Das Wachgebäude der Unterstadt

  • Ashaba quittierte sein Sticheln mit einem Grinsen. Wenn sie alleine waren, sollte ihm das vergönnt sein. Sie seufzte auf seine letzte Frage hin.


    "Nicht wirklich. Heute morgen hat einer auf dem Osttor gepennt. Und blöderweise habe ich ihn erwischt. Der wird einige Säcke schleppen dürfen im Lager."


    Sie schaute kurz die ersten Blätter des Stapels an und legte sie dann wieder zurück.


    "Außerdem soll irgendjemand - auch am Osttor - seltsame Geräusche gehört haben heute Nacht. Aus Richtung Wald. Wir sollten da mal jemanden raus schicken. Gerion zum Beispiel. Mit etwas Glück wars ein fettes Kaninchen oder ein verwirrter Hirsch."

  • Darius grinste zurück.


    "Ein Hirsch... Naja. Ich glaube nicht, dass die schon den Frühling in den Knochen haben. Am Osttor? Aha. Wie kann der der gepennt hat Geräusche hören? Egal. Gerion ist eine gute Idee. Sollten wir noch jemanden mit ihm rausschicken?"

  • "Erst Geräusche, dann schlafen. Was weiß ich. Zumindest kam die Meldung rein. So seltsam kanns aber nicht gewesen sein. Zumindest hat man mich nicht geweckt. Und vielleicht ists ein Hirsch mit miesem Zeitgefühl. Wer weiß das schon?"


    grinste sie und machte sich auf Fredericos Stuhl breit. Die Füße legte sie entspannt auf den Tisch.


    "Ob Gerion jemanden mitnehmen will, würde ich ihm überlassen. Grade weiß ich von niemandem, der angelernt sein will, aber vermutlich wäre Gerion bei den Spähern kein schlechter Lehrer."

  • Darius lehnte sich auf den Schreibtisch.


    "Gerion als Lehrer. Das könnte interessant werden. Man muss ja wirklich zugeben, dass unsere Bogenschützen ziemlich an Können zugelegt haben in letzter Zeit... Er könnte Sonya noch ein wenig mit Bogenschützenübungen quälen. Was meinst Du?"

  • "Frederico ! Ich bring das Zeug wieder."


    Rief Gerion vorraus, als er gerade vor der Tür von ihm stand und mit dem Fuß leicht dagegen klopfte. Er hatte alle Hände voll und konnte desshalb die Tür nicht slebts öffnen.


    "Mach ma auf ! oder sag mir wo ich das Zeug hintun soll."

  • Ashaba grinste.


    "Hat Sonya dich noch immer nicht erhört? Ich hoffe doch, dass das keine kleinliche Rache sein soll. Mal ganz davon abgesehen wäre Gerion wahrscheinlich mit Leute quälen völlig überfordert."


    Dann klopfte es und Gerions Stimme erklang von draußen.


    "Als hätte man ihn gerufen." meinte sie und stand auf um die Tür zu öffnen.


    Einem aufmerksamen Beobachter könnte auch von vor der Tür auffallen, dass das nicht Fredericos recht leise Schritte sind.

  • Gerion hhrte jemanden zur Tür kommen, doch da er nie Grund hatte Fredericos Laufgeräusche näher zu betrachten viel ihm der Unterschied nicht auf. Und wer solls chon sonnst in dem Zimmer sein. Also machte Gerion einen Schritt zurück.

  • "Jap, gibt es." erwiderte sie.


    "Draußen am Osttor meinen sie heute nacht etwas seltsames aus dem Wald gehört zu haben. Was, das wissen sie nicht so genau, aber es scheint irgendwas auffälliges gewesen zu sein. Da sollst du mal nachsehen gehen. Und ach so: Nimm irgendjemanden mit, der dir sinnvoll erscheint."


    Ihrer Haltung und ihrer Stimme war zu entnehmen, dass sie dem keine große Bedeutung beimaß.

  • "Am Osttor, etwas Merkwürdiges ?"


