Auf den Staßen Montralurs

  • Statt einer Antwort blieb Feena stehen und drehte sich zu ihren Begleitern um.


    "Ich denke, dort vorn wäre ein guter Platz um ein Lager aufzuschlagen und die Nacht zu verbringen."


    Wieder wies sie voraus.


    "Was meint ihr?"


    Fragend blickte sie von einem zum anderen.

  • Doch der Lagerplatz scheint schon "belegt" zu sein. Ein kleines, fast nicht zu sehenedes Feuerchen brennt vor sich hin, eine Gestalt sitzt davor. Diese scheint nun die Neuankömmlinge bemerkt zu haben und steht schnell mit einer einzigen anmutigen und fließenden Bewegung auf. Gleichzeitig hatte die Gestalt zu einem schlanken, aber langen Bogen gegriffen und rief die Reisegruppe an:
    "Wer da?"

  • Feena runzelte die Stirn und drehte sich um in Richtung aus der die Stimme zu hören war. Sie musterte kurz den Fremden dann setzte sie ein freundliches Lächeln auf und nickte kurz zur Begrüssung.


    "Bürger und Freunde Montralurs auf der Durchreise, die auf der Suche nach einem guten Lagerplatz sind."


    Sie ging zwei Schritte auf den Fremden zu.


    "Mein Name ist Feena Eryniell und dies", sie wies mit einer Handbewegung auf die kleine Gruppe, "sind Freunde von mir."


    Ihrem Gegenüber in die Augen schauend fragte sie freundlich:


    "Und mit wem haben wir es zu tun?"

  • Auch Xanthia drehte sich zu der Gestallt um. Ihren Stab am Boden absetzend, betrachtete sie den Fremden neugierig. Als Feena ihm entgegen ging, um diesen zu begrüßen, lies Xanthia unwillkürlich ihren Blick aufmerksam über die Umgebung schweifen, wand sich dann aber wieder dem Fremden zu und senkte auf Feenas Worte hin höflich den Kopf zum Gruß.


    Dann wartete sie, ob der Reisende Feenas Frage beantworten würde

  • "Corridiel Aharin nennt man mich, werte Schwester!Jerelethain!" Und er ließ seinen Bogen sinken und entspannte sich merklich.
    "Verzeiht mir den nicht ganz so freundlichen Empfang, aber mir scheint diese Gegend nicht allzu sicher!"
    Corridiel schaut Feena ebenfalls in die Augen und sagt mit ruhiger, freundlicher und sehr melodiöser Stimmer weiter:
    "Ich würde mich über etwas Gesellschaft freuen, zudem da ich fremd in jenen Landen bin. Und einen guten Lagerplatz habe ich schon gefunden, so nehmt doch bitte Platz, wenn Ihr es wünscht!"
    Und die Gestalt machte eine einladende Bewegung zum Feuerchen...

  • Feena nickte erneut, als der Fremde seinen Namen nannte und sie zum Bleiben einludt.


    "So will ich auch meine Gefährten kurz vorstellen und sie fragen, ob wir Euer freundliches Angebot annehmen werden."


    Sie wandte den Kopf in Richtung der drei anderen und bat sie mit einer Handbewegung etwas näher zu treten, dann deutete sie auf Xanthia, die ihr am nächsten stand.


    "Dies ist Xanthia, eine Reisende aus dem Lande Taron."


    Ihre Hand wies auf Talris.


    "Talris, ein Montralurer zwar nicht von Geburt aber im Herzen." Feena vermied es bewusst, nicht mehr Informationen zu seiner Person zu geben.


    "Und dies", sie wies auf Aldhayn, "ist Aldhayn Grauquell, erster Ritter und Hüter dieses Landes."

  • Corridiel verbeugte sich tief vor letzt genanntem und sagte:
    "Es ist mir eine Freude, euch alle kennenlernen zu dürfen. Vor allem einen Herren von so hohem Stand an meinem Feuer begrüßen zu dürfen, wäre mir eine hohe Ehre!"
    Er legte darauf hin den Bogen beiseite, breitete die Arme etwas aus und drehte die Handflächen zu den Neuankömmlingen.
    "Aber vielmehr bin ich es, der Gast ist, wenn der Hüter dieses schönen Landes an mein Feuer tritt. So hoffe ich doch, dass es mir gewährt wird, auf jenem Land, welches Ihr behütet, Lord Aldhayn, weiter umher zu streifen?"

  • Xanthia hörte dem weiteren Austausch von Höflichkeiten bereits vom Feuer her zu. Sie war, nachdem Corridiel Aharin sie offen an seinen Lagerplatz gebeten hatte, ohne weitere Umschweife herangekommen. Bei Feenas Erwähnung ihres Namens, hatte sie ihren Gruß höflich und mit einem freundlichen Lächeln wiederholt und war dann zur Seite, in die Nähe des Feuers getreten. Hier ging sie in die Hocke und sah ruhig zu der Gruppe auf, wartend, wie sie sich entscheiden würden.

