Taverne "Zum Alten Krieger"

  • Auf Turaks Worte hin, schaute Wiyakawe kurz zu der Halbelbe, um dann dem Pakk zu antworten.


    "Sie hat nichts mehr zu erzählen. Wir sind fertig."


    Als der Wirt den neuen Krug auf den Tisch stellt, grinst sie und nickt anerkennend. Dann wendet sie sich wieder Turak zu.


    "Was willst du wissen?"

  • Feena hatte aufgehorcht, als Turak erwähnte, dass er etwas über die Skruta erfahren wollte und bestätigend genickt, als Wiyakawe meinte, sie hätten ihr Gespräch beendet.


    Und da Wanagis Gefährtin offenbar bereit war, etwas zu erzählen, wandte sie ihre Aufmerksamkeit dieser zu.

  • Turak schaute auf, asl Wiyakawe ihn fragte, was er wissen wollte. Ohne lange zu zögern, antwortete er der Skruta:


    " Wie ich schon Wanagi zu erklären versuchte, kannte ich mal eine Person, vor langer Zeit, die euch sehr ähnlich war. Das hat meine Aufmerksamkeit geweckt. Mich interessiert eure Herkunft, euer Volk. Aus welchem Land stammt ihr? Ist das die Sprache eures Volkes die ihr beiden sprecht oder hat sie anderen Ursprung? Als solche Sachen."


    Turak schaute Wiyakawe einen Moment lang an.


    "Natürlich musst du mir nur das erzählen, was du erzählen möchtest. Und ich werde dir versichern, dass ich darauf achten werde,
    Turak wies auf den Metkrug
    dass deine Zunge vom erzählen nicht trocken wird."

  • Wiyakawe schaute ihr Gegenüber an und runzelte leicht die Stirn, ob der vielen Fragen, die Turak ansprach. Dann jedoch huschte ein Lächeln über ihr Gesicht und sie nickte.


    "Skruta kommen aus Taron. Das ist sehr weit von hier. Sie leben dort in den Steppen des Nordens wo die weissen Büffel grasen."


    Sie machte eine kurze Pause, als sie sich zurück erinnerte.


    "Skruta sind ein Volk von grossen Kriegern und Jägern. Wir kämpfen und wir jagen weisse Büffel."


    Sie nahm einen Schluck Met.


    "Was fragst du nach unserer Sprache? Das verstehe ich nicht. Wiyakawe spricht diese Sprache, Eltern von Wiyakawe sprechen diese Sprache und Eltern von Eltern auch. Alle sprechen diese Sprache, auch die Ahnen."


    Sie schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. Dann sah sie Turak wieder direkt an.


    "Wer ist diese Person von der du sprichst? Wie ist der Name?"

  • Turak hörte den Antworten aufmerksam zu und nickte mehrfach. Als Wiyakawe nach der Person fragte, schaute Turak etwas abwesend an ihr vorbei, so als riefe er die Erinnerung in seinen Kopf.


    "Sie ist eine große Kriegerin in meiner Heimat. Sie lehrte mich viele Dinge, bevor ich auszog. Ihr Name ist Kangi, Kangi Nordstern.


    Turak sammelte sich wieder und sein Blick konzentrierte sich wieder auf die Skruta.


    "Sie ist meine . . . Mutter."

  • Als Wiyakawe den Namen hört, denkt sie einen Augenblick nach.


    "Kangi Nordstern." Sie denkt weiter nach und schüttelt dann den Kopf.


    "Ich kenne niemand mit diesem Namen."


    Dann spricht sie die Wörter nochmals laut vor sich hin und verändert leicht die Betonung und Aussprache.


    "Kangi.......Kaangi......Kan'gi"


    Sie stutzt und schaut von Turak zu Wanagi.


    "Kan'gi. Der Name klingt wie Kan'gi. Skruta Wort für.......Vogel.......ähm...." ,sie denkt nach, "Rabe. Skruta Wort für Rabe."


    Überrascht schaut sie Turak wieder an.

  • Turaks Blick wandert zwischen Wiyakawe und Wanagi hin und her und nach einem Momnet des Schweigens und des Nachdenkens sag er zu beiden.


    Ja, der Rabe ist ihr Seelentier. Dies ist die Ähnlichkeit zwischen den Sprachen, die ich meinte. Ich verstehe euch beide nicht, wenn ihr redet, da ich die Sprache meiner Mutter nie wirklich gelernt habe. Ich kenne nur einige wenige Begriffe. Aber der Klang ist der selbe.


