Vom Hafen zur Stadt- und andersrum

  • Einen riesen Rucksack geschultert das Schild hinten angebunden an einer Hand ein kleines blondes Mödchen und auf den Schultern ein anderes stapft er immer vorwärts Richtung Stadt. Was ab und an durch Quängeln, Brüllen oder die Ausbrechende 4 Jährige unterbrochen wird, weil sie irgendetwas interessantes gesehen hat. Von seiner Schulter jört man nur immer "AUCH!" und das Kleinkind was wild in die Richtung seiner Schwester gestikuliert.

    Daß am Ende der Tage, um das Maß an Schuld und Geschick grauenvoll zu erfüllen, der Fenriswolf losbricht mit schnaubender Wut, zertrümmernd das heilige Reich der Götter und die Welt erzittert im flammenden Aufruhr des Untergangs.

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  • Es ist dunkel geworden. Ein nicht sonderlich großer Mann bewegt sich langsam in Richtung Stadt. Zum Schutz vor der immernoch recht kalten Luft in der Nacht hat er seine Kapuze über den Kopf gezogen. Bart und Kleidung wirken ziemlich ungepflegt und abgenutzt, was ihn aber nicht sonderlich zu stören scheint. Obwohl er keine Waffen trägt, strahlen seine Bewegungen eine gewisse Sorglosigkeit aus, trotz der Gefahren, die eine solche Nacht auf einem solchen Weg für einen bereithalten kann.


    Luca ist in Gedanken immernoch mit den Ereignissen am Hafen beschäftigt. Der Kapitän hat ihn unterschätzt ...


    Ein kleiner Mann, der auf dem Schiff arbeitet anstatt für seine Überfahrt zu bezahlen: Eine passende Gelegenheit für den alten Seebär, mal wieder etwas Spass am Leid anderer Menschen zu haben und ihn auf doch recht plumpe Art zu schikanieren. Luca aber hatte den Spieß umgedreht und dem Kapitän mit kleinen Diebstählen und sauber gesponnenen Intrigen beinah eine Meuterei aufgezwungen.


    Seine Hand wandert zu dem Beutel mit Äpfeln. Dieser scheint merklich leerer geworden zu sein. Er muss den armen Kapitän ein Vermögen gekostet haben: Rote Fiorentina, die seltensten und süßesten Früchte, die es in seiner Heimat am Tannberg zu finden gibt.


    Etwas missmutig über den bissherigen Verlauf seiner Reise hält Luca kurz inne. Die drei letzten Äpfel werden heute Nacht unberührt bleiben ... einen kurzen Moment scheint es, als würde das schlechte Gewissen ihn doch ein wenig plagen. Dann schiebt er den Beutel etwas tiefer in seine Jacke und setzt seinen unbekümmert wirkenden Weg Richtung Stadt fort.

  • die wache zwischen hafen und stadt erscheint. hjaldir und zwei büttel stoppen als sie den neuankömmling sehen. hjaldir sitz ab und baut sich vor dem neuankömmling auf.


    "HALT! wer bist du und was willst du?"

  • Luca verbeugt sich leicht, auf eine Art, die ebensogut Verachtung wie Respekt ausdrücken kann:


    "Sei gegrüßt, Freund."


    Ein zweifelnder Unterton lässt sich nicht leugnen.


    "Du siehst vor dir einen Wanderer auf der Suche nach Arbeit und einer Unterkunft. Man hat mir gesagt, in Amonlonde stehen einem die Türen weit offen, wenn man bereit ist, den Menschen mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zu begegnen ..."


    Trotz der einschüchternd wirkenden Erscheinung des Mannes zwingt sich Luca ein Lächeln aufs Gesicht.


    "... um ehrlich zu sein, hatte ich bis jetzt auf dieser Reise wenig Glück mit meinen Begleitern ...", kurzes Grübeln. "... Ich denke aber, ihr seid nicht der Menschenschlag, der einen wehrlosen Mann zum Spaß durch die Gassen prügelt."


