Ash'bad's Etablissement

  • Einige Zeit schweigt Eniya nachdenklich, ehe sie leise weiterspricht.


    „Ich kenne nur eines ihrer Ziele, und Du kennst es auch. Sie hat es Dir erklärt, ich habe es Dir erklärt, aber uns beiden wolltest Du nicht zuhören… No, jetzt rede ich!“, schneidet sie ihm scharf das Wort ab, ehe er sie an dieser Stelle unterbrechen kann.


    „Darüber hinaus… Ich halte sie für einen fürsorglichen Menschen, der die, die sie ins Herz geschlossen hat, wie eine Raubkatze verteidigt. Ich sehe, dass ihr euch sehr ähnlich seid. Beide macht ihr oft den Eindruck, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, verstrickt in einen Kampf gegen die ganze Welt, distanziert von den meisten, hingerissen von einigen wenigen anderen….“


    Kurz dachte sie an die Dinge, die sie gesehen hatte, schwieg aber dazu.

  • Nachdem Eniya gesprochen hat braucht Irush einige Sekunden um seine Sprache wieder zu finden. Groß war sein Erstaunen ,als er tief Luft holte um sie zu unterbrechen,was sie sofort im Keim erstickte.


    "Nun......ja......"
    Stammelt er, immer noch nach Worten suchend.


    "Würdest du......ihr.......vertrauen?"


    Seine Frage ist geflüstert und Unsicherheit ist zu hören.

  • Eniyas Blick wird verschlossen. Ihre ganze Haltung hat sich merklich verspannt.

    „No, ich… die letzten Tage waren lang, die Nächte kurz…“


    Sie stockt, überspielt den Moment jedoch, indem sie ihr Rauchkraut in der kleinen Schale auf dem Tisch ausdrückt.

  • „Ich… No, eigentlich… habe ich alles….“


    Ohne dass er in ihrem Blick lesen könnte, sieht sie ihn an.


    „Ein Zimmer in einer der schönsten Städte, die ich je besucht habe mit einer Türe, die man abschließen kann, und genug Absinth, damit ich gut schlafen kann.“

  • Auch Eniyas Lächeln wirkt angestrengt, jedoch ist schwer auszumachen, woran es liegt. Die Müdigkeit ist nach dem Genuss des Absinths schlagartig zurückgekehrt und ihr ist klar, dass sie sich nur noch durch einige Stunden Schlaf besiegen lassen würde. Ihre Augen wirken sehr niedergeschlagen und müde.


    „Si, das wäre großartig. Danke.“


    Umständlich müht sie sich aus dem tiefen, weichen Sessel hervor. Beim Aufstehen achtet sie jedoch nicht auf das Tischbein, stößt heftig dagegen und ihr Becher, den sie wie immer zu nah am Tischrand abgestellt hatte, kippt, fällt und zerspringt auf dem Boden. Für einen Moment sieht es aus, als würde die Müdigkeit siegen und ihr Tränen in die Augen treiben, doch dann zeichnet sich Resignation auf ihren Zügen ab und Laut fluchend bückt Eniya sich nach den Scherben.

  • Als Eniya sich erhebt,steht auch Irush auf.
    Er möchte was erwiedern doch dann passiert ihr das Missgeschick.


    Als sie sich bückt um die Scherben auf zu heben, geht Irush auch in die Knie und nimmt ihre Hand noch bevor sie die Scherben erreicht.
    Leicht zieht er an der Hand und bedeutet ihr somit wieder aufzustehen.


    " Lass......Man wird sich darum kümmern."


    Er hat den Satz noch nicht ganz gesprochen da kommt eine junge Frau mit einem Eimer angelaufen.
    Noch immer hält er ihre Hand und sein Daumen streicht über ihren Handrücken.

  • Eniya ist es sichtlich unangenehm, dass jemand anders die Scherben, die ihr Missgeschick verursacht hat, beseitigen muss.


    Beinahe hilflos sieht sie Irush an.


    „Tut mir wirklich leid“, murmelt sie kleinlaut. „Ich will niemandem zur Last fallen,“ setzt sie mit einem Blick auf die junge Frau leise hinzu.

