Taverne "Zum Alten Krieger"

  • Von draussen war ein Lachen zu hören.


    "Wie du kommst schon wieder heraus? Wolltest du nicht was trinken gehen?"


    Wieder das Lachen, dann ein leicht erstauntes Ächzen. Einen Augenblick später flog eine zweite Gestalt durch die nun offene Tür am Wirt vorbei in die Taverne und landete exakt dort, wo vorhin die erstere Person wieder aufgestanden war.


    Kurz blieb die Gestalt liegen und atmete einmal tief ein und aus. Dann lachte sie erneut und rappelte sich auf. Die anderen Personen in der Taverne völlig ignorierend blieb sie stehen und schaute Richtung Tür.

  • Solange die beiden fremden Gestalten sich darauf beschränken seine Gäste mit ihren seltsamen Spässen zu unterhalten, beschliesst der Wirt sie gewähren zu lassen. Allerdings zieht er sich sicherheitshalber Richtung Küche zurück, wo er gute Argumente unter dem Tresen liegen hat.

  • Dort erschien wieder die Schwarzgesichtige im Türrahmen und jetzt, da sie dort zumindest äußerlich ruhig stand, war sie trotz der fettigen Farbe im Gesicht und der vielen Leder und Kleiderschichten als Frau zu erkennen.


    Einige Augenblicke blieb sie stehen, wo sie war, dann betrat sie den Raum, gleichfalls alle Anwesenden ignorierend. Mit deutlicher Anspannung kam sie sehr nahe an den zweiten Neuankömmling heran und zische einige Worte in einer fremden Sprache.
    Oha, kaga da´n, ´cin´ca

  • Feena hatte bei dem wiederholten Tumult erneut aufgeschaut. Als Wanagi in der Tür stand schaute sie zu dieser herrüber, jedoch ohne dabei gross ihre Haltung zu verändern.


    Wie sie die Frau dort so stehen sah, stiegen düstere Erinnerungen in ihr hoch und für einen kurzen Augenblick versank die Taverne um sie herum. Sie war wieder in Rabuuntal, in jener Schlacht dort am Bradar Tempel.....


    Dann jedoch zwinkerte sie einmal kurz und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Getränk zu. Sie war sich nicht sicher, ob sie Wanagi wiedersehen wollte.

  • Eine Hand der Frau ballte sich kurz zu einer Faust und für den Bruchteil eines Augenblicks flackerte Wut in ihren Augen auf. Dann jedoch fand das Lächeln von eben wieder seinen Weg in ihr Gesicht und ihr Blick bohrte sich jetzt herausfordernd in den ihrer Gegenüber.


    "Miye wakokipa."


    Es klang nicht so, als würde sie das, was sie da sagte, wirklich so meinen.

  • Wanagi schnaufte als Antwort lediglich verächtlich durch die Nase, ehe sie sich ohne weiteren Kommentar, rüde an ihrer Gegenüber vorbeidrängte. Plötzlich hielt sie jedoch inne und zischte leise:


    tuka ni´ce Wiyakawe wakokipa awi´caceha


    Und das ihre Worte keine leere Drohung waren, wurde beim Klang ihrer Stimme selbst denen klar, die die Bedeutung ihrer Worte nicht kannten.
    Schließlich drehte Wanagi sich kühl weg und wollte nun vollends an der Frau vor ihr vorbei zur Theke, wobei es ihr weiterhin egal schien, ob Wiyakawe ihr dabei im Weg stand oder nicht.

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  • Wiyakawe trat einen Schritt zur Seite, so dass Wanagi keine Gelegenheit mehr hatte, sie anzurempeln und als diese an ihr vorbei wollte, packte sie sie am Arm und hielt sie fest. Gefährlich leise fragte sie:


    "Kto?"


    Sie fasste noch einmal nach.


    "He on Wanagi he 'ci?"


    Damit lies sie ihr Gegenüber wieder los und gab ihr gleichzeitig einen leichten Stoss in Richtung Theke. Sie lachte kurz kehlig auf.


    "Hi ya'!"


    Damit drehte sie sich um und schnappte sich einen der umgestürzten Stühle. Neben einem leeren Tisch setzte sie sich und begann, die Gäste in der Taverne zu mustern.