    Sein Gesicht hellt sich auf. Er schaut in die Runde der 3 Krieger. Freundliche Entschlossenheit ist jetzt in seinem Gesicht zu erkennen:


    "Wenn ihr wollt, würde ich euch gerne zurück in die Stadt begleiten und bin gerne bereit, euch auf dem Weg dorthin alle Fragen zu beantworten, die ihr zu meiner Person habt."


    Er streckt dem immernoch vor ihm aufgebauten Mann seine Hand entgegen: "Ihr könnt mich Piet Schwarzhaar nennen"


    Erwartungsvoll schaut Luca dem offensichtlichen Anführer der Gruppe direkt in die Augen ...

  • hjaldir mustert den neuankömmling von oben bis unten und hält seine arme vor der brust verschränkt.


    " so so. werter herr schwarzhaar. so seit den gewahr. mein name ist hjaldir. ich bin der hauptmann der büttel und somit verantwortlich für die sicherheit der amonlonder bürger. ihr habt recht wenn ihr sagt, daß man in amonlonde willkommen ist, wenn man nichts böses im schilde führt. so eure absichten friedlich sind, seit ihr willkommen, anderfalls endet der weg in diese richtung hier für euch.
    ich dulde in amonlonde keine unruhestifter und friedensbrecher. ich verfolge die gesetze hier ebenso rücksichtlos wie nachdrücklich und meine büttel haben anweisung, jedes kleinste fehlverhalten unnachgiebig zu verfolgen.
    wenn ihr das alles anerkennt, so setzt euren weg fort und fühlt euch in amonlonde zu hause. "


    hjaldir wippt auf seinen füßen hin und her, während sein blick immer noch auf den neuankömmling geheftet ist.

  • Luca schaut Hjaldir kurz etwas befremdlich an und zieht seine Hand zurück. Danach wandeln sich seine Gesichtszüge zu einer ausdruckslosen Miene.


    "Natürlich ist mir bewusst, dass es auch hier, wie in den meisten anderen Gegenden dieser Welt, Männer geben muss, die sich um die Einhaltung der Gesetze kümmern. Seid gewiss, dass ich mir nichts zu Schulden kommen lassen werde ..."


    Luca hält kurz inne und überlegt.


    "... wenn ihr mir vielleicht noch den Weg zur nächsten Taverne weisen könntet ? Die lange Reise hat mich durstig und hungrig gemacht."

  • hjaldir tritt einen schritt beiseite. dann deutet er mit der echten richtung amonlonde stadt.


    " wohl an, so setzt euren weg denn fort. ihr findet die taverne zum brennenden tisch, wenn ihr den marktplatz überquert, gegenüber dem hauptquartier der büttel.
    einen schönen und ruhigen tag wünsche ich euch. "


    hjalidr verneigt sich leicht. dann bedeutet er den bütteln ihm zu folgen.

  • Luca nickt dem großgewachsenen Mann noch einmal kurz zu.


    "Habt dank. Ich werde mich gleich auf den Weg machen ..."


    Er wendet sich zum gehen. Nach ein paar Schritten dreht er sich noch einmal um und ruft dem Wachmann zu:


    "... euch auch einen ruhigen Tag."


    Das leicht gehässige Grinsen kann sich Luca nicht ganz verkneifen, weshalb er den Kopf schnell wieder Richtung Stadt wendet. Nachdem die Büttel außer Sichtweite sind, fühlt sich der kleine Mann dennoch erleichtert, diese Begegnung hinter sich zu haben.

  • Thorn verlässt den Hafen in Richtung Stadt. Während des Weges beobachtet er den Verkehr der Ochsenkarren und kaut gedankenverloren auf einem Stück Trockenfisch herum.

