Malglins Arbeitszimmer

"Du willst nach Montralur, um im Gebiet der Nymbra nach Arsinoe suchen, die seit 2 Jahren vermisst ist?" fragt Malglin ungläubig.

Kassandra kommt mit einem Brett in Malglins Arbeitszimmer, auf dem ein Teller mit Braten und Brot steht, außerdem ein Krug Wasser.
Sie sieht Baul mit hängendem Kopf dasitzen und schaut fragend zu Malglin während sie das Brett vor den Gast setzt.
"Schwierige Verhandlungen?", fragt sie und berührt Baul mitfühlend an der Schulter.

Baul sieht auf.
"Verhandlungen? Es gibt nichts zu verhandeln."
Dann sieht er zu Malglin.
"Wenn es ein muß gehe ich zu den Nymbra, und suche sie selbst."

Malglin überlegt kurz.
"Ein schwieriges Unterfangen, du wirst Hilfe brauchen. Wir sind immer noch verbunden. Sei es durch Arsinoes Freundschaftsbande wie auch durch einen Schwur."

Baul winkt ab
"Ich will euch da nicht mit reinziehen. Es ist gefährlich. Es könnte euch das Leben kosten, und das ist ein Preis den ich nicht zahlen bereit bin."

"Wir können dich auch schlecht alleine ziehen lassen", antwortet Kassandra ruhig.
"Auch wenn ich die erste bin, zuzugeben, daß ich in einer Schlacht niemandem von Nutzen bin... Was ist mit den Kindern? Die wird sie wiederhaben wollen, wenn sie tatsächlich befreit werden kann."

"Ich werde Talris kontaktieren. Wie gesagt, ich hörte er will seine Paten Rechte durchsetzen."

Malglin lächelt grimmig.
"Baul, mich schreckt die nymbrische Nation nicht. Mich schrecken auch keine Dämonen, Halbgötter oder eine Arakurer Garnison. Ich wurde von einer Chaosgöttin gefoltert, eine Erzdämonin hat mich zu Tode geprügelt, ein dunkle Fee hat mich über Monate Tag und Nacht von meiner Seele genährt, ein Erzvampir hat mich ausgesagt und ich habe 9 Dämonen bis jetzt getötet, die meinten schlauer als ich zu sein. Ich habe genauso viele Wunden wie du. Glaube also nicht, das ich nicht weiss, was Leid, Schmerz und Angst ist."
Malglin fährt fort.
"Ich weiss, was es heisst, am Leben zu sein, aber ich weiss auch, wann der Einsatz lohnenswert ist. Ich finde das ein wenig selbstsüchtig von dir, heldenhaft dein Leben aufs Spiel zu setzen und den einsamen Helden zu spielen. Glaube bloss nicht, das ich dich alleine ziehen lasse, wenn es eine reale Chance gibt, das Arsinoe noch lebt.
Und ich möchte dir noch eins sagen. Du, Arsinoe oder ihrer Kinder sind immer ein willkommener Gast in unserem Haus."

Kassandras Gesicht verdunkelt sich bei Malglins Beschreibung. Einen Moment lang scheint sie gewillt das Zimmer sofort zu verlassen. Überwindet sich dann aber und bleibt.

Eine kleine, dunkelhaarige Frau kommt leise in Malglins Arbeitszimmer knickst, und geht zu Kassandra, um ihr leise was ins Ohr zu sagen.
Kassandra schaut sie erstaunt an und entschuldigt sich dann bei Malglin und Baul.
"Wie es aussieht habe ich noch andere Gäste...", meint sie erstaunt und verläßt Malglins Arbeitszimmer.

"Mann, heute geht es mal wieder zu wie in einem Gasthaus."
meckert Malglin rum und trinkt noch einen Schluck.

"Also Baul, du siehst also, du wirst mich nicht davon abhalten können, Arsinoe zu suchen, falls sie am Leben ist. 4 oder 6 Augen halten besser Aussschau statt 2.

"Wenn ich dich nicht davon abhalten kann, sollst du deinen Willen haben, aber mach mich nicht verantwortlich wenn du stirbst"

Baul lächelt breit und schelmisch, und prostet Malglin zu. Dann hebt er den Kopf und zieht schnell kurz hintereinander die Luft durch die Nase ein. Seine Augen verengen sich.

"Ich kenn diesen Geruch. Es ist eine Elbe, ich habe sie schon früher in Amonlonde gerochen. Aber das ist lange her."

Malglin prostet Baul ebenfalls zu.
"Ich werde mich nicht beschweren, auch wenn ich weiss, das Kassandra nicht gerade glücklich aber das sein wird.
Hä? Welche Elbe? Doch nicht Ancalima?"
und muss gleich an den Streit zwischen Ancalima und Balthasar denken.

"Nein, eine Andere, nicht wichtig, ich kenne sie kaum."

"Ok, also wo waren wir stehengeblieben?"
Malglin kratzt sich am Kopf.
"Achja. Die Suche nach Arsinoe. Wo wolltest du anfangen?"

"Erst mal da wo wir sie 'verloren' haben. Rabuuntal."

Baul schnüffelt wieder

"Ich habe es vorhin schon gerochen, seid wann leben Wolflinge in deinem Haus?"

Malglin schüttelt den Kopf.
"Das ist eine sehr lange, lange Geschichte. Sie fängt mit meiner Schwägerin und ihren Kindern an, geht dann mit Ais und Ancalimas Kindern weiter und irgendwann kamen dann noch ein paar Wölfe dazu."
Malglin trinkt wieder einen Schluck und wiegt den Kopf.
"Hm, willst du sofort abbrechen, oder magst du dir erst mal ein paar Tage Ruhe gönnen?"

"Erst mal Ruhe.. dann sehen wir weiter. Was geht hier bei euch so vor?"

"Oh, der typische Wahnsinn."
Malglin fängt an, aufzuzählen.
"Meine Frau will unbedingt auf die andere Seite des Talkessels, um nach den Nachbarvolk der Elben zu sehen und freundliche Beziehungen aufzunehmen."
Er zählt weiter.
"Gregor und Sylwen geben im Oktober einen Tanzball"
Er zeigt drei Finger.
"Im November wird wieder der Rat gewählt."
Er zeigt vier Finger.
Und die Montralur haben uns gefragt, ob wir mit ihnen ein gemeinsames Manöver im Herbst machen."
Malglin zuckt mit den Schultern.
"Langweile kommt also nicht auf."

Baul schmunzelt

"Also alles wie immer. Was will Kassandra, mit Nachbarn sprechen, was ist so besonderes daran?"