  • Wanagi stand starr im Raum, dort, wo der Schubs von Wiyakawe sie hinbefördert hatte; den Kopf gesengt und beide Hände zur Faust geballt. Das Rauschen in ihren Ohren wurde immer lauter und vertrieb langsam aber sicher jeden klaren Gedanken und bald war in ihr nur noch Wut.
    Und dann, ganz plötzlich, drehte sie sich ansatzlos um, fasste in der Bewegung nach ihrer Axt und fegte Wiyakawe den Stuhl unterm Körper weg.
    Noch immer benebelte die unkontrollierte Wut ihren Verstand und sie hob die Waffe. Doch in letztem Moment gab sie der Axt einen anderen Schwung und krachend bohrte sich deren Klinge in den Tisch, an dem Wiyakawe zuvor noch gesessen hatte.


    Niye toka sni , niye tibotica dan


    Mühsam würgte sie die Worte hervor, doch endlich klärten sich ihre Gedanken wieder. Noch immer lauernd, trat sie von der am Boden Liegenden zurück, jedoch nicht ohne zuvor ihre Waffe aus der Tischplatte gezogen zu haben.



    Sie hinterlies einen tiefen Riss im Holz.

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  • "So, ich glaube das reicht jetzt!" Der Wirt hatte sich den beiden Fremden, die sich scheinbar daran machten seine Taverne zu zerlegen bis auf wenige Schritt genähert. Abwägend sieht er von Einem zum Anderen, "Entweder ihr benehmt euch gesittet, dann könnt ihr gerne bleiben oder aber ihr führt euren Tanz draussen weiter!" Seine Stimme klingt fest und befehlsgewohnt, in einer Hand hält der Wirt einen größeren Knüppel, den er recht lässig über der Schulter lehnen hat und trotz seines wohl etwas fortgeschrittenen Alters sieht er nicht so aus als wäre der Umgang mit einer Waffe für ihn etwas unbekanntes. Abwartend schaut er die beiden Fremden an, während er sich wie in alten Zeiten unbewußt lockert.

  • Der Angriff kam nicht überraschend, er war jedoch mit solcher Wucht ausgeführt, dass Wiyakawe sich nicht auf dem Stuhl halten konnte und beim Aufprall auf dem Boden hart mit dem Kopf aufschlug. Kurz verzog sie schmerzhaft das Gesicht, für einen Augenblick unfähig zu reagieren. Das nächste was sie sah, war der auf sie zielende Axthieb, der dann in der Tischplatte sein Ende fand. Sie hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, sondern Wanagi starr angesehen.


    Als diese ihr eine erneute Beleidigung an den Kopf warf, trübte sich ihr Blick kurz und sie schüttelte langsam den Kopf. Dann stand sie schnell auf, als der Wirt zu ihnen trat. Die Attacke war gegen sie gerichtet gewesen, aber sie war sich nicht sicher, ob nicht auch jemand anderes unter diesen Umständen, Ziel von Wanagis Wut werden könnte. Sie sah die immer noch äusserst angespannt wirkende Frau an, als sie, wenn auch leise, so doch mit einigem Nachdruck sprach:


    „Miye toka sni. Wiyakawe koda a Wanagi. Ka Wanagi sdo ‘ca.”


    Sie stellte sich neben sie und hörte sich an, was der Wirt zu sagen hatte. Um einen freundlichen Gesichtsausdruck bemüht, hob sie abwehrend die Hände.


    „Wir wollten nur was trinken. Was hast du denn für uns?“

  • Eine hochzuckende Augenbraue war alles was Feena als Reaktion zeigte, als die Axt in die Tischplatte krachte. Sie hatte Wanagi durchaus als impulsiv kennengelernt. Wenn sie auch nicht wusste, was die Frau umtrieb, so kam ihr diese Reaktion durchaus nicht fremd vor.


    Sie sah wie der Wirt an die beiden Streithähne herantrat und plötzlich war ihre Neugier geweckt. Aufmerksam beobachtete sie das Geschehen.