    Gerion wiederhohlte es etwas verwundert.


    "Ham die wieder gesoffen ?" setzte er dann lachnd nach.


    "Aber ich weiß schon wen ich mitnehme."


    Dann zeigte er mit dem Daumen über seine Schulter zu der Scheibe und dem Köcher.


    "Soll ich das liegen lassen ? Frederico is ja augenscheinlich net da."

  • Also schnappte sich Gerion die Sachen, legte sie wieder ab um die Tür zu öffnen, hob sie wieder auf und verlies den Raum. Schnelle eilte er zum Zeugwart, drückte dem das zeug in die Arme und ehe er etwas sagen konnte eilte Gerion auch schon Richtung Stadt, auf der Suche nach Xann.


    Da er eh schon in der unterstadt war, beschloss Gerion in der Herberge nachzusehen.

  • Darius grüßte Gerion mit einem Nicken zurück und beobachtete die Szene still aus dem Hintergrund.


    Nachdem Gerion weggetreten war schaute er Ashaba an und meinte:


    "Ach... Die Sonya würde eine gute Partie nicht einmal dann erkennen, wenn man sie ihr auf einem Tablett reichen würde." Er lächelte.


    "Nein, nein, damit hat es nichts zu tun. Ich glaube einfach, dass sie einer derjenigen aus der Garde werden kann, der flexibel in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden könnte... eine Art Springer, wenn du verstehst was ich meine. Im Bogenschießen könnte sie von Gerion und Tarant noch einiges lernen und im Nahkampf können wir sie noch ein wenig schulen."


    Dann schaute er wieder ernster.


    "Reine objektive Überlegungen."

  • "Andere würden auf die Art und Weise nett ausdrücken, dass sie Sonya für unfähig halten."


    Ashaba grinste.


    "Aber da ich dich nicht für nett halte, gehe ich mal davon aus, dass du das so meinst, wie du es sagst."


    Sie setzte sich wieder auf Fredericos Stuhl und nahm die Pose von vorhin ein. Die Hände faltete sie locker auf der Gürtelschnalle.


    "Die Frage ist, ob wir Leute haben wollen die flexibel sind oder Leute, die in einer speziellen Sache sehr gut sind. Tarant zum Beispiel. Er ist ein mieser Nahkämpfer, aber mit dem Bogen kaum zu schlagen. Ebenso Gerion. Damorg dürftest du einen Bogen wahrscheinlich nicht in die Hand geben, da er sich wohl selbst abschießen würde. Aber alle sind in dem gut, was sie tun."


    Sie überlegte kurz.


    "Auf der anderen Seite hast du schon Recht. Flexibel ist gut, da sie vielseitig einsetzbar sind."


    Dann sah sie Darius forschend an.


    "Du willst sie aber nicht zu den Spähern stecken, oder?"

  • Es klopft und kaum einen Augenblick später schwingt die Tür auf. Im Türrahmen steht ein Rekrut in betont strammer Haltung und brüllt in den Raum


    "REEEEEEEEEEEEEKRUT BERTEL MELDET SICH MIT IN EINER WICHTIGEN DIENSTLICHEN ANGELEGENHEIT!!!"


    Danach bleibt er stocksteif stehen und nur seine Augen wandern zwischen Darius und Ashaba hin und her

  • "BEQUEM STEHEN, JAWOOOOOOOOHL!"


    Bertels Hände sausten auf seinen Rücken, wo er sie ineinander legte. Dabei machte er einen trampelnden Schritt, so dass seine Beine nun etwas weiter voneinander standen. Ansonsten behielt er seine stocksteife Haltung bei, und auch sein Tonfall wurde nicht leiser


    "MELDE SELTSAME VORGÄNGE IM WALD ÖSTLICH DER GROSSEN SPANGE!!! HINWEIS VON AUFMERKSAMEN BÜRGERN! VERMUTE ILLEGALE TÄTIGKEITEN! ODER SCHLIMMERES!!!"