Taverne "Zum Alten Krieger"

  • Bevor Phoenix antworten konnte, passierten auch schon wieder merkwürdige Dinge. Sie erschrak bei den Gestalten und ihren Gehabe in der Taverne. Sie wusste nicht ob sie sich weiter von ihnen entfernen sollte oder der einen Frau helfen sollte, als sie unsanft zu Boden geschickt wurde. Als sich beide frauen wieder beruhigt hatten, wurde auch Phoenix wieder ruhiger.
    Ihr gefiel das Verhalten und Gebahren der Fremden nicht sehr. Sie fand es wenig vertrauensseelig aber tat es damit ab, dass ihr zu diesem Zeitpunkt nichts zu diesen Leuten einfiel. Ihre Sprache und Maskerade, die nach Stammeszeichen aussahen kannte sie nicht. Sie verharrte auf ihrem Sitzplatz und versuchte so gut es möglich war unter den wenigen Gästen hier nicht aufzufallen.
    Sie schlug ihr Buch auf und zückte ein paar getrocknete Pflanzen die sie dringendst zu untersuchen pflegte. Sie hoffte nur dass niemandem hier etwas passierte und es bei dem Kratzer im Tisch bleiben würde.

  • Feena starrte düster vor sich hin. Wanagis Reaktion irritierte sie. War es möglich, dass diese Frau überhaupt nicht wusste, warum sie, Feena, ihr nicht wohlgesonnen war? Vermutlich. Wenn sie deren Reaktion nicht als allzu abgebrühtes Verhalten deuten wollte, lies sie gar keinen anderen Schluss zu. Sie war auf einmal wütend. Sie wusste nicht, warum diese Skruta so heftige Reaktionen bei ihr hervorrief. Vermutlich, weil sie nicht damit gerechnet hatte, Wanagi jemals wiederzusehen. Ausserdem hatte sie die Vorgänge in Rabuuntal doch weitestgehend im hintersten Winkel ihres Gedächtnisses vergraben.


    „Du trinkst auf mein Wohl, Wanagi? Warum? Weil ich eine Schlacht überlebt habe, vor der du davongelaufen bist?“


    Die Worte kamen einfach so über ihre Lippen. Einmal ausgesprochen, taten sie ihr im selben Moment schon wieder leid. Es war nicht ihre Art mit Beleidigungen um sich zu werfen. Aber sie war so wütend…….enttäuscht?

  • Wiyakawe leerte auch den Rest des zweiten Bechers mit einem Zug. Sie musterte den Wirt kurz argwöhnisch bevor sie mit den Schultern zuckte.


    „Wir sind Skruta“, antwortete sie, als wäre damit alles gesagt.


    Während sie erneut zum Krug griff beobachtete sie, zu wem Wanagi gegangen war. Elben? Sie schüttelte den Kopf. Dann sah sie wieder zum Wirt.


    „Sni. Nein, kein Essen, nur trinken.“

  • Wanagis Haltung versteifte sich augenblicklich und ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Mit mühsam bewahrter Beherrschung drehte sich die Kämpferin langsam wieder um und wand sich Feena erneut zu, die immer noch auf ihrem Platz verweilte.


    Wanagis Körperhaltung sprach Bände, als sie dort hoch aufgerichtet und breitbeinig stand, während sie ihre Gegenüber aus wütend funkelnden Augen fixierte.


    Was sagst Du ?


    Leise und lauernd waren ihre Worte, so als warte sie nur darauf, das Feena ihr den letzten Grund geben würde, um vollends die Beherrschung zu verlieren.

  • "Ah...! Gut!" Der Wirt beläßt es dabei, nickt der Skruta noch einmal zu und kehrt dann zum Tresen zurück. Dort legt er die Keule ab und beginnt damit einige Becher & Krüge zu spülen und abzutrocken. Eine Arbeit, gut dazu geeignet den Überblick zu behalten und gegebenenfalls... er lächelt versonnen und wiegt einen der Krüge in der Hand.

  • Sie hob den Becher zum Grusse und sah dem Wirt hinterher, bevor sie sich das Getränk erneut schmecken liess.