  • Der Wirt mustert die Fremde vor ihm und grinst dann, "Um hier etwas zu trinken zu bekommen ist es von Vorteil die Einrichtung heil zu lassen! Sag´dass deiner Freundin!" Er deutet mit dem Kopf auf die axtbewehrte Frau. Dann fragt er, "Was wollt ihr? An Getränken kann ich mit fast allem dienen!" Immer noch hat er seine Haltung nicht verändert, wer wußte schon, was diesen Leuten noch so einfallen würde.

  • Wanagi hatte sich knurrend halb zu dem Wirt umgedreht, als dieser an sie heran getreten war, die Axt noch immer fest in der Hand. Für Sekunden sah es so aus, als würde sie ihre Kampfwut jetzt einfach auf jemand anderes lenken, als sie den älteren Mann vor ihr abschätzend maß. Doch als Wiyakawe zu ihr kam und leise zu ihr sprach, verloren ihre Augen das wütende Glitzern und sie nickte nicht nur dem Wirt anerkennend zu.


    Ho yelo san o papa …. waste


    Brummte sie versöhnlich an den Wirt gerichtet und vergas dabei gänzlich, das der Mann sie sicherlich gar nicht verstand.
    Wanagi steckte ihre Waffe in den Gürtel und überlies Wiyakawe die weiteren Friedensverhandlungen, wobei es ihr nicht entging, dass der Wirt ihnen noch nicht so ganz zu trauen schien. Allerdings beeindruckte sie das nicht im geringsten.

  • Wanagis Reaktion quittierte Wiyakawe mit einem Kopfnicken.


    Das Grinsen des Wirtes erwiederte sie.


    "Dann bring uns Met für den Anfang. Aber guten. Und einen grossen Krug voll."


    Damit drehte sie sich herum und hob zum zweiten Mal an diesem Tag einen Stuhl vom Boden auf und setzte sich. Wanagi forderte sie mit einem Blick und einer entsprechenden Kopfbewegung auf, es ihr gleich zu tun.

  • Der Wirt versteht zwar kein Wort der fremden Sprache, die die beiden Fremden untereinander benutzen, aber als die Axt vorerst im Gürtel verschwindet und sich der Übermut gelegt hat, nickt er den beiden gutmütig zu, "Sollt ihr haben!" Er entspannt sich ein wenig und kehrt dann zur Theke zurück, wo er das Gewünschte von einem der Mädchen holen läßt. Er klemmt sich die Keule unter den Arm, nimmt ihr dankend den Krug ab und bringt selbigen zusammen mit zwei Bechern an den Tisch der beiden Fremden, wo er ihnen von dem Met einschenkt und den Krug dann auf den Tisch stellt. "Lasst es euch schmecken!" Er mustert die beiden und fragt dann neugierig, "Wo kommt ihr her? Von Leuten wie euch habe ich hier auf Montralur noch nie gehört!"

  • Ohne weiteres Zögern tat dieses es ihr gleich. Sie lässt sich neben ihrer Gefährtin nieder
    Als der Wirt mit dem Met auftaucht, nimmt sie sich einen Becher, setzt ihn mit einem kurzen Gruß zum Wirt an und leert selbigen in einem Zug. Geräuschsvoll stellt sie ihn wieder auf den Tisch, um ihn kurz darauf Meister Reimund wieder hin zu halten. Dabei beginnt sie nun, nicht gerade zurückhaltend, die anderen in der Taverne Anwesenden genauer zu betrachten. Plötzlich stutzt sie merklich, als sie völlig unerwartet zwei ihr bekannte Gesichter entdeckt. Sogleich steht sie auf, ungeachtet des Wirtes Frage und schickte sich an, zu dem Tisch, an dem die beiden Pack, Talris und Feena saßen, hinüber zu gehen.
    Dabei hatte sie im Aufstehen für wenige Momente ungewöhnlich vertraut ihre Hand auf Wiyakawes Schulter gelegt.


    Nun stand sie vor Talris und Feena und bot ihnen einen ruhigen Gruß

    Itanko pesto nogge waste he?


    Sie hielt inne und begann dann von neuem, diesmal aber für alle verständlich, wenn auch mit leicht gebrochenem Akzent.


    Itanka pesto nogge ! Ich freue mich Dich gesund und wohlbehalten wieder zu sehen.


    Sie wand sich Feena zu und sprach weiter


    Auch Dich grüße ich kiza pesto nogge und wünsche Dir allzeit gute Jagt und starke Feinde.