    Wieder denkt er einen Moment schweigend nach.


    "Ich hatte gehofft, dass ihr aus demselben Volk seit und dass ihr mir vielleicht helfen könntet. Aber sie ist keine Skruta und sie kommt auch nicht aus Taron."

  • Wanagis Gesicht blieb weiterhin ausdruckslos aber in ihren Augen blitzte wieder Mißtrauen auf , als der Pakk Wiyakawes Annahme bestätigte. Langsam führte sie ihren Becher an den Mund und trank, lies Turak´Anar dabei aber nicht aus den Augen.


    Helfen ... bei was ?


    Fragte sie nach einem weiteren Schluck über den Rand des Bechers hinweg. Etwas an Turaks Erzählung schien ihr nicht zu behagen.

  • Turak schaute zu Wanagi herüber und versuchte, etwas in ihrem Blick zu erkennen.


    "Helfen ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Die Person . . . Kangi, ist verschwunden. Wenn ihr aus ihrem Volk gewesen wäret, hättet ihr mir vielleicht Hinweise geben können. Es ist auch möglich, dass sie in einem anderen Stamm Zuflucht gesucht hat. Das meine ich mit Hilfe, Hinweise.

  • Nach der Frage der Skruta, leerte Turak seinen Becher in einem zug und füllte sich neuen Met ein.
    Irgendwie hatte er das Gefühl, dass etwas anderes hinter den Fragen der Skruta steckte. Doch war es schwer, sie einzuschätzen. Natürlich erkannte er ihr misstrauen, aber alles weiter blieb für ihn verborgen.


    "Ich kann euch nichts genaues sagen, da ich ihr verschwinden nicht miterlebt habe. Das wichtigste, um die Geschichte zu verstehen, ist zu wissen, dass Kangi kein Pakk ist, wie ich, sie ist ein Mensch.
    In Athalien, meiner Heimat, herrscht Krieg. Diesen krieg führt eine große Gruppe von dunklen, verblendeten, bösen Pakk gegen das Reich der Menschen. Da der König der Menschen der Bedrohung durch diese Pakk nicht gewachsen ist, hat er befohlen, alle Pakk, egal ob gut oder schlecht in besondere Bereiche zu sperren. Er will mein Volk einsperren, damit für ihn keine Bedrohung mehr da ist."


    Mit einem weiteren Zug, leert Turak erneut seinen Becher


    "Der Stamm meiner Mutter ist eine Gemeinschaft aus Pakk und Menschen. Als man von den Plänen des Königs erfuhr, waren natürlich auch Brüder und Schwestern meines Stammes in Gefahr. Kangi zog darauf hin aus, um mit eininegleitern eine Zuflucht für die Pakk des Stammes zu suchen. Natürlich suchte sie außerhalb Athaliens. Dabei hatte sie jeden zweiten Abend geistigen Kontakt mit unserem obersten Schamanen. Doch dieser Kontakt brach ab und seit dem haben wir nichts mehr von ihr gehört."

  • Unwillig schüttelte Wanagi leicht den Kopf. Die Erzählung ging ihr zu schnell. Gute Pakk, böse Pakk, Pakk und Menschen zusammen, irgendein König ... offenbar versuchte Turak´Anar ihr da gerade Geschehnisse in wenigen Minuten zu berichten, die leicht eine gute Geschichte für den ganzen Abend hätten ergeben können.
    Aber das was die Skruta heraus gehört hatte, war dass diese Pakk, wozu wohl ihr Gegenüber gehörte, von irgendeinem Herrscher bedroht wurden und offensichtlich lieber weglaufen wollten, als wenigstens zu versuchen für ihre Freiheit zu kämpfen.


    Dies und das Kangi keine einfache Kriegerin sein konnte, wenn sie mit dem Schamanen auf die von Turak beschriebene Weise, hatte sprechen können.


    Wanagi senkt für einige Sekunden den Blick, dann sah sie dem Pakk direkt in die Augen.


    Warum kämpft Dein Volk nicht für seinen Platz ? Warum ... Wanagis Blick wurde stechend ...laufen sie weg?

  • Turaks Blick wurde grimmig und auch schaue Wanagi direkt in die Augen.
    Lauter und auch aggressiver als bisher sagte er:
    "Mein Volk läuft nicht weg!