  • Kassi, Sen, Ai und die anderen, die mit dem Schiff aus Renascân gekommen sind, sind mit einem von Gisberts Ochsenkarren auf dem Weg nach Hause.
    Nachdem der Karren schon eine ganze Weile rumpelnd und schaukelnd unterwegs ist, wird Ai immer blasser. Hin und wieder verzieht sie das Gesicht, die Hand auf ihrem kugelrunden Bauch, bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Trotzdem fällt das Sitzen ihr zunehmend schwerer, sie rutscht immer wieder auf ihrem Platz hin und her, um vergeblich nach einer Haltung zu suchen, die sich aushalten lässt.

  • Ai winkt halb lächelnd ab. Es geht schon noch, hoffentlich.
    Sie deutet in Richtung der Stadt und wirft einen halb flehenden Blick gen Himmel.

  • Liri hockt in einer Ecke des Karrens beobachtet Ai stirnrunzelnd und mit zunehmenden Unbehagen...


    Sie verflucht sich selber...
    Trinkt einen großen Schluck Bärenfang und drückt Ai wortlos ihr Bündel mit ihren Fellen in die Hand...
    Dann klettert sie nach vorne auf den Kutschbock um dem Wagenlenker Bescheid zu geben, dass er seine Tiere etwas mehr antreiben soll....

  • Ai beeilt sich, so gut sie eben kann, sich einen bequemeren Platz zu suchen, wo sie sich auf einige von Liris Fellen setzt und ein weiteres zwischen sich und die Wand des Karrens bringt. Allmählich scheint es offensichtlich, dass die Wehen begonnen haben, aber noch sind die Abstände lang, vielleicht reicht es noch.

  • Theodorik, der bisher neben dem Wagen gelaufen ist, schaut sich immer mal wieder zu Ai um.

    Daß am Ende der Tage, um das Maß an Schuld und Geschick grauenvoll zu erfüllen, der Fenriswolf losbricht mit schnaubender Wut, zertrümmernd das heilige Reich der Götter und die Welt erzittert im flammenden Aufruhr des Untergangs.

  • Auch Liandra sieht immer wieder zu Ai. Sie zählt während der Wehen mit.

    Ich weiß nicht, warum Frauen irgendetwas von den Dingen haben wollen, welche die Männer haben, wenn eines der Dinge, die Frauen haben, die Männer sind.

  • Kassandra besieht sich das nicht lange, sie beginnt Decken, Mäntel und andere große Stoffstücke wahllos aus dem Gepäck zu zerren und sie auf dem Wagen zu einem ebenen Lager aufzuschichten, auf das sie Ai zwischen zwei Wehen hilft.
    Dann wurschtelt sie sich nach vorne, zu Gisberts Sohn, der auf Liris Drängen hin die Ochsen zum Höchsttempo antreibt.
    "Mach langsam", weist sie ihn an. "Wenn die Kinder hier geboren werden sollen dann ist das eben so. Es bringt uns nicht weiter wenn du hier mitten auf dem Weg einen Achsenbruch hast. Ai schadet es mehr als daß es hilft, wenn du sie so durchschüttelst und von uns sieht auch niemand mit blauen Flecke besser aus."
    Sie streicht Liri beruhigend übers Haar. "Alles wird gut, Süße", sagt sie und versichert sich, daß die Schwester noch genug 'Medizin' in ihrer Flasche hat.
    Dann geht sie wieder nach hinten um nach Ai zu schauen.
    "Du bist nicht zufällig auch Hebamme, oder?", fragt sie Liandra dabei.

  • "Nein, leider nicht aber ich war bei mehr als meinen drei Geburten dabei. Nun gut vielleicht nicht bei mehr als meiner Mehrlingsgeburt..."


    völlig überzeugt das sie das schaffen kann sieht sie Kassandra an. Dann zu Ai. Theodorik hatte ihr gesagt das irgendetwas anders war an deren Kindern oder ihr er hatte etwas gespürt. Je nachdem war sie vielleicht ohnehin die Geeignetste.

    Ich weiß nicht, warum Frauen irgendetwas von den Dingen haben wollen, welche die Männer haben, wenn eines der Dinge, die Frauen haben, die Männer sind.