Ludwigs Alles-Braterei (ehemals Vladimirs Alles-Braterei)

  • Jetzt brummte er zufrieden.


    "Geht doch."


    Er verschwand wieder und das Zischen im hinteren Teil der Hütte wurde lauter.


    "Dauert noch einen Moment."


    Erklang es laut aus seiner Kehle. Der Geruch des Hasens mischte sich unter die restlichen Düfte.

  • Alanis lehnt sich gegen die Hüttenwand und verschränkt die Arme vor der Brust. Für einen Moment schließt sie die Augen und wendet das Gesicht genießerisch der Sonne zu. Dann seufzt sie und blickt Gerion wieder an.


    "Sag mal, wie steht's hier eigentlich mit dem Jagdrecht?"

  • "Ich weiß nichts von einer Beschränkung, wurde auch noch net losgeschickt um mich um irgendweclhe Fallen oder Jagende zu kümmern. Also ich hab schonmal dann und wann was geschossen, doch ich kanns darauf schieben, dass ich was zu Essen auf meinen Patroullien brauche. Wie es bei Zivilisten aussieht weiß ich ehrlich gesagt nicht."


    Gerion kratze sich am Kopf und hatte seinen "bäuerlichen" Einschlag in der Stimme wieder abgelegt.

  • "Hm, dann werde ich das so sehen, dass ich das essen darf, was in meinen Garten gehoppelt kommt." Ein hungriger Blick geht in Richtung des Hütteneingangs. "Bin gespannt, wie das so wird. Mit dem ersten eigenen Haus. Und Ashaba als Nachbarin."

  • "Mit Ashaba wirst du wenig Probleme bekommen, die is ja s gut wie nie Daheim. Und wie du das so machst mit deinem ersten Haus, dass weiß ich nicht. Wo hast du den vorher gewohnt ? Oder besser in was ?"

  • Es dauerte noch einen Moment, bis Ludwig wieder nach vorne kam. In seinen Händen hielt er zwei große Teller aus Holz. Auf dem einen war ein großer Brocken Fleisch, der nicht ganz erahnen lies, von welcher Stelle des Tiers er heruas geschnitten wurde.
    Auf dem anderen lag der Hase, jedoch fehlte der Kopf. Auf beiden Tellern war eine große Kelle dunkle Soße gegebn worden. Dazu lagen jeweils noch zwei Scheiben Brot auf den tellern.


    "Na wenn das mal nichts ist."


    Sagte Ludwig stolz und stllte die Teller auf den Thresen.

  • Alanis nickt Ludwig lächelnd zu und stellt sich neben Gerion an den Tresen. Sie beginnt, zögerlich das erste Fleisch des Hasen zu zupfen und steckt es sich in den Mund.


    "Zigeunerwagen" , sagt sie mit vollem Mund, nachdem sie auch noch Brot und Sauce probiert hat. "Ich komme aus einer fahrenden Sippe und hab die letzten Jahren einen Wagen bei einer stehen gehabt. Eine Leihgabe."

  • "Zigeunerwagen? Was ist den das ? Willst du mir damit sagen, dass du in einem Haus auf Rädern gewohnt hast ?"


    Gerions Mund stand offen und zeigte seinen große zerkauten Bissen, den er sich gerade in den Mund geschoben hatte.

  • Alanis nickt, kaut, grinst, dann fällt ihr ein, dass sie mal wieder das Tischgebet vergessen hat. Sie schluckt und betet kurz leise, bevor sie, lauter, fortfährt:


    "Den Elementen Dank für Speis und Trank. - Ein Leben auf fünf mal drei Schritt, mit einer hübschen Sitzbank, Rädern und Deichsel. Genau, ein Haus auf Rädern. Bin als kleines Mädchen damit mit meinen Leuten durch die Mittellande gezogen, kreuz und quer."


    Als sie festgestellt hat, dass der Hase wirklich gut schmeckt, greift sie ohne zu zögern beherzt zu.

  • Von vorkosten hielt erion wenig. Wenns bezahlt ist muss es auch gegessen werden. Das war sein Motto.


    "Soll das heißen ihr wart wie Fahrende Spielleute ? Da war deine Jugend und Kindheit wohl alles andere als langweilig. ich stell mir das fantastisch abenteuerlich vor. ich wünschte meine familie hätte mich auf mein Abenteuer begleitet."


    Als er seinen Wunsch aussprach blickte er nachdenklich in sein Essen.

  • "Nicht wie fahrende Spielleute. Wir waren fahrende Spielleute. Wir haben Schwänke aufgeführt und Tonikum verkauft, bei Erntearbeiten geholfen, all solche Dinge."


    Sie runzelt kurz die Stirn.


    "Für mich als Kind war es ein Abenteuer, ja."


    Ihre grünen Augen richten sich auf Gerion.


    "Welches Abenteuer meinst Du? Dein Dienst hier in Renascân? Aus welcher Provinz kommst Du eigentlich?"

  • "Gut also ihr ward fahrende Spielleute."


    Noch ein Bissen.


    "Ich komme aus dem tiefsten Scorien. Und wenn ich tiefsten sagen, dann mein ich das auch. Wir leben sehr isoliert, sind auch ein klein genuger Clan um das so zu belassen. Aber ja ich meine meinen Aufbruch nach Renascan damit."

  • "Was hat Dich denn dazu gebracht, Deinen Clan zu verlassen? Neugierde?"


    Sie beißt in ihr Brot, das inzwischen schon weich mit der Tunke durchtränkt ist.


    "Sowas kann tückisch sein."


    Ihre Augen lächeln wieder.

  • "Neugierde ? Wohl eher Wahnsinn."


    Gerion kratzte sich am Kopf irgendwas war ihm unbehaglich an dieser Situation.


    "Ich war es damals Leid, mein einfaches, aber gutes Leben. Dann bin ich aufgebrochen und hier gelandet. Heute kann ich garnicht mehr genau sagen warum ich gegangen bin."

  • "Du bereust es also?" Alanis stückt sich mit dem Ellbogen auf die Theke auf und legt sich Soße von den Fingern. "Das Leben außerhalb der Heimat ist so, als hätte man eine Tüte mit Schlangen aufgemacht und käme nun nicht mehr nahe genug heran, um sie wieder zuzumachen."

  • Gerion grinste, ja das leidvolle thema, dass er abr nihct ohne Humor nahm. Und der gesunde themenwechsel kam ihm unwissentlich nur zu recht.


    "Sie war schonmal hier, auf dem Kartoffelfest. Und schrebt mir gern mal. Mein Onkel reist viel umher auf der Insel, ich glaube er bringt die Briefe dann zum Hafen."