    Wiederum die anderen Gäste in der Taverne musternd, blieb ihr Blick an einer zierlichen Frau hängen, die offenbar etwas in ein Buch schrieb. Sie beobachtete sie einen Augenblick und versuchte zu erkennen, was diese dort machte. Aus den Augenwinkeln erhaschte sie eine Bewegung Wanagis und ihre Aufmerksamkeit wurde auf die Gefährtin gelenkt. Offenbar stand dieser Ärger bevor. Wiyakawe legte den Kopf ein wenig zur Seite, um zu sehen, wem diese drohende Körperhaltung galt. Dann lehnte sie sich entspannt zurück und widmete sich wieder ihrem Becher Met.

  • Feena blickte zu Wanagi auf. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sich hier gerade übler Ärger anbahnte. Sie erhob sich und stand nun vor Wanagi. Ihre Haltung deutete jedoch nicht darauf hin, dass sie kampfbereit war oder auch nur daran dachte, einen Angriff zu starten. Vielmehr versuchte sie, ihren eigenen Ärger unter Kontrolle zu bringen.


    So ruhig es ihr möglich war sah sie in die wutsprühenden Augen ihrer Gegenüber, nicht gewillt, sich provozieren zu lassen aber auch nicht in der Lage, die Dinge auf sich beruhen zu lassen.


    „Du hast mich schon verstanden.“ Es folgte eine kleine Pause, in der sie unverwandt die Frau vor ihr ansah.


    „Du bist gegangen, oder?“


    Es klang wie eine Festestellung, nicht wie eine Frage.

  • Als sich die Elbe erhebt und die beiden Frauen sich gegenüberstehen, schüttelt der Wirt belustigt den Kopf. Bei den meisten Gästen reicht ein freundlicher Hinweis, vorausgesetzt sie sind nüchtern genug ihn zu verstehen, aber diese Fremde... Skruta, verbessert er sich in Gedanken. Aufmerksam verfolgt er den Wortwechsel, während er den schweren Krug, den er in der Hand hält beiseite stellt und nach einem leichteren irdenen Becher greift.

  • Noch immer funkelten Wanagis Augen die Halbelfe drohend an, aber als Feena aufgestanden und nahe an sie herangetreten war, hatte sich ihr Blick verändert. Offenbar tat die Halbelfe nun etwas, womit die Kriegerin besser umgehen konnte. Zwar schien sie immer noch jeden Augenblick explodieren zu können, aber zumindest war sie ruhig genug, um sich auf Feenas Worte ein zu lassen.


    Ho grollte sie gedehnt ka he ? Und?


    Herausforderung mischte sich in ihren Blick

  • Feenas Kiefermuskeln arbeiteten, als sie nach wie vor dem Blick der Skruta standhielt. Die Herausforderung, die in diesem Blick lag, reizte sie letztendlich doch. Sie nickte mehrmals kurz.


    „Und? Wie nennst du das? Ich nenne das davon laufen. Oder auch – im Stich lassen.“


    Sie atmete einmal heftig durch die Nase aus. Dann, ganz plötzlich veränderte sich ihre Stimmung und jegliche Wut war aus ihrem Blick, wie auch aus ihrer Stimme verschwunden, als sie leise an Wanagi gewandt fortfuhr:


    „Ein Mal in dieser Schlacht habe ich nach dir gerufen. Ein einziges Mal. Und wer ist gekommen? Dieser Möchtegern Skruta, der nichts besseres zu tun hatte, als neben mir zu stehen, als die Nymbra angriffen, und zu erklären, dass dies nicht seine Schlacht wäre. Danach ist er gegangen.“


    Wieder atmete sie heftig ein und aus.


    „Und wäre ich nicht zufälligerweise direkt danach ins Lager zurückgekehrt, hätte ich nicht einmal gewusst, was mit euch passiert war. Ihr wärt einfach verschwunden gewesen.“


    Jetzt schüttelte Feena mehrfach den Kopf.


    „Das ist es nicht, was ich unter Waffenbruderschaft oder gar Freundschaft verstehe.“


    Sie geriet ins stocken, etwas erstaunt darüber, dass sich diese Worte tatsächlich gerade Bahn gebrochen hatten und bemüht ihre aufgewühlten Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen.

  • Wiyakawe schaute immer noch mässig interessiert der Entwicklung an jenem Tisch zu. Als sie sich noch einen Becher Met einschenken wollte, stellte sie fest, dass der Krug bereits leer war.


