Das Wachgebäude der Unterstadt

  • Ashaba lehnte sich zurück und lächelte hintergründig.


    "Ich vermute, dass Damorg so etwas tun könnte. Ich vermute aber ebenso, dass es Euren Geist dabei zerreißen würde."


    In Gedanken setzte sie noch ein 'Aber Eure Unschuld wäre bewiesen.' hinzu, verkniff es sich jedoch. In ihrem Hinterkopf hatte sie schon seit einiger Zeit Bellaria, die diese Sache sicherlich wesentlich sanfter über den Tisch bringen könnte.


    "Euer Berufsstand nennt sich also... Dedektif?" fragte sie noch mal nach. "Und Ihr werdet von Leuten... angeworben um Diebstähle und Morde aufzuklären, ja? Und was ist das für ein Wisch, von dem Ihr da die ganze Zeit faselt?"

  • Man merkte ihr erstaunen an, als sie die Frage nach der Definition eines Führungszeugnisses hörte.
    Was ihr jedoch Sorgen bereitete, waren die Nebenwirkungen der Wahrheitslesung. Sie hat die Idee selbst vorgebracht und somit ist auch ein Rückzieher ausgeschlossen, jedoch wollte sie kein geistiger Krüppel werden. Solange sie danach noch arbeitsfähig war wäre ihr das egal.


    Sie seufzte.


    "Ja Frau Sergeanten Ashaba. Ein Führungszeugnis ist ein Dokument, welches beweißt, dass ich noch keiner Straftat für schuldig gesprochen worden bin bzw. noch keine Straftat begannen habe. In Bargen darf ein Detektiv nicht ohne solch ein Zeugnis ermitteln und ist zur Mitführung dieses Dokuments verpflichtet. Sobald er dieses Dokument verliert, ist er dazu verpflichtet sich umgehendst ein neues aushändigen zu lassen. Wird ein Detektiv einer Straftat für schuldig befunden, wird ihm somit das Führungszeugnis, auch die sogenannte Ermittlungslizenz, entzogen.


    Was ich gerne noch wissen möchte ist. Was meinen Sie mit zerreißen? So stark den Geist schaden, dass ich nicht mehr arbeitsfähig wäre und sabbernd in einer Ecke liegen würde? Zum Erhalt dieses Zeugnisses wurde auch ich einer Art Wahrheitslesung unterzogen, da dies die uns bisher sicherste bekannte Methode ist herauszufinden, ob die Person frei jeder Schuld ist oder nicht. Jedoch kann ich mich nicht daran erinnern, dass mir mein Geist zerissen wurde. "

  • Als Oswin das Wort "Sergeantin" hörte, zuckte er merklich zusammen und verzog kurz das Gesicht. "Ach du grüne Neune" dachte er bei sich, "gleich geht's rund.". Allerdings gab er keinen Mucks von sich. Zwar war er noch nicht lange bei der Garde, aber manche Dinge lernte man hier schnell. Sehr schnell. Schmerzhaft schnell.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Rekrut ()

  • Während Teelas Rede hatte sie missbilligend die Stirn gerunzelt. Als sie geendet hatte, setzte sie an.


    "Zunächst, ich habe nicht die geringste Ahnung, bei welchem Schnösel Ihr dieses "sie" aufgeschnappt habt. Aber ich rate Euch, das zu unterlassen. Ihr seid nicht in der Position mich oder irgendjemanden derart herablassend anzureden. Solltet Ihr doch dieser Meinung sein, dann sollten wir das ausdiskutieren."


    Sie faltete locker die Hände.


    "Damit Ihr es wisst: Euer Führungszeugnis könnt Ihr Euch hier getrost an den Hut stecken. Hier hat noch nie jemand von diesem Bargin gehört. Den Wisch könnte Euch sonstwer ausgestellt haben."


    Teelas Nachfragen zum zerbröselten Verstand ignorierte sie getrost und hatte auch nicht vor, weiter darauf einzugehen.


    "Ich möchte Euch vorschlagen, diese Nacht zunächst als Gast bei uns zu verbringen. Hier habt Ihr alles was Ihr braucht. Essen und Trinken werden Euch gebracht. Dort hinter dem Vorhang ist ein Bett sowie eine Schüssel, wenn Ihr Euch erleichtern wollt. Sobald es mir möglich ist, werde ich wieder kommen. Zunächst müssen ein paar Vorkehrungen getroffen werden."


    Dass diese "Einladung" keine Wahl ließ, musste Teela klar sein. Jedoch war der Raum in der Tat nicht schäbig. Er war wohl für solcherlei "Angelegenheiten" gedacht.


    "Ich möchte Euch zudem bitten, Oswin alle Waffen abzuliefern, die Ihr bei Euch tragt."


    Für Oswin sollte klar sein, dass "abgeben" für Teela, "untersuchen" für ihn hieß.

  • Oswin trat einige Schritte heran und machte sich bereit. Das war ja so unglaublich spannend! Er, ein kleiner, unbedeutender Rekrut, stand jetzt wirklich und wahrhaftig einer Mörderin gegenüber. Vielleicht sogar einer Massenmörderin, die im Handstreich töten konnte und sicherlich an den unmöglichsten Stellen einen Dolch trug, um diesen einem arglosen Opfer ohne das geringste Geräusch in die Kehle zu stoßen. Aber nicht mit ihm, das wusste Oswin ganz gewiss! Nur keinen Fehler machen...

  • Sie nickte als Zeichen der akzeptanz der "Einladung"
    Gab dem Rekrut Oswin ihre Tsche, den Griffel und die Mappe, welche er schonmal durchsuchen konnte.


