte sie sich an Sa'Kuja.
    "Naja solange ich dich bei mir habe, habe ich wenigstens ansatzweise eine Chance die Menschen zu verstehen."

  • Sa'Kuja grinste ein wenig verlegen.
    Sie hatte zwar keine Ahnung, wie sie Phoenix in diesem Moment geholfen haben wollte.
    "Na dann hat es ja wenigstens etwas Gutes..." Sie wandte sich an Danara.
    "Freut Euch, auch wenn Eure Vergangenheit nicht die Schönste zu sein scheint und ihr vieles zu vergessen sucht. Ihr wißt jetzt wenigstens, wo ihr herkommt und wer ihr seid. " Ihr Blick wurde nachdenklich und für einen kurzen Moment sah sie viel älter aus, als sie eigentlich war.
    Dann schien alles Trübsinnige wie weggewischt und ihre Augen funkelten.
    Sie wandte sich an Phoenix.
    "Und, bist du satt geworden, oder steht dir der Sinn nach etwas anderem? Die Küche bietet sicherlich noch mehr, wenn du magst... Und wie steht es mit Euch, Danara? Möchtet ihr vieleicht etwas trinken, oder essen?"

  • Danara sah Phoenix immer noch aus ihrem bleichen Gesicht an, "Sicherlich könnt ihr mich dutzen!" meinte sie etwas verdattert, diese ganze Situation verwirrte sie ein wenig, sie hatte mit Verachtung gerechnet nicht mit einem Lächeln. Phoenix Worte hallten in ihr noch lange nach. Als Sa`Kuja sie ansprach sah Danara sie an, "Ja darüber bin ich sehr froh." Zu der zweiten Frage meinte sie, "Nein danke im Moment möchte ich nichts."

  • Phoneix streckte sich nochmals nach dem Käse und aß ihn gerade als Sa'Kuja sie ansprach. Sie schuate sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und kaute langsam weiter. Sie schluckte hörbar und blickte auf die leeren Schalen.
    "Da hatte ich wohl doch mehr Hunger....."
    Überrascht grinsend schuate sie feixend zu Sa'Kuja.
    "Also ein bißchen Saft und vielleicht etwas Warmes wäre schön."
    Sie blickte zu Danara und schüttelte langsam mit hoffnungsvollen Blick den Kopf, wie eine stille Wiederholung von sa'Kujas Frage an sie, ob sie etwas essen wollte.
    "Mmmmmh, naja dann nicht. Sagt mal, kannst du mir vielleicht erklären warum Menschen lügen? Bisher habe ich noch keine vernünftige Antwort darauf bekommen."
    Phoenix blickte Danara sehr interessiert an und man merkte offensichtlich dass sie diese Frage ernst meinte.

  • Sa'Kuja grinste nun ihrerseits wissend und ging zur Theke hinüber, wo sie abermals ein paar Worte mit dem Wirt wechselte.
    Sie wartete, die Elbogen auf die Theke gestützt und ging abwechselnd von den Zehenspitzen auf die Füße. Es sah ein wenig aus, wie ein Kind, das ungeduldig auf seine Belohnung wartete.
    Sie fixierte abermals das Lederband neu an ihrem Oberschenkel während der Wirt ihr eine neue Platte herüberschob, mit ein paar Scheiben dampfenden Fleisches, neues Brot und zwei Schalen Eintopf.
    Ein wenig stolz stellte sie ihre *Beute* vor Phoenix ab und setzte sich abermals. Dann nahm sie einen Löffel und begann vorsichtig eine der Schalen mit Eintopf zu untersuchen. Vorsichtig probierte sie ein wenig. Dann tauchte sie ein Stück Brot hinein un dsteckte es sich in den Mund.
    "Meine Liebe, ich hoffe ihr wisst was ihr verpasst." Sagte sie zwischen zwei Bissen zu Danara.

  • Danara sieht Phoenix etwas verwirrt an, "Warum Menschen lügen, nun dafür gibt es verschiedene Gründe, weil die Wahrheit manchmal jemanden den man gerne hat verletzen könnte. Manche lügen um für ihre Taten nicht bestraft zu werden, es gibt 1000 gründe warum Menschen lieber mit einer Lüge leben als einmal die Wahrheit zusprechen. Weil die Ehrlichkeit auch zu sich selber sehr schmerzhaft sein kann, das mußte ich jetzt selber feststellen." Sie lächelt entschuldigend, "Und das ich im Moment nichts möchte war die Wahrheit."