    Sie stand auf und nahm den leeren Krug mit zur Theke. Dort stellte sie ihn vor den Wirt.


    "Hast du noch einen?"


    Freundlich sah sie den Mann an.

  • Phoenix sah zwischendurch immer wieder zu den beiden Frauen und musste mit Erschrecken und einem abgeneigten Kopfschütteln zusehen, wie sich die Situation nochmals verschärfte. Sie spürte kurz den Blick einer der beiden neuen Fremden auf sich und blickte eher neugierig zurück.
    Sie konnte sich nicht ganz auf die Pflanzen vor sich konzentrieren und überprüfte lieber ihre Tasche ob sie denn alles dabei hatte, um Wunden zu versorgen. Sie stellte eine Flasche mit klarem Inhalt und zwei weitere kleine tönernde Gefäße auf den Tisch, die mit Leinenstücken abgedeckt waren. Sie nahm ein weiteres Buch heraus, dass klein und handlich war und schlug beide Bücher auf bestimmte Seiten auf. Dann lehnte sie sich zurück und nahm ihren Becher, um die Situation nun sehr interessiert zuzugucken.

  • Als die Skruta ihn um einen neuen Krug Met bittet, muss der Wirt ein Schmunzeln unterdrücken. Der Krug war nicht gerade klein gewesen und so mustert er die Frau vor ihm mit neuer Achtung. Dann nickt er, füllt ihn wieder auf und stellt ihn vor die Skruta, "Bitte sehr!" Er schenkt ihr ein freundliches Grinsen, wird dann jedoch ernst und deutet mit dem Kopf auf Wanagi, "Ganz schön >tempramentvoll< deine Freundin!" Er schaut Wiyakawe ein wenig nachdenklich an.

  • Wiyakawe zog den Krug zu sich herrüber und dankte mit einem Nicken. Sie folgte der Geste des Wirtes mit ihrem Blick, um ihn gleich darauf wieder fragend anzusehen.


    "Was heisst temperamentvoll?"


    Meister Raymund hat das sichere Gefühl, dass die Skruta nicht weiss, was das Wort bedeutet.

  • "Nun..." Der Wirt versucht sich in möglichst unverfänglichen Umschreibungen, "Leidenschaftlich... Heißblütig... Schnell erregt..." Er zögert kurz und fügt dann an, "Schnell aufbrausend...!" Bei jedem seiner Worte schaut er die Skruta vor sich aufmerksam an, ob eins davon ihr weiter hilft.

    Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. (Jacob Böhme)

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  • Ein breites Grinsen bildete sich im Gesicht der Frau. Sie nickte bestätigend.


    "Ho. Wanagi ist ein Krieger."


    Völlig ignorierend, dass der Wirt offensichtlich ein Problem mit dieser temperamentvollen Kriegerin hatte, drehte Wiyakawe sich um und nahm ihren Krug mit sich.


    Auf dem Weg zurück zu ihrem Tisch warf sie der zierlichen Gestalt einen erneuten Blick zu, die sie eben schon beobachtet hatte. Diese hatte sich offenbar dazu entschlossen dem Streitgespräch zwischen Wanagi und der Elbe zuzusehen. Die Skruta blieb stehen und taxierte kurz die Frau am Tisch. Dann ging sie weiter und nahm wieder Platz, sich gleichzeitig einen weiteren Becher Met einschenkend.

  • "Ah... Krieger, natürlich, wie konnte ich das übersehen!" Zum Glück hat die Skruta sich bereits wieder an ihren Tisch begeben als dem Wirt diese Worte herausrutschen. Er blickt ihr grinsend nach, "Krieger..." und schüttelt dann den Kopf. Nun gut, andere Länder, andere Sitten... Er wittmet sich erneut seinen Krügen & Bechern, dabei Wanagi und die Elbe nicht aus den Augen lassend. Was ihn allerdings ein wenig verwundert ist die Gleichgültigkeit der anderen Gäste am Tisch der Elbe gegenüber den Geschehnissen.

  • In Wanagis Gesicht zuckte es, als Feena vom Davonlaufen und im Stick lassen sprach und für Sekunden loderte die Wut in ihr heiß auf. Das Rauschen in ihren Ohren wurde wieder sehr laut.