    Zu Ashaba sagte sie: " In Bargen ist es üblich, Personen des hohen Standes UND des Militärs zu Siezen. Dies ist keine Art der herablassenden Kommunikation. Wenn es so rüber kam dann tut es mir leid.
    Gut, dann werd ich das Zeugnis wieder in meine Tasche stecken, wenn sie es möchten.


    Nachdem sie alles nötige Ashaba gesagt hatte, stellte sie sich zu dem Rekruten und gab ihm auch schonmal ihre Weste und die Mütze die sie trug.
    Auf Verlangen ist sie sogar bereit ihm ihre gesamte Kleidung zu überlassen. Damit er alles genaustens durchsuchen konnte.

    Zackaroni & Hodgpodg: Kings of the Lab

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Teela ()

  • "Was mich wundert denkt sie während sie nach Waffen abgesucht wird ist, dass die keinen Schreiberling oder Heraldiker oder ähnliches ansetzen, welcher dann das Zeugnis überprüft, ob es echt ist oder nicht. Damit lässt sich doch leicht klären das es meine Stadt gibt oder nicht"

  • Sie wendet sich noch einmal kurz Ashaba zu:
    " Ich hätte da noch eine Frage. Wie spricht man sie korrekt an?


    Ihr Gesicht wird etwas rot. Da ihr das doch rigendwie peinlich ist.

  • Ashaba atmete ein und aus und dann erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht, das jedoch nicht die Augen erreichte.


    "Sergeant. Das ist in diesem Falle mein Titel und die richtige Anrede. Und ich möchte Euch nahelegen, das "sie" durch ein Euch oder Ihr zu ersetzen. Sonst reißt man Euch früher oder später den Kopf ab. Kultur hin oder her."


    Als Ashaba sah, dass Oswin Teela untersucht hatte, nickte sie ihr noch einmal zu und verließ dann den Raum zusammen mit dem Rekruten. In der Tür klackte deutlich ein Riegel.


    Entgegen der Aussichten, die sie gegeben hatte, wollte sie direkt jemanden zu Bellaria schicken. Oswin sollte sich vorerst vor der Tür postieren. Wann Bellaria aber kommen konnte, war nicht ganz klar. Also möglicherweise dauerte es doch etwas.

  • Als die Durchsuchung der Sachen und Kleidung abgeschlossen war und sie alleine in dem Zimmer stand, wich die Anspannung etwas von ihr ab.


    Ihr Kopf würde auf dem Hals bleiben. Das war mal das wichtigste. Sie hofft, dass sie trotz dieser Umstände in dem Fall ermitteln und auch weiterhin als Lehrling in der Backstube arbeiten kann.


    Da sie nicht wusste was sie mit der Zeit anfangen sollte lief sie umher.

  • Das Zimmer ist zwar sparsam eingerichtet, aber alle Möbel sind solide. Vor dem Fenster sind Gitterstäbe und es zeigt zum Übungsplatz hinaus. Die Läden vor dem Fenster kann man durch das Gitter greifend schließen.


    Neben dem Tisch steht eine Truhe, die zwar eine Vorrichtung für ein Schloß hat, jedoch nicht verschlossen ist. An der gegenüberliegenden Wand befindet sich noch eine Art Kommode, auf der eine Schüssel und ein Krug Wasser sowie ein Becher stehen.


    Es scheint ein Aufenthaltszimmer zu sein für Leute, deren Verbleib noch nicht ganz geklärt ist. Man könnte es so in einer Herberge vorfinden, wären da nicht die vergitterten Fenster und die verschlossene Türe.


    Die Schreibmappe und ihre anderen persönlichen Habseligkeiten hat man Teela gelassen, nachdem man sie durchgesehen hat.

  • Neugierig schaute er ins Halbdunkel des Zimmers. Immer wieder glitt seine Hand in die Tasche um ein paar Nüsschen herauszuholen und sie sich in den Mund zu stecken. Eine Nuss warf er ins Halbdunkel.


    Das Licht draußen am Übungsplatz, wo er stand, erlaubte ihm kaum etwas durch das Gitter zu erkennen. Na wer weiß, wer da drin rumstolperte.


    Noch eine Nuss fand ihren Weg durch das Gitter und kullerte unter das Bett.

  • Teela hört wie etwas durch das vergitterte Fenster reinkommt.
    Sie bemerkte wie etwas unter das Bett kullerte und versuchte herauszufinden was es ist.


    Als sie es gefunden hatte sieht sie, dass es eine Nuss ist.


    "Wer schmeißt denn Nüsse in meine Zelle?" wunderte sie sich und steckte die Nuss ein.


    Die Person vor dem Fenster bemerkte nur wie sich was bewegt, jedoch nicht wer oder was es ist.

  • Da das klackern nicht aufhört geht sie dem auf den Grund.
    Sie fand weitere Nüsse und fragte sich, wer die da reingeworfen hat, vor allem wieso.


    Sie tritt ans Fenster und meinte zu der Person: "Haben sie keinen Hunger oder wieso werfen sie die guten Nüsse weg?"

  • "Wer hätts gedacht."


    Meinte Ole und offenbarte einen Blick in seinen Mund, dekoriert mit Nussstückchen.


    "Die Nüsse sind günstig. Von der Tedenheim. Grad frisch geröstet. Die solltet Ihr mal probieren. Ach übrigens..."


    Er wischte sich seine Hand an der speckigen Hose ab, grinste Teela an und reichte ihr die Hand.


    "... ich bin der Ole."

  • Sie schaut interessiert auf die Nüsse in ihrer Hand. Steckt sich eine in den Mund und isst erstmal.


    Nach einer weile sagt sie: "Yop. Die Nüsse sind echt lecker. Sie nimmt seine Hand und schüttelt sie so gut es durch die Gitter geht. "Ich bin Teela von der Furt. Nett euch kennenulernen."