  • Als der Wirt zurück an ihren Tisch kam, stellte Wiyakawe belustigt fest, dass er immer noch die Keule mit sich herum trug. Mutig war er, der alte Mann, stellte sie für sich fest, und offensichtlich bereit, sein Eigentum zu verteidigen. Das gefiel ihr.


    Genau wie Wanagi, nahm auch sie sich einen der Becher und stürzte dessen Inhalt in einem Zug hinunter. Dann hielt sie einen Moment inne, so als spüre sie dem Geschmack hinterher.


    „Hm, waste! Gut!“


    Sie nickte anerkennend und schenkte sich selbst nach. Als sie dies gerade auch bei Wanagi tun wollte, stand diese auf und verlies ihren Tisch. Wiyakawe schaute ihr hinterher, für einen kurzen Moment, einen eigenartigen Blick in den Augen. Dann wandte sie sich dem Wirt zu. Sie hatte eigentlich keine Lust, sich mit ihm zu unterhalten, aber da er ihnen gegenüber Mut bewiesen hatte, lies sie sich darauf ein.


    „Leute wie uns? Was heisst das?“


    Sie sah ihn fragend an, während sie einen neuen Schluck aus ihrem Becher nahm.

  • Feena hatte schon geglaubt, Wanagi hätte sie nicht erkannt, als diese aufstand und zu ihnen an den Tisch trat. Sie erwiderte deren Gruss mit einem Nicken.


    „Wanagi. Du bist wieder auf Montralur?“


    Ihre Stimme, wie auch ihr Blick sind ausdruckslos, eher eine Spur zu kühl als dass es noch höflich wäre.

  • Einen Moment scheint der Wirt über eine Antwort auf die Frage der Fremden nachzudenken, dann deutet er mit dem Kopf auf ihre Begleiterin und mustert Wiyakawe erneut aufmerksam, "Nun, Leute wie euch... die ihre Gesichter anmalen und eure Sprache sprechen... und eure Kleidung tragen!" Bewusst vermeidet er das Wort >Barbaren<, auch wenn es sich ihm mehr den je aufdrängt. Er grinst erneut und ihn scheint ihre Fremdartigkeit mehr zu interessieren als zu ängstigen. "Und trotzdem ihr hier fremd seid, scheint deine Freundin alte Bekannte getroffen zu haben...!" Er blickt aufmerksam zu Wanagi hinüber. Dann fragt er, "Wollt ihr auch etwas zu essen ausser dem Met?"

  • Wanagi sah Feena an. Sie war nicht sehr bewandert in der Kunst der Konversation, doch Feenas kühler Ton war auch für sie deutlich genug.
    Dennoch zeigte auch ihr Gesicht keine Regung, sofern man diese überhaupt unter der Bemalung, die ihre Züge verfremdete, hätte erkennen können. Allerdings legte sie ihren Kopf ein wenig schief und musterte die Halbelfe vor ihr noch eingehender.
    Feena war nicht aufgestanden, so wie es nach Wanagis Verständnis für die Begrüßung unter gleichberechtigten Kriegern üblich gewesen wäre und sie erwies ihr nicht die gleiche Ehre, wie sie selbst, Wanagi, diese mit ihrem Gruß ausgedrückt hatte. Statt dessen gab sie diese seltsame Antwort.
    Die Kriegerin verstand wohl, das etwas zwischen ihr und Feena zu stehen schien, doch das Was und Warum, entzog sich ihrer Kenntnis, hatten sie sich doch im Rabuntal nicht als Feinde getrennt.
    Und vermutlich war genau das auch der Grund, warum Wanagi jetzt sehr gleichgültig auf Feenas Worte reagierte und sich das auch in ihrer Stimme niederschlug. Sie zuckte lediglich mit den Schultern und meinte knapp:


    Ho, bin ich. Aber ich bin Dir nicht willkommen.


    Wieder zuckte die Kriegerin mit den Schultern und meinte dann:


    Wenn Du Deine Meinung änderst, ich trinke dort .... sie wies zu ihrem Tisch .... auch auf Dein Wohl.


    Wanagi nickte Talris zu, musterte die beiden Pack noch ein mal eingehend und wand sich schließlich ab.

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