  • Phoenix besah sich die Leckereien die Sa'Kuja brachte und nahm sich auch ihren Teller Eintopf. Genüßlich nahm sie einen Löffeln in den Mund und merkte zu spät, dass der Eintopf zu heiß war. Sie verzog das Gesicht und holte einmal tief Luft.
    "Diefe Gründe finde if genaufo blöd wie ...mmmhhh heiß.....die anderen die man mir gesagt hatte. Naja aber wenn man es nötig hat. Viele denken wenn sie einen anderten den sie gern haben nicht sagen, was sie fühlen oder sie anlügen weil sie denken, dass die Wahrheit zu weh tun würde, dann liegen sie eigentlich richtig...was die erste Reaktion anbetrifft. Naja aber sie vergessen dabei, dass es dem anderen in dem Moment genauso geht....wie ist das jetzt eigentlich mit diesem Herrn Berkenbrecht. Liebst du ihn?"
    Phoenix löffelte lustig weiter und genoss den Eintopf in vollen Zügen.

  • Danara sah Phoenix erschrocken an, mit dieser Frage hatte sie nun ganz und garnicht gerechnet, ihr stieg die Schamesröte ins Gesicht und meinte, "Er liegt mir sehr am Herzen, doch mehr möchte ich zu dem Thema nicht sagen, verzeiht." Sie sah kurz zu der Tür, dann sah sie wieder zu Phoenix.

  • Phoenix hatte gerade wieder einen Löffel mit Eintopf im Mund und nur ein wissender Blick zu Sa'kuja war alles was sie zur Antwort aud Danaras Stellungnahme beitrug.
    "Mmmmh der Eintopf ist wirklich gut. Auf der Reise bis hierher hat uns ja nicht ein so schönes Mahl den Abend versüßt."
    Bedauernd blickte sie in die nun leere Schale vor ihr doch lachte sie kurz freudig auf, als sie noch immer Danaras erschrockenes Gesicht sah.

  • Danara faßte sich doch schnell wieder, sie merkte langsam das der Tag doch sehr hart für sie war. Sie sah Sa`kuja und Phoenix freundlich an, "Verzeiht, doch werde ich mich nun etwas zurück ziehen." Dann sah sie zu Phoenix, "Ich bin sehr froh das ihr wieder wohl auf seit." Dann sah sie wieder beide an, "Ich wünsche euch noch einen angenehmen Abend." Sie stand auf und nickte beiden zu.

  • Sa'Kuja nickte Danara freundlich zu und wartete bis sie außer Hörweite war, ehe sie Phoenix angrinste.
    "Das mit der Liebe hättest du sie nicht fragen dürfen. Ich glaube, das war ihr sehr sehr unangenehm." Sie zuckte mit den Schultern.
    "Vieleicht lässt du dir nochetwas über Menschen sagen... Man spricht nicht so grade heraus das, was man denkt. Das wird selten geschätzt. Grade auf dem... " Sie grinste noch ein wenig breiter."... Feld der Liebe machen sich viele die Mühe mit kunstvollen Worten ihre Absichten zu verschleiern. Es wäre schon fast unanständig un vor allem ungebührlich, wenn man sich dergestalltdarüber unterhalten würde, wie du das eben getan hast." Sie beobachtete Phoenix' Reaktion aufmerksam.
    "Versteh' mich nicht falsch, ich will dich nicht schelten noch will ich dir vorschreiben, was du zu tun hast. Ich wollte dir bloß erklären, warum sie warscheinlich so reagiert hat... aber anmaßen, dass ich völlig recht habe mit meiner Vermutung möchte ich mir auch nicht." Sie leerte mit einem tiefen Schluck ihren Becher.

  • Danara war noch an den Tressen gegangen um sich einen Kurg Wasser mit hinauf zunehmen. Sie dachte einen kurzen Moment darüber nach nochmal an Sarah Tisch zugehen doch ließ sie es sein. Stattdessen wendete sie sich der Treppe zu und ging nach oben. Sie machte ihre Zimmertür auf und ging hinein. Dort stellte sie den Krug ab ging zu ihrem Fenster öffnete es, und sah hinaus. Dabei ließ sie ihre Gedanken schweifen.

  • Als der junge Ritter geendet hat, applaudiert Sarah leise und dankt ihm für das Lied. Sie schaut zu Danara und den beiden Frauen hinüber und stellt fest, daß die junge Frau sich verabschiedet und scheinbar auf ihr Zimmer geht.
    Kurz entschuldigt sich Sarah bei Herrn dir Certando und folgt Danara, will sie sich doch wenigstens noch von ihr verabschieden, bevor sie weiterzieht. Vor dem Zimmer der jungen Frau angekommen, klopf sie an die Tür...