  • Ein kurzes Lächeln erscheint auf Eniyas Gesicht.


    „Si, bitte…“


    Ihre Tasche und ihren Mantel an sich nehmen, wendet sie sich zum Ausgang des Separees.

  • Er wartet bis Eniya das Separee verlassen hat und folgt ihr dann.


    Kurz dreht er sich zu der jungen Frau um.


    " Für mich bitte noch mal das selbe....."


    Irush führt Eniya zur Treppe und diese hinauf.Dann gehen sie einen kleinen Gang entlang und bleiben vor einer Tür stehen.


    " Das ist es......es ist sauber,von innen absperrbar und wenn etwas sein sollte........Ich habe mein Zimmer dort."


    Er zeigt auf die Nachbartür, die letzte auf diesem Gang und lächelt sie an.

  • Neugierig schiebt Eniya die Türe auf und wirft einen Blick in das kleine, aber vollkommen ausreichend eingerichtete Zimmer. An der Wand hängt ein kleiner Spiegel, nichts besonderes, aber ausreichend, um ihrer Eitelkeit genüge zu tun, und das Bett sieht mehr als einladend aus. Vor dem Fenster steht ein Tisch mit zwei Stühlen, darauf bereits vorbereitet eine Kerze und Zündhölzer. Eniya hatte nicht vor, lange zu bleiben, weswegen ihr die Ausstattung vollkommen genügte.


    Als sie sich umdreht, sieht sie Irush in der Türe gelehnt stehen.



    "Danke!", meint sie schlicht, als sie noch einmal zu ihm heran tritt.

    Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften.

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  • Irush lächt sie an.


    " Bitte. Du bist hier sicher.....Also versuch dich zu entspannen.


    Als sie auf ihn zu kommt, geht er ihr einen Schritt entgegen und legt seine Arme um sie.


    " Gute Nacht Eniya.Schlaf gut.Die Zeit wird über deine Träume wachen.


    Er küsst sie leicht auf die Stirn.

  • Für einige Augenblicke lehnt sie sich an ihn, das Gefühl genießend, dass ihr hier wirklich nichts geschehen kann, dass er es nicht zulassen würde.


    Dann stellt sie sich auf die Zehenspitzen, umfasst mit beiden Händen sanft sein Gesicht und zieht es zu sich herunter. Auch ihre Lippen berühren leicht seine Stirn.


    „In manchen Völkern ist das ein Zeichen des Respekts und der tiefen Zuneigung“, zitiert sie lächelnd seine Worte, die nun schon so viele Jahre zurück liegen, die ihr jedoch noch immer im Gedächtnis sind.


    Noch einen weiteren Herzschlag lang verharrt sie an ihn gelehnt, ehe sie sich löst und einen Schritt zurück tritt.


    „Gute Nacht.“

  • Irush sieht ihr einen Moment in die Augen und geht dann zwei Schritte zurück, in den Flur.


    " Wir sehen uns Morgen........"


    Er wendet sich ab und geht lächelnd wieder zurück in den Schankraum.


    Dort setzt er sich wieder in das Separee, wo er neues Glass mit Absynth vorfindet.


    Immer noch lächelnd trinkt er einen großen Schluck der grünen Fee.

  • Langsam schließt Eniya die Türe hinter ihm. Was für ein seltsamer Tag, denkt sie ans Fenster tretend. Unter ihr erstrecken sich die Straßen Kephrams. Trotz – oder gerade wegen – der späten Stunde sind noch immer Menschen unterwegs. Der Mond bescheint die Gassen, doch scheint es ihr, als würde er mehr Schatten als Licht spenden. Allerdings zweifelt sie nicht daran, dass gerade diese vielen hier willkommen sein würden. Ein einzelnes Wort kreist immer wieder durch ihre Gedanken, und ein trauriges Lächeln stiehlt sich auf ihre Züge.


    Seufzend kehrt sie dem Fenster den Rücken. Es war Zeit, sich zur Ruhe zu begeben.