  • Bei den ganzen Bemerkungen über Fremde und Gäste kam Nazral fast die Galle hoch.
    Von Gast konnte keine Rede sein. Die Nymbra hatten NIEMANDEN auf diese Insel eingeladen und somit waren die selbsternannten Gäste eher Invasoren und Eindringlinge, geführt von Talris dem schlimmsten und obersten Eindringling. Schädlinge, die ausgerottet werden sollten. Bei der Vorstellung von Aldhayn mit vollem Titel krampfte sich Nazrals Magen abermals zusammen und dieses mal hätte er sich fast erbrochen. Seine Hand zuckte unwillkürlich zum Dolch. Dann sich wieder besinnend und in dem Bewusstsein, dass er beinahe seine Tarnung hätte auffliegen lassen konzentrierte Nazral sich wieder darauf Die Schatten nicht zu verlassen und nicht bemerkt zu werden. Es könnten sich am Feuer noch viele interessante Informationen aufschnappen lassen

  • Als Xanthia an Corridiel vorbeigeht, kann sie kurz einen Blick auf ihn werfen. Er ist ziemlich offensichtlich ein Elb, wobei er allerdings sehr groß und für einen Elben relativ kräftig gebaut ist - vielleicht ein Halbelb. Dagegen spricht aber, dass seine Züge sehr fein geschnitten sind und er sich mit der elbentypischen Anmut bewegt. Unter seiner Robe kann Xanthia eine feine und schön gearbeitete Metallrüstung ausmachen, welche wohl relativ leicht ist. Zudem hat er ein schlankes Langschwert neben einem Pfeilköcher um seine Hüfte gegürtet.
    Der Elb nickt Xanthia freundlich zu und wendet sich wieder Aldhayn und Feena zu.

  • Feena hatte die Geste, mit der Corridiel Aharin Aldhayn begrüsst hatte, interessiert beobachtet, sich ihre Gedanken dazu aber nicht anmerken lassen. Sie sah, wie Xanthia zum Feuer ging und wartete darauf, was der Hüter und Talris nun zu tun gedachten, als sie plötzlich das sichere Gefühl hatte beobachtet zu werden. Ihr Gesichtsausdruck wurde angespannt und ihre Augen versuchten die beginnende Dämmerung zu durchdringen.
    Dann war das Gefühl wieder verschwunden. Immer noch wachsam ging sie zu Xanthia und flüsterte ihr im vorbeigehen etwas zu.


    "Wir werden beobachtet. Ich bin gleich wieder da."


    Im Weggehen zog sie einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne ihres Bogens, dann verschwand sie im Gebüsch und wie schon an den Abenden zuvor, war danach nichts mehr von ihr zu hören.

  • Auch dem Elb war es den Rücken heruntergefahren... Langsam ging er in die Hocke und nahm seinen Bogen wieder auf. Zusätzich murmelte er kaum verständlich einige Worte.
    "Passt auf Euch auf!" flüsterte er Feena hinterher, aber sie war schon nicht mehr zu sehen...


    Dann beobachtete er aufmerksam die Gegend.

  • Wenn Feenas Worte Xanthia beunruhigten, so zeigte sie es nicht. Ihre Begleiterin hatte so leise zu ihr gesprochen, dass sie selbst kaum die Worte verstanden hatte. Also lag Gefahr in der Luft.


    Xanthia veränderte etwas ihre Position und tat, als ob ihr das Hocken zu unbequem geworden war. Ihr waren Aharins Worte nicht entgangen. Dennoch wand sie sich mit einem unverbindlichen Lächeln an ihren Gastgeber, dessen Frage an Aldhayn übergehend:


    " Ihr sagtet, ihr seid fremd hier, Corridiel Aharin. Reist ihr schon lange durch Montralur ?"



    Obwohl nach außen hin, unbefangen, war sie auf unangenehme Überraschungen gefasst.

  • Ohne die Umgebung aus den Augen zu verlieren, antwortete Corridiel:
    "Nein, nicht sehr lange... nur wenige Tage. Zudem reicht es, werte Xanthia, wenn Ihr mich nur Corridiel nennt..."

  • Feena hatte die Worte Corridiels noch vernommen, für einen kurzen Augenblick erstaunt, wie immer, wenn sie die Fähigkeiten der Elben am eigenen Leibe spüren konnte.


    Sie hoffte, dass auch Xanthia verstanden hatte und wachsam war.


    Sie entfernte sich ein ganzes Stück vom Lager, bevor sie in einem weiten Bogen dorthin zu gelangen suchte, wo sich ihrer Ansicht nach, was oder wer auch immer verborgen hielt. Der Jäger in ihr war erwacht und so näherte sie sich ihrem Ziel vorsichtig und immer alle sich bietende Deckung ausnutzend.

  • Nun drehte sich der Elb zu ihr um und grinste Xanthia vergnügt an:
    "Nein, das habe ich eigentlich nicht wirklich... Die Wanderschaft ist mein Ziel und die Straße mein Zuhause!"

  • "So ?" Xanthia schmunzelte leicht. " Nicht der schlechteste Weg, sein Leben zu gestallten."


    Sie erhob sich und legte ihre Tasche und ihren Mantel ab, um im Notfall mehr Bewegungsfreiheit zu haben.


    "Und es vermisst Euch niemand, wenn ihr auf Reisen seid ?"