    Sein Blick blieb weiterhin grimmig, aber seine Stimme wurde wieder ruhiger.


    Nicht alle Pakk sind Krieger und es gilt, eine Zuflucht für die zu finden, die nicht Kämpfen.
    Wir stehen einem zu großen Gegner gegenüber. Es gibt Krieger der Pakk, die versuchen, die Freiheit zu erkämpfen. Doch dies ist keine Kampf, an dem sich zwei Armeen gegenüber stehen. Der König benutzt andere Methoden. In einer offenen Schlacht hätten wir noch Chancen.
    Ich selbst gehöre zu den Freiheitskämpfern, doch gibt es keine Schlacht, in der ich streiten kann, wie de es vielleicht gewohnt bist.

  • Die Skruta fixierte den Pakk herausfordernd, während sie einen weiteren Schluck Met trank
    Ein grimmiges Lächeln huschte über ihre schwarz bemalten Züge. Noch ein mal führte Wanagi den Becher an die Lippen und fixierte Turak´Anar weiterhin eisern. Allerdings fiel auf, das sie zwar nach wie vor trank, aber nur noch sehr kleine Schlucke zu sich nahm.
    Schließlich zuckte die Skruta mit den Schultern. Ein leichtes Nicken, ein kurzer Blick zu Wiyakaweh, dann betrachtete Wanagi den Pakk wieder mit ausdrucksloser Miene.


    Wie lange ist Deine Mutter fort?

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  • Turak beobachtete Wanagi´s Verhalten aufmerksam. Er versuchte sich, nach und nach ein Bild von der Skruta zu machen, damit er sie besser einschätzen konnte. Doch immer wieder überraschte sie ihn.


    "Vor etwa 2 Monden ist sie losgezogen und nicht ganz einen Mond später verlor unser Schamane den Kontakt."

  • Als Wanagi sich in das Gespräch einmischte, hatte Wiyakawe sie scharf beobachtet.


    Dann hatte sie angestrengt zugehört, als Turak erzählte. Es war etwas viel, was der Pakk da berichtete, aber offensichtlich gab es Probleme in seiner Heimat, die schwer zu bewältigen waren. Als Wanagi begann ihn zu provozieren, hatte sie ihre Gefährtin erneut scharf angeschaut. Eine deutliche Warnung lag in diesem Blick. Wenn Wiyakawe Wanagis Schlussfolgerungen auch durchaus nachvollziehen konnte und mit ihnen übereinstimmte, so war sie doch im Moment mehr an der Tatsache interessiert, dass Turak seine Mutter suchte.



    "Dann weiss euer Schamane, wo sie zuletzt gewesen ist? Du solltest ihn fragen und dann dorthin gehen."


    Sie nickte, wie um sich selbst zu bestätigen.


    "Wenn du dort anfängst zu suchen, wo sie sich zuletzt aufgehalten hat, und wenn deine Bindung zu ihr stark genug ist und dein Herz weiss, wonach es sucht, wirst du sie finden."


    Sie sagte diese Worte ausgesprochen bestimmt. Dann nahm sie einen weiteren Schluck aus ihrem Becher.

  • Fast augenblicklich wanderte Wanagis Blick von Turak´Anar weg und bohrte sich in die Augen Wiyakawes. Sie sagte nichts, sondern starrte ihre Gegenüber nur stumm an.
    Dann schüttelte sie langsam den Kopf und kümmerte sich wieder um ihren Met. Sie hob den Becher, sah noch ein mal in Richtung Wiyakawe, grollte leise, kaum verständliche Worte vor sich hin


    iyíha sni ode a hnas kin yan wi han mnapi


    und trank.

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  • Die Skruta hielt dem Blick stand. Ihre Augen waren dunkel vor mühsam kontrolliertem Zorn. Und dann war da noch etwas anderes in ihnen...


    Die Knöchel ihrer Hand wurden weiss, als ihre Finger den Becher mit Met umschlossen.


    "Si", zischte sie.

  • Wanagi stellte ihren Becher sehr langsam zurück auf den Tisch und sah genauso langsam zu Wiyakawe auf. Fest blickte sie in deren wutsprühenden Augen und erwiderte bestimmt und für alle klar verständlich:


    Ich sage, was ich sagen will, Krieger.


    Noch ein mal sah sie ihrer Gegenüber fest in die Augen, aber es lag keine Herrausforderung darin, nur eine Art düstere Gewisssheit.