    Nur mühsam konnte sie ihre Gedanken wenigstens so weit ordnen, dass sie überhaupt in der Lage blieb, Feenas weiteren Ausführungen zu zu hören. Abermals wurden ihre Augen zu engen Schlitzen, als sie nun nach zu voll ziehen suchte, wovon Feena da überhaupt sprach.
    Etwas an ihrem Verhalten oder der anderen damals im Rabuuntal anwesenden Skruta hatte Feena im innersten gekränkt, doch wollte ihr nicht in den Kopf kommen was genau das gewesen sein sollte. Aber die Wut um gekränkten Stolz oder der Zorn über die Feigheit Anderer, war ihr nur zu vertraut.


    Daher lauschte Wanagi nun langsam begreifend weiter Feenas Worten, innerlich ehrlich darüber erstaunt, dass jemand in einem Moment noch ausgesprochen wütend und im nächsten Augenblick wieder kühl und ruhig sein konnte. Denn selbst jetzt, da ihr Verstand wieder die Oberhand übernahm, fühlte sie noch immer die Hitze ihrer nur langsam abebbenden Wut.


    Als Feena geendet hatte schwieg die Skruta zunächst, während ihre Augen weiterhin unentwegt auf denen Feenas ruhten. Ihr Gesicht war unbewegt.


    Sprichst Du für die Narren, die sich damals Itanka - Anführer schimpften oder für Dich?


    Sie machte eine Pause in der sie weiterhin Feena eisern fixierte


    Skruta hatten genug von kindischem Gerde und kindischem Handeln. Wanagi hatte es gesagt, damals im Wiowo, als wir uns besprachen. Skruta gehen, wenn nicht mehr Verstand bei den Itanka, nicht mehr Verstand bei ihren wica massa, ihren Kämpfern.


    Wieder unterbrach sie sich


    Aber wenn Du denkst, dass Wanagi gegangen wäre, ohne Dir zu sagen, dass sie es tut oder warum sie es tut, wenn Du denkst Wanagi hätte Deinen Ruf gehört und wäre nicht gekommen um ihr Blut mit dem Deinen zu vergießen und die zu töten, die Du, ihre Kampfgefährtin, Feinde nennst, wenn Du das für Wahrheit hältst, töte Wanagi hier und jetzt.


    Sie breitet ihre Arme aus und sah Feena erneut aus blitzenden Augen herausfordernd an.


    Wanagi Kiza, canwanka sni
    sprach sie mit Nachdruck


    Wanagi ist Krieger, aber wenn Du Wanagi für einen Feigling hältst, wird Dir ihr Tot ihren Mut beweisen

    Mitglied im Bund zum Schutz der Mittelelbe

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  • Phoenix sah den Geschehnissen weiter zu und wurde unruhig. Sie hatte auf ihren Reisen genug von Kriegervölkern gelernt, als dass sie nicht wusste, dass die Kriegerin es ernst meinte. Sie besah ihre Tasche und die Utensilien auf dem Tisch und schmunzelte darüber, dass sie, wenn die Elbe genug gereizt war und sich selbst in Schmach und Schande stürzen wollte indem sie die Kriegerin ernstlich verletzte, ihr die Salben und Verbände wenig nutzen würden und sie Magie benutzen musste.


    Sie musste an beim Anblick von der Elbe und der anderen Frau an die Kämpfe der Phönixe gegen die Basilisken denken. Nun überlegte sie wem sie welches Tier zuordnen sollte. Als sie von der zweiten Fremden wieder angeschaut wurde, blickte sie auch dieses Mal zurück und nickte lächelnd zum Gruße, da sie die Situation langsam als unangenehm und sogar als unhöflich empfand. Die Frage war nur wer von ihnen beiden unhöflicher war mit seinem Beobachten.

  • Der Wirt hält inne als er gewahr wird, was die Skruta da gerate gesagt hat und fragt sich für einen winzigen wahnwitzigen Moment, was wohl geschähe, würde die Elbe ihr Gegenüber beim Wort nehmen und töten. Dann jedoch scheltet er sich selbst einen Narren und greift erneut nach einem der irdenen Becher. Mit einem Lächeln auf den Zügen und verdächtig entspannter Haltung harrt er der Dinge die da wohl kommen mögen.